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Patientenstuhl, Autositz oder dergleichen.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Patientenstuhl, Autositz oder
dergleichen, insbesondere für Hals-, Nasen- und Ohrenärzte, mit einer mit der Rückenlehne
verbundenen höhenverstellbaren Führung für eine Kopr- und/oder Nackenstütze, Derartige
Patientenstühle sind bereits in den verschiedensten Versionen, auch für Zahnärzte
und Internisten bekannt. Es ist auch seit langem üblich, die Autositze mit einer
höhenverstellbaren Führung für Kopfstützen
zu versehen. Hier ist
die Verstellbarkeit ebenso wie bei den Patientenstühlen erforderlich, um die Höhe
der Kopfstütze der Größe und den anatomischen Gegebenheiten des Autofahrers bzw.
Patienten anzupassen. Die Kopfstützen können aber nur dann wirksam werden, wenn
sie in der richtigen Höhe angeordnet sind. Vielfach sitzen die Kopfstützen von Autositzen
zu niedrig und können deshalb nicht wirksam werden, wenn bei einem Zusammenstoß
der Kopf des Fahrers aufgrund des Peitschen-Effektes nach hinten geschleudert wird.
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Sowohl bei den Patientenstühlen als auch bei den Autositzen ist die
erwähnte Führung hinter der zumeist schwenkbaren Rückenlehne angeordnet und muß
mittels einer Schraube oder dgl. arretiert werden. Die Verstellung der Kopfstütze
ist daher nur von hinten möglich, so daß der Arzt neben den Stuhl treten muß, um
die Arretierung zu losen und nach Verstellung der Kopfstütze wieder zu fixieren.
Dies ist besonden dann nachteilig, wenn der Patient etwa waagerecht gelegt werden
iuß, was nur nach dei erwähnten Verschwenken
der Rückenlehne erfolgen
kann, weil sich die Lage des Kopfes dadurch verschiebt.
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Auch bei Autositzen ist es so, daß die lebenswichtige Verstellung
der Kopfstütze nur bei stillstehendem Auto erfolgen kann, in-dem die Bedienungsperson
sich neben das Fahrzeug stellt und bei geöffneter Tttr die Verstellung vornimmt.
Da dies umständlich und zeitraubend ist, sitzen in neun vom zehn Fahrzeugen zur
Zeit die Kopfstützen zu niedrig.
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Ferner ist den arten bekannt, daß die meisten Rückenlehnen von Patientenstühlen
und auch von Autositzen insofern den anatomischen Gegebenheiten nicht entsprechen,
als sie der Biegung des R5cWrtes nicht angepaßt sind.
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Daher wird vielfach empfohlen, zusätzlich eine Rü cken-und/oder Banascheibenstütze
oder ein Rückenkissen zu verwenden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile
zu beheben und den Patientenstuhl oder Autositz der eingangs erwähnten Art so zu
verbessern, daß die Höhenverstellung der Kopfstütze wesentlich erletchtert ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung besteht darin, daß die
Führung der Kopf- oder Nackenstütze federbelastet ist. Dadurch wird nicht nur erreicht,
daß die erwähnte Aufgabe gelöst wird, sondern es ist auch eine Höhenverstellung
der Kopfstütze ohne irgendwelche Arretiermittel mögliche Die Verstellung kann nämlich
durch die Federn so eingestellt werden, daß sie von Hand verhältnismäßig leicht
erfolgen kann, andererseits behält die Kopfstütze aber ihre Lage durch die Kraft
der Federn bei. Besonders vorteilhaft ist, daß der Patient oder Autofahrer die Höhe
der Kopfstütze im Sitzen auch selbst verstellen kann. Wenn beispielsweise die Rückenlehne
aus der normalen Sitzlage nach hinten oder vorn geschwenkt wird, kann der Patient
die Stütze im Nacken oder am Kopf festhalten, so daß die Stütze hierbei dem Kopf
folgt.
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Bei Autositzen ergibt sich dadurch der sehr große Vorteil, daR der
Autofahrer die Anpassung während der Fahrt leicht selbst vornehmen kann, auch wenn
er vor Beginn der Fahrt die Verstellung vergessen haben sollte.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Führung
der Kopfstütze durch Nuten gebildet ist und die in diese Nuten eingreifenden Halteteile
der Kopfstütze durch eine oder mehrere Federn gegeneinander beaufschlagt sind. Hierbei
kann.es sich um Zug- oder Druckfedern'handeln, die die Halteteile gegen die Führungsnuten
drücken. Dadurch wird erreicht, daß nicht die Führungen in der Lehne des Patientenstuhles
auf ihrer gesamten Länge federbelastet sein müssen, sondern es genügen ein oder
zwei einfache Federn zwischen diesen Teilen.
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Dabei ist vorteilhaft, daß die Polsterung der Rückenlehne des Patientenstuhles
nach oben verlängert ist und die Nuten innerhalb der Polsterung angeordnet sind.
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Auf diese Weise kann der Patientenstuhl auch ganz ohne die Kopfstütze
verwendet werden, was in manchen Fällen wünschenswert ist.
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Es kann auch noch vorgesehen sein, daß die Kopfstütze gegenüber ihren
in den Nuten eingreifenden Halteteilen um ein Drehgelenk schwenkbar ist.
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Die Führung der Kopfstütze kann auch mit einer Aufrauung oder einem
rauhen Belag zur Vergrößerung der Haftreibung zwischen der Führung und den Halteteilen
versehen sein, vorzugsweise bei Belastung der Kopfstütze. Dies bedeutet, daß diese
Aufrauung oder auch besonders gerippte oder gewebte Teile mindestens bei Belastung
der Kopfstütze ein Verschieben der im übrigen lose in der Führung schiebbaren Kopfstütze
verhindern.
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Schließlich kann auch noch vorteilhaft sein, daß zusätzlich eine Rücken-
und/oder Bandscheibenstütze in der Führung unterhalt der Kopfstütze angeordnet ist.
Diese läßt sich
dann bei Bedarf genauso leicht verschieben wie die
Kopfstütze, sie ist auch im wesentlichen mit den gleichen erwähnten Halteteilen
versehen.
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Ganz besonders vorteilhaft ist ferner, insbesondere bei Autositzen,
daß die Kopfstütze mit Schulterstützen zur Abstützung der Schultern nach vorn versehen
sind.
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Dadurch können die bekannten Gurte zum Festschnallen des Autofahrers
ganz entfallen, zumindest im Bereich des Oberkörpers, weil die Schulterstützen die
gleiche Wirkung ausüben. Zum besseren Einsteigen können die Schulterstützen schwenkbar
an den Halteteilen angeordnet sein.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nun folgenden Beschreibung eitrg Ausführungsbeispiele unter Hinweis auf die Zeichnung.
In dieser zeigen: Fig. 1 eine.Seitenansicht auf einen Patientenstuhl;
Fig.
2 eine Draufsicht von vorn auf den oberen Teil der Rückenlehne ohne die Kopfstütze
bei dem Stuhl nach Fig. 1; Fig. 3 eine Draufsicht von oben auf einen Teil der Rückenlehne
mit eingebauterKopfstütze; Fig. 4 eine Ansicht von hinten auf die Kopfstütze nach
den vorangegangenen Fig.; Fig. 5 eine Seitenansicht auf eine weitere Ausführungsform
und Fig. 6 eine weitere Ansicht auf eine darüber hinausgehende Ausführungsform eines
Autositzes.
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Der Patientenstuhl nach Fig. 1 zeigt eine um eine Achse 17 nach vorn
und nach hinten schwenkbare Rückenlehne 18, die an einem Sockel 19 angebracht ist,
huber dem ein
drehbarer Sitz 20 in bekannter Weise gelagert ist.
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Der Sitz 20 läßt sich um 90 ° schwenken, so daß dann die Beine des
Patienten unter die Armauflage 14 zu liegen kommen. An dieser Armauflage hängt eine
Staumanschette 13.
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In dem Polster 4 der Rückenlehne 18, siehe auch die Fig. 2 und3, sind
Führungsnuten 2 und 3 angeordnet, in die die Halteteile 6 und 7 der Kopfstütze 1
eingreifen.
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Fig. 2 zeigt die erwähnten beiden Führungsnuten 2 und 3, die innerhalb
der Polsterung 4 und 5 angeordnet und mit Rippen 15, 16 oder Aufrauhungenversehen
sind.
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Dies ist auch in Fig. 3 deutlich sichtbar, es ist die Kopfstütze 1
mit Halteteilen 6 und 7 versehen, die in die
erwähnten Nuten 2
und 3 eingreifen. Zwischen den Halteteilen sind zwei Zugfedern 8 und 9 angeordnet,
siehe auch Fig. 4. Diese Halteteile bestehen aus Kunststoff und können in den Bereichen
15 und 16 aufgerauht sein oder einen rauhen Belag zur Vergrößerung der Haftreibung
gegenüber den Nuten 2 und 3 aufweisen. Dadurch wird die Arretierung erleichtert,
ohne daß die Zugfedern 8 und 9 allzu stark sein müssen.
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Fig. 4 zeigt zusätzlich noch eine Abdeckplatte 22 zwischen den beiden
Halteteilen 6 und 7, die in Fig. 3 weggelassen ist, um die Feder 8 sichtbar zu machen.
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Fig. 3 zeigt deutlich, daß die beiden Nuten 2 und 3 tief in den Polstern
4- und 5 angeordnet sind, so daß die Rückenlehne 18 auch ohne eine Kopfstütze verwendbar
ist.
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In der Seitenansicht nach Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform
därgestellt, bei der die Kopfstütze 1
um ein Drehgelenk 10 nach
vorn oder hinten um die Halteteile 6 und 7 schwenkbar ist. Zur Arretierung dieser
Schwenkbewegung kann eine Schraube 24 dienen, andererseits ast jedoch auch hier
möglich, federbelastete Führungen vorzusehen, durch die die Arretierung entfallen
kann.
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Im übrigen kann die Ausbildung genauso sein wie in den vorangegangenen
Figuren.
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Fig. 6 zeigt die Draufsicht auf den oberen Teil der Rückenlehne eines
Autositzes zusammen mit einer Kopfstütze 1, insoweit kann die Ausführungsform die
gleiche sein wie in den vorangegangenen Fig. Gemäß der Erfindung ist nun aber die
Kopfstütze 1 zusätzlich mit Schulterstützen 23 und 25 zur Abstützung der Schultern
nach vorn versehen. Die Schulterstützen sind mittels der Rändelschrauben 26 und
27 an der Kopfstütze 1 schwenkbar befestigt. In Fig. 1 sieht man, daß die Schulterstütze
23 gegenüber der Schulter des Patienten noch mit einem Polster 24 versehen ist.
Fig. 6 kann somit auch als eine
Draufsicht von vorn auf den oberen
Teil des Patientenstuhles nach Fig. 1 angesehen werden. Dadurch wird der Patient
abgestützt, wenn er nach vorn überfallen sollte.
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Die Schwenkbarkeit ist insbesondere bei Autositzen wichtig.
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Um ein bequemes Einsteigen zu ermöglichen, werden die Schulterstützen
23 und 25 einfach nach oben geschwenkt.
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Auch beim Aussteigen können die Stützen nach oben geschwenkt werden
und dann in dieser Lage verbleiben. Dadurch wird erreicht, daß der Autofahrer die
Verwendung dieser Stützen nicht vergessen kann.
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Bei dem erwähnten Patientenstuhl wird der Hauptvorteil dadurch erzielt,
daß alle Tätigkeiten des Arztes oder der Arzthelferin von vorn unter Beobachtung
des Patienten erfolgen können. Die Kopfstütze 1 kann in der Höhe ohne weiteres verstellt
werden, ohne daß eine Arretierung benötigt wird. Sie wird ganz einfach nach oben
oder unten verschoben, was auch durch den Patienten selbst erfolgen
kann.
Infolge der Verrippungen oder Aufrauhungen 15, 16 wird die Kopfstütze spätestens
durch die Belastung automatisch arretiert.