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Verpackungsmaschine Die Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine
zum Einhüllen von Ballen oder dergleichen in Folien, in der der Ballen auf einem
Tisch gegen einen zwischen zwei Vorratsrollen durch einen Spalt des Tisches von
oben nach unten aufgespannten Folienvorhang bewegt wird, so daß sich die Folie um
den Ballen herumlegt, und in der die den Ballen umschlingenden Folienteile langs
des Ballens verschweißt und bei gleichzeitiger Verschweißung der verbleibenden Enden
der Folienbahn von dieser abgetrennt werden.
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Bei bekannten Verpackungsmaschinen dieser Gattung sind zwei-Rollen
von Folie vorgesehen, von denen die Folienbahn abgezogen wird. Die eine Rolle befindet
sich dabei unterhalb und die andere oberhalb des Tisches. Zwischen den Rollen ist
die Folie als Folienvorhang, der sich durch einen Spalt des Tisches von oben nach
unten erstreckt, aufgespannt. Beim Hindurchschieben des Ballens durch den Vorhang
legt sich Folie um den Ballen herum.
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Wenn der Ballen ganz durch den Vorhang geschoben ist, werden die den
Ballen von oben und unten umschlingenden Folienteile mit zwei parallel zur Ballenachse
verlaufenden Nähten verschweißt, zwischen denen die den Ballen umgebende Folie von
dem durch eine der Schweißnähte wieder verbundenen Folienvorhang getrennt wird.
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Die zum Verpacken verbrauchte Folie wurde dabei gleichmäßig von den
beiden Vorratsrollen abgezogen, um zu erreichen,
daß die Schweißnaht
vom vorangehenden Schweiß~ vorgang und die Schweißnaht, mit der der åeweilige Ballen
verschweißt wurde, etwa symmetrisch auf den gegenüberliegenden Seiten des Ballens
lagen. Der gleichmaRige Abzug von beiden Vorratsrollen bedingt aber für die Vorratsrollen
je einen Antrieb, welcher außerdem in Abhängigkeit von dem vom Ballen und den Schweißwerkzeugen
her auf den Folienvorhang wirkenden Zug gesteuert sein muß.
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Diese Antriebs- und Steuereinrichtungen sind aufwendig Außerdem müssen
sowohl für die obere als auch für die untere Vorratsrolle leicht handhabbare Mittel
zum Austausch der Rolle vorgesehen sein, für den Fall, daß der Vorrat aufgebraucht
ist und eine neue Rolle eingesetzt werden muß.
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Es ist daher schon versucht worden (vgl. DT-OS 2.132.693), die Verpackungsmaschine
so auszubilden, daß die erforderliche Folie nur von einer Vorratsrolle abgezogen
wird Das andere Ende des Vorhangs wurde dann von einer Haspel gehalten, welche nach
Jedem Schweißvorgang den Folienteil aufwickelt, welcher die bei jedem Schweißvorgang
entstehende Schweißnaht im Folienvorhang enthält. Durch diese Einrichtung erreicht
man zwar, daß die den Ballen jeweils umhüllende Folie nur eine Schweißnaht aufweist,
jedoch ist eine komplizierte Antriebstechnik für die Haspel erforderlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung von zwei
Vorratsrollen das Antriebssystem des Folienreservoirs bei einer Verpackungsmaschine
gegenüber dem Bekannten wesentlich zu vereinfachen und wenigstens an dem einen Ende
des Folienvorhangs ganz wegfallen zu lassen. Die Lösung besteht darin, daß die eine
Vorratsrolle
gegenüber der anderen so gelagert, angetrieben oder gebremst ist, daß die zum Umhüllen
des Ballens erforderliche Folie im wesentlichen von einer Vorratsrolle abgezogen
wird.
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Das bedeutet also beispielsweise, daß die eine Vorratsrolle frei drehbar
gelagert und die andere Vorratsrolle entsprechend dem auf sie vom Ballen bzw. von
den Schweißwerkzeugen her wirkenden Zug angetrieben ist. Ebenso kann die erfindungsgemäße
Lösung bedeuten, daß beide Vorratsrollen in Freiläufe gesetzt sind, aber der Folienabzug
von der einen Vorratsrolle durch eine einstellbare Bremse gegenüber dem Folienabzug
von der anderen Vorratsrolle erschwert ist.
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Im Prinzip wird durch die Erfindung erreicht, daß die zum Verpacken
verbrauchte Folie im wesentlichen immer nur von einer der Vorratsrollen, also der
oberhalb oder der unterhalb des Tisches gelegenen Vorratsrolle abgezogen wird, während
die andere Vorratsrolle nur zufällig mehr oder weniger Folie abgibt. Es wird also
höchstens nur noch für eine Vorratsrolle ein Antrieb erforderlich; unter Antrieb
kann hierbei auch eine Bremse verstanden sein. Da die Folie im wesentlichen nur
noch von einer Vorratsrolle abgezogen wird, braucht also normalerweise ein Auswechseln
der Folienrolle nach Verbrauch derselben nur noch an einer Stelle zu erfolgen.
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Es ist bei Anwendung der erfindungsgemßen Vorrichtung zwar in Kauf
zu nehmen, daß Jeder Ballen zwei relativ nahe zusammenliegende Schweißnähte aufweist,
nämlich die eine vom vorhergehenden Schweißvorgang und die zweite vom Verschweißen
des Ballens selbst; diese Unsymmetrie
der Schweißnähte stört aber
normalerweise nicht, da die zu verpackenden Ballen, beispielsweise Textil- oder
Papierrollen, nur selten nach der Ästhetik, dagegen vielmehr nach der Qualität der
Verpackung und des Inhalts beurteilt werden.
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Gemäß weiterer Erfindung besteht ein Verfahren zum Betrieb der erfindungsgemißen
Verpackungsmaschine darin, daß man durch mehr oder weniger leicht gängige Lage rung,
mehr oder weniger kräftigen Antrieb und/oder mehr oder weniger starke Bremsung der
einen Vorratsrolle gegenüber der anderen dafürsorgt, daß die zum Einhüllen der Ballen
erforderliche Folie im wesentlichen von der einen Vorratsrolle abgezogen wird. Beispielsweise
bedeutet diese Lösung, daß man die eine Vorratsrolle entsprechend dem beim Einhüllen
und längs schweißen des Ballens auf sie wirkenden Zug im Hinblick auf Entspannung
der Folienbahn antreibt und das Maß des Folienabzugs von der anderen frei drehbar
gelagerten Vorratsrolle dem Zufall überläßt.
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Anhand der schematischen Zeichnung von Ausführungsbei spielen werden
weitere Einzelheiten erläutert. Dabei sind in den Figuren 1 - 3 verschiedene Stadien
des Verpackungs- und Schweißvorgangs und gleichzeitig verschiedene Arten von Antrieben
bzw. Bremsen oder Freiläufen für die Vorratsrollen dargestellt. Die Figuren 1 -
3 werden zugleich erläutert. Gleiche Teile sind in den Figuren gleich bezeichnet.
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Figur 1 zeigt das Stadium, in dem der Ballen 1 auf dem Tisch 2 in
Richtung 3 auf den Folienvorhang 4 zubewegt wird. Der Folienvorhang 4 weist von
einem vorhergehenden Schweißvorgang eine Schweißnaht 5 auf. Er ist von
oben
nach unten durch einen Spalt 6 des Tisches 2 auf gespannt. In dem Spalt 6 des Tisches
befindet sich auch die untere Schweißschiene 7, der die in die Höhe gefahrene Schweißschiene
8 gegenübersteht. Je nach Ausführungsbeispiel kann die Schweißschiene 7 feststehend
oder ebenso wie die Schweißschiene 8 beweglich, nämlich von unten nach oben bzw.
von oben nach unten, fahrbar sein. Beim Hindurchschieben des Ballens 5 durch den
Vorhang 4 legt sich ein Folienteil 9 um den Ballen herum. Der Folienteil wird dann
durch Zusammenfahren der Schweißschienen7 und 8 verschweißt, so daß sich sowohl
im Vorhang 4 als auch längs des Ballens eine Schweißnaht bildet und zwischen den
Schweißnähten io und 11 der Vorhang und der den Ballen umgebende Folienteil abgetrennt
wird. Der fertige Ballen 1 weist dann zwei Schweißnähte 5 und 10 auf.
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In Figur 1 ist der Folienvorhang 4 zwischen zwei Vorratrollen 21 und
22 aufgespannt. Die Folie läuft dabei über Leitwalzen oder Stangen 23 und 24 senkrecht
durch den Spalt 6 des Tisches 2. Im Ausführungsbeispiel sind beide Vorratsrollen
21 und 22 auf Tragrollen 25 bzw. 26 gesetzt. Die Tragrollenpaare 25 und 26 gemaß
Figur 1 sind beide nicht angetrieben. Jedoch weist die eine Rolle des Tragrollenpaares
25 eine Bremse 27 auf, durch welche der Folienabzug von der Vorratsrolle 21 einstellbar
erschwert werden kann. Normalerweise wird bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur
1 also Folie nur von der unteren Vorratsrolle 22 abgezogen.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ist die Achse 30 der oberen Vorratsrolle
31 in Rollenlage 32 gesetzt.
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Die Vorratsrolle 31 ist in diesem Lager frei drehbar.
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Von der Rolle 31 läuft die Folie über eine Leitwalze oder Stange 33
durch den Spalt 6 des Tisches 2 zu einer Leitwalze oder Stange 34 unterhalb des
Tisches 2 und von dort aus durch einen Kompensator mit festen Rollen 35 und einer
Tänzerwalze 36. Die Tänzerwalze steuert z B. mittels Lichtschranken 37 den Antrieb
38 der unteren Vorratsrolle 39. Die Steuerung erfolgt in dem Sinne, daß bei Folienabzug
zum Ballen hin die Uänzerwalze 36 sich nach oben bewegt und dadurch über die Lichtschranke
37 den Antrieb 38 der Vorratsrolle 39 betätigt. Der Antrieb 38 läuft dann so lange,
bis von der Vorratsrolle 39 so viel Folie abgelaufen ist, daß die Lichtschranke
37 den Antrieb wieder abschaltet.
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In Figur 3 ist im Prinzip eine Kombination der Antriebe von Figur
1 und Figur 2 vorgesehen. Die obere Vorratsrolle 41 ist ebenso durch einen kompensatorgesteuerten
Antrieb 42 betätigt wie die Vorratsrolle 39 gemäß Figur 2. Der den Antrieb steuernde
Kompensator 43 ist in eine Folienschleife zwischen den Rollen 44 und 45 aufgehängt.
Die untere Vorratsrolle 46 von Figur 3 ist im Prinzip ebenso gelagert wie die Vorratsrolle
21 gemäß Figur 1. Die beiden Tragrollen 47 tragen auch hier die Vorratsrolle 46
auf deren ganzer Fläche. Auch im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 7 kann eine (einstellbare)
Bremse 48 vorgesehen sein.
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5 Ansprüche 3 Figuren