DE2424579B1 - Kupferhaitiger Glas-Metall-Sinterverbundwerkstoff erhöhter mechanischer Festigkeit und verbesserter Bindefestigkeit sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Kupferhaitiger Glas-Metall-Sinterverbundwerkstoff erhöhter mechanischer Festigkeit und verbesserter Bindefestigkeit sowie Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
weiterem mechanischem Angriff leichter zugänglich.
Anders ist es im Falle von Verbundkörpern mit relativ hohem Volumanteil von Metall bei relativ
geringen Mengen an Glaszusätzen. Solche Körper weisen im allgemeinen deutlich höhere mechanische
Festigkeiten auf. Ein im Kantenbereich ausbrechendes silikatisches Korn hinterläßt zwar eine entsprechende
Vertiefung, in Folge der Duktilität der Metallmatrix treten jedoch keine wesentlichen Beeinträchtigungen
der Festigkeit auf. Diese unterschiedlichen Festigkeiten zeigen sich insbesondere bei der
Bearbeitbarkeit der angeführten Verbundkörper. Die deutsche Offenlegungsschrift 14 96 634 erläutert in
einem Diagramm diesen Einfluß eines steigenden bzw. fallenden Glas- oder Metallanteils auf die Zugfestigkeit,
Stoßfestigkeit und Bearbeitbarkeit.
Die Festigkeitseigenschaften werden außer von dem Mengenverhältnis Glas/Metall auch von der
Haftfestigkeit oder Bindung der Verbundpartner beeinflußt. Diese Bindungsfestigkeit hängt ab vom chemischen
Verhalten der Partner, dem Schmelz- und Erweichungsverhalten der einzelnen Verbundkomponenten
und dem Ausmaß der Versinterung unter Berücksichtigung des unterschiedlichen thermischen
Verhaltens der Verbundpartner.
Für die Wahl der einzelnen Verbundpartner, unter Berücksichtigung ihres unterschiedlichen Verhaltens,
wurden bereits verschiedene Vorschläge gemacht. Die deutsche Offenlegungsschrift 14 96 634 gibt an, daß
die Temperatur des Glases in erweichtem Zustand im Bereich von etwa ± 100° C von der Sintertemperatur
des Metalls, jedoch unter dem Schmelzpunkt des Metalls liegen soll. Wie die Sintertemperatur des
Metalls definiert oder zu bestimmen ist, wird allerdings nicht angegeben.
Erfahrungsgemäß kann man davon ausgehen, daß es sich bei der »Sintertemperatur« nicht um eine feste
Temperatur, sondern um einen endlichen Temperaturbereich handelt, auf den auch der Verbundpartner
noch einen gewissen Einfluß hat.
Auch die »Temperatur des Glases in erweichtem Zustand« betrifft einen Temperaturbereich. Er ist jedoch
zumindest nach der unteren Temperaturgrenze festgelegt durch den sogenannten »Erweichungspunkt«
von Gläsern, bei welchem die Viskosität η = 4,46 · 107 Poise beträgt.
Neben diesen Angaben, die sozusagen als technische Voraussetzungen für die Überführung in einen
Sinterverbund anzusehen sind, finden sich außer speziellen Hinweisen über die technische Durchführung
der Herstellung von Sinterkörpern nur wenige Angaben, die speziell die Haftung oder Bindefestigkeit
zwischen der Glas- und Metallphase auf Grund chemischer Beeinflussung oder Variierung der Zusammensetzung
betreffen. So gibt die deutsche Patentschrift 14 58 349 an, daß die metallische Komponente,
nämlich Al, eine Oberflächenschicht von 5 bis 20% AI2O3 aufweisen soll.
Wie bereits erwähnt, kann bei hohem Anteil der metallischen Komponente eines Verbundkörpers im
allgemeinen eine gute Biegezugfestigkeit erwartet werden, da die metallische Matrix die Zusatzkomponente
mehr oder weniger eingelagert enthält. Bei Verbundkörpern dieser Art überwiegt dann im wesentlichen
in Bezug auf die resultierenden Eigenschaften der Charakter der metallischen Komponente.
Sollen jedoch die Eigenschaften der nichtmetallischen Phase mehr in den Vordergrund gerückt werden, also
z. B. Härte und Verschleißfestigkeit einer silikatischen Komponente, muß der metallische Gehalt deutlich
reduziert werden. Damit gelangt man allerdings in das Gebiet weit weniger guter Festigkeitseigenschaften.
Dies gilt für einen Glasanteil von mehr als 40 Volumprozent und in verstärktem Maße für Anteile
von mehr als 75 Volumprozent.
Gerade für den Bereich > 40 Volumprozent Glas ergeben sich jedoch Verbundkörper mit interessanten
Eigenschaften; z. B. zeigen Verschleiß- und Reibmessungen an solchen Körpern, daß sie als Reibkörper
vorteilhaft für eine ganze Reihe von speziellen Anwendungen in Frage kommen. Der Reibungskoeffizient
läßt sich hierbei, je nach dem Mengenverhältnis der einzelnen Verbundkomponenten, stark variieren.
Durch Zusatz üblicher fester Gleitmittel, z. B. Graphit, läßt er sich erniedrigen. Der Gehalt an Glas bewirkt
verbesserte Verschleißfähigkeit und eine deutliche Verringerung der Neigung zum Verschweißen
mit einem metallischen Gleitpartner bei Auftreten von Reibungswärme unter starker Belastung.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Verbundkörper aus Glas und Metallen mit erhöhter Festigkeit
und verbesserter Bindefestigkeit.
Dieses Ziel wird erreicht mit einem Sinterverbundwerkstoff
aus Glas- und Metallpulver, der dadurch gekennzeichnet ist, daß das Metallpulver aus Kupfer
oder einer Kupferlegierung besteht, und daß der Sinterverbundwerkstoff zur Erhöhung der mechanischen
Festigkeit und zur Verbesserung der Bindefestigkeit einen Zusatz aus Kupferoxid und einem oder mehreren
Oxiden der IV., V. und VI. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente enthält.
Erfindungsgemäß bestehen diese Verbundkörper also aus Glas und Kupfer bzw. Kupferlegierung mit
einem Zusatz aus Kupferoxid sowie einem oder mehreren Oxiden der IV., V. und VI. Nebengruppe des Periodischen
Systems der Elemente, insbesondere T1O2, ZrO2, V2O5, Nb2Os, Ta2Os, MoO2 und WOs.
Die Verbesserung der Bindefestigkeit durch die genannten Zusätze ermöglicht es, Glas-Metall-Verbundkörper
mit höheren Glasanteilen und brauchbaren technischen Eigenschaften hinsichtlich Biegezugfestigkeit,
Verschleiß und Bearbeitbarkeit herzustellen.
Der erfindungsgemäße Zusatz von Kupferoxid sowie einem oder mehreren Oxiden der IV., V. und
VI. Nebengruppen des Periodischen Systems der Elemente wird vorzugsweise so vorgenommen, daß diese
Oxide entweder in feingemahlenem Zustand dem vorbereiteten Glaspulver zugemischt und in das Glas
eingesintert bzw. mit ihm verschmolzen werden, oder daß sie gleich den Rohstoffen, die zum Erschmelzen
des Glases dienen, hinzugemischt werden. Daran schließt sich der Schmelzprozeß und die Vermahlung
des abgekühlten oder abgeschreckten Glases an.
Es ist aber auch möglich, die Zusätze zur fertigen Glas-Metall-Pulvermischung zu geben und an diesem
Gemisch die Sinterung der Formkörper vorzunehmen.
Die Herstellung der Verbundkörper kann z. B. in der Weise geschehen, daß das Glaspulver, welches
die beschriebenen Haftverstärker enthält, mit Kupferpulver oder einem anderen kupferhaltigen Metallpulver
vermischt wird, worauf das Gemisch geformt und gesintert wird.
Je nach Anwendungszweck kann die Teilchengröße der Pulver innerhalb weiter Grenzen variieren. Im
allgemeinen wird eine Korngröße <C 0,1 mm verwen-
det. Das Gemisch aus Glas- und Metallpulver wird nach den üblichen Methoden der Sintertechnik weiterverarbeitet.
Beispielsweise kann es nach Zugabe eines Binders zu einem Formkörper verpreßt werden,
der nach Ausbrennen des Binders in reduzierender Atmosphäre gesintert wird.
Die anzuwendenden Preßdrucke können innerhalb weiter Grenzen variiert werden, z. B. zwischen
100 kp/cm2 und 10 t/cm2.
Werden die Zusätze dem gepulverten Glas bzw. der fertigen Glas-Metall-Pulvermischung zugegeben,
empfiehlt es sich, die Zusätze in sehr feinvermahlter Form zuzusetzen und die Temperatursteigerung, insbesondere
im Erweichungsgebiet des Glases, bis zur fertigen Sinterung möglichst langsam vorzunehmen,
so daß das erforderliche Eindringen in die Glasphase in ausreichendem Maße geschehen kann.
Gemäß der Erfindung kann die Glaskomponente z. B. folgendermaßen zusammengesetzt sein:
Gewichtsprozent
SiO2 55,2
B2O3 2,5
AI2O3 26,7
Erdalkalioxide 15,6.
Die Gläser können auch einen Alkalizusatz enthalten. Hiermit läßt sich insbesondere das Erweichungsgebiet
nach tieferen Temperaturen verschieben. Weiterhin kann das Einbringen von ZnO, MnCh,
NiO, CoO, Sb2O3 und B12O3 in die Glaszusammensetzung
von Vorteil sein. Auch diese Oxide tragen zu einer Verbesserung der Bindefestigkeit zwischen
Glas und Metall bei, wenn auch in geringerem Maße.
Gemäß der Erfindung führt die Zugabe der Haftverstärker zu den kupferhaltigen Glas-Metall-Verbundstoffen
zu einer größeren Bindefestigkeit. So wurde gefunden, daß die Biegezugfestigkeit solcher
Verbundkörper von 600 bis 800 kp/cm2 durch die Haftverstärker sich auf etwa 1200 kp/cm2 steigern
ließ. Gleichzeitig wurde die Abriebfestigkeit durch die Haftverstärker erheblich erhöht. Der Gewichtsverlust
der Prüfkörper nach einer Abriebmessung von 15 min Dauer bei einer Gewichtsauflage von 0,6 kp/cm2
wurde auf weniger als die Hälfte des ursprünglichen Gewichtsverlusts erniedrigt. Es war an Hand bisheriger
praktischer Erfahrungen und theoretischer Überlegungen nicht zu erwarten, daß der zahlenmäßig
relativ geringe Zusatz der erfindungsgemäßen Oxide zu einer solch deutlichen Verbesserung der
Festigkeit und des Verschleiß- und Bearbeitungsverhaltens führen würde.
Nähere Untersuchungen zeigten, daß die verbesserte Biegezugfestigkeit vorwiegend durch die Oxide
der III., IV. und V. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente und die verbesserte Abriebfestigkeit
überwiegend durch das anwesende Kupferoxid verursacht wird. Jedoch wurde überraschenderweise
nur bei gleichzeitiger Anwesenheit von Kupferoxid und einem oder mehreren der 4- bis 6wertigen Haftoxide
eine optimale Festigkeitssteigerung erzielt.
Wichtigster Bestandteil der Metallkomponente der erfindungsgemäßen Glas-Metall-Verbundstoffe ist
Kupfer. Dem Kupfer können jedoch andere Metalle, wie beispielsweise Zinn, hinzulegiert werden. Ebenso
ist es möglich, Pulvermischungen aus beispielsweise Kupfer und zusätzlich Eisen, Kobalt oder Nickel anzuwenden.
Einige der erfindungsgemäßen Verbundkörper zeigen eine erheblich höhere Härte, als auf Grund der
einzelnen Verbundkomponenten zu erwarten wäre. Diese Härte tritt insbesondere dann auf, wenn der
Anteil der Glaskomponente relativ hoch ist. Bei 50 Volumprozent Glasanteil beträgt die Brinellhärte etwa
40 bis 80 kp/mm2, bei 75 Volumprozent Glas 100 bis 180 kp/mm2. Bei Verwendung von Kupfer-Zinn-Legierungen
liegen die gemessenen Härten wesetnlich höher; die höchsten gemessenen Härten betrugen
etwa 400 kp/cm (Härteprüfung nach Brinell DIN 50 351 : HB 2,5 mm/31,25 kp). Diese gesteigerte
Härte ist als Ausscheidungs- oder Dispersionshärte anzusprechen, ähnlich oder analog der Dispersionshärte,
wie sie sich bei verschiedenen Legierungen durch spezielle Temperaturbehandlung erreichen
läßt. Die erhöhte Härte ist jedoch nicht gleichbedeutend mit einer Zunahme der Biegezugfestigkeit oder
einer Verbesserung des Verschleißverhaltens der Verbundkörper.
Es ist bekannt, den Ausgangspulvern von metallischen Sinterkörpern feindispersen Graphit zur Verbesserung
der Gleiteigenschaften und des Verschleißverhaltens der gesinterten Werkstoffe hinzuzufügen.
Auch bei der Herstellung von Sinterkörpern aus Glas-Metall-Verbundkörpern
läßt sich diese Methode anwenden. Die Sinterung solcher graphithaltiger Stoffe führt jedoch zu Körpern, deren Biegezugfestigkeit
durch den Graphitzusatz verringert ist. Bei Sinterkörpern aus Glas und Metall verringert sich mit steigendem
Graphitzusatz die Biegezugfestigkeit deutlich. Die erfindungsgemäße Zugabe von z. B. CuO
oder Nb2Os und weiteren der genannten Zusätze bewirkt
jedoch auch bei Graphitzusatz eine deutlich verbesserte Bindefestigkeit und Zunahme der relativen
Biegezugfestigkeit.
Vorzugsweise betragen die Zusätze an CuO 0,8 bis 8 Gewichtsprozent und die an Oxiden der Elemente
der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente 0,8 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen
auf den Glasanteil. Die Zugabe von CuO zum Glasrohstoff sollte sich etwa am Kupfergehalt der Metallphase
orientieren. Beispielsweise sollte bei hohem Cu-Gehalt auch ein höherer CoO-Gehalt im Glas
vorliegen. Prinzipiell ergibt ein relativ hoher CuO-Gehalt auch eine relativ gute Verbesserung der Abriebfestigkeit.
Mit steigendem Glasanteil kann u. U. eine gewisse Großporigkeit der Sinterkörper auftreten. Hier ist es
zweckmäßig, den CuO-Gehalt zu erniedrigen. Der bevorzugte Gehalt an CuO im Glas liegt zwischen
etwa 1 und 5 Gewichtsprozent.
Die Zugabe von Oxiden der IV. bis VI. Nebengruppe richtet sich zweckmäßig ebenfalls nach dem vorhandenen
Metallgehalt. Bei höherem Metallanteil ist auch ein höherer Anteil der genannten Oxide im
Glas empfehlenswert. Der bevorzugte Gehalt der genannten Oxide im Glas liegt zwischen etwa 1 und
6 Gewichtsprozent.
Das folgende Beispiel erläutert die Zusammensetzung und die Herstellung eines erfindungsgemäßen
Glas-Metall-Verbundkörpers.
Ein Glas der Zusammensetzung
Gewichtsprozent
SiO2 50,1
B2O3 2,3
AI2O3 24,3
7 8
CaO 9,0 oder einem wasserlöslichen Zellulosederivat zu einem
MgO 4,1 Stab 100 -10-10 mm, verpreßt, z. B. in einer Knie-
BaO 1,1 hebelpresse mit einem Preßdruck von 2 t. Die Preß-
CuO 4,5 körper werden 24 Stunden auf einem Sandbad bei
Nb2Ü5 4,6 5 60° C vorgetrocknet. Die weitere Trocknung, das
100 0 Ausbrennen des Bindemittels und das Sintern erfolgen
in einem Ofen mit reduzierender Atmosphäre
wird auf bekannte Weise in einem Keramiktiegel er- nach folgendem Schema: bis 700° C mit einer Aufschmolzen
und die Schmelze zum Abschrecken in heizgeschwindigkeit von etwa 350° C pro Stunde;
Wasser gegossen. Das Granulat wird in einer Kugel- io diese Temperatur wird 2 Stunden gehalten, danach
mühle 60 Stunden gemahlen. Das erhaltene Mahlgut wird mit etwa 60° C pro Stunde auf die Endtempewird
gesiebt und die Fraktion > 60 um verworfen. ratur von 1000° C hochgeheizt. Nach einer Haltezeit
Hierauf wird das Glaspulver mit Kupferpulver etwa von 3 Stunden kühlt der Prüfkörper im Ofen aus.
gleicher Feinheit im Gewichtsverhältnis 1:3 gemischt. Die reduzierende Atmosphäre wird in der Regel
Das Mischen kann ebenfalls in einer Kugelmühle er- 15 durch Durchleiten von gereinigtem Wasserstoff erfolgen.
Das Gemisch wird nach Zugabe eines Binde- reicht. Falls die Sinterkörper in Graphit eingebettet
mittels, z. B. Paraffin, Nitrozellulose + Amylazetat werde^kannauchmitreinemStickstoffgespültwerden.
Claims (10)
1. Sinterverbundwerkstoff aus Glas- und Metallpulver, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallpulver aus Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht, und daß der Sinterverbundwerkstoff
zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit und zur Verbesserung der Bindefestigkeit
einen Zusatz aus Kupferoxid und einem oder mehreren Oxiden der IV., V. und VL Nebengruppe
des Periodischen Systems der Elemente enthält.
2. Sinterverbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz aus 0,8
bis 8 Gewichtsprozent Kupferoxid und 0,8 bis 10 Gewichtsprozent der Oxide der Elemente der
IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems besteht.
3. Sinterverbundwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er als Oxide
der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems TiO2, ZrO2, V2O5, Nb2Os, TaaOs, MOO3
und WO3 enthält.
4. Sinterverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Korngröße der gepulverten Verbundmaterialien unter 0,1 mm liegt.
5. Sinterverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Glas die folgende Zusammensetzung hat:
Gewichtsprozent
S1O2 55,2
B2O3 2,5
AbO3 26,7
Erdalkalioxide 15,6.
6. Sinterverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Metallpulver eine Pulvermischung aus Kupfer und weiteren Metallen, insbesondere Eisen, Kobalt
und Nickel, ist.
7. Sinterverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß er
einen Graphitzusatz enthält.
8. Verfahren zur Herstellung eines Sinterverbundwerkstoffs gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kupferoxid und die Oxide derIV., V. und VI. Nebengruppe des Periodischen
Systems in feingemahlenem Zustand dem Glaspulver zugemischt und in das Glas eingesintert
bzw. mit diesem verschmolzen werden.
9. Verfahren zur Herstellung eines Sinterverbundwerkstoffs gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kupferoxid und die Oxide der IV., V. und VI. Nebengruppe des Periodischen
Systems den Rohstoffen, die zum Erschmelzen des Glases dienen, hinzugemischt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus
Glas- und Metallpulver nach Zugabe eines Binders zu einem Formkörper verpreßt wird, der
nach Ausbrennen des Binders in reduzierender Atmosphäre gesintert wird.
Die Erfindung betrifft Sinterverbundwerkstoffe,
die aus Glas und Kupfer bzw. einer Kupferlegierung bestehen, und die durch Formen oder Pressen von
pulverförmigen Ausgangsmaterialien mit anschließendem Sinterprozeß hergestellt werden.
Für solche Sinterverbundwerkstoffe sind eine ganze Reihe von Anwendungszwecken vorgeschlagen
worden. Z. B. lassen sich solche Materialien als leitfähige Überzüge nichtleitfähiger Körper oder als
Oberflächenschutz verwenden; sie können auch zum Verschweißen von glasigen oder keramischen Materialien
mit Metallen dienen. Desgleichen können sie je nach Zusammensetzung und daraus resultierenden
Eigenschaften als kompakte Reibmaterialien für Bremsvorgänge oder als hoch verschleißfeste Gleitwerkstoffe
mit definierten Gleitreibungseigenschaften eingesetzt werden. Weiterhin wurden Anwendungen
als Bauteile mit besonderen Metallisierungseffekten vorgeschlagen (Sichtplatten). So beschreibt die
deutsche Patentschrift 7 82 526 Körper aus metallischer und keramischer Komponente, die mittels
Druck und Sinterung mit einem Eisenträger verbunden werden und als Reibelemente dienen. Die deutsche
Auslegeschrift 10 62401 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen von Verbundkörpern durch Sintern
von Glaspulver und Pulvern anderer anorganischer Stoffe unter Verwendung von Gläsern mit hohem
Erweichungspunkt. Die deutsche Offenlegungsschrift 14 96 634 beschreibt gesinterte Verbundstoffe
aus Metallpulver und Glaspulvern, wobei letztere anorganische Verbindungen als Farboxide bzw.
-chalkogenide enthalten, um einen farbigen Verbundstoff als Bauelement zu erhalten.
Allen in den angeführten Patentschriften beschriebenen Materialien ist gemeinsam, daß sie aus pulverförmigen
Ausgangsstoffen, nämlich Metallen und Glaspulvern bestehen, die durch Verdichten und Sintern
einen Verbundwerkstoff für die verschiedensten Anwendungszwecke ergeben.
Als eine der wichtigsten Eigenschaften dieser Klasse von metallhaltigen Verbundkörpern ist ihre
mechanische Festigkeit anzusehen, da bei diesen inhomogenen und chemisch sehr verschiedenen Körpern
in der Regel erst ausreichende Festigkeitseigenschäften den Einsatz als Verbundwerkstoff ermöglichen.
Insbesondere kann die Biegezugfestigkeit hier als Kriterium herangezogen werden. Zahlenangaben
über die Biegezugfestigkeit dieser Verbundmaterialien liegen nur wenige vor. Häufig betreffen quantitative
oder qualitative Festigkeitsangaben nur eine oder wenige spezielle Zusammensetzungen, obwohl
ganze Stoffklassen ohne zusammensetzungsmäßige Grenzen angeführt werden. Es ist leicht einzusehen,
daß zwei Verbundkomponenten, die sich innerhalb der Grenzen 0 bis 100% miteinander kombinieren
lassen und damit praktisch alle Übergänge von der Komponente eins zur Komponente zwei durchlaufen,
Stadien der verschiedensten Bindefestigkeiten aufweisen.
Kombinationen aus Glas und Metallen, wobei letztere nur in verhältnismäßig kleinen Mengen vorhanden
sind, weisen in der Regel geringere Festigkeiten auf. In diesem Fall sind das Glas oder die
Keramik als Matrix anzusprechen. Sinterkörper hieraus weisen die erwähnte geringe Festigkeit vor allem
im Kantenbereich auf, da einzelne Metallkörner hier leicht ausbrechen. Die verbleibende Matrix, die ja
relativ spröde ist, ist an dieser Stelle geschwächt und
Priority Applications (5)
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DE19742424579 DE2424579C2 (de) | 1974-05-21 | Kupferhaitiger Glas-Metall-Sinterverbundwerkstoff erhöhter mechanischer Festigkeit und verbesserter Bindefestigkeit sowie Verfahren zu seiner Herstellung | |
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2424579A1 DE2424579A1 (de) | 1975-10-16 |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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