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Vorrichtung zur Messung bestimmter Eigenschaften in einer Partikelsuspension
suspendierter Partikel.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messungebestimmter Eigenschaften
in einer Partikelsuspension suspendierter Partikel mit einer einen ersten und einen
zweiten Raum aufweisenden Meßkammer (Hauptkammer), deren erstem Raum, in dem eine
erste Elektrode angeordnet ist, partikelfreier Elektrolyt zugeführt wird, der über
eine Meßöffnung in den zweiten Raum, in deni eine zweite Elektrode angeordnet ist
und in dem ein nedriberer Druck als in dem ersten Raum herrscht, strömt, und die
Partikelsuspension aus einer Zurührungskapillare, die in dem ersten Raum'vor der
Meßöffnung angeordnet ist, bei Überdruck in dieser gegenüber dem Druck im ersten
Raum in die Strömung vor der Meßöffnung eintritt.
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Derartige Vorrichtungen sind bekannt (Spielmann/Goren, Journal of
Colloid and Interface Science 26, 175-182 (1968); DAS 2 013' 799). Es handelt sich
dabei. um Messungen nach dem sog.
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"Coulter"-Verfahren (US-PS 2 656 508), das darauf basiert, aus dem
Impuls bzw. Signal, das bei Durchtritt eines' Partikels durch die 'Messöffaung zwischen
den beiden Elektroden infolge
der. unterschiedlichen elektrischen
Eigenschaften der Partikel einerseits und des Elektrolyten andererseits auftritt,
Rückschlüsse auf die Eigenschaften des durchgetretenen Partikels (z.B. Volumen)
zu ziehen und gleichzeitig beim Durchtritt mehrerer Partikel durch die Meßöffnung
hintereinander. die Gesamtheit aller aufgetretenen Impulse bzw. Signale etwa durch
Klassifizierung auszuwerten, um z.B. die Volumenverteilung zu erhalten. Die bekannten
Vorrichtungen sehen dabei vor, daß die Zuführungskapillare in den gegenüber atmosphärischem
Druck offenen er'sten Raum vor der Meßöffnung eintaucht und der zum Eintreten von
Partikelsuspension in die Strömung des Elektrolyten vor der. Meßöffnung erforderliche
Überdruck in der Zuführungskapillare dadurch erzielt wird, daß das Niveau der Partikelsuspension
in der Zuführungskapillare höher ist als das Niveau des Elektrolyten in dem ersten
Raum, und zwar um so viel, daß der Überdruck in der ZuSührungskapillare ausrelcht,
um ein Austreten der Partikelsuspension gegen die Strömungswiderstände in der Zuführungskapillare
zu erreichen.
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Andere als die eingangs genannten Vorrichtungen (DAS 1 806 512; Thom,
Vergleichende Untersuchungen zur elektronischen Zellvolumen-Analyse, Hrsg. AEG-Telefunken,
1972, S.16/17), die ebenfalls nach den erwähnten nCoulter"-Verfahren arbeiten, sehen
im Gegensatz dazu vor, daß die'Austrittsöffnung der Zuführungskapillare so nahe
an der Meßöffnung angeordnet ist, daß der bei Umströmung der. Austrittsöffnung auftretende
hydrodynamische'Sog, der sich nach der Bernoulli'schen Gleichung errechnen läßt,
ausreicht, auch ohne Überdruck in der Zufnhrungskapillare 'gegenber dem statischen
Druck in dem Raum vor. der Meßöffnung Partikelsuspension aus dieser anzusaugen.
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Ein Nachteil der. bekannten Vorrichtungen ist darin zu sehen, daß
die Ausströmgeschwindigkeit der Partikelsuspension, d.h.
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die Geschwindigkeit, mit der diese aus der Austrittsöffnung der Zuführungskapillare
austritt, nur umständlich und zeitraubend kontrollierbar bzw. einstellbar ist, indem
man entweder im Behälter der parikelfreien Flüssigkelt oder im Suspensionsbehälter.
das Niveau verändert. Eine einfachere Einstellung ist aber - je nach dem Charakter.
der Partikelsustension, die untersucht werden soll - erwünscht, um unterschiedlichen
Partikeldichten in der Partikelsuspension, unterschiedlichen Partiklgrößen und unterschiedlichen'Auswertungsbedingungen
Rechnung zu tragen. So kann es z.B. vorkommen, daß eine ' bestimmte Austrittsgeschwindigkeit,
die für eine bestimmte Partikelsuspension durchaus angemes'sen sein mag, bei einer
anderen Partikelsuspension zum unerwünschten gleichzeitigen Durchtritt mehrerer.
Partikel führt oder daß - im' Gegensatz dazu - der zeitliche Abstand zwischen einzelnen
Partikeldurchtritten so, groß wird, daß eine Erhöhung der Ausströmgeschwindigkeit
aus ökonomischen Gründen angezeigt erscheint.
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Der Erfindung liegt die Auf, gabe zugrunde, eine Vorrichtung der.
eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Ausströmges'chwindigkeit, mit der
die Partikelsuspension aus der Austrittsöffnung der Zuführungskapillare austritt,
einstellbar ist.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß der erste Raum vom atmosphärischen
Druck der Umgebung abgeschlossen ausgebildet ist und die'ZufUhrung des Elektrolyten
über eine Leitung von einer höhenverstellbaren Vorkammer her erfolgt bezogen auf
die Vorkammer in der Niveau des partikelfreien Elekrolyten/auf einen von der Höhenverstellung
derselben unabhängigen Wert einregelbar
ist, derart, daß die Böheneinstellung
der Vorkammer.
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den Druck in dem ersten Raum bestimmt.
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Durch Verwendung eines geschlossenen Behälters für den ersten Raum
wird es'. möglich, den in ihm herrschenden statischen Druck unabhängig vom atmosphärischen
Druck außerhalb des'-selben durch Höhenversteilung der mit ihm verbundenen Vorkammer
zu bes'timmen. Damit ist aber auch gleichzeitig der für den Aus tritt der. Partikelsuspension
aus der Z uführungskapi llare notwendige Überdruck in dieser gegenüber dem statischen
Druck in dem ersten Raum ebenfalls durch Höhenverstellung der.
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Kammer beliebig einstellbar. Die'ZuSUhrungskapillare steht dann unter.
normalem atmosphärischem Druck. Der für die Ausströmgeschwindigkeit der Partikelsuspension
aus der Zuführungskapillare maßgebliche Überdruck der Partikelsuspension gegenüber
dem Elektrolyten im ersten Raum der Hauptkammer wird durch den durch Höhenverstellung
der Vorkammer beliebig einstellbaren' Unterdruck im ersten Raum gegenüber dem atmosphärischen
Druck erzeugt.
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Die Erfindung betrifft ferner. verschiedene vorteilhafte Weiterbildungen,
so insbesondere die Art und Weise der' Einstellung des Niveaus des Elektrolyten
in der. vorges'chalteten Kammer, die 'galvanische Trennung der eigentlichen Meßkammer
von der Zu- bzw. Ableitung des Elektrolyten, die 'Anordnung der' Meßöffnung im Hinblick
auf die Vermeidung störender Luftblasen in ihrer Nähe,. die Spülung der Beireiche
'vor und hinter der Meßöffnung, die Umschaltbarkeit vom normalen Betrieb auf Spülung,
die'Ausbildung der'Einzelteile als steckfähige und daher ieicht zu handhabende und
zu reinigende Elemente, die Ableitung von Signalen mittels Photozellen von dem Behälter
für die Partikelsuspension zur Steuerung der Auswertung, die'Ausbildung der Elektroden
und die 'Ausbildung des BehElter's zur Aufnahme dez" Partikelsuspension als steck£§higes
Bauteil.
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Ausführungsbei'spiele'der Erfindung und ihrer vorteilhaften Weiterbildungen
werden im folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben;
es: stellen dar: Figur 1' einen' Querschnitt durch ein erstes' Ausführungsbeispiel;
Figur 2 einen Querschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel.
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Das Ausführungsbeispiel' nach Fig., 1 weist einen' Vorratsbehälter
1 auf, der mit partikelfreiem Elektrolyten 2 gefüllt ist und über eine Entlüftungsöffnung
3 entlüftet' wird. Der Vorratsbehälter 1 ist über eine flexible Leitung II mit einer
Tropfdüse 5 verbunderi, aus der. der partikeifreie Elektrolyt in Form von Tropfen
2' austritt. Die tropfenweise Zuführung des partikeifreien Elektrolyten zu den weiteren
Teilen der Vorrichtung bewirkt eine galvanische Trennung des Elektrolyten 2 im Vorratsbehälter.
1 von dem Elektrolyten in den weiteren Teilen der Vorrichtung. Sie verhindert eine
Beeinflussung der. elektrischen Eigenschaften des im folgenden beschriebenen systems
durch die elektrischen Eigenschaften (Kapazitäten .u.dgl.). des Vorratsbehälters
1 und der Leitung 4.
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Die Tropfkammer 6 ist unten durch eine Trennwand 8 abgeschlossen,
in der. eine Durchlaßöffnung 7 angebracht ist.
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ueber diese Öffnung gelangt der' Elektrolyt in die als Schwimmerkammer
ausgebildete ;Vorkammer' 9 und sammelt sich dort an.
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In der Vorkammer 9 schwimmt ein durch eine Schwimmer'führung 12' geführter
Schwimmer. 12, der mit einer konisch. verlaufenden: Ventilspitze 11 versehen ist;.
der konische Verlauf entspricht der Ausbildung des Ventilsitzes 10 an der Unterseite'der
Durchlaßöffnung .7. Sobald also soviel Elektrolyt 14 in der
Schwimmerkammer
9 ist, daß der Schwimmer-12 so hoch schwimmt, daß die Ventilspitze' .11 die Durchlaßöffnung
7 ver'schließt, fließt kein Elektrolyt mehr nach. Das durch Ventilspitze it und
Ventilsitz'gebildete Ventil bewirkt so eine Regulierung des Niveaus des partikelfreien
Elektrolyten 14 in der Vorkammer 9 auf einen bestimmten konstanten~ Wert, der von
äußeren Einflüssen, so insbesondere von der Höhe der Anordnung der Vorkammer 9 (siehe
dazu weiter unten) unabhängig ist.
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Die Entlüftung der Vorkammer 9 erfolgt über' eine Entlüftungsöffnung
13.
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Die Tropfenkammer 6 und die Vorkammer 9 sind auf einer. Halte-.
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platte '17 angeordnet, die entlang einer Führungsschiene 19 höhenverstellbar
ist und auf einer bestimmten Höhe mit Hilfe der Klemmschraube 1& feststellbar
ist. Die Vorkammer 9 ist mit einer Auslaßöffnung 15 versehen, die 'über eine flexible
Leitung 16 mit der eigentlichen Meßkammer 100 (Hauptlammer) verbunden ist.
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Die Meßkammer 100 wird durch ein Kammergehäuse 31 mit einem Deckel
30 und einem Kammerboden 33 gebildet. und ist durh eine Trennwand 32 in einen oberen:
Raum 34 und einen unteren Raum 35 unterteilt; die Trennwand 32 verläuft, wie'aus
Fig.' 1' ersichtlich, nicht waagerecht, sondern verjüngt sich nach unten: hin konisch,
so daß sowohl der obere Raum 34 als auch der untere Raum. 35 etwa trichterförmig
geformt sind. Wichtig ist diese Ausbildung der Trennwand 32 beim Ausführungsbei'-spiel
bes.onders im Hinblick auf die sich daraus ergebende Form des. unteren: Raumes 35
(siehe'dazu weiter unten).
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Am untersten Punkt der Trennwand 32 ist die Meßöffnung 24-vorgesehen,
durch die Flüssigkeit vom oberen: Raum 34 in den unteren: Raum 35 fließen kann.
im oberen Raum 34 ist eine erste Elelktrode 56, im unteren' Raum 35 eine zweite
Elektrode 57
vorgesehen'. Über die Elekltrodenans chlüsse 54 und
55 kann Somit elektrischer. Strom durch'die Meßkammer geschickt werden.
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In deni oberen Raum 34 fließt partikelfreier Elektrolyt über den:
Einlaufstutzen 41 aus der Leitung 16 zu. Aus dem unteren Raum 35 wird der Elektrolyt,
der. dann nicht mehr partikelfrei ist (siehe'dazu unten), über eine Abfluß-Tropfenkammer
49 und einen: Sauganschluß 26 abgesaugt, an dem eine nicht gez'ei'gte) Unter'druckquelle
angelegt ist.
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Die Zuführung von Partikelsuspension in den Raum 34 erfolgt über'.
eine Zuführungskapillare 22, deren langgestreckte dünnwandige und sich verjüngende
'Austrittsspitze 23 in einem gewissen Abstand, der variabel, d.h. einstellbar ist,
oberhalb der Meßöffnung 24 angeordnet. ist. Die Zu:führungskapillare 22 steckt in
einer zentrischen Bohrung im Deckel 30 und wird dort mit Hilfe eines Klemm- und
Dichtelementes' 29, das eine Verschiebung der ZuSührungskapillare'und damit deren
Höhenverstellung ermöglicht, gehalten. Im Deckel 30 sitzt ferner', durch eine Stopfbuchse
27' gehalten, ein Klemmteil 27, das mit einer: Bohrung versehen: ist, in die ein
weiteres.
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Klemm- und Dichtelement 28 gesteckt ist. Die Zuführungskapillare'22
erstreckt sich, von diesem zentriert, bis in den: unteren: Bereich dieses weiteren
Klemm- und Dichtelements 28 hinein. In den oberen Teil des Klemm- und Abdichtelements
28 ragt der untere Einset'zs'tutzen: 20' eines'. Behälters 20, der Partikelsuspen:sion
enthält und der bis zu einem Niveau in seinem oberen Einfüllstutzen: 20" mit Partikelsuspension
21 gefüllt ist. Dabei ist sowohl der Einset'zstutzen' 20'als auch der Einfüllstutzen:
20" rund ausgebildet; sofern in ihm eine Flüssigkeitssäule steht, entfaltet diese
eine Sammellinsen-Wirkung, d.h. sie bündelt durch sie hindurchtretendes
Licht
relativ stark; steht keine Flüssigkeit in dem Einsetzstutzen bzw. in dem Einfüllstutzen
20", so wird hindurchgeleitetes. Licht wegen: der sehr unterschiedlichen Brechungsindizes.
von Glas und Luft wesentlich weniger. stark gebündelt.
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Dies'. wird dazu genutzt, mit Hilfe von zwei. Lichtquellen 51, einer
ersten Fotozelle 52 und einer zweiten Fotozelle 53 Signale abzuleiten, die 'zur
Steuerung des. PartikeI-Zählvorgangs verwendet. werden können. Das heißt: Erreicht
das Niveau der. Partikelsuspension das Niveau der Anordnung der Lichtquelle 51 und
der ersten Fotozelle 52, entsteht durch Wegfall der Bündelung ein Signal, das dazu
eingesetzt werden kann, den Zählvorgang zu beginnen. Erreicht das Niveau das Niveau
der zweiten Fotozelle 3, entsteht ein weiteres. Signal, das dazu einges'etzt werden
kann, den Zählvorgang zu beenden. Das Volumen des Behälters 20 zwischen den beiden
Niveauhöhen, die diesen Schaltvorgang bestimmen, kann man eichen, so daß bestimmte
Arten elektronischer Auswertung, .z..B. die Ermittlung der. Anzahl von Partikeln
pro Volumen Partikelsuspension 21 auf diese Weise ermöglicht wird. Besonders zu
betonen an dieser Stelle ist die Steckfähigkeit des. Behälters 20; er. kann an der.
Stelle der Entnahme einer Partikelsuspension (z.'B. Blut) vorbereitet und dann ohne'weitere
7Jchwierigkelt durch Einstecken in das Dicht- und Klemmelement 28 auf die Mehrkammer
100 aufgesetzt werden, so daß die Auswertung ohne weitere Vorbereitung beginnen
kann. Die beiden öffnungen des. Behälters 20 bzw.
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dessen Einsetzstutzens 20' und Einfüllstutzens 20" sind von so kleinem
Durchmesser, daß infolge :der. Oberflächenspannung Partikelsuspension aus ihnen:
nur bei Überdruck gegenüber der äußeren Umgebung oder bei Eintauchen in Flüssigkeit
austritt. Ferner kann so in besonders einfacher.
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Weise die 'Auswertung'mehrerer Suspensionen in mehreren Behälters
20 hinter'einander erfolgen.
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Der eigentli-che Meßvorgang geht in an sich bekannter Weise vor sich:
Aus dem Raum 35 wird Flüssigkeit (Elektrolyt und Partikelsuspension) abgesaugt;
dadurch entsteht ein Druckunterschied zwischen dem Raum 34 und dem Raum 35, als
dessen Folge sich eine Flüssigkeitsströmung durch die Meß'öffnung 24 ausgebildet,
die sich im Bereich vor der.
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Meßöffnung 24 verengt. Dadurch, daß der. Druck, dem die -Partikelsuspension
21 in der Zuführungskapillare 22 ausgesetzt ist, höher. ist als der. Druck des partikelfreien
Elektrolyten im Raum 34, tritt. die Partikelsuspension aus der. Austrittspitze 23
der. Zuführungskapillare .22 aus und in die sich konzentrierende Strömung des partikelfreien
Elektrolyten vor der Meßöffnung 24 ein; der aus der Zuführungsspitze austretende
Partikelstromfaden wird auf diese Weise verjüngt und er'fährt dabei. eine 'erhebliche
Konzentration. Bei' Durchtritt eines'. Partikels durch die'Meßöffnung 24 ändert
sich der. elektrische Widerstand zwischen den Elektroden 56 und 57. Daraus kann
ein Impuls abge-.
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leitet' werden, der Information über das Volumen und/oder weitere
Eigenschaften des Partikels enthält, und der ferner zur Zählung der Partikel verwendet
werden: kann, d.h.
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der - allgemein gesprochen - in entsprechenden Zähl- und/ oder Klassiereinrichtungen
ausgewertet wird.
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Ein wesentliches Merkmal-der vorliegenden Erfindung besteht nun darin,
daß die Äusströmges.chwindigkeit der Partikelsuspension 21 aus der Austrittsspitze
23 der Zuführungskapillare 22 durch Regulierung des. Überdrucks in der Zuführungskapillare
22 gegenüber dem statischen Druck. in dem Raum 34 bestimmt werden kann. Das wird
dadurch er reicht, daß, wie beschrieb'en, der Raum 34 geschlossen ist, so daß der
Druck in ihm von der Höhe des Niveaus y des partikeifreien: Elektrolyten: 14' in
der Vorkammer 9
abhängt. Diese Höhe ist aber allein von der. Höhe
der Halterungsplatte 17 abhängig und durch deren Verschiebung an der Führungsschiene
19 einstellbar. Der. Druck kann insbesondere auch dadurch, daß die Vorkammer 9 so
weit nach unten: verschoben wird, daß das Niveau y des partikelfrei'en Elektrolyten
14' unter der. oberen Fläche des Elektrolyten im Raum 34 liegt, negativ gegenüber
dem äußeren atmosphärischen Druck gemacht werden. Daß dennoch keine Strömung des
Elektrolyten von dem Raum 34 in' die Vorkammer 9, sondern stets auch eine Strömung
in umgekehrter. Richtung erfolgt, ist die Folge davon, daß der Unterdruck in dem
Raum 35 - absolut gesehen - stet's sehr viel größer. als der im Raum 34 ist und
daher eine Strömung von dem Raum 34 in den: Raum 35 erzwingt, Der Druck der Partikelsuspen:sion
in der Zuführungskapillare 22 hängt nun seinerseits von der Höhe des Niveaus x ab;
daraus folgt, daß die .für den: Austritt. von Partikelsuspension aus 21 aus der'
Austrittsspitze' 23 maßgebende -Druckdifferenz' : D = f (y - x) durch Einstellung
der Niveaudiffer-en:z y - x und damit durch Einstellung des. Niveaus y bestimmt
wer'den kann.
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Die entscheidende Einstellung des Überdrucks der Partikelsuspension
in der Zuführungskapillare,. die den Ausströmdruck und damit die Ausströmgeschwindigkeit
(Meßrate) bestimmt, hängt also nicht ausschließlich von der. Höhe der Säule .der.
Partikelsuspension 21 in der Zuführungskapillare 22 ab, sondern wird hauptsächlich
- durch H6henverschiebung entlang der' Führungsschiene 19-- durch den: Unterdruck
im abgeschlossenen Raum. 34 bestimmt bzw. eingestellt. Damit
ist
es möglich, bei. Mes'sungen mit solchen Meßkammern auch diesen Parameter nicht nur
exakt zu erfassen, sondern auch exakt einzustellen und sogar während der Messung
auf ein-' fache Weise zu verändern.
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Man kann auf diese Weise auch einstellen, daß bzw. ob über'-haupt
Partikelsuspension durch die Austrittsspitze'23 der Zuführungskapillare austritt.
Wird nämlich die Vorkammer. 9 so hoch gestellt, daß der. dadurch im Raum 34 entstehende
statische'Druck nicht mehr um einen' bestimmten Schwellwert niedriger. ist als der.
Druck der. Partikelsuspension in der Zuführungskapillare 22, so wird damit die Zuführung
der Partikelsuspension "abgestellt". Durch Senken der. Vorkammer 9 kann der Zufluß
von Partikelsuspension in den Raum vor der Meßöffnung dann wieder. eingeleitet.
und be-.
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schleunigt werden. Der "SchweIlwert" wird bei in den Elektrolyten
eintauchende Zufffhrungskapillare'durch die Strömungswiderstände der. Zuführungskapillare
22 bestimmt.' Als statischer Druck ist dabei. derjenige Druck in der Kammer. 34
bezeichnet, der in dem oben beschriebenen Sinne durch Einstellung der Höhe der Vorkammer
9 hergestellt wird (ohne Berücksichtigung des an irgendeiner Stelle durch die Strömung
selbst hervorgerufenen und nach der Bernoullitschen Gleichung zu berechnenden Unterdruckes,
der bei den hier gewählten: Dimen'sionierungen: keine Rolle spielt.
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Man arbeitet' mit einem Unterdruck von 4 m WS im Raum 35 gegenüber.
dem äußeren atmosphärischen Druck, und im Raum 34 mit einem Unterdruck von 1 - 6.
cm WS gegenüber dem äußer'en. atmosphärischen Druck;in der. Zuführungskapillare
'22, die'mit der' Atmosphäre in Ver. bindung steht, herrscht dadurch
ein
statischer Überdruck von 1 - 6 cm WS gegenüber dem Raum 34. Der. Unterdruck im Raum
35 ist also ca. 100 mal größer als der. im Raum 34. Der Einfluß der. unterschiedli-chen
Drücke in den Räumen 34 und 35 auf die Durchströmung der.
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Meßöffnung kann daher. vernachlässigt werden.
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Mit dieser. "trockenen" Regelung der. Partikelstromdichte ist ein
beliebiges Anhalten und Wiederanlaufen einer Messung, sowie eine Veränderung der
Anzahl der pro Zeiteinhei't gemessenen Partikel möglich. Ebenso ist eine Umkehrung
der Strömungsrichtung zur Unterstützung einer Spülung der' Zuführungskapillare 22
möglich.
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Die Anordnung der. Abflußöffnung 25 an der. obersten Stelle der sich
nach unten zur Meßöffnung 24 konisch verjüngenden Trennwand 32 sorgt für eine Entlüftung
des. unteren Raumes'.
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35; scheiden sich Luftblasen ab, so werden sie an dieser -nämlich
der höchst liegenden Stelle - mit abgesaugt; die dargestellte Ausbildung der. Trennwand
32 und die Änordnung der Meßöffnung 24 an ihrer. tiefer als die Abflußöffnung 25
liegenden Stelle :verhindern also den normalerweise bei horizontal verlaufender.
Trennwand auftretenden Nachteil, daß sich Luftblasen an, im Bereich um oder. in
der Meßöffnung 24 festsetzen und so zu Vez'fälschungen. des. Meßergebnisses führen.
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In Nähe der' Meßöffnung 24 und der. Austrittsspitze 23 der Zuführungskapillare
22 ist ferner. eine Spülkapillare 47 vorgesehen, um den Bereich vor der. Meßöffnung
24 von Partikelrückständen und Luftblasen, die sich dort anlagern können, freizuspülen.
Das erfolgt durch Herabdrücken eines. Schaltkolbens 42, der durch eine Feder 50
mit einem an ihr angèordneten Bund gegen einen: Anschlag in'dem Deckel 30 gedrückt
wird. Wird er. her'abgedrückt, dann verschiebt
sich die'Durchlaßöffnung
40 im Schaltkolben 42 soweit, daß die .Verbindung der im Einlaufstutzen 41 zugeordneten
Anschlußöffnung. 39 mit diesem unterbrochen wird; gleichzeitig verschiebt sich die
Durchlaßöffnung 44 derart, daß sie eine Verbindung. der Einlaßöffnung 45, die ebenfalls
mit der Leitung 16 in Verbindung steht, mit der' Spülkapillare 47 herstellt. Ist
dabei die'Schwimmerkammer 9 entsprechend hoch eingestellt, tritt aus der Spitze
der Spülkapillare .47 ein Elek'trolytstrahl aus, der die Partikel, die sich eventuell
vor der Meßöffnung 24 abgelagert haben, weil sie zu groß sind, um durch die Meßöffnung
24 hindurch zu treten, aufwirbelt. Sie fließen ab über eine Auslaßöffnung 48, die'mit
dem Raum 34 bei herabgedrücktem Schaltkolben 42 über- eine Durchlaßöffnung 46 in
Verbindung steht. Ihr, Abfluß erfolgt ebenfalls in der. aus Fig.1 ersichtlichen
Weise -über' -die Tropfenkammer' 49.
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Zur Spülung der. Unterseite der Meßöffnung 24, d.h. ebenfalls zur
Aufwirbelung von Partikeln, die sich dort festges'etzt haben, aber auch insbesondere
zur Ablösung von dort möglicherweise trotz der. vorgesehenen Entlüftung noch sitzenden:
kleinen und kleinsten Luftbläschen, endet. ei'ne Spüldüse 36 im Raum 35 kurz: vor
der. Meßöffnung 24. Diese Spüldüse 36 steht mit einem komprimierbaren Behälter 37
in Verbindung, der. einen Vorrat 38 an flüssigem Elektrolyten enthält, der.
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bei Zusammendrücken. des. Behälters 37 einen Strahl von unten in Richtung
Meßöffnung 24 abgibt, so daß der gewünschte Reinigungseffekt eintritt.
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Figur 2 zei.gt ei'n zweites Ausführungsbeispiel der Meßkammer. 100;
es. ist weniger schematischer Natur, sondern zeigt im einzelnen: bes.onders praktische
'Ausbildungen und Weiterbildungen, die in der leichten Zusammensteckbarkeit und
Handhabbarkeit
der. einzelnen Teile liegen, und die zu einer weiteren Vereinfachung der Bedienung,
insbesondere aber auch der Reinigung und des. Auswechselns einiger' Teile führen.
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Die Meßkammer 100 wird durch einen unteren topfförmigen Gehäuseteil
131 gebildet', in dem ein sich nach unten hin konisch verjüngender Einsatzteil 132
eingesetzt ist. In diesen wiederum eingesetzt ist ein stopfbuchsenartig ausgebildeter
Oberteil 130, dessen unteres Ende hohlzylindrisch ausgebildet ist, wobei. die unteren
Stirnkanten ringsherum abges:chrägt sind. in dem Oberteil 130 wird mit Hilfe einer.
Stopfbuchse 127' ein Klemm- und Dichtteil 129 höhenverstelbar und einstellbar gehalten,
in dessen Bohrung die ZuSührungskapillare 122 eingesteckt ist, die nach unten aus
diesem und auch aus dem Oberteil 130 herausragt.
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Der Klemm- und Abdichtteil 129 erweitert sich an seinem oberen Ende
derart, daß er. eine sich nach oben erweiternde Dichtlippe 170 bildet, auf der.
ein Behälter 120, der die Partikelsuspension aufnimmt, aufsitzt und die die Einsteckhöhe
begrenzt.
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Der' Oberteil 130 ist mit einem kragenförmigen Bund 171 verseh'en,
auf dem eine -Überwurfmanschette 172 aufsitzt, die Vorsprünge 173 aufweist, die
gegenüber. Vorsprüngen 174 am Einsatzteil 132 nach Art eines. Bajonettverschlusses
verriegelt werden können.
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Im Oberteil 130 befindet sich ferner' eine Zuleitung 141 zur Zuführung
von partikeIfreiem Elektrolyt von einer Leitung her., die oder' Leitung 16 in Fig.
i. entspricht.
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Ferner ist im Oberteil 130 eine Spülkapillare 147 vorgesehen, die
über. einem Kanal 145 mit Spülflüssigkeit beschickt werden kann.
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In dem Oberteil 34 befindet sich ferne ein Einlageplättchen 175, in
das die eigentliche Meßöffnung 124 eingelassen ist.
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Die eine Elektrode 176 ist in dem Einsatzteil 130, und zwar in dessen
unterer hohlzylindrischen Ausnehmung an den Seiten in Form einer Plattierung oder
einer. aufgedampften Schicht vorgesehen. Diese Ausbildung des Einsatzteils 130 ergibt
einen Fangraum für Luftblasen, die sich im Raum 134 bilden. Sie sammeln sich an
dessen Oberseite und werden bei Spülung (s.unten) über. die Anschlußleitung 141
abgesaugt. Die andere Elektrode wird durch eine'auf dem Boden des. Gehäusetei.ls
131 liegende Platte 177 gebildet. Die Zuleitung zur Elektrode 176 ist in Fig.2.
nicht gezeigt.
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Sie ist in die entsprechenden Teile eingearbeitet. und mit nach außen
führenden Anschlüssen versehen.
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Durch die .Unter'seite des' Einsatzteils 132 wird der Innenraum des'
Gehäuseteils 131 in einen unteren: Raum 135 und einen oberen Raum 134 unterteilt,
die über. die Meßöffnung 124 miteinander. in Verbindung stehen. Während die .Zuführung
von partikeLfrei'em Elektrolyten: über. die'Anschlußleitung 141 stattfindet., erfolgt
die Absaugung aus dem Raum 135 über. den: Absaugkanal-125. Die 'Spülung der. Meßöffnung
124 von unten erfolgt über. einen Spülkanal 136.
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Wie ersichtli-ch, sind zur Abdichtung der einzelnen Teile gegeneïnander
an verschiedenen Stellen: Dichtungen: vorgesehen.
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Der Vorteil der in Fig. 2 gezeigten Anordnung liegt in der.
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einfachen Auswechselbarkeit der einzelnen Teile; besonders hinzuweisen
ist in diesem Zusammenhang auf die'einfache Art des Einsetzens des Behälters 120,
der, wie bereits im Zusammenhang mit Figur erwähnt, dazu dienen kann, mit einer
bestimmten Meßkammer Reihenuntersuchungen: vorzunehmen, die durch Einfüllen von
Partikelsuspension (z.B. Blut) entsprechend vorbereitet werden können.
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Auch bei der Anordnung nach Fig.2. können für die Erzeugung von Signalen
unter. Einschaltung bzw. Abschaltung des Auswerte-. bzw. Zählvorgangs Fotozellen
in Höhe des. Einflußstutzens 120t' oder. des Einsetzstutzens 120' vorgesehen sein.
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Ferner ist die Steckbarkei't des Einsatzteils 132 sowie des darin
wiederum aufgenommenen Oberteils 130 wichtig, wobei der Oberteil 130 an seiner Unterseite
die eine Elektrode 176 trägt, die im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ringförmig
ist, die aber auch anders ausgebildet' sein kann.
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Bei. dem Ausführungsbeispiel nach Fig.2 ist ein Schaltkolben derart,
wie er. in Fig. 1 in Form des. Schaltkolbens 42 vorgesehen ist, nicht in die Meßkammer.
100 integriert, Eine Umschaltung auf einen Spülvorgang muß durch extern vorgesehene
Ventile erfolgen: In einer. ersten Schaltstellung derselben (normaler. Betrieb.)
erfolgt über die AnschluR-leitung 141 die Zuführung von partikelfreier Suspension,
während der Kanal 145, mit dem die Spülkapillare 147 verbunden ist, druckfrei ist;
in einer zweiten Schaltstellung (Spülen) wird die Zuführung von partikelfreier Suspension
von der Anschlußleitung 141 auf den Kanal 145 umgeschaltet und glei'chzeitig an
die Anschlußleitung 141 die ansonsten an dem Absaugkanal 125 anliegende Unterdruckquelle
'angeschlossen.
Dieser Spülvorgang dient, wie bereits erwähnt,
zur Loslösung und Absaugung von Partikeln, die sich, z.B. weil sie für einen Durchtritt
durch die Meßöffnung 124 zu groß sind, vor dieser abgelagert haben.
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Patentansprüche: