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Rollenhalterung fUr einen Sicherheitsgurt Die Erfindung betrifft
eine Rollenhalterung für einen Sicherheitsgurt mit einer an einer Verankerung gelagerten
und in Aufwickeirichtung federnd gespannten Gurtrolle und einer diese in Abwickelrichtung
sperrenden, durch das Aufwickeln entsperrbaren Sperrvorrichtung, die durch ein Verriegelungselement
zum Abwickeln des Sicherheitsgurtes entsperrbar ist.
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Es sind bereits Vorrichtungen dieser Art bekannt, die es dem Benutzer
ermöglichen, den Gurt aus einem völlig aufgewickelten Zustand abzuwickeln, um ihn
anzulegen. Hierbei ist die Gurtrolle frei drehbar, so daß der Gurt die Bewegungen
des Benutzers mitmacht. Wird der Gurt jedoch schnell von der Gurtrolle abgewickelt,
beispielsweise durch eine schnelle Positionsänderung des Benutzers im Fahrzeug,
so wird die Sperrvorrichtung betätigt und verriegelt die Rolle gegen eine weitere
Drehung, so daß der Gurt die Bewegung des Benutzers einschränkt, Derartige bekannte
Vorrichtungen zeigen jedoch zahlreiche Probleme, da sie gegenüber normaler Gurtbewegung
emprindlich
sind, Wenn die Sperrvorrichtung auf die Gurtbewegung
zu empfindlich reagiert, so werden die normalen Bewegungen des Benutzers eingeschränkt.
Ist die Sperrvorrichtung andererseits unempfindlicher gegenüber der Gurtbewegung,
so kann dies eine-relativ große Verlagerung des Körpers zur Folge haben, bevor bei
einem Unfall der Gurt diese Bewegung begrenzt.
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Ein weiteres Problem tritt dann auf, wenn der Benutzer den Gurt aus
seiner vollständig aufgewickelten Lage beim Setzen in das Fahrzeug abwickelt. Diese
anfängliche Abwickelbewegung kann die Sperrvorrichtung betätigen, bevor der Benutzer
den Gurt endgültig angelegt hat.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine verbesserte
Rollenhalterung für einen Sicherheitsgurt zu schaffen, mit der eine Verriegelung
der Gurtrolle beim Abwickeln aus dem völlig aufgewickelten Zustand unabhängig von
dem Grad der Drehung verhindert wird.
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Eine Rollenhalterung der eingangs genannten Art ist zur Lösung dieser
Aufgabe erfindungsgemäß derart ausgebildet, daß der Sperrvorrichtung ein zweites
Verriegelungselement zugeordnet ist, das die Bewegung in die Sperrstellung verhindert
und durch eine mittels Trägheitskraft betätigbare Vorrichtung infolge einer Kopplung
dieser Vorrichtung mit der Sperrvorrichtung erst nach Abwickeln einer vorgegebenen
Gurtlänge unwirksam schaltbar ist.
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Eine Rollenhalterung nach der Erfindung umfaßt also zwei VerSegelungselemente,
die verhindern, daß die Gurtrolle vorzeitig gesperrt wird. Das erste Verriegelungselement
wirkt auf die Sperrvorrichtung ein, wenn der Gurt aus dem vollständig aufgewickelten
Zustand abgewickelt wird. Das zweite
Verriegelungselement wirkt
dann auf die Sperrvorrichtung ein, bis eine durch Trägheitskraft betätigbare Vorrichtung
dieses Verriegelungselement von der Sperrvorrichtung entfernt. Die durch Trägheitskraft
betätigbare Vorrichtung spricht entweder auf das Drehen mit übergroße Geschwindigkeit
in Abwickelrichtung oder auf die Bewegung der Verankerung in eine anormale Stellung
an.
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Einer der Vorteile der Erfindung besteht darin, daß die Gurtrolle
gesperrt werden kann, bevor weniger als ca. 12 mm Gurtlänge schnell abgewickelt
sind. Zusätzlich sind lediglich wenige tillige Elemente erforderlich, die leicht
zu einer zuverlässig und sicher arbeitenden Rollenhalterung zusammengesetzt werden
können.
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Ein Aus£dhrungsbeispielveiner Rollenhalterung nach der Erfindung wird
im folgenden an Hand der Figuren beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Explosionsdarstellung einer Rollenhalterung nach der Erfindung, Fig. 2 die Rollenhalterung
im zusammengesetzten Zustand, Fig. 3 eine Seitenansicht der Rollenhalterung mit
darauf befestigtem Gurt, Fig. 4 die Ansicht 4-4 aus Fig. 3 zur Darstellung der Einwirkung
eines der Verriegelungselemente auf die Sperrvorrichtung, Fig. 5 die Ansicht 5-5
aus Fig. 3 zur Darstellung der Einwirkung des anderen Verriegelungselements auf
die Sperrvorrichtung, Fig. 6 die Ansicht 6-6 aus Fig. 3 zur Darstellung von Elementen
zur Sperrung des Verriegelungselements nach Fig. 3,
Fig. 7 eine
ähnliche Darstellung wie Fig. 6 für eine andere Betriebsstellung, Fig. 8 eine Teilansicht
der Rollenhalterung von oben, Fig. 9 eine Teilansicht der durch Trägheitskraft betätigbaren
Vorrichtung, Fig.10 die Ansicht 10-10 aus Fig. 4 und Fig.11 eine Darstellung ähnlich
Fig. 4, bei der jedoch das Verriegelungselement weggelassen ist.
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In den Fig. 1 und 2 ist eine Rollenhalterung 10 dargestellt, die eine
U-förmige Verankerung 12 aufweist. Eine Gurtrolle 14 ist in den Seitenschenkeln
der Verankerung 12 drehbar gelagert.
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Wie aus Fig. 3 hervorgeht, kann ein länglicher und flexibler Sicherheitsgurt
16 üblicher Art mit der Gurtrolle 14 verbunden sein, so daß er auf sie aufgewickelt
wird, wenn sie in einer vorgegebenen Richtung gedreht wird. Das Abwickeln erfolgt
dann bei Drehung in der entgegengesetzten Richtung.
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Wie Fig. 1 zeigt, hat die Gurtrolle 14 eine Achse 18, die in den Seitenschenkeln
der Verankerung 12 gelagert ist. Eine Spiralfeder 20 ist mit einem Ende am Ende
der Achse 18 und mit dem anderen Ende an der Verankerung 12 befestigt und zieht
die Achse in Aufwickelrichtung. Ein Gehäuse 22 ist auf der Verankerung 12 befestigt
und umgibt die Feder 20.
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Die Gurtrolle 14 umfaßt ferner einen Zylinder 24 sowie zwei Rasträder
26 und 28, die an jeweils einem Ende dieses Zylinders 24 befestigt sind. Das Rastrad
26 hat eine oeffnung 30 mit einer teilweise geradlinigen Kante, die einem abgeflachten
Teil 32 der Achse 18 zugeordnet ist, so daß beide Rasträder 26 und 28 und der Zylinder
24 gemeinsam mit der Achse 18 gedreht werden.
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Der Zylinder 24 hat eine oeffnung 34, die von dem einen Rastrad 26
zum anderen Rastrad 28 verläuft. Beide Rasträder 26 und
28 haben
einen solchen Abstand zueinander, daß das Ende des Sicherheitsgurts 16 mit der Gurtrolle
verbunden werden kann, indem es durch die öffnung 34 hindurch und um die Achse 18
herum geführt wird, wonach es wieder aus der Öffnung 34 so herausragt, daß es mit
dem Gurt zu einer Schleife verbunden werden kann.
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Eine Sperrvorrichtung 36 ist in zwei Öffnungen 38 und 40 angeordnet,
die in den Seitenschenkeln der Verankerung 12 vorgesehen sind. Die Sperrvorrichtung
36 ist zwischen einer Sperrstellung, in der sie auf die Zähne der Rasträder 26 und
28 einwirkt und eine Drehung der Achse 18 in Abwickelrichtung verhindert, und zwei
Freigabestellungen, in denen die Achse 18 in Abwickelrichtung drehbar ist, bewegbar.
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Eine Klammer 42 ist an der VerriegePungsvorrichtung 36 befestigt und
wirkt auf den Gurt 16 ein, wenn dieser auf die Gurtrolle 14 aufgewickelt wird. Die
Position der Sperrvorrichtung 36 ist derart, daß beim Aufwickeln des Gurtes auf
den Zylinder 24 dieser auf die Klammer 42 einwirkt und somit die Sperrvorrichtung
36 von den Rasträder 26 und 28 entfernt, bevor der Gurt vollständig aufgewickelt
ist. ähnlich verhindert die Klammer 42 eine Bewegung der Sperrvorrichtung 36 in
ihre Sperrstellung, bis ein Teil des Gurtes von der Gurtrolle 14 abgewickelt ist.
Die Klammer 42 kann so gebogen sein, daß;rnderungen der Gurtdicke kompensiert werden,
so daß die Wechselwirkung zwischen der Sperrvorrichtung 36 und dem Gurt das vollständige
Aufwickeln eines relativ dicken Gurtes auf die Gurtrolle 14 nicht verhindert.
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Eine Feder 44, die an dersperrvorrichtung 36 befestigt ist, ist so
mit der Verankerung 12 verbunden, daß die Sperrvorrichtung 36 in ihre Sperrstellung
gedrückt wird. Die Feder 44 spannt ferner die Sperrvorriohtung 36 zum unteren Teil
der
nach unten konvergierenden Öffnungen 38 und 40 hin.
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Eine vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Kupplungsplatte 46, die
auch in Fig. 3 und 5 gezeigt ist, ist auf der Achse 18 zwischen dem einen Seitenschenkel
der Verankerung 12 und dem Rastrad 28 verschiebbar angeordnet. Eine konisch ausgebildete
Spiralfeder 48 ist auf der Achse 18 zwischen der Kupplungsplatte 46 und dem Seitenschenkel
der Verankerung 12 angeordnet und drückt die Kupplungsplatte 46 gegen das Rastrad
28. Ein Ende der Feder 48 ist mit der Kupplungsplatte 46, das andere Ende mit der
Verankerung 12 verbunden, so daß bei Drehung der Kupplungsplatte 46 in Abwickelrichtung
(ig. 5) aus der Position C in die Position D die Feder 48 ihre Spannwirkung auf
die Kupplungsplatte 46 zur Bewegung in der entgegengesetzten Richtung vergrößert.
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Ein Verriegelungselement 50 ist an der Kupplungsplatte 46 vorgesehen
und wirkt auf die Sperrvorrichtung76 ein, wenn die Gurtrolle 14 in Abwickelrichtung
gedreht wird. Wenn der Gurt 16 von der Gurtrolle 14 abgewickelt wird, kann das Verriegelungselement
50 auf die Sperrvorrichtung 36 in einer von zwei Positionen einwirken, die davon
abhängen, ob der Gurt 16 vollständig oder nur teilweise auf den Zylinder 24 aufgewickelt
ist, wenn die Abwickelbewegung eingeleitet wird.
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Wenn der Gurt 16 vollstandig auf den Zylinder 24 aufgewickelt ist,
so befindet sich die Sperrvorrichtung 36 in ihrer vordersten Stellung gegenüber
den Rasträdern 26 und 28, die in Fig. 4 bei A dargestellt ist. Wenn der Gurt 16
abgewickelt wird, so wird die Kupplungsplatte 46 aus ihrer Position C in die Position
D gedreht, so daß das Verriegelungselement 50 auf die Sperrvorrichtung 36 in ihrer
Position A einwirkt und ihre Bewegung zu den Rasträdern 26 und 28 hin verhindert.
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Wenn Jedoch der Gurt 16 bei Einleitung der Abwickelbewegung
teilweise
bereits abgewickelt ist, so befindet sich die Sperrvorrichtung 36 in einer Zwischenstellung,
die-in Fig. 4 gestrichelt bei B dargestellt ist und gleichfalls die Rasträder 26
und 28 freigibt. Die Drehung der Achse 18 in Abwickelrichtung bewirkt dann eine
Drehung der Kupplungsplatte 46 derart, daß das Verriegelungselement 50 auf die Oberkante
der Sperrvorrichtung 36 in der Position B einwirkt und diese somit nicht zu den
Rasträdern 26 und 28 hin bewegt werden kann.
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Wie aus Fig. 6 und 7 hervorgeht, ist an einem Stift 53, der am Ende
der Achse 18 vorgesehen ist, ein Auslöser 52 drehbar befestigt. Fig. 1 zeigt, daß
der Auslöser 52 einen Finger 52A hat, der in einem Schlitz 52B der Verankerung 12
angeordnet ist und die Drehbewegung des Auslösers 52 begrenzt. Ein elastischer Arm
54 am Auslöser 52 ist mit der Verankerung 12 verbunden und spannt den Auslöser 52
in Aufwickeirichtung.
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Ein Arm 56 des Auslösers 52 hat eine Verbreiterung 58, die so durch
eine oeffnung 60 der Sperrvorrichtung 36 geführt ist, daß der Auslöser 52 bei Bewegung
der Sperrvorrichtung 36 aus der vollen Freigabestellung (Fig. 6) in die Zwischenstellung
(Fig. 7) um wenige Grade in Aufwickelrichtung durch den Arm 54 gedreht wird. In
dieser letzteren Stellung wird die Verbreiterung 58 etwas von der Sperrvorrichtung
36 abgelöst, so daß deren Bewegung zu den Rasträdern 26 und 28 hin nicht behindert
wird.
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Der Auslöser 52 ist vorzugsweise rund ausgebildet, seine Mitte fällt
dann mit der Drehachse 18 zusammen. Drei gleichmäßige verteilte und übereinstimmend
ausgebildete Stege 62 sind an dem Auslöser 52 vorgesehen, Jeder Steg 62 ist durch
zwei Radien begrenzt und schließt einen Umfangswinkel des Auslösers 52 ein. Jeder
Steg 62 hat eine flache Oberseite, die parallel zum Seitenschenkel der Verankerung
12 liegt, ferner
ist auf einer Seite der Oberseite eine schräg ansteigende
-Fläche 62A vorgesehen.
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In Fig. 4 ist ein Rad 64 dargestellt, welches an dem Stift 53 neben
dem Auslöser 52 gelagert ist. Das Rad 64 hat eine ringförmige Anordnung gleichmäßig
beabstandeter Zähne 66, die zur Drehachse des Stiftes 53 konzentrisch liegt. Ferner
ist eine radiale Verbreiterung vorgesehen, die ein Verriegelungselement 68 zur Einwirkung
auf die Sperrvorrichtung 36 in der Zwischenstellung B bildet.
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In Fig. 8 ist zu erkennen, daß das Rad 64 eine dem Auslöser 52 zugewandte
ebene Fläche hat und daß ferner drei abgerundete und konische Vorsprünge 70 vorgesehen
sind, die auf die Stege 62 einwirken. Das Rad 64 ist auf dem Stift 53 relativ zum
Auslöser 52 in axialer Richtung bewegbar. Wenn die Sperrvorrichtung 36 ihre Position
A hat, so sind die Vorsprünge 70 zwischen den Stegen 62 angeordnet, und das Rad
64 befindet sich nahe am Auslöser 52. Wenn der Auslöser 52 in Aufwickelrichtung
infolge der Bewegung der Sperrvorrichtung 36 aus der Stellung A in die Stellung
B bewegt wird, so wirken die schrägen Flächen 62A auf die Vorsprünge 70 ein und
bewegen das Rad 64 in einen größeren Abstand zum Auslöser 52.
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Fig. 10 und 11 zeigen das vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Rad
64 mit einem elastischen Arm 72. Das äußere Ende des Arms 72 hat einen Finger 72A,
der in einer Öffnung der Verankerung 12 angeordnet ist und das Rad 64 zum Auslöser
52 und in Aufwickelrichtung spannt. Das äußere Ende des Arms 72 hat ferner einen
Fuß 72B, der auf eine Kante 72C einwirkt, die am Rad 64 vorgesehen ist und das Verriegelungselement
68 so einstellt, daß die Sperrvorrichtung 36 in ihrer Zwischenstellung an ihm anliegt.
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Wie aus Fig. 4 hervorgeht, ist ein Betätigungselement 74 neben dem
Rad 64 in einem Preßsitz auf dem Stift 53 befestigt. Das Betätigungselement 74 hat
drei elastische und längliche Klinken 76. Jede Klinke 76 ist in radialer Richtung
zwischen einer inneren und einer äußeren Stellung bewegbar. In der inneren Stellung
hat die Spitze einer Jeden Klinke 76 gegenüber dem Profil der Zähne 66 nach innen
einen Abstand. In der äußeren Stellung liegt Jede Klinke 76 im Bewegungsbereich
der Zähne 66.
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Wie aus Fig. 8 hervorgeht, wird das Betätigungselement 74 bei Anordnung
der Vorsprünge 70 zwischen den Stegen 62 des Auslösers in axialer Richtung gegenüber
dem Rad 64 in einen solchen Abstand gebracht, daß die Klinken 76 in ihren äußeren
Positionen nicht auf die Zähne 66 einwirken können. Wenn Jedoch das Rad 64 durch
die Stege 62 zum Betätigungselement 74 hin verschoben wird, so können die Klinken
76 in radialer Richtung nach außen zu den Zähnen 66 hin bewegt werden. Wenn die
Klinken 76 auf die Zähne 66 einwirken, so dreht das Betätigungselement 74 das Rad
64 in Abwickelrichtung mit der Achse 18, wobei das Verriegelungselement 68 von der
Sperrvorrichtung 36 in die in Fig. 4 gestrichelt dargestellte Position gebracht
wird. In dieser Stellung kann das Verriegelungselement 68 die Einwirkung der Sperrvorrichtung
36 auf die Rasträder 26 und 28 nicht verhindern.
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Das Betätigungselement 74 hat einen zylindrischen Vorsprung 78, der
ein Schwungrad 80 drehbar trägt. Das Schwungrad 80 hat drei Stifte 82, die auf die
rreien Enden der Klinken 76 einwirken. Die Nasse des Schwungrades 80 ist derart
gewählt, daß es sich normalerweise mit dem Betätigungselement 74 dreht.
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Bei einer vorbestimmten Drehbeschleunigung in Abwickelrichtung dreht
sich Jedoch das Schwungrad 80 gegenüber dem Betätigungselement 74, so daß die Klinken
76 in ihre äußeren Positionen
gelangen. Der Stift 53 sichert das
Schwungrad 80 gegen eine axiale Bewegung.
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In Fig. 9 ist eine durch Trägheitskraft betätigbare Vorrichtung 86
dargestellt, die neben dem Schwungrad 80 angeordnet ist. Diese Vorrichtung 86 hat
ein Gehäuse 88, das auf der Verankerung 12 befestigt ist und in dem eine Metallkugel
90 auf einer konischen Grundfläche 92 bewegbar ist. Die Grundfläche 92 hat eine
Öffnung 96, in der die Kugel 90 im Ruhezustand angeordnet ist. Ein Hebel 94 ist
schwenkbar an einem Stift 98 gelagert, der wiederum an dem Seitenschenkel der Verankerung
12 befestigt ist. Ein Ende des Hebels 94 hat einen Finger 100, der normalerweise
in der Öffnung 96 in Kontakt mit der Kugel 90 angeordnet ist0 Der Hebel 94 trägt
ferner einen Permanentmagneten 104, der neben dem Schwungrad 80 angeordnet ist.
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Die Vorrichtung ist so ausgebildet, daß das Gewicht der Kugel 90 bei
fehlender Verlagerung gegenüber der Öffnung 96 eine Einwirkung des Magneten 104
aus das Schwungrad 80 verhindert. Wenn der Arm 94 durch die Kugel 90 freigegeben
wird, so wirkt der Magnet 104 auf das Schwungrad 80 ein, so daß die Drehung der
Achse 18 in Abwickelrichtung eine Drehung des Schwungrades 80 gegenüber dem Betätigungselement
74 zur Folge hat, wodurch die Klinken 76 in die Zähne 66 des Rades 64 einrasten.
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Die Grundfläche 92 des Gehäuses 88 ist so ausgebildet, daß die Kugel
90 sich normalerweise in der Öffnung 96 befindet.
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Wird Jedoch die Verankerung 12 in eine anormale Position gebracht
oder in eine anormale Bewegung versetzt, wie es beispielsweise durch Bewegung der
Rollenhalterung beim Unfall eines Fahrzeuges auftreten kann, so wird die Kugel 90
aus der Offhung 96 verlagert, und der Hebel 94 kann auf das
Schwungrad
80 einwirken und somit die Klinken 76 betätigen.
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Der Hebel 94 hat einen Anschlag 106, der auf die untere Kante der
Sperrvorrichtung 36 einwirken kann. Der Anschlag 106 ist so ausgebildet, daß in
der vollen Freigabestellung A der Sperrvorrichtung 36 der Hebel 94 durch die Feder
102 nicht gedreht werden kann, auch'wenn die Kugel 90 gegenüber der Öffnung 96 verlagert
wird. Wenn die Sperrvorrichtung 36 in ihre Zwischenstellung B bewegt wird, so kann
sie die Drehung des Hebels 94 zum Schwungrad 80 hin nicht verhindern. Der Zweck
des Anschlages 106 besteht darin, die durch Trägheitskraft betätigbare Vorrichtung
86 zu sperren, wenn der Gurt 16 vollständig aufgewickelt ist. Dadurch wird verhindert,
daß die Rollenhalterung verriegelt wird, wenn der Gurt 16 aus einer voll aufgewickelten
Lage abgewickelt wird.
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Wenn der Gurt 16 nicht benutzt wird, so ist er durch die Feder 20
der Gurtrolle 14 vollständig aufgewickelt. In dieser Stellung befindet sich die
Sperrvorrichtung 36 in ihrer vollen Freigabestellung A, wobei sich das Verriegelungselement
50 in der Position C befindet. Wenn der Benutzer den Gurt 16 von der Rolle 14 abwickelt,
so wird durch die Anfangsdrehung der Rolle 14 das Verriegelungselement 50 in die
Position D (Fig. 5) gebracht, wodurch die Sperrvorrichtung 36 gegen eine Bewegung
zu den Rasträdern 26 und 28 hin gesperrt wird, solange der Gurt 16 abgewickelt wird.
Der Benutzer kann dann Jede Gurtlänge von der Rolle 14 abwickeln und dabei auch
Jede Abwickelbewegung durchführen, ohne daß die Sperrvorrichtung 36 aus ihrer vollen
Freigabestellung ausgelöst wird.
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Wenn der Benutzer nun eine geeignete Gurtlänge abgewickelt hat, so
ermöglicht das Ende der Abwickelbewegung, daß die Feder 48 das Verriegelungselement
50 in die Position C bringt Die Sperrvorrichtung 36 schwenkt dann in ihre Zwischenstellung
B,
in der sie auf das Verriegelungselement 68 (Fig. 4) einwirkt. Das Verriegelungselement
50 verhindert also eine Sperrung der Gurtrolle 14 gegen Drehung bei anfänglichem
Herausziehen des Gurtes 16 aus seiner voll aufgewickelten Stellung. Das Verriegelungselement
68 verhindert danach die Einwirkung der Sperrvorrichtung 36 auf die Gurtrolle 14.
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Wenn die Sperrvorrichtung 36 in ihre Zwischenstellung B gebracht wird,
so wird der Auslöser 52 durch die Drehung der Sperrvorrichtung 36 an dem Arm 54
so gedreht, daß das Rad 64 in das Betätigungselement 74 eingreift. Das Rad 64 ist
dann so angeordnet, daß die Zähne 66 sich an den äußeren Positionen der Klinken
76 befinden. Die Klinken 76 können dann durch die Drehung des Schwungrades 80 gegenüber
dem Betätigungselement 74 zu den Zähnen 66 hin bewegt werden.
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Wenn nun die Achse 18 in Abwickelrichtung beispielsweise durch Zugbeanspruchung
des Gurtes 16 schnell gedreht wird, so dreht sich das Schwungrad 80 infolge seiner
Masse etwas gegenüber dem letätigungselement 74, wodurch die Stifte 82 in die Klinken
76 eingreifen und sie radial nach außen in die Zähne 66 bewegen. Das Rad 64 wird
dann mit der Achse 18 gekoppelt und in Abwickelrichtung gedreht. Wie aus Fig. 4
hervorgeht, ermöglicht eine relativ geringfügige Drehung des Verriegelungselements
68, daß die Sperrvorrichtung 36 durch die Feder 44 zu den Rastradern 26 und 28 bewegt
wird und daß in dieser Sperrstellung ein weiteres Abwickeln des Gurtes 16 verhindert
wird. Die Sperrbewegung ist derart abhängig von der Gurtbewegung, daß die Gurtrolle
14 in Abwickelrichtung gesperrt wird, bevor 12 mm Gurtlänge von der Gurtrolle 14
schnell abgewickelt wurden.
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Wenn sich die Sperrvorrichtung 36 in ihrer Zwischenstellung B
befindet,
so kann sie durch die Trägheitsvorrichtung 86 betätigt werden. Ein solcher Vorgang
kann eintreten, wenn die Rollenhalterung in eine Position oder in einen Bewegungszustand
gelangt, bei dem die Kugel 90 verlagert wird und der Magnet 104 auf das Schwungrad
80 einwirken kann. Eine geringfügige Drehung der Achse 18 in Abwickelrichtung verursacht
ein Einrasten der Klinken 76 an dem Rad 64 und damit eine Freigabe der Sperrvorrichtung
36.
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Wenn die Sperrvorrichtung 36 auf die Rasträder 26 und 28 einwirkt,
so muß der Benutzer den Gurt 16 nur geringfügig aufwickeln lassen, um das Verriegelungselement
68 in Aufwickelrichtung zu drehen und damit die Sperrvorrichtung 36 in ihre Zwischenstellung
B zurückzuführen. Diese Bewegung der Gurtrolle 14 in Aufwickeirichtung dreht auch
das Betätigungselement 74 relativ zum Schwungrad 80, wodurch die Klinken 76 in ihre
inneren Normalstellungen zurückgeführt werden.
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Eine Rollenhalterung nach der Erfindung hat gegenüber bisher bekannten
Anordnungen mehrere Vorteile. Beispielsweise mUssen die Klinken 76 nur um wenige
Millimeter bewegt werden, um auf das Rad 64 einzuwirken und die Sperrvorrichtung
36 zur Bewegung in ihre Sperrstellung freizugeben. Die zum Einrasten der Klinken
erforderliche Drehbewegung des Schwungrades 80 gegenüber dem Betätigungselement
74 beträgt nur wenige Grade. Ferner ist das Betätigungselement 74 relativ unempfindlich
gegenüber Schmiermitteln, da die Klinken 76 auf die Zähne 66 im Gegensatz zu einer
Reibungskupplung positiv einwirken.
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Der Magnet 104 kann auch durch einen Arm ersetzt werden, der am Hebel
96 befestigt ist und durch eine Feder gegen das Schwungrad 80 gedrückt wird.
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Das Betätigungselement 74 ist so an dem Rad 64 befestigt, daß seine
Funktion durch die Anordnung der Rollenhalterung in einem Fahrzeug nicht beeinträchtigt
wird.