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i3es chreibung zu der Patentanmeldung Vorrichtung zum Klären voll
Abwasser Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Behandeln bzw. klären
von Abwasser und betrifft insbesondere Vorrichtungen zum Klären von Abv:asser, das
organische Stoffe enthält, wobei es die Vorrichtungen ermöglichen, diese organischen
Stoffe dadurch zu beseitigen, daß sie durch die Wirkung von Mikroorganismen zersetzt
werden.
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Der Behandlung von Abwasser zum Zweck des Klärens oder Reinigens
kommt eine ständig zunehmende Bedeutung zu, aa die Lebensfähigkeit von Lebewesen
in der Umwelt weitgehend von der Reinheit des verfügbaren Wassers abhängt; dies
gilt insbesondere bezüglich des einflusses, den Abwässer auf die Erzeugnisse des
Fischereiwesens und der bandwirtschaft
ausüben; ferner ist es wichtig,
die erneute Verwendung von gebrauchtem Wasser zu ermöglichen. Im Hinblick hierauf
ist es erwünscht, Verfahren und Vorrichtungen zu schaffen, die es auf wirtschaftliche
Weise ermöglichen, bei Abwasser einen hohen Reinigungsgrad zu erzielen. Zu den leistungsfähigen
Verfahren, die dieser Forderung entsprechen, gehört das bekannte Verfahren zum Klären
von Abwasser, bei dem im Abwasser vorhandene Verunreinigungen durch l#ikroorganismen
zersetzt werden, so daß die Verunreinigung beseitigt wird.
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Mit anderen Worten, wenn in dem Abwasser organische Stoffe vorhanden
sind, und wenn die richtigen Bedingungen bezüglich der Temperatur, des Nährwertes,
des im Wasser gelösten Sauerstoffs und dergleichen erfüllt sind, pflanzen sich aerobe
Mikroorganismen derart fort, daß sie die organischen Stoffe zersetzen und in unschädliche
Stoffe wie Kohlendioxid; Wasser und dergleichen verwandeln; dies geschieht durch
Enzymreaktionen, und hierbei entstehen ständig neue Zellen von Mikroorganismen,
wobei die bei der Zersetzungsreaktion freiwerdende Energie ausgenutzt wird. Verfahren
zum Klären von Abwasser, bei denen von dieser wirkung aerober Mikroorganismen Gebrauch
gemacht wird, werden als Biooxidationsverfahren bezeichnet. Wird ein solches Biooxidationsverfahren
durchgeführt, spielt sich eine hutooxidation eines Teils der organischen Stoffe
im Abwasser ab, wobei im Abwasser gelöster Sauerstoff verbraucht wird, so daß die
organischen Stoffe zersetzt und durch die ri'ätigkeit der Mikroorganismen einerseits
und die genannte Autooxidation andererseits beseitigt werden. Ist der im Abwasser
gelöste Sauerstoff von den aeroben Mikroorganismen verbraucht worden, spielt sich
eine Fortpflanzung von
anaeroben Mikroorganismen anstelle der aeroben
Mikroorganismen ab, und diese anaeroben Mikroorganismen verbrauchen den Sauerstoff,
der in den organischen Stoffen vorhanden ist, um ihre Lebensvorgänge aufrechtzuerhalten,
und sie zersetzen die organischen Stoffe mit Hilfe verschiedener Enzyme, die von
den anaeroben Mikroorganismen ausgeschieden werden, so daß die organischen Stoffe
schließlich zu Kohlendioxid, Methan, Schwefelwasserstoff, Ammoniak und dergleichen
zersetzt werden. Verfahren zum Klären von Abwasser, bei denen von dieser Tätigkeit
der anaeroben Mikroorganismen Gebrauch gemacht wird, werden als anaerobische Zersetzung"
bezeichnet.
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Von diesen beiden Arten von Verfahren zum Klären von Abwasser, bei
denen von Mikroorgaiiisnen Gebrauch gemacht wird, findet das Biooxidationsverfahren,
bei dem mit aeroben Mikroorganismen gearbeitet wird, in besonders großem Umfang
Anwendung. Als typische Beispiele für solche Biooxidationsverfahren können die drei
nachstehend kurz geschilderten Verfahren gelten. Bei dem ersten Verfahren handelt
es si-ch um das f:Belebtschlsmmverfahren:1, bei dem Abwasser, das einer Behandlung
in einem ersten Absetzbehälter unterzogen worden ist, in einem Belüftungsbehälter
erneut umgewälzt und belüftet wird, so daß sich in dem Belüftungsbehälter flockenähnliche
aerobe Mikroorganismen fortpflanzen, wobei zahlreiche Flocken solcher aerober Aikroorganismen
die organischen Stoffe im Abwasser adsorbieren oder durch eine sogenannte Biosorption
bewirken, woraufhin die Stoffe durch die aeroben Mikroorganismen in den Flocken
zersetzt werden. Bei der Durchführung dieses Belebtschlammverfahrens
wird
das zu klärende Ahwasser während einer ausreichenden Zeit in dem Belüftungsbehälter
belassen und dann nach einer Absetzbehandlung in einem letzten Absetzbehälter abgeführt;
hierbei wird ein Teil des abgesetzten oder sedimentierten Schlamms aus dem letzten
Absetzbehälter als Belebtschlamm zu dem Belüftungsbehälter zurückgeleitet, um diesem
Behälter weiter aerobe Mikroorganismen zuzuführen.
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Bei dem zweiten Verfahren, das zur Gruppe der Biooxidationsverfahren
gehört, handelt es sich um das sogenannte ~Riesel- und Filtrierverfahren", bei dem
mit dem zu klärenden Abwasser ein Filterbett berieselt wird, das aus einer 2 bis
3 m hohen Schicht aus gebrochenem Gestein besteht, bei dem die Korngröße etwa 25
bis 80 mm beträgt; hierbei wird das geklärte Wasser aus dem unteren Teil des Filterbetts
abgezogen. In diesem Fall vermehren sich die aeroben Mikroorganismen in Form eines
Films auf der Oberfläche des gebrochenen Gesteins, und diese aeroben Mikroorganismen
zersetzen im Abwasser vorhandene organische Stoffe, die in Berührung mit den aus
Mikroorganismen bestehenden Filmen kommen, Bei der Durchführung dieses Berieselungs
und Filtrierverfahrens wird häufig ein Teil des geklärten Wassers, das einer abschließenden
Absetzbehandlung unterzogen worden ist, dem Filterbett erneut zugeführt, um den
biochemischen Sauerstoffbedarf zu steigern. Bei dem dritten Verfahren, das zur Gruppe
der Biooxidationsverfshren gehört, handelt es sich um das Verfahren, bei dem mit
einer untergetauchten bzw. versenkten Packung oder#Füllung gearbeitet wird; hierbei
ist eine ortsfeste Schicht aus unterschiedlichen Packungsmaterialien in einem Klärbehälter
im Abwasser untergetaucht,
und das Abwasser wird in dem Klärbehälter
durch die Packungsschicht hindurch unter gleichzeitiger Belüftung umgewälzt, so
daß sich aerobe Mikroorganismen auf der Oberfläche der Packungsteile in Form von
Filmen fortpflanzen und organische Stoffe zersetzen, die mit den aus aeroben 0 kroorganismen
bestehenden Filmen in Berührung kommen. Als Packungsmaterialien werden bei diesem
Verfahren klotzähnliche iEllkörper der verschiedensten Art verwendet, ferner Bündel
aus langen geraden Rohren, bei denen jeweils eine Anzahl langer gerader Rohre vorhanden
sind, die z.B. einen sechseckigen Querschnitt haben und parallel zueinander angeordnet
sind, so daß sie ein langgestrecktes Rohrbündel bilden; ferner verwendet man Packungen,
die aus Bambuszweigen, Raschigringen ähnelnden Körpern oder dergleichen bestehen,
welche regellos gelagert sind.
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Den verschiedenen Belebtschlammverfahren und den Berieselungs- und
Filtrierverfahren haften jedoch die nachstehend genannten Nachteile an. Erstens
werden bei der Durchführung de s Belebtschlammverfahrens die aus aeroben Mikroorganismen
bestehenden Flocken in dem Belüftungsbehälter zusammen mit dem Abwasser mit einer
Geschwindigkeit umgewälzt, die im wesentlichen gleich der Strömungsgeschv#indigkeit
des Abwassers ist, so daß das jede aus tEikroorganismen bestehende Flocke umgebende
Abwasser nur selten ausgetauscht wird, was bedeutet, daß die Verunreinigungen bzw.
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die organischen Stoffe nur schlecht in Berührung mit den Mikroorganismen
kommen. Ferner ist es bei der Durchführung des Belebtschlammverfahrens sehr schwierig,
die Handhabung
des Schlamms in der richtigen Weise zu#regeln. Ujit
anderen Worten, wenn das Belebtschlammverfahren unter Erzielung eines hohen Wirkungsgrades
durchgeführt werden soll, ist es erforderlich, die Rückführungsgeschwindigkeit des
Belebtschlamms und dergleichen zu regeln, und zwar durch über wachen der Sedimentierungsfähigkeit
des Schlamms, der mittleren Verweilzeit des Abwassers im Belüftungsbehälter, der
Schlammkonzentration und dergleichen. In der Praxis benutzt man zur Regelung der
Handhabung des Schlamms bestimmte Eigenschaften oder Indexwerte für die Konzentration
der Feststoffe im Abwasser, den Schlammvolumenindex, den Schlammdichteindex, das
Alter des Schlamms und dergleichen.
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Jedoch lassen sich diese Eingenschaften oder Indexwerte nur selten
auf zuverlässige Weise messen, und es ist nicht note wendigerweise leicht, eine
optimale Rückführungsgeschwindigkeit des Belebtschlamms und dergleichen aus einer
Kombination zahlreicher Eigenschaften und Indexzahlen zu ermitteln.
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Bezüglich des Berieselungs- und Filtrierverfahrens ist zu bemerken,
daß dieses Verfahren zwar den Vorteil bietet, daß seine Betriebskosten niedriger
sind als diejenigen des Belebtschlammverfahrene, daß jedoch die Anwendung des Berieselungs-
und Filtrierverfahrens viel Raum beansprucht, daß sich hohe Anlagekosten ergeben,
und daß bei der Durchführung des Verfahrens eine Geruchsbelästigung entsteht, daß
sich zahlreiche Insekten ansiedeln, und daß ein hoher Verlust an Wasserdruck eintritt.
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Bezüglich des Verfahrens, bei dem mit untergetauchten Packungen gearbeitet
wird, ist zu bemerken, daß die Biooxidation in der Weise durchgeführt wird, daß
ständig Mikroorganismen
an den Packungen haften, so daß eine Regelung
der Schlammumwälzung, die der beim Belebtschlamm angewendeten Schlammumwälzung entspricht,
sehr leicht durchführbar ist. Ferner ist bei der Durchführung des Verfahrens mit
untergetauchten Packungen die Konzentration der suspendierten Feststoffe in dem
dem Klärbehälter entnommenen geklärten Wasser sehr gering, so daß das geklärte Wasser
unmittelbar abgeführt werden kann, ohne einer abschließenden Absetzbehandlung unterzogen
zu werden; es ist unschwer möglich, geklärtes Wasser zu erhalten, bei dem die onzentration
der Verunreinigungen niedrig ist, wenn man die Verweilzeit des Abwassers im Klärbehälter
entsprechend wählt.
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Zu den Bedingungen, die erfüllt sein müssen, wenn das Verfahren mit
untergetauchten Packungen mit hohem Wirkungsgrad ablaufen soll, gehören insbesondere
die folgenden: Erstens muß das zu klärende Wasser im Klärbehälter, insbesondere
innerhalb-der Packungsschichten, gleichmäßig strömen, ohne daß tote Zonen vorhanden
sind, was bedeutet, daß Abwasser, das in Berührung mit der Oberfläche der einzelnen
Packungen kommt, ständig bei im wesentlichen der gleichen Geschwindigkeit in allen
Schichten der Packungen erneuert wird, damit alle Packungen gleichmäßig zur Wirkung
kommen. Zweitens muß in dem Abwasser, das durch die Packungsschichten strömt, eine
ausreichende Turbulenz oder Verwirbelung vorhanden sein, damit #edingungen bestehen,
die für die Fortpflanzung der Mikroorganismen günstig sind. Bezüglich des Strömens
des Abwassers durch die Packungsschichten ist zu bemerken, daß das die einzelnen
Packunegn umgebende Wasser nur in einem geringen Ausmaß bewegt wird; dies ist auf
den
Widerstand zurückzuführen, der dem Strömen des Abwassers durch
die Oberfläche der Packungen und die Viskosität des Wassers entgegengesetzt wird;
dieser Widerstand führt zum Entstehen einer sogenannten laminaren Unter- oder Grenzschicht,
und die organischen Stoffe, die von den Mikroorganismen als Nährstoffe verwertet
werden, diffundieren durch diese laminare Grenzschicht hindurch aus der äußeren
Strömung nach innen zu den flockenähnlichen Mikroorganismen auf den Packungen, so
daß die Mikroorganismen ernährt werden und sich in der gewünschten Weise vermehren.
Wenn die Turbulenz oder Verwirbelung der Strömung nicht so stark ist, daß die Mikroorganismen
von der Oberfläche der Packungen abgeschwemmt worde abgestreift werden, so daß sich
die Dicke der laminaren Grenzschicht verringert, können die organischen Stoffe leicht
zu den Mikroorganismen auf den Packungen gelangen, um die Mikroorganismen zu ernähren
und ihre Fortpflanzung anzuregen. Daher ist es wichtig, in dem die Packungsschichten
durchströmenden Wasser eine ausreichende Turbulenz oder Verwirbelung hervorzurufen.
Drittens müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, um die Existenz und Fortpflanzung
verschiedener Arten von Mikroorganismen zu ermöglichen. Bekanntlich können Mikroorganismen
einer bestimmten Art unter bestimmten Bedingungen existieren und sich fortpflanzen,
und diese Mikroorganismen können jeweils einen bestimmten Stoff zersetzen. Wenn
in verschiedenen Teilen der Packungsschicht unterschiedliche Bedingungen herrschen,
können daher verschiedene Arten von Mikroorganismen existieren, die befähigt sind,
verschiedene Arten von Verunreinigungsstoffen zu zersetzen. Viertens muß eine
große
Menge von Flocken aus Mikroorganismen je Raumeinheit der Fackungsschicht vorhanden
sein, damit die Mikroorganismen in einer entsprechenden Anzahl auf die organischen
Stoffe im Abwasser wirken können. Fünften muß die Berührungsfläche zwischen den
Mikroorganismen und dem Abwasser groß sein, und sie soll sich bei der Vermehrung
der Mikroorganismen vergrößern. Sechstens muß es möglich sein, einen geeigneten
Packungszustand in einer Packungsschicht herzustellen, und zwar unter Berücksichtigung
des Verunrei# nigungsgrades des zu klärenden Abwassers und des gewünschten Klärungagrades;
hierbei ist es erforderlich, die Höhe oder die Länge der Packungsschicht in der
Strömungsrichtung des Abwassers so zu wählen, daß die Verringerung des Gehalts an
gelöstem Sauerstoff berücksichtigt wird, dessen Menge sich in der Strömungsrichtung
des Abwassers verringert.
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Bei den bis jetzt bekannten Verfahren, bei denen untergetauchte Packungen
benutzt werden, sind diese Forderungen nur selten erfüllt, so daß sich beim Klären
von Abwasser kein hoher Wirkungsgrad erzielen läßt. Bei Packungen, die aus klotzähnlichen
Körpern bestehen, ist die menge des Packungsmaterials bzw. die Oberfläche, die sich
je Raumeinheit einer Packungsschicht unterbringen läßt, so klein, daß man ein größeres
Volumen der Packungsschicht benötigt, was zu einer Verringerung der Klärungswirkung,
zu einem größeren Raumbedarf und einem höheren Kostenaufwand für die Anlage führt.
Außerdem tritt bei diesen Packungen aus klotzähnlichen Körpern ein hoher Druckverlust
auf. Wenn zweitens Packungen benutzt werden, die Raschigringen ähnelnde
Körper
enthalten, sind die einzelnen Körper regellos gelagert, d.h. sie erstrecken sich
im rechten Winkel zur Strömungsrichtung des Abwassers oder diagonal oder parallel
dazu, so daß die Packungsschicht nicht gleichmäßig durch~ strömt wird, was zu einer
ungleichmäßigen Strömungsverteilung des Abwassers innerhalb der Packungsschicht
führt; dies bedeutet, daß die vorstehend an erster Stelle genannte Forderung unerfüllt
bleibt. Ferner sammelt sich leicht Schlamm in den Packungen an, die sich parallel
zur Strömungsrichtung erstrecken, und es besteht die Gefahr, daß dieser Schlamm
in Fäulnis übergeht. Weiterhin bewirken die Flocken aus Mikroorganismen, die an
den Innenflächen der ringförmigen Packungskörper haften, eine Verkleinerung der
Benihrungsfläche zwischen den Mikroorganismen und dem Abwasser während des Wachstums
der Flocken. Wenn drittens Packungen in Form von Bambuszweigen verwendet werden,
wird die Packungsschicht nicht gleichmäßig von dem Abwasser durchströmt, so daß
die vorstehend an erster Stelle genannte Forderung unerfüllt bleibt, und außerdem
sind die Lengen von Mikroorganismen, die auf der Oberfläche solcher Packung gen
festgehalten werden können, sehr klein, so daß kein hoher Wirkungsgrad des Klärungsvorgangs
zu erwarten ist.
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Bei dem in neuerer Zeit entwickelten Bündel aus langen geraden Bohren
ist es schwierig, dafür zu sorgen, daß an sämtlichen Einlässen der zahlreichen einzelnen
Rohre ein gleichmäßiger Druck herrscht, so daß in der Praxis die Strömungsgeschwindigkeiten
in den verschiedenen Bohren in einem erheblichen Ausmaß variieren, was dazu führt,
daß die
genannte erste Forderung teilweise unerfüllt bleibt. Ferner
besteht ein schwerwiegender Nachteil dieser Packung oder Füllung darin, daß sich
das Strömen des Abwassers bei jedem der langen geraden Rohre nach dem Gesetz von
Poiseuille richtet, und zwar nur mit Ausnahme der den Einlässen und Auslässen der
Rohre benachbarten Bereiche, was bedeutet, daß die Dicke der laminaren Grenzschicht
einen solchen Wert annimmt, daß in der Strömung keine Turbulenz oder Verwirbelung
hervorgerufen wird, wie es für die gewünschte Fortpflanzung der Mikroorganismen
erwünscht ist.
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Ferner sind bei einer Strömung, für die das Gesetz von Poiseuille
gilt, nur wenige der Bedingungen für die Existenz der Mikroorganismen erfüllt, so
daß sich nur wenige Arten von Mikroorganismen fortpflanzen können, und daß daher
die vorstehend genannte dritte Forderung unerfüllt bleibt.
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Ferner führt das Entstehen von Flocken aus Mikroorganismen, die an
den Innenwänden der verschiedenen geraden Rohre haften, zu einer Verringerung der
lichten Weite bzw. des Innendurchmessers des Rohrs, während das Wachstum der Flocken
zunimmt, so daß sich die Berührungsfläche zwischen den Mikroorganismen und dem Abwasser
verkleinert.
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Vorstehend wurde der Stand der Technik bezüglich der bekannten Biooxidationsverfahren
behandelt; auch bei der anaeroben Zersetzung ergeben sich jedoch ähnliche Probleme,
die gelöst werden müssen, da die Zersetzung der organischen Stoffe im Abwasser dadurch
herbeigeführt wird, daß die organischen Stoffe in Berührung mit den Ii:ikroorganisnen
gebracht werden; daher ist es auch erforderlich, die Berührung zwischen den organischen
Stoffen und den anaeroben
Mikroorganismen zu verbessern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen zum Klären
von Abwasser zu schaffen, bei denen die vorstehend genannten Schwierigkeiten vermieden
sind, die sich bei den bekannten Vorrichtungen ergeben, die es ermöglichen, beim
Klären von Abwasser einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen, die wenig Raum beanspruchen
und mit geringen Kosten herstellbar sind, und bei denen sich der Ablauf der Klärungsbehandlung
des Abwassers leicht regeln läßt.
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Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Er findung werden
im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt: Fig. 1 einen schematischen senkrechten Schnitt durch eine Ausführungsform
einer Vorrichtung zum Klären von Abwasser; Fig. 2 einen vergrößerten senkrechten
Schnitt durch einen der Klärbehälter der Vorrichtung nach Fig. 1; Fig. 3 einen waagerechten
Schnitt längs der Linie 111-111 in Fig. 2; Fig. 4 einen senkrechten Schnitt längs
der Linie IV-IV in Fig. 2; Fig. 5 einen vergrößerten senkrechten Teilschnitt durch
ein Bündel aus geraden Rohren und einen Rahmen, die Bestandteile des Klärbehälters
nach Fig. 2 bilden; Fig. 6 eine vergröPerte perspektivische Darstellung eines Abstandhalters,
wie er bei dem Klärbehälter nach
Fig. 2 verwendet wird; Fig. 7
eine vergrößerte perspektivische Darstellung eines Teils eines Bündelgliedes, das
zu dem Rohrbündel nach Fig. 5 gehört; Fig. 8 einen senkrechten Teilschnitt durch
eine weitere Ausführungsform eines Klärbehälters; Fig. 9 eine schematische Seitenansicht
einer Ausführungsform einer Einrichtung zum Entfernen von Schlamm; Fig. 10 einen
waagerechten Schnitt durch eine weitere Ausführungsform- eines Klärbehälters; Fig.
11 einen senkrechten Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Klärbehälters;
Fig. 12 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Breite von aus Fig.
5 ersichtlichen Abständen von Querkanälen, die jeweils zwischen zwei benachbarten
Rohrteilen eines Xohrbündels in einem Klärbehälter vorhanden sind; Fig. 13 eine
perspektivische Teildarstellung einer weiteren Ausführungsform eines Bündels aus
geraden Rohren für eine Klärvorrichtung; Fig. 14 einen waagerechten Schnitt längs
der Linie XIV-XIV in Fig. 13; und Fig. 15 eine graphische Darstellung der Verringerung
des chemischen Sauerstoffbedarfs, die sich bei einen Vergleichsversuch ergab, bei
dem einerseits eine Vorrichtung nach der Erfindung und andererseits eine Vorrichtung
bekannter Art benutzt wurde.
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In Fig. 1 bis 7 ist eine Ausführungsforn einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Klären von Abwasser dargestellt. Diese Vorrichtung ist so ausgebildet,
daß sie beim Klären von Abwasser mit einer relativ geringen Leistung arbeitet. Gemäß
Fig. 1 gehören zu der Vorrichtung drei Klärbehälter, und zwar ein erster Behälter
20, ein zweiter Behälter 21 und ein dritter Behälter 22, die hintereinandergeschaltet
sind. In den Behältern befinden sich Bündel 23, 24 und 25, die sich jeweils aus
mehreren geraden Rohren zu sammensetzen, und auf deren Aufbau im folgenden näher
ein gegangen wird. Ferner sind in den Klärbehältern Luftzuft#hrungsdüsen 26, 27
und 28 angeordnet, die als Belüftungseinrichtungen zur Wirkung kommen, um das Wasser
in den drei Behältern mit gelöstem Sauerstoff anzureichern, und die gleichzeitig
das Wasser in den Behältern gemäß Fig. 1 in Richtung der Pfeile umwälzen. Gemäß
Fig. 1 ist ein primärer Absetzbehälter 29 vorhanden, der es ermöglicht, den schwereren
Schlamm von dem zu klärenden Abwasser oder dergleichen durch Absetzen oder Sedimentieren
zu trennen. Aus dem Absetzbehälter 29 wird Wasser dem ersten Klärbehälter 20 mittels
einer Pumpe über eine Rohrleitung 31' zugeführt. Der erste Klärbehälter 20 gibt
dann Wasser an den zweiten Klärbehälter 21 ab, das an einer Trennwand 32 zwischen
dem ersten und dem zweiten Behälter überläuft. Entsprechend gibt der zweite Klärbehälter
21 Wasser an den dritten Klärbehälter 22 ab, das über eine Trennwand 33 zwischen
diesen beiden letzteren Behältern überläuft. Schließlich wird das geklärte Wasser
aus dem dritten Klärbehälter 22 über eine Rohrleitung 34 abgezogen.
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In dem ersten Klärbehälter 20, der aus Beton besteht, befindet sich
ein Rahmen 35 aus Beton, der einen rechteckigen Querschnitt hat, so'daß gemäß Fig.
2 in dem Behälter 20 ein Umwälzkanal 36 und ein Abgabekanal 37 vorhanden sind, die
sich längs Außenflächen des Rahmens 35 erstrecken. Der Rahmen wird von dem Behälter
20 aus durch Tragarme 38 abgestützt, die gegenüber dem Rahmen nach außen ragen und
von an den Innenwänden des Behälters 20 ausgebildeten Schultern getragen werden.
Das untere Ende des Rahmens 55 weist nach innen ragende Ansätze auf, die Tragschultern
40 bilden, welche einen rechteckigen Querschnitt haben. Gemäß Fig. 2 bis 4 ist das
Rohrbündel 23 in dem Rahmen 35 so angeordnet, daß es sich an den Tragschultern 40
abstützt. Auf der Oberseite des Rohrbündels 23 ist eine Halteeinrichtung 41 angeordnet,
die eine rechteckige Öffnung 41a hat und gemäß Fig. 2 durch Befestigungseinrichtungen
42 mit dem Rahmen verbunden ist.
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Gemäß Fig. 5 setzt sich das Rohrbündel 23 aus zahlreichen geraden
Rohren 43 zusammen, die parallel angeordnet, zu einem Bündel vereinigt und mit den
benachbarten. Rohren jeweils durch gemeinsame Wände verbunden sind. Gemäß Fig. 5
ist das Rohrbündel 25 aus den geraden Rohren 43 in bestimmten Längsabständen mit
Ausschnitten oder Querkanälen 44 versehen, deren Höhea aus Fig. 5 ersichtlich ist.
Somit ist das Rohrbündel 23 in mehrere Bündelteile 45 unterteilt, die gemäß Fig.
5 hintereinandergeschaltet und durch die genannten Abstände getrennt sind. Zwischen
je zwei benachbarten Bündelteilen 45 sind jeweils mehrere Abstandhalter 46
aus
Kunstharz angeordnet, die gemäß Fig. 6 als allgemein zylindrische Netzwerke ausEebildet
sind. Diejenigen Abstandhalter 46, die jeweils eine senkrechte Reihe bilden, können
miteinander durch einen Draht oder dergleichen verbunden sein. Gemäß Fig. 7 hat
jedes Rohr bzw. jeder Rohrabschnitt jedes Bündelteils 45 einen sechseckigen Querschnitt.
Die Rohre 43 bestehen aus einem Material, das gegen hydraulische Zerzetzung, biochemische
Zersetzung und Korrosion widerstandsfähig ist und sich seinerseits für die Tätigkeit
der Mikroorganismen als unschädlich erweist. Als Beispiele für geeignete Kunstharze
seien Polyäthylen, Polypropylen, Polyamide, Polyvinylchlorid und dergleichen genannt.
Jedes der Rohre 43 hat eine Öffnung, deren Querschnitt z.B. etwa 0,5 bis 1,5 cm2
beträgt. Die Höhe jedes Bündelteils 45 liegt z.B. zwischen etwa 50 und 150 mm. Die
Hche der verschiedenen Bündelteile 45 ist so klein, daß sich die die Rohre 43 passierende
Strömung im wesentlichen nicht nach dem Gesetz von Poiseuille richtet; vielmehr
wird die Strömung an den Ein- und Auslässen der verschiedenen Rohre gestört. Der
Abstand zwischen benachbarten Bündelteilen 45 kann z.B. etwa 15 bis 50 mm betragen.
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Die Luftzuführungsdüsen 26 sind gemäß Fig. 2 im unteren Teil des
Umwälzkanals 36 angeordnet und gemäß Fig. 3 durch gleichmäßige Längsabstände getrennt.
Alle Düsen 26 sind an eine gemeinsame Rohrleitung 47 zum Zuführen von Luft angeschlossen,
und diese Rohrleitung ist mit einem nicht dargestellten Gebläse verbunden. Unter
dem Rohrbündel 23 sind mehrere weitere Luftzuführungsdüsen 48 angeordnet, die an
eine gemeinsame Zuführungsleitung 49 angeschlossen sind,
welche
mit einem ebenfalls nicht gezeigten zweiten Gebläse oder einem Verdichter verbunden
ist. über die Düsen 48 wird Luft intermittierend zugeführt, so daß diese Luft das
Rohrbündel 23 von unten nach oben durchstremt, d.h. entgegen der normalen Strömungsrichtung
des Miassers, damit erforderlichenfalls Schlamm aus den Cffnungen der Rohre 43 entfernt
wird.
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Der Boden des ersten Klärbehälters 20 ist gemäß Fig. 2 in Richtung
auf eine zentral angeordnete Rinne 50 geneigt, in der ein endloses Förderband angeordnet
ist, das dazu dient, den Schlamm auszutragen, der sich im unteren Teil des Behälters
20 sammelt. Das Förderband 51 wird gemäß Fig. 4 von Rollen 52, 53 und 54 getragen
und mit Hilfe der Rolle 54 intermittierend oder ständig in Richtung der rfeile in
Fig. 4 angetrieben, so daß es den angesammelten Schlamm in eine neben dem Behälter
20 angeordnete Abgabekammer 55 überführt. Aus der Abgabekammer 55 kann der Schlamm
intermittierend mit Hilfe einer Saugpumpe 56 abgezogen werden.
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Gemäß Fig. 2 ist am unteren Ende des Rohrbündels 23 auf einer Seite
des Umwälzkanals 36 ein Durchflußmesser 57 angeordnet, der zum Fühlen eines Verstopfens
oder Zusetzens des Rohrbündels 23 dient, da er geeignet ist, die Strömungsgeschwindigkeit
des aus dem Rohrbündel 23 austretenden Wassers festzustellen. Der Durchflußmesser
5 kann einen festen Kontakt und einen federbelasteten beweglichen Kontakt haben,
welch letzterer durch den kinetischen Druck des Wassers betätigt werden kann; daher
ist es mit Hilfe des Durchflußmessers möglich, auf elektrischem Wege ein Verstopfen
oder
Zusetzen des Rohrbündels 23 durch Öffnen bzw.
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Schließen der Kontakte anzuzeigen. Gemäß Fig. 2 ist ferner eine Schaumbeseitigungseinrichtung
vorhanden, die eine Bürstenwelle 58 aufweist, welche über dem Umwälzkanal 36 angeordnet
ist. Die Bürstenwelle 58 kann unbewegbar oder drehbar sein.
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Die übrigen Klärbehälter 21 und 22 sind von ähnlicher Konstruktion
wie der Klärbehälter 20. Gemäß Fig. 1 sind Luftzuführungsdüsen, die auf ähnliche
Weise zur Wirkung kommen, wie die beschriebenen Düsen 58 vorhanden; in dem zweiten
Behälter 21 befinden sich Düsen -59, während in dem dritten Behälter 22 Düsen 60
angeordnet sind; ferner gehört ren zu den beiden Behältern 21 und 22 Förderbänder
61 und 62, die auf ähnliche Weise arbeiten wie das beschriebene Förderband 51.
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Die Vorrichtung nach Fig. 1 bis 7 arbeitet in der nachstehend beschriebenen
Weise. Das zu klärende Abwasser wird über die Rohrleitung 31 dem ersten Klärbehälter
20 zugeführt. Aus dem ersten Behälter wird geklärtes Wasser durch überlaufen dem
zweiten Klärbehälter 21 zugeführt, aus dem wiederum geklärtes Wasser durch überlaufen
zu dem dritten Klärbehälter 22 gelangt.
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Das dem ersten Klärbehälter 21 zugeführte Abwasser wird durch Zuführen
von Luft über die Düsen26 in dem Behälter 20 umgewälzt, so daß es durch den Umwälzkanal
36 nach oben strömt und dann das Rohrbündel 23 von oben nach unten passiert. Gleichzeitig
wird das Abwasser durch Zufu~L-ren von Luft über die Düsen 26 mit gelöstem Sauerstoff
angereichert.
tber die Düsen 26 wird Luft z.B. in einer Menge von 3 ltr/min zugeführt, und die
Strömungsgeschwindigkeit des Wassers in dem Rohrbündel 23 beträgt etwa 1 bis 4 cm/sec.
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In dem Rohrbündel 33haften aerobe hrikroorganismen, die im Abwasser
existieren können, an jedem der geraden Rohre 43, und diese Mikroorganismen können
sich vermehren, da sie die organischen Stoffe im Abwasser aufnehmen, die sie als
Nährstoffe verwerten. Somit entstehen Flocken aus Mikroorganismen auf der Oberfläche
sämtlicher geraden Rohre 43.
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Diese Flocken nehmen weitere organische Stoffe auf, während das Abwasser
umgewälzt wird, so daß das Abwasser allmählich geklärt wird. Wie im folgenden näher
erläutert, spielt sich die Vermehrung der Mikroorganismen in dem Rohrbündel 23 und
in allen seinen Teilen in einem sehr großen Ausmaß ab, und die Flocken aus Mikroorganismen
können leicht organische Stoffe aus dem Abwasser aufnehmen, so daß diese Stoffe
sehr schnell und weitgehend aus dem Abwasser entfernt werden.
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Der über dem Umwälzkanal 36 entstehende Schaum strömt gegen die Bürsten
auf der Bürstenwelle 58, so daß Pler sich leicht beseitigen läßt. Ein solcher Schaum
entsteht dann in einem erheblichen Ausmaß, wenn das zu klärende Abwasser eine gewisse
Menge an Detergentien enthält. Die in Fig. 2 gezeigte Einrichtung 58 zum Beseitigen
des Schaums ist von sehr einfacher Konstruktion. Der Schlamm, der sich auf dem Boden
des Behälters 20 abgesetzt hat, bewegt sich längs des geneigten Bodens zu dem Förderband
51 in der Rinne 50 und
wird dadurch, daß das Förderband intermittierend
oder kontinuierlich angetrieben wird, in die Abgabekammer 55 nach Fig. 4 überführt.
Aus der Abgabekammer wird der gesammelte Schlamm intermittierend mit Hilfe der Saugpumpe
56 abgezogen. Wenn der Durchflußmesser 57 meldet, daß das Rohrbündel 23 mit Schlamm
zugesetzt oder verstopft ist, wird die Zufuhr von Luft über die Rohrleitung 47 zu
den Düsen 26 unterbrochen, und statt dessen wird Luft über die Rohrleitung 49 den
Düsen 48 zugeführt, so daß die Luft von unten nach oben durch das Rohrbündel 23
strömt, um den die Rohröffnungen verstopfenden Schlamm zu entfernen. In der Praxis
tritt ein solches Verstopfen oder Zusetzen des Rohrbündels 23 jedoch nur selten
ein.
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Der zweite Klärbehälter 21 und der dritte Klärbehälter 22 arbeiten
auf ähnliche Weise, Das von dem ersten Behälter 20 abgegebene, vorgeklärte Wasser
wird im zweiten Behälter weiter geklärt und dann von dem zweiten Behälter an den
dritten Behälter 22 abgegeben. Da bei einem Klärbehälter mit geringem Fassungsvermögen
gewöhnlich nur Abwasser verarbeitet wird, das einen niedrigen Gehalt an Verunreinigungen
aufweist, können die verschiedenen hintereinw andergeschalteten Klärbehälter gemäß
Fig. 1 nacheinander kleinere Abmessungen erhalten.
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Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsforn einer Umwälzeinrichtung,
zu der mehrere Propeller 63 gehören, die das Abwasser in dem Behälter 20 zwangsläufig
umwälzen. silan kann solche gesonderte Umwälzeinrichtungen vorsehen, wenn sich mit
Hilfe der Belüftungseinrichtungen 26 nicht die gewünschte
Umwälzgeschwindigkeit
erzielen läßt. sirenn das Abwasser schon vorher in einem nicht dargestellten Belüftungsbehälter
mit gelösten Sauerstoff angereichert worden ist, ist es bei der Anordnung nach Fig.
8 möglich, die Belüftungseinrichtungen 26 fortzulassen.
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Fig. 9 zeigt eine Abstreifeinrichtung, die dazu dient, Schlamm von
der Oberseite des obersten Bündelteils 45 zu entfernen, auf dem sich der Schlamm
besonders leicht ansammelt. Zu dieser Einrichtung gehört ein Abstreifnetz 64, das
mit einem drehbaren Bauteil 65 durch eine Stange 66 verbunden ist, welche an einem
Ende des Netzes 64 befestigt ist, sowie durch einen Arm 67, der durch Gelenkbolzen
68 und 69 mit der Stange 66 und dem drehbaren Bauteil 65 verbunden ist. Das Bauteil
65 wird durch einen Lrotox 70 beliebiger Art angetrieben. Da der Gelenkbolzen 69
auf dem drehbaren Bauteil 55 exzentrisch angeordnet ist, wird das Abstreifnetz 64
auf dem Bündel teil 45 hin- und hergeschwenkt, sobald sich das Bauteil 65 dreht,
so daß der Schlamm von der Oberseite des obersten Bündelteils 45 abgestreift wird.
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Die Einrichtung nach Fig. 9 wird intermittierend betätigt; sie ist
von besonders einfacher Konstruktion.
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Fig. 10 zeigt eine Ausfiihrungsform eines Klärbehälters 71 zum Klären
großer Abwassermengen. In dem Behälter 71 befinden sich mehrere Rohrbündel 72, von
denen sich jedes aus mehreren nicht im einzelnen dargestellten, in Abständen verteilten
Bündelteilen zusammensetzt. Die Rohrbündel 72 sind in dem Behälter 71 parallel zueinander
so angeordnet, daß zwischen je zwei benachbarten Rohrbündeln ein Kanal 73
vorhanden
ist. Zu dem Klärbehälter 71 gehören ein Einlaß 74 für zu klärendes Abwasser und
ein Auslaß ?5 für das geklärte Wasser. An den Einlaß 74 schließt sich ein Kanal
76 für das Abwasser an, der auf der einen Seite der Reihe von Rohrbündeln 72 angeordnet
ist, und auf der entgegengesetzten Seite der Reihe von Rohrbündeln ist ein weiterer
Kanal 77 für das geklärte Wasser vorhanden. Der Kanal 76 steht mit jedem zweiten
Kanal 73 zwischen benachbarten Rohrbündeln 72 in Verbindung, und zwar über einen
Strömungsverteiler 78 in Form einer gelochten Platte. Die übrigen Kanäle 73 zwischen
benachbarten Rohrbündeln 72 sind gegenüber dem Abwasserkanal 76 durch fest eingebaute
Wände 79 abgeschlossen.
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Der Kanal 77 für das geklärte Wasser steht jeweiIs mit denjenigen
Kanälen 73 in Verbindung, welche gegenüber dem Abwasserkanal 76 abgeschlossen sind.
Die übrigen Kanäle 73 zwischen benachbarten Rohrbündeln 72 sind gegenüber dem Kanal
77 für das geklärte Wasser durch fest eingebaute ganze 80 abgeschlossen.
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Bei dem Klärbehälter 71 nach Fig. 10 strömt das Wasser in Richtung
der Pfeile jeweils durch beliebige Rohrbündel 72, so daß das geklärte Wasser aus
dem Behälter über den Auslaß 75 entweichen kann. Die Anordnung nach Fig. 10 ermöglicht
es, eine Kläranlage für große Abwassermengen auf kleinem Raum unterzubringen. In
der Praxis würde man mehrere Klärbehälter von ähnlicher Konstruktion hintereinanderschalten.
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Fig. 11 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Klärbehälters 171
zum Klären großer Abwassermengen. während
bei der Ausführungsform
nach Fig. 10 die Rohrbündel 72 in einer waagerechten Ebene angeordnet sind, sind
bei der Ausführungsform nach Fig. 11 die Rohrbündel 172 senkrecht übereinander angeordnet.
Im übrigen entspricht die Anordnung nach Fig. 11 derjenigen nach Fig. 10; in Fig.
11 sind die Teile, die aus Fig. 10 ersichtlichen Teilen entsprechen, jeweils mit
den gleichen, jedoch um 100 erhöhten Bezugs zahlen bezeichnet, so daß sich eine
nähere Erläuterung erübrigen dürfte.
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Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen lassen sich natürlich
die verschiedensten Abänderungen und Weiterbildungen vorsehen. Beispielsweise könnte
man den Durchflußmesser 57 nach Fig. 2 fortlassen und dafür sorgen, daß ein Verstopfen
oder Zusetzen der Rohrbündel mit Hilfe des Unterschiedes zwischen den Wasserdrücken
am Einlaß und am Auslaß des Klärbehälters angezeigt wird. Statt die beschriebenen
Düsen 48 zu benutzen, um die Bündel aus geraden Rohren von dem sie verstopfenden
Schlamm zu befreien, könnte man auch Abwasser von unten nach oben durch das Rohrbündel
leiten, d.h. entgegen der normalen Strömungsrichtung; zu diesem Zweck könnte man
eine Pumpe, Propeller oder dergleichen vorsehen. Weiterhin könnte man über dem Bündel
aus geraden Rohren einen Strömungsverteiler in Form einer gelochten Platte anordnen,
die dazu dient, das Abwasser gleichmäßig auf alle Teile des Rohrbündels zu verteilen.
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Eine weitere Ausführungsform eines Rohrbündels wird im folgenden anhand
von Fig. 13 und 14 beschrieben.
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Im folgenden wird die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen
Vorrichtungen beim Klären bzw. Reinigen von
Abwasser näher erläutert.
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Wenn das zu klärende Abwasser durch ein sich aus zahlreichen geraden
Rohren zusammensetzendes Rohrbündel der beschriebenen Art strömt, und wenn gemäß
Fig. 5 das Rohrbündel in bestimmten Längsabständen durch Quer- oder über strömkanäle
44 unterbrochen ist, kommen diese Querkanäle als Strömungsverteiler zur Wirkung,
welche die Strömung geraderichten, die dem nächsten Bündelteil 45 zugeführt wird,
denn das Wasser, das aus einem vorgeschalteten Bündelteil 45 ausgetreten ist, wird
gleichmäßig über den ganzen Querschnitt des nächsten Bündelteils verteilt, so daß
über den ganzen Querschnitt des aus geraden Rohren bestehenden Bündels eine annähernd
gleichmäßige Strömungsverteilung erzielt wird.
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Dies bedeutet, daß das Abwasser, das mit der Innenfläche jedes Rohrs
43 eines Bündelteils 45 in Berührung kommt, ständig annähernd gleichmäßig in allen
Teilen des Rohrbündels erneuert wird. Somit können alle Flocken aus Mikroorganismen
auf der Innenfläche der Rohre 43 stets gleichmäßig und ungehindert auf das Abwasser
bzw. die darin enthaltenen organischen Stoffe wirken. Selbst wenn sich einige Rohre
43 eines Bündelteils 45 mit Schlamm zugesetzt haben, wird das Abwasser dem nächsten
Bündel teil 45 erneut gleichmäßig zugeführt, da an dieser Stelle zwischen den benachbarten
Eündelteilen ein überströmkanal 44 vorhanden ist, so daß sich praktisch keine toten
Zonen ausbilden können, Infolgedessen kann man das Verhältnis zwischen dem Querschnitt
des Bündels aus geraden Rohren und dem Querschnitt des nicht von dem Bündel eingenommenen
Raums, d.h. des Umwälzkanals, vergrößeren, ohne daß die Gleichmäßigkeit der Strömungsver
teilung
beeinträchtigt wird, so daß es möglich ist, in einem Klärbehälter von gegebenen
Abmessungen ein großes Rohrbündel unterzubringen, um so die Klärleistung zu steigern.
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Bezüglich der gewünschten Turbulenz oder Verwirbelung des strömenden
Abwassers ist zu bemerken, daß die Länge oder Höhe jedes Bündelteils-45 so gewählt
ist, daß sich die Strömung in den verschiedenen Rohren 43 nicht nach dem Gesetz
von Poiseuille richtet, denn die Strömung wird jedesmal beim Eintreten in ein Rohr
43 und beim Verlassen des Rohrs gestört. Mit anderen Worten, beim Eintreten von
Wasser in ein Rohr 43 entsteht in dem Rohr eine Zone, in der die Strömung gestört
ist, und beim Austreten des Wassers aus dem Rohr entsteht eine weitere Störungszone
in dem Rohr; die Länge Jedes Rohrs ist gemäß der Erfindung so gewählt, daß sich
die beiden genannten Arten von Zonen gestörter Strömung nahezu vollständig im Inneren
des betreffenden Rohrs 43 ausbilden.
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Infolgedessen wird eine ausreichende Turbulenz oder Verwirbelung des
Abwassers erreicht, wenn das Wasser die Bündelteile 45 durchströmt, so daß die Dicke
der laminaren Unter oder Grenzschicht an der Innenfläche jedes Rohrs 43 auf einem
sehr kleinen Wert gehalten wird. Daher können die organischen Stoffe in dem Abwasser
leicht zu den Flocken aus Mikroorganismen gelangen, die an der Innenfläche der Rohre
haften, so daß die Mikroorganismen die organischen Stoffe leicht als Nährstoffe
aufnehmen können, wodurch ein kräftiges Wachstum bzw. eine Vermehrung der Mikroorganismen
gefördert wird. Ferner kann man die Turbulenz oder Verwirbelung des Abwasserstroms
durch entsprechende Wahl der
Durchsatzgeschwindigkeit des Abwassers
auf ein so geringes Maß einstellen, daß ein Abspülen oder Abstreifen der rXiikroorganismen
von der Innenfläche der Rohre 43 vermieden wird.
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Mit anderen Worten, bei der Vorrichtung nach der Erfindung wird eine
Strömung, die einer sogenannten turbulenten Strömung ähnelt, nicht dadurch erzielt,
daß die Strömungsgeschwindigkeit des Abwassers gesteigert wird, sondern durch eine
entsprechende geometrische Gestaltung der Strömungswege derart, daß ein Fortspülen
der Flocken aus Mikroorganismen vermieden wird.
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Drittens ist die Verwirbelung oder Turbulenz der Strömung innerhalb
eines kurzen Rohrs 43 nicht über die ganze Länge gleichmäßig, da die Bewegungen
innerhalb der Strömung einerseits durch das Einstromen und andererseits durch das
Ausströmen von Wasser herbeigeführt werden, und da die Störung der Strömung an den
Endabschnitten des Innenraums jedes Rohrs stärker ist als im mittleren Teil des
Innenraums. Gerade diese Ungleichmäß gkeit der Turbulenz oder Verwirbelung der Strömung
in den Rohren 43 ermöglicht die Existenz verschiedener Arten von Mikroorganismen,
so daß es mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich ist, verschiedene
Arten von Verunreinigungsstoffen durch verschiedene Arten von Mikroorganismen beseitigen
zu lassen.
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Viertens ist bezüglich der Länge der Flocken aus X,rikroorganismen
und der Größe der Berührungsfläche zwischen den Flocken und dem Abwasser festzustellen,
daß die erwähnte starke Fortpflanzung der Mikroorganismen, die auf die beschriebene
Turbulenz und die gleichmäßige Verteilung
des Abwassers über den
ganzen Querschnitt des~ohrbündels 23 zurückzuführen ist, zu einer sehr starken Vermehrung
der Mikroorganismen in allen Teilen des Rohrbündels führen, und daß daher in dem
aus geraden Rohren bestehenden Bündel sehr große Mengen von Mikroorganismen zur
Verfügung stehen.
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Die Flocken aus Mikroorganismen haften in stärkerem Maße an den Enden
der einzelnen Rohre 43 als an den mittleren Teilen der Rohre. Die an den Enden der
Rohre haftenden Flocken kommen an einer großen Fläche in Berührung mit dem Abwasser,
da diese Flocken gegenüber den Rohren nach oben und unten ragen, so daß sie auch
in Berührung mit dem Abwasser kommen, das sich in den tberströmkanälen 44 befindet.
Zwar führen die Flocken auf der Innenfläche der Rohre zu einer Verkleinerung der
Berührungsfläche, doch wird die Berührung zwischen den Flocken und dem Abwasser
durch die beschriebene Turbulenz der Strömung verbessert. Somit kommen bei der Vorrichtung
nach der Erfindung große Itlengen von Mikroorganismen in Form von Flocken zur Wirkung,
so daß das Abwasser sehr weitgehend von den organischen Stoffen befreit wird.
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Schließlich ist es gemäß der Erfindung unschwer möglich, eine Vorrichtung
zu schaffen, bei der die Einhaltung der erforderlichen Bedingungen zur Erzielung
des gewünschten Ablaufs des Klärvorgangs gewährleistet ist. Um die gewünschten Bedingungen
zu erhalten, kann man die Größe des Querschnitts jedes Rohrs 43 des Bündels 23 wählen,
ferner die Länge bzw. Höhe Jedes Bündelteils 45, die Höhe Jedes tberströmkanals
44 und dergleichen, wobei es außerdem möglich ist, die zunehmende Verringerung des
Gehalts des Abwassers an gelöstem Sauerstoff in der Strömungsrichtung zu berücksichtigen.
Zur
Verdeutlichung der Wahl der richtigen Bedingungen ist in Big. 12 die Beziehung zwischen
den Abständen benachbarter Bündel teile 45 bzw. der Höhe der tberströmkanäle 44
und der Konzentration des biochemischen Sauerstoffbedarfs graphisch dargestellt.
Die Kurven I, II und III gelten für Versuche, die unter Benutzung von drei verschiedenen
Versuchsanlagen durchgeführt wurden, und bei denen die Höhe der tberströmkanäle
44 variiert wurde. Aus Fig, 12 ist ersichtlich, daß sich für Jede Versuchsanlage
ein optimaler Abstand zwischen benachbarten Bündelteilen 45 ergibt.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen
Vorrichtungen zum Klären von Abwasser alle sechs vorstehend genannten Forderungen
erfüllen, die für Verfahren gelten, bei denen mit versenkten Packungen oder Füllungen
gearbeitet wird. Außerdem bietet die Erfindung noch die schon vorhandenen Vorteile
der genannten Verfahren und Vorrichtungen bekannter Art. Mit anderen Worten es ist
bei den Vorrichtungen nach der Erfindung nicht erforderlich, die Handhabung des
Schlamms auf komplizierte Weise zu regeln, wie es beim Belebtschlammverfahren notwendig
ist, bei dem die Geschwindigkeit der Schlammrückführung dadurch ermittelt werden
muß, daß man den Klärungszustand des Abwassers überwacht, so daß jeweils die richtige
Schlammenge im richtigen Zeitpunkt aus dem letzten Absetzbehälter in den Belüftungsbehälter
zurückgeleitet wird. Ferner enthält Abwasser# das mit Hilfe einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung geklärt worden ist, nur eine so geringe enge an
suspendierten
Feststoffen, daß es aus der Xläranlage ún-' mittelbar abgeführt werden kann, ohne
vorher einer letzten Absetzbehandlung unterzogen zu werden. Schließlich kann man
die Verweilzeit des zu klärenden Wassers in dem Klärbehälter so wählen, daß in dem
geklärten Wasser Verunreini#;ungsstoffe nur noch in einer sehr geringen Konzentration
vorhanden sind. Natürlich entsteht beim Betrieb von Vorrichtungen nach der Erfindung
keine Geruchsbelästigung, und auch die Ansiedelung unerwünschter Insekten wird vermieden,
Mit Versuchsanlagen durchgeführte Versuche haben gezeigt, daß dann, wenn Abwasser
unter aeroben Bedingungen geklärt wird, verschiedene Arten von Mikroorganismen'existieren
können, und zwar Schizomycetes wie Zooglea sp., Ciliates wie Volticella sp., Litonotus
sp., Stenter sp. und Stylonychia sp., Flagellata wie Monas sp., Rhizopoda wie Euglypha
sp., Arcella sp., Leptochlamys sp., Difllugia sp., Rotiferen wie Trichocerca sp.
und Oolurella sp., Bacillariophyceae wie Melosira sp. und Nitzschia sp., Nematoden,
Oligochaeta und Copepoda.
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Um die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtungen weiter zu veranschaulichen,
sind die Ergebnisse weiterer Versuche nachstehend beschrieben.
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Versuch 1 Es wurde Abwasser aus der Abwasserkläranlage von Takamatsu
(Japan) behandelt. Es wurde eine Versuchsanlage errichtet, die dem ersten Klärbehälter
20 nach Fig. 1 bis 4 entsprach. Die Höhe des Bündels 23 aus Rohren aus Polyäthylen
betrug etwa 1000 mm, und Jedes Rohr 43 des Bündels
hatte einen
sechseckigen Querschnitt von etwa 0,7 cm². Zu dem Bündel 23 gehörten mehrere Bündelteile
45, von denen Jedes eine Länge bzw. Höhe von etwa 150 mm hatte. Der senkrechte Abstand
zwischen je zwei benachbarten Bündelteilen 45, d.h. die Höhe jedes tberströmkanals
44, betrug etwa 20 mm.
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Um einen Vergleich mit dem Verfahren zu ermöglichen, bei dem mit einem
untergetauchten Rohrbündel bekannter Art aus geraden Rohren benutzt wurde, wurde
ein Bündel aus geraden Rohren, das bezüglich seiner Form und Größe dem erfindungsgemäßen
Rohrbündel 23 ähnelte, jedoch nicht mit tber3trömkanälen 44 versehen war, in einem
zweiten Klärbehälter angeordnet, der bezüglich seiner Form und Größe dem Elärbehälter
der Versuchsanlage ähnelte.
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Durch die Klärvorrichtungen wurde Abwasser in einer Menge von etwa
14 lt-r/h geleitet. Belüftungsluft wurde in einer Menge von etwa 2,8 ltr/min zugeführt.
Die Temperatur des Abwassers wurde zwischen 120 und 150 C gehalten. Die Versuchsdauer
betrug acht Tage. Von dem geklärten Wasser aus jedem Klärbehälter wurden in bestimmten
Zeitabständen Proben entnommen, und der biologische Sauerstoffbedarf und der chemische
Sauerstoffbedarf wurde mit Hilfe der Standardverfahren der japanischen Abwassergesellschaft
gemessen. In jedem Fall wurde der Il.rittelgjert aus mehreren gemessenen Werten
bestimmt. Die Ergebnisse dieses Versuches sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
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Tabelle I Probe Abwasser Geklärtes Was- Geklärtes Was-(Kanalisation)
ser aus Klär- ser aus ;lärbehälter 1 * behälter 2 ** Biologischer Sauerstoff- 35
14,8 22,8 bedarf, ppm Chemischer Sauerstoff- 45 21,3 24,5 bedarf, ppm * In dem Klärbehälter
1 befand sich ein erfindungsgemäßes Rohrbündel mit Quer- oder überströmkanälen.
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** In dem Klärbehälter 2 befand sich ein Rohrbündel bekannter Art,
das keine quer oder überströmkanäle aufwies.
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Aus der Tabelle I ist ersichtlich, daß die Wirksamkein der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bezüglich des Entfernens organischer Stoffe größer ist als bei der bekannten
Vorrichtung mit einem Bündel aus zahlreichen langen geraden Rohren, bei dem keine
überströmkanäle vorhanden sind.
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Versuch II Unter Benutzung der beiden Bauarten von Klärbehältern entsprechend
dem Versuch I wurde die Verringerung der Anzahl der coliformen Organismen bzw. der
coliformen Gruppe von Bakterien untersucht. Hierbei wurde Abwasser in einer Menge
von etwa 8,0 ltr/h durch die Klärbehälter geleitet, und Lelüftungsluft wurde in
einer Renge von etwa 3,0 ltr/min zugeführt. Die Temperatur des Abwassers wurde auf
etwa 130 C
gehalten. Die Anzahl der coliformen Organismen je taumeinheit
des Wassers wurde mit Hilfe des Defoxycholat-Kulturverfahrens ermittelt. Die ergebnisse
dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt.
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Probe Abwasser Geklärtes Was- Geklärtes Was-(Kanalisation) ser aus
Klär- ser aus Klärbehälter 1 * behälter 2 ** Mittlere Anzahl coliformer Organis-
4300 257 401 nen Je ml Wasser * Siehe Fußnote der Tabelle I Aus der Tabelle II ist
ersichtlich, daß die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bezüglich des
Entfernens der coliformen Organismen größer ist als bei der bekannten Vorrichtung
mit einem Bündel aus zahlreichen langen geraden Rohren, das keine überströmkanäle
aufweist.
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Versuch III Unter Benutzung der beiden Klärbehälter entsprechend dem
Versuch I wurde die Verringerung der suspendierten Feststoffe untersucht. Abwasser
wurde in einer Menge von etwa 8,0 ltr/h durch die Klärbehälter geleitet, und es
wurde Belüftungsluft in einer Menge von etwa 3,0 ltr/min zugeführt. Die Temperatur
des Abwassers betrug etwa 130 G.
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Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt.
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Tabelle III Probe Abwasser Geklärtes TUas- Geklärtes Was-(Kanalisation)
ser aus Klär- ser aus Klärbehälter 1 * behälter 2 ** Suspendierte Feststoffe, 36,8
8,0 23,8 ppm * Siehe Fußnote in Tabelle 1 Die Tabelle III läßt erkennen, daß das
mit Hilfe der -erfindungsgenäßen Vorrichtung durchführbare Verfahren bezüglich des
Entfernens suspendierter Feststoffe wirksamer ist als das bekannte Verfahren, bei
dem als untergetauchte Packung ein Bündel aus mehreren langen geraden Rohren verwendet
wird.
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Fig. 13 und 14 zeigen eine weitere Ausführungsforn eines Bündels
123 aus geraden Rohren 143, das sich von dem beschriebenen Bündel 23 dadurch unterscheidet,
daß zwischen Je zwei benachbarten Rohren in den betreffenden Wänden Überströmöffnungen
144 ausgebildet sind, die in Richtung der Längsachsen der Rohre in Abständen verteilt
sind. Diese überströmöffnungen oder #urchlässe 144 werden möglichst groß ausgebildet.
Auch bei dieser Anordnung ergeben sich die vorstehend beschriebenen Vorteile des
Rohrbündels 23, da die bberströmöffnungen 144 hydrodymamisch auf ähnliche seise
zur Wirkung kommen wie die überströmkanäle 44 nach Fig. 5.
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Versuch IV Bei einem Vergleichsversuch wurden ein rohrbündel nach
Fig. 13 und 14 sowie ein Rohrbündel mit langen geraden
Rohren der
bis jetzt üblichen Art benutzt. Beide Rohrbündel waren aus Polyäthylen hergestellt.
Die Bündel hatten eine senkrechte Länge oder Höhe von etwa 600 mm und einen quer
schnitt von 320 cm2, und zu Jedem Bündel gehörten 240 Rohre. Das erste Bündel war
in Längsabständen von 50 Millimeter über seine ganze Länge mit querliegenden überströmöffnungen
versehen, die einen Durchmesser von etwa 5 mm hatten und ähnlich angeordnet waren,
wie es in Fig. 13 und 14 bezüglich des Bündels 123 dargestellt ist. Jedes Bündel
wurde in einem Klärbehälter angeordnet, der mit einer Belüftungseinrichtung versehen
war, die gleichzeitig zum Umwälzen der Wasserfüllung diente. Die Verringerung des
cnemischen Sauerstoffbe(1arfs einer wäßrigen Lösung aus I«lilch-oder Magermilchpulver,
die eine Konzentration von 174 mg/ltr hatte, wurde dadurch gemessen, daß die Lösung
in den beiden Klärbehältern chargenweise umgewälzt wurde. Die eperatur der Lösung
wurde auf 250 C gehalten, und die Geschwindigkeit, mit der die Bündel durchströmt
wurden, lag im Bereich von 10 bis 40 mm/sec. Die Ergebnisse der Messungen sind in
Fig. 15 dargestellt, wo die Kurve A die Beziehung zwischen der Zeit T und dem chemischen
Sauerstoffbedarf bei dem Klärbehälter mit dem erfindungsgemäßen Rohrbündel und die
Kurve B die Beziehung zwischen der Zeit T und dem chemischen Sauerstoffbedarf in
dem Klärbehälter mit dem Rohrbündel bekannter Art darstellt. Aus Fig. 15 ist ersichtlich,
daß durch die erfindungsgemäße Vorrichtung organische Stoffe in Abwasser schneller
zersetzt werden als durch die auf bekannte Weise ausgebildete Vorrichtung.
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B1le in den Unterlagen offenbarten Angaben und Lerkmale, insbesondere
die offenbarte räumliche Ausgestaltung, werden, soweit sie einzeln oder in Kombination
gegenüber dem Stand der Technik neu sind, als erfindungswesentlich beansprucht.
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Patentansprüche: