DE2432231A1 - Verfahren zur herstellung von cyclocitral - Google Patents
Verfahren zur herstellung von cyclocitralInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/40—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation with ozone; by ozonolysis
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von ß-Cyclocitral bzw. einem Methylhomologen durch partielle
Ozonolyse von ß-Ionon bzw» ß-Iron»
Cyclocitrale sind wichtige Grundstoffe und Zwischenprodukte für verschiedene natürliche Riech- und Aromastoffe, wie
Damascone, sowie für Vitamin A und Carotinoide, Cyclocitral ist schon vielfach beschrieben worden, und es sind zahlreiche
verschiedene Methoden zu seiner Darstellung bekannt.
Alle diese Methoden sind mehrstufig und von der Gesamtausbeute her für eine technische Ausnutzung wenig geeignet.
Es war daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Cyclocitral zu entwickeln, das es gestattet,
Cyclocitral auf einfache Weise in guten Ausbeuten herzustellen, und das möglichst auch auf Methylhomologe von Cyclocitral
übertragen werden kann.'
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man Cyclocitral in ausgezeichneter Ausbeute erhält, wenn man ß-Ionon
einer partiellen Ozonolyse unterwirft, und daß auch ß-Iron mit guter Selektivität partiell ozonolysiert werden kann.
Es ist aus der Literatur (z.B. aus Annalen 570 (1950), 73 ff·)
bekannt, daß bei der Ozonolyse von ß-Ionon neben einer Anzahl nicht näher untersuchter Verbindungen Geronsäure (II) entsteht.
CO2H
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- 2 - ο.ζ. 30
Ihr Auftreten bei der ozonolytischen Spaltung galt früher als
Nachweis für das Vorliegen des Jononrings mit konjugierter Doppelbindung in der Seitenketten. War die Konjugation durch
eine CH^-Gruppe unterbrochen, entstand 3,35-Dimethyloctandion-2,7.
Es war nicht zu erwarten, daß sich Reaktionsbedingungen finden
lassen, unter denen eine selektive Ozonolyse der Doppelbindung der Seitenkette des ß-Ionons bzw. ß-Irons stattfindet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I
Rä?
in der R für H oder CH steht, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man in eine Lösung von ß-Ionon bzw. ß-Iron in einem für Ozonolysen üblichen Lösungsmittel einen aus Op und O^ bestehenden
Gasstrom einleitet, der 1 bis 2 Mol, vorzugsweise 1,3 bis 1,6 Mol 0, pro Mol ß-Ionon bzw. ß-Iron enthält, und
das erhaltene Reaktionsgemisch in an sich bekannter Weise hydrolytisch oder reduktiv aufarbeitet«
Mit besonderem Vorteil verwendet man das erfindungsgemäße Verfahren
für die Herstellung von Cyclocitral, da die partielle Ozonolyse bei Verwendung von ß-Ionon als_ Ausgangsverbindung
mit besonders guten Ausbeuten verläuft.
Das als Ausgangsverbindung verwendete ß-Ionon ist eine handelsübliche
Verbindung. Es spielt als Zwischenprodukt bei der technischen Vitamin A-Synthese eine bedeutende Rolle und kann
auf einfache Weise, beispielsweise durch A'thfnylieren von
2-Methyl-2-hepten-6-on, Umsetzen des gebildeten Dehydrolinalools mit Methanol zum 2-Methoxydehydrolinalool, anschließende
Carollreaktion mit Acetessigester und saure Cyclisierung erhalten werden. Auch ß-Iron ist ein handelsübliches Produkt,
das analog dem ß-Ionon aus 2,3-Dimethyl-2-hepten-6-on hergestellt werden kann.
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- 3 - ο ο ζ. 30 646
Als für Ozonolysen übliche Lösungsmittel seien beispielsweise genannt: reine oder chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Pentan,
Hexan, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthan, Methylenchlorid und Essigester, d.h. unter den Reaktionsbedingungen inerte
Lösungsmittel; sowie nucleophile Lösungsmittel, z.B. Methanol.
Bei der Verwendung von inerten Lösungsmitteln entstehen Ozonide als Zwischenprodukte, während bei der Verwendung von nucleophilen
Lösungsmitteln durch Reaktion der Lösungsmittel mit dem Primärozonid Hydroperoxide als Zwischenprodukte gebildet
werden (beispielsweise treten bei Verwendung von Methanol methoxylierte Hydroperoxide auf).
Beide Zwischenprodukte können in an sich bekannter Weise hydrolytisch oder reduktiv zu den Reaktionsprodukten der
Formel I gespalten werden. Selbstverständlich können auch Gemische von inerten und nucleophilen Lösungsmitteln, wie
Methanol-Methylenchloridgemische, verwendet werden. Die Lösungsmittel verwendet man im allgemeinen in Mengen von 10 bis
100 Mol, vorzugsweise 50 Mol pro Mol ß-Ionon bzw. ß-Iron.
Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Umsetzung löst man das ß.-Ionon bzw. das ß-Iron in dem Lösungsmittel und leitet in
diese Lösung bei der Reaktionstemperatur soviel von einem aus Op und 0-z bestehenden und in seinem 0-,-Gehalt bekannten Gasstrom
ein, daß pro Mol ß-Ionon bzw. ß-Iron etwa 1 bis 2 Mol, vorzugsweise 1,3 bis 2,6 Mol O^ eingeleitet werden.
Die Reaktionstemperatur bei der Ozonolyse liegt im allgemeinen zwischen -100 und +5O0C, vorzugsweise im Bereich von -50 bis
Die Reaktionszeit ist abhängig von der 0-,-Menge, die der zur
Verfügung stehende Ozonisierungsapparat liefert. Ein leistungsfähiger Ozongenerator ist beispielsweise beschrieben
von G. Wagner in J. prakt. Chem. [4·], 13, 99 (196I).
Die Aufarbeitung des bei der Ozonolyse erhaltenen Reaktionsgemisches erfolgt in an sich bekannter Weise durch hydroly-
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- 4 - ο ο zoo 646
tische oder reduktive Spaltung, vorzugsweise durch reduktive Spaltung.
Die hydrolytische"Spaltung kann mit Wasser bei Raumtemperatur
oder aber besser mit Wasserdampf erfolgen. Eine praktische Durchführungsmöglichkeit wird in Beispiel j5 aufgezeigt.
Die reduktive Spaltung der Ozonolysierungsprodukte kann auf verschiedene Weise erfolgen, beispielsweise mit Trialkyl-
oder Triarylphosphiten, wie Trimethyl-, Triäthyl- oder Triphenylphosphit,
mit den Systemen NaJ/Thiosulfat, Zink/Eisessigoder Zink/50 $ige Essigsäure, durch katalytische Hydrierung,
z.B. an Pd auf Calciumcarbonat, durch Metallhydride, Triphenylphosphin,
Natriumdithionid oder NapSO-,.
Bei Verwendung von Trialkyl- bzw. Triarylphosphiten bestehen
allerdings Abtrennungsschwierigkeiten, da sich die Siedepunkte der sich bildenden Phosphate nur geringfügig von denen der
Verbindungen der Formel I unterscheiden.
Gute Ausbeuten und gleichzeitig besonders reine Produkte werden erhalten, wenn man die reduktive Spaltung mit Zink und
etwa 50 ^iger Essigsäure durchführt.
Wir beschreiben daher die Aufarbeitung eines bei der Ozonolysierung
von ß-Ionon erhaltenen Gemische mit Zink und Essigsäure als Beispiel für eine reduktive Spaltung:
Zu dem bei der Ozonolyse erhaltenen Reaktionsgemisch addiert man - nach mehrminütigern Spülen mit einem Inertgas (z.B.
Stickstoff) zur Vertreibung von restlichem O^ - bei Temperaturen
zwischen -50 und 00C 1" bis 5 Mol, vorzugsweise etwa
1,5 Mol pro Mol ß-Ionon bzw. ß-Iron an Zink in Form von Grieß oder Staub und addiert anschließend unter fortdauernder starker
Kühlung mit Sole oder Aceton/Trockeneis tropfenweise etwa 4 bis 5 Mol pro Mol Zink (das sind 5 bis 6 Mol pro Mol ß-Ionon
bzw. ß-Iron) an Essigsäure, vorzugsweise in Form von etwa 50 folgev Essigsäure. Die Reduktion macht sich an einer starken
Wärmeentwicklung bemerkbar (die Temperatur steigt etwa von
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- 5 - O.Zo 50 646
-25 auf +25 C an) und ist im allgemeinen nach etwa 5 bis
15 Minuten beendet. Danach wird das Reaktionsgemisch noch
eine gewisse Zeit, vorzugsweise 1 bis 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und anschließend in etwa die 4- bis 5-fache
Menge kalten Wassers hineingegossen bzw. hineinfiltriert. Anschließend wird mit einem inerten Lösungsmittel, wie Äther,
Chloroform oder Methylenchlorid, extrahiert, die organische Phase mit .NaHCO-,-Lösung neutral gewaschen, getrocknet und
unter vermindertem Druck eingeengt» Eine Fraktionierung des Rohprodukts liefert die Verbindung der Formel I in reiner Form.
Bezüglich weiterer Aufarbeitungsmöglichkeiten von Ozonolisierungsansätzen
verweisen wir auf Augustine "Oxidation", Vol. 1, Seiten 298-306, Marcel Dekker, Inc., New York, I969.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, ß-Cyclocitral und sein Methylhomologes auf einfache Weise und
in sehr guten Ausbeuten herzustellen.
Die Verfahrensprodukte sind wichtige Zwischenprodukte für verschiedene natürliche Riech- und Aromastoffe, wie die
Damascone, sowie für Vitamin A und Carotinoide.
a) 38,4 g (0,2 Mol) ß-Ionon werden mit 350 ml Methanol verdünnt
und auf -3O0C abgekühlt. Unter starkem Rühren wird ein Gasstrom von 50 1 Op und O* pro Stunde eingeleitet,
der 0,052 Mol 0_ pro Stunde enthält. (Die O^-Menge wird
vor und während der Reaktion durch Parallelschaltung an dem ausgeschiedenen Jod einer mit Borsäure gepufferten
KJ-Lösung geprüft.)
Nach 6 Stunden ist die Reaktion beendet, und es wird 5 Minuten mit N2 gespült. In der Kälte wird 20 g Zinkstaub
hinzugegeben und dann bei weiterer Kühlung 150 ml 50 $ige
Essigsäure zutropfen gelassen. Die Reduktion macht sich an einer Wärmetönung (-25 bis +250C) bemerkbar und ist nach
etwa 10 Minuten beendet. Nach einstündigem Rühren wird das
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- β - ο.ζ. 30 646
Reaktionsgemisch in 2 1 kaltes Wasser filtriert und mehrmals
mit insgesamt 1 1 CHpCl extrahiert. Die organische Phase wird mit NaHCO^-Lösung neutral gewaschen; mit NapSO
getrocknet und im Vakuum eingeengt.
Die erhaltenen 31 g Rohprodukt werden über eine 10 cm
Kolonne fraktioniert. Man erhält 27,5 S ß-Cyclocitral.
Das entspricht einer Ausbeute von 90 % der Theorie. Die Struktur von ß-Cyclocitral kann durch Analyse, NMR-, JR-assenspek
= 1,4935.
und Massenspektren bestätigt werden. Kn -,,- = 50 bis 51°C;
b) Arbeitet man wie unter a beschrieben, verwendet jedoch anstelle vor 1,5 Mol O^ nur 1 Mol 0-, pro Mol ß-Ionon, so
erhält man ß-Cyclocitral in einer Ausbeute von 69 % der Theorie.
c) Arbeitet man wie unter a beschrieben, verwendet jedoch anstelle von 1,5 Mol 0^, 2 Mol O^ pro Mol ß-Ionon, so erhält
man ß-Cyclocitral in einer Ausbeute von 50 % der Theorie.
4l,2 g (0,2 Mol) ß-Iron werden wie im Beispiel 1 beschrieben
ozonisiert und aufgearbeitet. Aus 33*5 g Rohprodukt erhält
man durch Destillation 25,9 g ß-Methylcyclocitral (78 % der
Theorie).
38,4 g (0,2 Mol) ß-Ionon werden in 350 ml Methanol bei -300C
innerhalb von 3,75 Stunden mit 0,24 Mol O^ ozonisiert. Anschließend
wird 1 Stunde lang zunächst bei tiefer Temperatur und dann unter Erwärmung Wasserdampf in die Reaktionslösung
geblasen (~250 ml EUü). Die auf diese Weise behandelte Lösung
wird in 2 1 Wasser gegossen, mehrmals mit CHpCl2 extrahiert,
über Na2SOh getrocknet und das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck abdestilliert. Man erhält 32 g Rohprodukt.
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- 7 - O.ζ. 30 646
Durch Fraktionieren werden etwa 20 g ß-Cyclocitral erhalten.
Das entspricht einer Ausbeute von 67 % der Theorie. Als Nebenprodukt
werden isoliert: 2,2,6-Trimethylcyclohexanon (5 % der
Theorie) und 2,2,6-Trimethylcyclohex-l-enolformiat (7 % der
Theorie).
-8-509885/1196
Claims (1)
- - 8 - O.Z. 30 646Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel Iin der R für H oder -CH-, steht, dadurch gekennzeichnet, daß man in eine Lösung von ß-Ionon bzw. ß-Iron in einem für Ozonolysen üblichen Lösungsmittel einen aus Op und 0^, bestehenden Gasstrom einleitet, der 1 bis 2 Mol O^ pro
Mol ß-Ionon bzw. ß-Iron enthält, und das erhaltene Reaktionsgemisch in an sich bekannter Weise hydrolytisch oder reduktiv aufarbeitet.2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen aus O2 und O^ bestehenden Gasstrom einleitet, der 1,3 bis 1,6 Mol 0-, pro Mol ß-Ionon bzw. ß-Iron enthält,BASF Aktiengesellschaftau.5 Ü 9 B 8 5 / 1 1 9 6
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