DE2426070C3 - Künstliches Knöchelgelenk - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein künstliches Knöchelgelenk zur Anordnung im Inneren eines künstlichen Fußes, bestehend aus einer aus Metall bestehenden Grundplatte, die über eine Gelenkeinrichtung mit einer Befestigungsvorrichtung verbunden ist, und einer zwischen der Grundplatte und der Befestigungsvorrichtung angeordneten, federnd-elastischen Einrichtung.

Ein Knöchelgelenk der eingangs genannten Art ist aus der DE-PS 3 25 333 bekannt, bei der die Gelenkeinrichtung einen tiefer liegenden Drehpunkt zur Verbesserung der Abfederung des künstlichen Fußes ergibt. In der DE-PS 4 55 641 ist ein künstliches Knöchelgelenk beschrieben, bei welchem in ähnlicher Weise der Drehpunkt der Gelenkeinrichtung nach unten versetzt ist und nahe der Fußsohle liegt. Aus der AT-PS 165 155 und CH-PS 9 430 sind künstliche Knöchelgelenke bekannt, die vordere und rückwärtige Verbindungselemente aufweisen, um die Beugung des künstlichen Fußes um dessen Drehachse zu kontrollieren. Dabei bewegt sich der künstliche Fuß um eine einzige Achse, welche durch ein Zapfenlager festgelegt ist. Bei den bekannten künstlichen Khöchelgelenken liegt der Drehpunkt unterhalb des tatsächlichen Gelenkdrehpunktes, was zu einem unnatürlichen Bewegungsablauf führt und dem Prothesenträger das Gehen erheblich erschwert.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein künstliches Knöchelgelenk der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem zur Verbesserung des Bewegungsablaufes der tatsächliche Drehpunkt der Gelenkeinrichtung über dem Ende des künstlichen Fußes etwa in Höhe des natürlichen Knöchelgelenkes liegt

ίο Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gelenkeinrichtung ein nach vorne gerichtetes, am einen Ende an der Grundplatte und am anderen Ende an der Befestigungsvorrichtung angelenktes hinteres Verbindungselement und ein nach hinten gerichtetes, am einen Ende an der Grundplatte und am anderen Ende an der Befestigungsvorrichtung angelenktes vorderes Verbindungselement aufweist, und daß die federnd-elastische Einrichtung zwischen dem vorderen und hinteren Verbindungselement angeordnet ist.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Bei dem erfindungsgemäßen künstlichen Knöchelgelenk liegt der Drehpunkt der Gelenkeinrichtung etwa in der Höhe des natürlichen Knöchelgelenkes; diese Höhe ist natürlich bei den einzelnen Patienten unterschiedlich. Grundsätzlich wird dadurch erreicht, daß der Bewegungsablauf des künstlichen Knöchelgelenkes dem eines natürlichen Knöchelgelenkes weitgehend ähnlich ist und darüberhinaus das Gehen für den Prothesenträger erleichtert wird.

Das erfindungsgemäße künstliche Knöchelgelenk findet auch dann vorteilhaften Einsatz, wenn die Befestigungsvorrichtung ein Beinstumpfhalter oder eine Einrichtung zur Befestigung mit einer Beinprothese ist.

Die Gelenkeinrichtung befindet sich grundsätzlich unmittelbar über der Fußsohle, wobei der effektive Drehpunkt durch den Einsatz von zwei Drehgelenken etwa auf die Höhe des natürlichen Knöchelgelenkes gebracht wird.

Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen künstlichen Knöchelgelenkes anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. i eine Schnittansicht eines künstlichen Knöchelgelenks, bei der die Befestigungsvorrichtung ein Beinstumpfhalter ist, und

F i g. 2 eine Schnittansicht eines künstlichen Knöchelgelenks, bei der die Befestigungsvorrichtung eine Einrichtung zur Befestigung mit einer Beinprothese ist.
Das in Fig. 1 dargestellte künstliche Knöchelgelenk weist eine Grundplatte 1 aus Metall auf, an der über ein hinteres Drehgelenk 2 und ein vorderes Drehgelenk 3 Verbindungselemente 4A und 4ß befestigt sind, wobei die Drehgelenke 2, 3 und die Verbindungselemente 4Λ und 45 eine Gelenkeinrichtung bilden. Die Grundplatte 1 ist über diese Gelenkeinrichtung mit einer Befestigungsvorrichtung 5 verbunden, an der die Verbindungselemente 4Λ und 45gelenkig angebracht sind.

An der Grundplatte 1 ist entsprechend F i g. 1 eine federnd-elastische Einrichtung 6, beispielsweise ein Gummiklotz, befestigt, der zwischen dem vorderen und hinteren Verbindungselement 4A und 4b angeordnet ist und unter Vorspannung gegen die Unterseite der Befestigungsvorrichtung 5 drückt. Somit liegt die federnd-elastische Einrichtung 6 zwischen der Grundplatte 1 und der Befestigungsvorrichtung 5.

Um das Abrollen des Fußes zu simulieren, ist an der Grundplatte 1 außerdem eine Federeinrichtung 7 befestigt, die sich fast bis zur Spitze des künstlichen

Fußes erstreckt Die gesamte, vorstehend beschriebene Anordnung ist mit geschäumtem Kunststoffmaterial umgössen.

Der sich bei dem künstlichen Knöchelgelenk nach F i g. 1 ergebende Drehpunkt ist durrh d^:e mit 8 bezeichnete, gestrichelte Linie dargestellt Daraus ist ersichtlich, daß der Drehpunkt der Gelenkeinrichtung, d. h. der Schnittpunkt der Achsen der beiden Verbindungselemente 4A und 4B, auf einer nach unten geöffneten Hyperbel verläuft, die durch die Mittel; unkte der Leiden Drehgelenke 2 und 3 sowie das tatsächliche Knöchelgelenk bei einer Beugung von Null Grad des künstlichen Fußes hindurchgeht Bei voller Beugung nach vorne befindet sich der dann vorliegende Drehpunkt am hinteren Drehgelenk 2, während der Drehpunkt bei voller Beugung nach hinten sich am vorderen Drehgelenk 3 befindet. Die effektive Hebellänge zu der Einrichtung 6 ist im Vergleich zu den bekannten Knöchelgelenken mit nur einer Drehachse relativ groß, so daß die Belastung auf die Einrichtung 6 reduziert wird und damit die Beanspruchung der Prothese insgesamt verkleinert wird. Wesentlich ist somit, daß in der Ruhelage der Drehpunkt des erfindungsgemäßen künstlichen Knöchelgelenkes etwa in der Höhe eines natürlichen Knöchelgelenks liegt, wobei diese Höhe bei den einzelnen Patienten unterschiedlich ist

Fig.2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen künstlichen Knöchelgelenkes, wobei diejenigen Teile, die Teilen der Ausführungsform nach F i g. 1 entsprechen, mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.

Die Befestigungsvorrichtung 5 nach Fi g. 1 ist bei der Ausführungsform nach F i g. 2 durch eine Befestigungsvorrichtung 10 zur Verbindung des künstlichen Fußes mit einer Beinprothese ersetzt In F i g. 2 ist außerdem eine Befestigungsvorrichtung 11 in einer Position dargestellt, die zur Befestigung an einem üblichen Knöchelgelenk erforderlich ist und zeigt, daß ein künstlicher Fuß mindestens 5 bis 6 cm langer ausgebildet werden kann, wenn das erfindungsgemäße KnöchelgpJenk mit der Befestigungsvorrichtung 10 verwendet wird.

Bei den dargestellten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Knöchelgelenks kann der Abstand zwischen einer Beinprothese und dem Boden weniger als 30 mm betragen. Die Verbindungselemente AA und 45 sind kürzer als 30 mm, vorzugsweise weniger als 20 mm, während die beiden Drehgelenke über 100 mm auseinander liegen. Die beiden Drehgelenke können vorzugsweise auch weniger als 80 mm auseinanderliegen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Künstliches Knöchelgelenk zur Anordnung im Inneren eines künstlichen Fußes, bestehend aus einer aus Metall bestehenden Grundplatte, die über eine Gelenkeinrichtung mit einer Befestigungsvorrichtung verbunden ist, und einer zwischen der Grundplatte und der Befestigungsvorrichtung angeordneten, federnd-elastischen Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkeinrichtung (2,3,4A, 4B) ein nach vorne gerichtetes, am einen Ende an der Grundplatte (1) und am anderen Ende an der Befestigungsvorrichtung (5; 10) angelenktes hinteres Verbindungselement (4A) und ein nach hinten gerichtetes, am einen Ende an der Grundplatte (1) und am anderen Ende an der Befestigungsvorrichtung (5; 10) angelenktes vorderes Verbindungselement (4B) aufweist, und daß die federnd-elastische Einrichtung (6) zwischen dem vorderen und hinteren Verbindungselement angeordnet ist.

2. Knöchelgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verbindungselement (4A, 4B) jeweils ein Drehgelenk (2, 3) aufweist, welches an der Grundplatte (1) befestigt ist.

3. Knöchelgelenk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verbindungselement (4A, 4B) an seinem oberen Ende gelenkig mit der Befestigungsvorrichtung (5; 10) verbunden ist

4. Knöchelgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung (5) ein Beinstumpfhalter ist.

5. Knöchelgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung (5) eine Einrichtung zur Befestigung mit einer Beinprothese ist.

6. Knöchelgelenk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Drehgelenke (2, 3) mehr als 100 mm auseinander liegen und daß die Verbindungselemente (4A, 4B) kürzer als 30 mm sind.