DE2427694C2

DE2427694C2 - Reibkörper, bestehend aus einer Trägerplatte und einem Reibbelag für Bremsen, insbesondere Scheibenbremsen

Info

Publication number: DE2427694C2
Application number: DE19742427694
Authority: DE
Inventors: Heinz Dipl.-Ing. 5093 Burscheid Doussier; Helmut Dipl.-Ing. 5206 Neunkirchen-Seelscheid Wiese
Original assignee: Textar 5090 Leverkusen De GmbH
Current assignee: Textar 5090 Leverkusen De GmbH
Priority date: 1974-06-08
Filing date: 1974-06-08
Publication date: 1985-08-08
Also published as: DE2427694A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Reibkörper, bestehend aus einer Trägerplatte und einem Reibbelag für Bremsen, insbesondere Scheibenbremsen, dessen Trägerplatte mindestens eine Ausnehmung zur unmittelbaren Aufnahme eines Führungszapfens oder dergleichen aufweist, die an der dem Reibbelag zugekehrten Seite einen Verschluß und für den teilweisen Verschluß dieser Ausnehmung rings ihres inneren Randes einen durch Schabung entstehenden Bearbeitungsgrat aus dem Material des Ausnehmungsrandes als einen in die Ausnehmung ragenden, als Dichtlippe an der dem Reibmaterial zugekehrten Seite der Trägerplatte angeordneten Kranz aufweist.

Ein solcher Reibkörper ist aus dem Hauptpatent bekannt. Beim Bepressen der Trägerplatte mit Reibmaterial wird bei Verwendung einer entsprechend ausgebildeten Preßunterlage ein Eindringen des Reibmaterials und des Klebers in die Ausnehmung verhindert. Der Herstellungsvorgang basiert auf einer kleiner ausgestanzten Ausnehmung mit einem nur noch geringfügig erweiternden Schaben auf das Endmaß und erfolgt von der kolbenseitigen Trägerplattenseite her.

Die DE-OS 19 55 735 beschreibt ein Verfahren zum axialen Fixieren zylindrischer Bauelemente in einer Bohrung, insbesondere eines Nadellagers für Kreuzgelenke in den Lageraugen. Das Lager bzw. eine Lagerbüchse wird in eine als Lagerauge dienende Bohrung eingebracht. Anschließend wird der eine und gegebenenfalls auch der andere Rand der Bohrung durch eine unterhalb der üblichen Schweißtemperaturen liegende Reibungswärme plastisch derart verformt, daß ein radial nach innen gerichteter, sich spielfrei gegen das Lager abstützender Ringflansch entsteht. Zur Anformung des Ringflansches wird ein Reibwerkzeug in Form eines einfachen zylindrischen Stempels in Drehung versetzt und gegen den Rand der Bohrung gedrückt. Durch die hierdurch entstehende Reibungswärme soll eine Tem-Deratur in der Randzone der Bohrung entstehen, die eine Wärmeverformung des Werkstoffes ermöglicht Hierbei soll lediglich ein Anschlag für ein in die Ausnehmung bereits eingesetztes Fertigteil geschaffen werden. Zu der Warmverformung befindet dch das betreffende Konstruktionsteil in der Ausnehmung. Da bei der Warmverformung ein Druck auf das Konstruktionsteü ausgeübt wird, ist es notwendig, daß auf dieses ein Gegendruck wirksam wird, wozu das Warmverformen von beiden Seiten der Gabel zugleich erfolgt, damit der

ίο Büchsenboden nicht deformiert wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Reibkörper der anfangs genannten Art derart zu gestalten und auszubilden, daß der als Dichtlippe dienende Bearbeitungsgrat als Verschluß für das Durchtreten von Reibmaterial am Rand der Lochung auf noch bessere und vorteilhafte Weise erzeugt werden kann. Die Erfindung zeichnet sich hierzu dadurch aus, daß die Ausnehmung an der Trägerplatte Fertigmaß für das einzusetzende Konstruktionsteil besitzt und der ringsum laufende Grat — im Querschnitt gesehen — schräg zur Mitte verläuft.

Die erfindungsgemäße Ausbildung gestattet die Verwendung einer Reibkörper-Trägerplatte mit einer zu dem einsetzenden Konstruktionsteü Fertigmaß aufweisenden Ausnehmung, wobei der ringsum laufende schräge Grat mittels eines Schabestempels größeren Durchmessers an der dem Reibbelag zugekehrten Seite der Trägerplatte erzeugt wird. Hierbei ergibt sich der Vorteil eineü Anschnittvorganges mit verhältnismäßig geringem Kraftaufwand. Der Spannungshub kann relativ klein sein und in etwa der Dichtlippenhöhe entsprechen, so daß nur eine geringe Spannungsarbeit anfällt. Da der Schnitt- oder kurze Schabevorgang von der Reibbelagseite her erfolgt, wird eine Vertiefung mit einer Gratbildung erzielt, die zu einer zusätzlichen Rcib-Stoffverankerung führt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß dem Lager serienmäßig Trägerplatten entnommen werden können, an denen nachträglich nur eine Dichtlippe angebracht zu werden braucht. Bei Verwendung eines Einsatzes in die Ausnehmung aus fertigungstechnischen Gründen wird ein Einfließen der Preßmasse in den Spalt zwischen Ausnehmung und Einsatz mit Sicherheit verhindert, wobei bei dem sonstigen Teil der Ausnehmung das bereits bestehende Fertigmaß nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Nach der Erfahrung genügt es für die Dichtlippe, wenn sie einige zehntel Millimeter, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 mm, in die Ausnehmung hineinragt, da sie mit dem Einsatz: zusammen eine Labyrinth-Dichtung bildet, die ein Eindringen von Preßmasse in den Spalt sicher verhindert, indem sie den

so Preßdruck an den Rändern der Ausnehmung abbaut.

Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels nachstehend erläutert.

Fig. 1 veranschaulicht eine ringsum laufende Dichtlippe bei einer bereits Fertigmaß aufweisenden Ausnehmung einer Trägerplatte eines Reibkörpers im Schnitt und im Schema.

F i g. 2 stellt den Vorgang des Aufbringens des Reibmaterials unter Verwendung eines Einsatzstückes in der Fertigmaß-Ausnehmung der Trägerplatte bei der nach der Fi g. 1 erzeugten Dichtlippe an der Ausnehmung im Schnitt schematisch dar.

Die Trägerplatte 1 besitzt eine Ausnehmung 2 zum Einsetzen eines Konstruktionsteils od. dgl., die bereits Fertigmaß für das Konstruktionsteü aufweist. Hierbei ist ein Drückstempel 4b vorgesehen, dessen arbeitsseitige Stirnfläche konkav ausgebildet ist. Dementsprechend ergibt sich eine ringsum laufende Dichtlippe ib. die — im Querschnitt gesehen — schräg zur Mitte der Aus-

nehmung verläuft

F i g. 2 zeigt die Trägerplatte der F i g. 1 nach dem Bepressen mit Reibmaterial 6a, unter Verwendung eines Einsatzstückes 8, das während des Aufpressens des Reibmaterials in die Fertigmaß-Ausnehmung 2 unter Belassung eines gewissen Spiels eingesetzt ist, wobei das Einsatzstack 8 durch eine StOtzplatte 7a abgestützt ist.

Nach Fertigstellung des Reibkörpers mit der Trägerplatte und dem aufgepreßten Reibmaterial wird die to Stützplatte Ta und das Einsatzstück 8 entfernL In die Fertigmaß-Ausnehmung kann das vorgesehene Konstruktionsteil in entsprechender Weise eingesetzt werden.

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Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims

Patentansprüche:

1. Reibkörper, bestehend aus einer Trägerplatte und einem Reibbelag für Bremsen, insbesondere Scheibenbremsen, dessen Trägerplatte mindestens eine Ausnehmung zur unmittelbaren Aufnahme eines Führungszapfens oder dergleichen aufweist, die an der dem Reibbelag zugekehrten Seite einen Verschluß und für den teilweisen Verschluß dieser Ausnehmung rings ihres inneren Randes einen durch Schabung entstehenden Bearbeitungsgrat aus dem Material des Ausnehmungsrandes als einen in die Ausnehmung ragenden, als Dichtlippe an der dem Reibmaterial zugekehrten Seite der Trägerplatte angeordneten Kranz aufweist, nach Patent 2206258, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (2) Fertigmaß für das einzusetzende Konstruktionsteil besitzt und der ringsum laufende Grat (3a, Zb) — im Querschnitt gesehen — schräg zur Mitte verläuft.

2. Verfahren zur Herstellung eines Reibkörpers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ringsumlaufende Dichtlippe (Zb) mittels eines Schabestempels von der dem Reibbelag zugekehrten Seite aus erzeugt wird.