DE2427864C3 - Weichenheizung - Google Patents
WeichenheizungInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Weichenheizung mit an den Schienen angeordneten, elektrischen Heizkörpern,
mit einem Schneemelder und diesem zugeordnetem Regler mit Stellglied zur Regelung des Heizstromes
der Heizkörper.
Weichenheizungen, die in Abhängigkeit von den herrschenden Witterungsverhältnissen durch Temperaturfühler
oder Schneemelder gesteuert werden, sind an sich bekannt. Soweit die Temperaturfühler oder
Schneemelder unabhängig von den Schienenstrecken bzw. Weichen angeordnet sind, haben diese Einrichtungen
den Nachteil, daß die sich durch die Beheizung einstellende Schienentemperatur das Beheizungsmaß
nicht beeinflußt. Umgekehrt ist es auch möglich, daß die Wetterverhältnisse im Weichenfeld eine Weichenbeheizung
noch nicht auslösen, aus Schneegebieten kommende Züge aber durch die beim Befahren der
Weichen entstehenden Stöße Schnee und Eis abwerfen, wodurch ein späteres Umlegen der Weichen verhindert
wird.
Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, bei einer Weichenheizung mit Regelung des Heizstromes der
Heizkörper durch einen Temperaturfühler - einen Halbleiter, ein Thermoelement od. dgl., diesen im
Weichenzungenbereich anzuordnen und mit einer Schiene in Kontakt zu bringen, außerdem den Temperaturfühler
mit einem eigenen Regelkreis und Stellglied für den Heizstrom in einem gemeinsamen Gehäuse
anzuordnen (deutsche Offenlegungsschrift 2215554).
Elektronische Schneemelder haben gegenüber Temperaturfühlern jedoch den Vorteil, daß sie
schneller und direkt auf Schnee ansprechen. Die Schwierigkeit besteht im Bahnbetrieb jedoch darin,
daß bekannte Schneemelder, deren Funktion auf einer Widerstandsänderung (zwischen zwei Elektroden)
oder auf einer Induktionsänderung (Spule) beruht, auch auf einfallende Verunreinigungen ansprechen
und deshalb außerhalb des Schienenbereichs und in einiger Höhe über dem Erdboden angebracht werden
müssen, so daß die Regelung, wie eingangs erwähnt, nur unvollständig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Weichenheizung der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß sie sowohl durch die im Bodenbereich der Weiche herrschenden Schnee- und Eisverhältnisse
als auch durch die herrschende Schienentemperatur beeinflußt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein das Ausgangssignal eines Frequenzgenerators
bestimmender nach oben zur Atmosphäre offener Plattenkondensator als Fühler eines Meßgliedes
im Bodenbereich der Weichenzunge angeordnet ist und mit einer Schiene in wärmeleitendem Kontakt
steht.
Es wurde gefunden, daß sich die Kapazität eines Plattenkondensators bei Anwesenheit von Eis oder
Schnee zwischen seinen Platten in signifikanter Weise gegenüber der Anwesenheit von Verunreinigungen
w ie Eisen- und Gesteinsstaub, Sand u. dgl. ändert, so daß Fehlauslösungen der Weichenheizung nicht auftreten.
Dadurch, daß der Plattenkondensator mit der beheizten Schiene in wärmeleitendem Kontakt steht,
taut er im Gefolge einer Weichenheizung ab; es liegt also ein geschlossener Regelkreis vor und eine Beeinflussung
der Weichenheizung ist sowohl von der herrschenden Schienentemperatur als auch von den herrschenden
Schnee- und Eisverhältnissen im Bodenbereich der Weiche gegeben.
Vorteilhaft wird der Plattenkondensator zwischen Stammschiene und Weichenzunge oder vor der Zungenspitze
an der Schieneninnenseite zwischen den Schienenstützknaggen angeordnet.
Vorteilhaft wird die Frequenz des Ausgangssignals des Frequenzgenerators, in dessen frequenzbestimmendem
Kreis der Plattenkondensator liegt, mit einer festen Frequenz in einer Mischschaltung verglichen,
die Differenzfrequenz ausgesiebt und gleichgerichtet, und die so gewonnene Gleichspannung steuert einen
Nullspannungsschalter, dessen Ausgang über eine Impedanzstufe ein im Heizkreis liegendes Stromtor
als Stellglied schaltet.
In Weiterbildung der Erfindung läßt sich auch die Forderung erfüllen, daß die Weichenheizung erst bei
Erreichen einer vorgegebenen Schneehöhe im Plattenkondensator - die bestimmten Schneeverhältnissen
im Weichenbereich entspricht - eingeschaltet wird und erst wieder ausgeschaltet wird, wenn der Schnee
im Plattenkondensator auf eine minimale Höhe oder ganz abgetaut ist. Diese Forderung setzt eine zusätzliche
Schalthysterese voraus, die bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung durch einen Schwellwertschalter
erhalten wird, der in den Meßkreis des Schneemelders eingeschaltet ist. Das zur Regelung zur
Verfügung stehende Signal ist jetzt abhängig von einer
maximalen und minimalen Schneehöhe im Plattenkondensator.
In Ausgestaltung der Erfindung ist an einem den Plattenkondensator tragenden Isolator eine Wärmeleitbrücke
zum Schienenfuß angesetzt.
Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel
und an Hand einer Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch die Stammschiene einer Weiche mit angebautem Regler an der Außen- und
Plattenkondensator an der Innenseite,
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Schaltungsanordnung
des Reglers.
Gemäß Fig. 1 ist an der Stammschiene 1 ein Anschlußkasten 2 mit einem Deckel 3 mil Kühlrippen
befestigt, der Raum für einen Klemmstein 4 und die Baugruppen der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 2
hat. An den Plattenkondensator 7, dessen Platten 7.1 in einen Isolator 7.2, z. B. in ein Kunstharz eingebettet
sind, ist eine Wärmeleitbrücke 5 zum Schienenfuß angesetzt.
Die vorgegebenen Abmessungen an der Weiche und der verfügbare Raum im Anschlußkasten 2 bestimmen
die Abmessungen des Plattenkondensators 7 und die Oszillatorfrequenz, von deren Höhe die Abmessungen
der Schaltungselemente der Schwingkreise, der Mischstufe und etwaiger Filter abhängen.
In einer Versuchsausführung ließen die vorgegebenen Abmessungen einen Plattenabstand von 4 cm und
eine Plattenhöhe von 3 cm zu; die Plattenlänge wurde mit 11 cm frei gewählt. Auf Grund der durch den Isolator
7.2 bedingten Teilkapazitäten erreichte der Kondensator 7 nur 2/3 der Kapazität eines Luftkondensators,
d. i. im Beispiel etwa 0,7 pF. Dennoch ändert sich die Kapazität um den Faktor 10, wenn der
ganze Raum zwischen den Platten mit Eis (ε = 16) ausgefüllt ist.
In dem Blockschaltbild nach Fig. 2 ist ein kapazitiv
gesteuerter Oszillator als Frequenzgenerator mit 11 und ein fester Oszillator mit 12 bezeichnet. Aus der
Meßfrequenz /m und der Vergleichsfrequenz /v wird
in einer Mischstufe 13 die Differenzfrequenz Af gebildet. In der erwähnten Versuchsausführung wurde
eine Frequenz von 30 MHz gewählt; bei dieser werden die Schaltungselemente, insbesondere die Spulen,
hinreichend klein. Andererseits lassen sich die notwendige Frequenzkonstanz bei Temperaturschwankungen
und eine hinreichend konstante Schwingungsamplitude im Bereich der Frequenzänderung, die bei
der angegebenen Kapazitätsänderung etwa 1:3,5 betrug, noch mit geringem Schaltungsaufwand erreichen.
Die Frequenz Af am Ausgang der Mischstufe 13 ändert sich also zwischen 0 und maximal 10 MHz.
ίο Die Differenzfrequenz Af wird in der Gleichrichterstufe
14 gleichgerichtet, und die gleichgerichtete Spannung l/= wird auf den Eingang des Schwellwertschalters
15 gegeben, dessen Ausgangsspannung Ua
in Abhängigkeit von der Größe der Eingangsspannung IL, die zwei verschiedenen Zustände annehme η
kann: entweder die von dem Stromversorgungsteil 18 gelieferte Betriebsspannung Ug oder einen kleineren
Wert.
Die Ausgangsspannung Ua wird auf den Eingang
so des Nullspannungsschalters 16 gegeben, an dessen
Ausgang Triggerimpulse entstehen, mit denen der nachfolgende Stromschalter 17 im Heizstromkreis der
Weichenheizkörper, vorzugsweise ein Triac, jeweils im Nulldurchgang der Wechselstromphase gezündet
as wird. Dadurch werden Funkstörungen im Hochfrequenzbereich
vermieden.
Die Schaltungen der einzelnen Stufen der Schaltungsanordnung brauchen nicht im einzelnen angegeben
zu werden: Dem Fachmann stehen nach der Funktionsbeschreibung verschiedene Möglichkeiten
zur Verfügung. Die Ausführung kann noch verfeinert
werden, z. B. durch eine Ausfilterung der heiden Oszillatorfrequenzen
fm und /v in der Mischstufe 13
und/oder durch ein bezüglich seiner Grenzfrequenz einstellbares Tiefpaßfilter im Eingang der Gleichrichterstufe
14. Vorteilhaft ist auch eine Sicherheitsschaltung, die bei Kurzschluß oder Unterbrechung der
Schleife zum Plattenkondensator den Nullspannungsschalter 16 sperrt und ein Alarmsignal im Stellwerk
auslöst.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Weichenheizung mit an den Schienen angeordneten elektrischen Heizkörpern, mit einem
Schneemelder und diesem zugeordnetem Regler mit Stellglied zur Regelung des Heizstromes der
Heizkörper, dadurch gekennzeichnet, daß ein das Ausgangssignal eines Frequenzgenerators
(11) bestimmender nach oben zur Atmosphäre offener Plattenkondensator (7) als Fühler eines
Meßgliedes im Bodenbereich der Weichenzungen angeordnet ist und mit einer Schiene in wärmeleitendem
Kontakt steht
2. Weichenheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattenkondensator (7)
zwischen Stammschiene (1) und Weichenzunge an der Schieneninnenseile zwischen den Schienenstützknaggen
angeordnet ist.
3. Weichenheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattenkondensator vor
der Zungenspitze an der Schieneninnenseite zwischen den Schienenstützknaggen angeordnet ist.
4. Weichenheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Meßkreis des Schneemeiders
ein Schwellwertschalter (15) eingeschaltet ist.
5. Weichenheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem den Plattenkondensator
(7) tragenden Isolator (7.2) eine Warmeleitbrücke (5) zum Schienenfuß angesetzt ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742427864 DE2427864C3 (de) | 1974-06-10 | Weichenheizung | |
CH659675A CH588595A5 (de) | 1974-06-10 | 1975-05-22 | |
SE7505881A SE7505881L (sv) | 1974-06-10 | 1975-05-23 | Anordning for vexeluppvermning |
US05/585,295 US3974993A (en) | 1974-06-10 | 1975-06-09 | Railway track switch heating arrangement |
AT439175A AT337240B (de) | 1974-06-10 | 1975-06-10 | Weichenheizung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742427864 DE2427864C3 (de) | 1974-06-10 | Weichenheizung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2427864A1 DE2427864A1 (de) | 1975-12-11 |
DE2427864B2 DE2427864B2 (de) | 1976-05-13 |
DE2427864C3 true DE2427864C3 (de) | 1976-12-30 |
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