DE2418885B2 - Wärmeaustauscher, insbesondere regenerativ gekühlte Brennkammer für Flüssigkeitsraketentriebwerke und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Wärmeaustauscher, insbesondere regenerativ gekühlte Brennkammer für Flüssigkeitsraketentriebwerke und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Wärmeaustauscher, insbesondere regenerativ gekühlte Brennkammer für Flüssigkeitsraketentriebwerke,
bestehend aus einem einstückigen Grundkörper aus Metall mit durchlaufenden, von mindestens einer Kühlflüssigkeit, insbesondere mindestens
einer Treibstoffkomponente, durchströmbaren Kühlkanälen, die durch eine Außenwand aus einer auf
den Grundkörper aufgalvanisierten, dünnwandigen Zwischenschicht und einem auf diese aufgalvanisierten,
verhältnismäßig dickwandigen Druckmantel aus Nickel oder einem ähnlichen Werkstoff mit hoher Festigkeit
abgedeckt sind, sowie ein Verfahren zur Herstellung solcher Wärmeaustauscher.
Bei Flüssigkeitsraketentriebwerken ist es üblich, zur Kühlung der Schubdüsen- und Brennkammerwand
mindestens eine der am Brennprozeß beteiligten Treibstoffkomponenten am hinteren Ende der Schubdüse
über einen Zulaufring in innerhalb der Schubdüsen- und Brennkammerwand längsgerichtete Kühlkanäle
einzuleiten und durch diese nach vorn zu führen, wo die Treibstoffkomponente in einem Ring gesammelt und
dem Einspritzkopf der Brennkammer zugeführt wird. Ein Raketentriebwerk stellt in brennverfahrenstechnischer
Hinsicht und im Hinblick auf seine Konstruktion eine komplexe Maschine dar, die zahlreichen, einander
vielfach konträren Anforderungen genügen muß, die bei der Auslegung und beim Bau des Triebwerks zu einem
optimalen Ganzen koordiniert werden müssen. Der Raketenbrennprozeß, der unter extremen Temperaturen
abläuft, erfordert zur Erzielung eines hohen Wirkungsgrades ein großes Druckverhältnis. Da es bis
heute keinen Werkstoff bzw. kein geeignetes Metall gibt, das ungeschützt den extrem hohen Brennkammertemperaturen
standhalten könnte, muß dafür Sorge getragen werden, daß die anfallende Wärmemenge sehr
rasch abgeführt wird. Diese Aufgabe übernimmt das durchströmende Kühlmittel, das die mittlere Wandtemperatur
der Brennkammer und Schubdüse in einem Bereich zu halten hat, in dem noch eine ausreichende
Wandfestigkeit gewährleistet ist. Bei den bisher bekannten Konstruktionen wird jedoch aus technologischen
und konstruktiven Gründen meis; sehr bald die obere Festigkeitsgrenze in Bezug auf Temperatur und
Druck erreicht.
So sind bei einstückig aus Stahl hergestellten Brennkammern mit eingegossenen oder sonstwie
eingearbeiteten Kühlkanälen und einem diese abdekkenden, -aufgeschweißten Stahlaußenmantel (US-Patentschrift
3154 914) einer den Wirkungsgrad des Brennprozesses steigenden Temperaturerhöhung deshalb
verhältnismäßig enge Grenzen gesetzt, weil durch den auftretenden Wärmestau eine Überhitzung dieses
Werkstoffes eintritt, dessen Warmfestigkeit mit steigenden Temperaturen rasch abnimmt. Zur Beherrschung
der sehr hohen Brennkammertemperaturen ist es bereits bekannt, die Brennkammer mit Schubdüse aus
einer Windung an Windung liegenden Kupferrohrschlange herzusteilen und die einzelnen aneinanderliegenden
Windungen durch Kupferschweißung oder Bronzelötung fest miteinander zu verbinden. Hierbei
besteht jedoch die große Gefahr darin, daß während des Betriebes der Brennkammer die zahlreichen, unmittelbar
dem Feuer ausgesetzten Verbindungsstellen zwischen den einzelnen Rohrwindungen thermisch überbeansprucht
werden. Ferner ist es bekannt, in einem aus vielen zusammengeschweißten oder -gelösten Einzelsegmenten
bestehenden Brennkammergrundkörper auf seiner Außenfläche Kühlkanäle vorzusehen und diese
mit einer Drahtwicklung oder mit einem Außenmantel aus Stahlblech abzudecken und diese Abdeckung mit
den zahlreichen Rippen, welche die einzelnen Kühlkanäle seitlich begrenzen, durch Schweißen oder Löten
nachträglich fest zu verbinden. Bei dieser Konstruktion ergeben sich große Fertigungsschwierigkeiten, weil es
praktisch nicht möglich ist, die Außenwicklung oder den -to Außenmantel so genau passend auf die Rippen
aufzutragen, daß an allen möglichen Berührungsflächen zwischen dem Außenmantel und den radial nach außen
zeigenden Flächen der einzelnen Rippen eine einwandfreie Schweiß- oder Lötverbindung zustande kommt, as
Dadurch kann nicht mit Sicherheit verhindert werden, daß bei auftretender Brennkammerbelastung an irgendeiner
Stelle mangelhafter Verbindung die Schweiß- oder Lötverbindung aufreißt, was aber eine vollständige
Zerstörung der Brennkammer nach sich ziehen würde, so Außer durch den Brennkammerinnendruck als solchem
ergibt sich eine beachtliche innere Belastung für die Brennkammer- und Schubdüsenwand in erster Linie
auch aus dem Unterschied zwischen dem Druck (Einspritzdruck) der durch die Kühlkanäle strömenden π
Treibstoffkomponente und dem Brennkammer bzw. Schubdüseninnendruck, der von vorn nach hinten
abgebaut wird und am hinteren Schubdüsenende nur wenig über dem Umgebungsdruck liegt. Diese Druckdifferenz
belastet die vom Grundkörper gebildete Brennkammer- und Schubdüseninnenwand, und zwar in
den Bereichen zwischen den Stegen und beansprucht hier die einzelnen Abschnitte der Innenwand auf
Biegung in radialer Richtung nach innen. Außerdem werden die Verbindungen zwischen den radial nach tu
außen zeigenden Flächen der einzelnen Stege und der Innenseite der Brennkammer- und Schubdüsenaußenwand
durch den Differenzdruck in ungünstiger Weise auf Zug beansprucht, was bei diesen bekannten
Konstruktionen mit praktisch unvermeidlichen einzelnen schwachen Verbindungsstellen zu den bereits
erwähnten nachteiligen Folgen führen kann.
Ferner ist auch ein Aufbau der Brennkammerwand bekannt, wonach zu einer »rohen« Wand zusammengesetzte
Einzelelemente durch eine ein- oder beidseitig galvanoplastisch aufgetragene, verhältnismäßig dickwandige
Schicht mechanisch fest und druckdicht verbunden sind. Dabei kann zur Aufnahme großer
mechanischer Belastungen, wie sie bei Hochleistungsraketenbrennkammern auftreten, zusätzlich eine Armierung
in Form eines aufgewickelten Stahlbandes vorgesehen sein (deutsche Auslegeschrift 12 64 160).
Schließlich sind auch Wärmetauscher bzw. Brennkammern der eingangs bezeichneten Art bekannt, bei
denen der Grundkörper und die Zwischenschicht aus sauerstofffreiem Kupfer oder gleichwertigem Material,
wie Silber oder Molybdän, bestehen (deutsche Patentschrift 17 51691). Diese bekannten Brennkammern
stellen gegenüber den anderen, vorstehend erörterten Brennkammern nach dem Stand der Technik einen
erheblichen Fortschritt, ja sogar eine nahezu ideale Lösung dar. So ist bei diesen, im Gegensatz zu anderen,
bekannten Brennkammern, insbesondere dann, wenn die Zwischenschicht aus dem gleichen Werkstoff wie
der Grundkörper besteht, überall zwischen den radial nach außen zeigenden Flächen der einzelnen Stege und
der Innenseite der Zwischenschicht eine sichere Verbindung gewährleistet. Außerdem ist durch diese
Maßnahme — vom Material her — und über den ganzen Kühlkanalquerschnitt eine intensive Wärmeübertragung
auf das durchströmende Kühlmittel gegeben. Ferner garantiert der die Zwischenschicht absolut
formschlüssig einhüllende und mit dieser an allen Punkten festhaftend verbundene Druckmantel eine
satte Abstützung dieser Zwischenschicht und damit deren reißsichere Verbindung mit den Stegen des
Grundkörpers.
Außerdem ermöglicht die galvanische Herstellung des Druckmantels auf einfache Weise eine genaue
Variierung der Schichtstärke über die Länge der Baueinheit betrachtet, so daß die Festigkeit derselben
optimierbar ist und das Baugewicht auf ein Minimum reduziert werden kann. Ferner ermöglicht das Galvanisieren
des Druckmantels eine günstige konstruktive Einbeziehung von Anschlußstücken für Treibstoffleitungen
und Armaturen. Durch die schlechtere Wärmeleitfähigkeit des aus Nickel bestehenden Druckmantels
weist dieser eine niedrigere Außentemperatur auf, was sich für die Zelle eines Luft- oder Raumfahrzeuges
günstig auswirkt. Schließlich bringt die fragliche Verbundbauweise infolge des kleineren Ausdehnungskoeffizienten
des Außenmantels gegenüber einer ganz aus Kupfer bestehenden Baueinheit eine Verringerung
der Spannungen unter Weltraumbedingungen mit sich, und zwar deswegen, weil sich hierbei die Dehnung des
aus Kupfer bestehenden Grundkörpers samt der Zwischenschicht durch die Wärmebelastung von innen
und die Kontraktion des aus Nickel oder einem gleichwertigen Material hergestellten Außenmantels
durch die tiefen Umgebungstemperaturen gegeneinander addieren.
Außer zahlreichen vorteilhaften weisen diese bekannten Brennkammern jedoch auch eine nachteilige
Eigenschaft, nämlich die verhältnismäßig geringe Korrosionsbeständigkeit der für den Grundkörper und
die Zwischenschicht verwendbaren Materialien auf,
wodurch zwar ihre Brauchbarkeit in mit kryogenen Treibstoffen betriebenen Flüssigkeitsraketentriebwerken
nicht im geringsten beeinträchtigt, ihr Einsatz in mit sogenannten lagerungsfähigen flüssigen Treibstoffen
betriebenen Raketentriebwerken wegen der starken Korrosivität der dabei verwendeten Oxydatoren, wie
rote rauchende Salpetersäure und N 2O4, aber unmöglich
wird.
Da mit lagerungsbeständigen flüssigen Treibstoffen betriebene Raketen wegen ihrer schnellen Einsatzbereitschaft
mit kryogenen Treibstoffen betriebenen Flüssigkeitsraketen auf allen Anwendungsgebieten, bei
denen der Startzeitpunkt im Regelfall nicht längere Zeit im voraus festgelegt werden kann, grundsätzlich
überlegen sind, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Wärmetauscher der eingangs bezeichneten
Art zur Verfügung zu stellen, die nicht nur die gegenüber anderen bekannten Brennkammern vorteilhaften
Eigenschaften von Brennkammern dieses Typs in vollem Ausmaß, sondern darüber hinaus auch Kühlkanäle
besitzen, die gegen alle bekannten Oxydatoren flüssiger lagerungsfähiger Raketentreibstoffsysteme
korrosionsbeständig und damit auch in Flüssigkeitsraketentriebwerken für lagerungsbeständige Treibstoffe
einsetzbar sind. Die Angabe »korrosionsbeständig« wird nachfolgend stets in dem vorstehend definierten
Sinn gebraucht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Gruidkörper aus einer korrosionsbeständigen,
hochlegierten Metallegierung und die Zwischenschicht aus einem korrosionsbeständigen Edelmetall oder einer
entsprechenden Edeimetallegierung, besteht.
Diese Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe beruht auf der Erkenntnis, daß bei derartigen
Wärmetauschern nicht nur die Wände der Kühlkanäle von keinem der Oxydatoren bislang bekannter lagerungsfähiger
Flüssigkeitsraketentreibstoffsysteme angegriffen werden, sondern überraschenderweise auch
unter allen üblichen Einsatzbedingungen kein zu einer Überhitzung führender Wärmestau auftritt und die
Zwischenschicht sowohl am Grundkörper als auch am Druckmantel so fest haftet und selbst eine so hohe
mechanische Festigkeit besitzt, daß der Wärmetauscher allen unter den üblichen Einsatzbedingungen auftretenden
mechanischen und/oder thermischen Belastungen standhält.
Die Zwischenschichten erfindungsgemäßer Wärmetauscher bestehen — vor allem aus Kostengründen —
zweckmäßig aus Gold und — aus weiter unten näher dargelegten Gründen — vorzugsweise aus einer
Goldlegierung, insbesondere einer Gold-Kupfer-Diffusionslegierung.
Die Wärmetauscher der Erfindung werden hergestellt, indem man zunächst in an sich bekannter Weise
den Grundkörper, z. B. durch Schmieden aus einem Block aus korrosionsbeständigem Stahl oder einer
gleichwertigen korrosionsbeständigen Metallegierung, wie einer Nickel- oder Kobaltbasislegierung, und
Einfräsen der Kühlkanäle, anfertigt, dann die Kühlkanäle mit einem elektrisch leitenden, leicht-schmelzenden
Material, vorzugsweise auf Wachsbasis, ausfüllt, hierauf die dünnwandige Zwischenschicht und auf diese den
starkwandigen Druckmantel aufgalvanisiert und schließlich das die Kühlkanäle ausfüllende leichtschmelzbare Material ausschmilzt. Die Vorfertigung des
Grundkörpers durch Schmieden oder eine äquivalente spanlose Kaltverformungstechnik ist wegen der dadurch zu erzielenden Gefügeverfestigung bevorzugt.
Die Kühlkanäle werden zweckmäßig durch spanabhebende Bearbeitung aus dem Grundkörper ausgenommen.
Zum Einbringen des leicht-schmelzbaren Materials (Füllmasse) in die Kühlkanäle hat es sich als
zweckmäßig erwiesen, den Grundkörper — insbesondere bei der Verwendung einer Füllmasse auf Wachsbasis
— auf die Erweichungstemperatur der Füllmasse vorzuwärmen.
Das Ausfüllen der Kühlkanäle erfolgt zweckmäßig, indem in die Kühlkanäle des auf die Erweichungstemperatur
der Füllmasse vorgewärmten Grundkörpers entsprechend geformte und dimensionierte Füllmassenstränge
einlegt und mittels eines silbernen bzw. versilberten Lötkolbens einschmilzt.
Besonders bewährt haben sich beim Verfahren der Erfindung Füllmassen auf Wachsbasis und insbesondere
durch einen Zusatz von etwa 15 bis 25% halbkolloidalem Graphitpulver leitfähig gemachte leicht-schmelzbare
Wachse.
Überschüssige Füllmasse wird vor dem Aufgalvanisieren der Zwischenschicht, zweckmäßig durch Abschaben
und anschließendes Naßschleifen, entfernt.
Das Aufgalvanisieren der Zwischenschicht und des Druckmantels kann jeweils in beliebiger, zur galvanischen Abscheidung der fraglichen Metalle an sich bekannter Weise erfolgen.
Das Aufgalvanisieren der Zwischenschicht und des Druckmantels kann jeweils in beliebiger, zur galvanischen Abscheidung der fraglichen Metalle an sich bekannter Weise erfolgen.
Wie bereits erwähnt, sind Zwischenschichten aus Gold erfindungsgemäß insbesondere deswegen besonders
bevorzugt, weil Gold das billigste der für diesen Zweck in Frage kommenden Edelmetalle ist. Die
Haftung galvanisch abgeschiedener Zwischenschichten aus Gold ist sowohl an allen als Grundkörpermaterial in
Betracht kommenden Stählen als auch an allen brauchbaren Druckmantelmaterialien ausgezeichnet.
Auch die mechanische Festigkeit von galvanisch abgeschiedenen Gold-Zwischenschichten genügt allen
Anforderungen, solange die Zwischenschicht nicht auf eine Temperatur von über 150 und insbesondere über
etwa 200°C erhitzt wird. Übersteigt die Temperatur von galvanisch abgeschiedenen Gold-Zwischenschichten die
angegebenen Grenzwerte wesentlich und/oder während eines längeren Zeitraums, was in der Praxis zwar
nicht die Regel, aber in bestimmten Fällen durchaus möglich ist, so besteht die Gefahr, daß die Zugfestigkeit
— vermutlich aufgrund einer Gefügeumwandlung — mehr oder weniger rasch abfällt. Dieser allerdings nur
bei bestimmten Einsatzbedingungen störende Mangel erfindungsgeniäßer Wärmetauscher kann nach einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch behoben werden, daß man statt einer reinen Edelmetall-,
insbesondere Gold-Zwischenschicht eine mindestens zweitägige Zwischenschicht aufgalvanisiert, wobei die
erste, d. h. unmittelbar auf dem Grundkörper liegende Lage aus einem korrosionsbeständigen Edelmetall
insbesondere Gold und die zweite, vorzugsweise dünnere Lage, aus Kupfer oder einem diesem
hinsichtlich der galvanotechnischen und metallurgischen Eigenschaften äquivalenten, d. h. auf der erster
Lage galvanisch abscheidbaren und in diese bereits bei verhältnismäßig niederen Temperaturen unter Bildung
einer wärmebeständigeren Legierung eindiffundierba ren Metall (Legierungsmetall) besteht, usw.
bo Zwischenschicht auf über etwa 150 und vorzugsweise
auf über etwa 2000C, so diffundiert das Legierungsmetall in die darunter und/oder darüber liegende(nj
Edelmetall·, insbesondere Goldschicht(en), die dadurch
eine vermutlich auf Mischkristallbildung beruhende gute Warmfestigkeit erhält bzw. erhalten.
Dieser Vorgang kann durch Druckanwendung begünstigt werden, wobei vorzugsweise von der Eigenschaft
einer bevorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßer Wärmetauscher Gebrauch gemacht wird, daß der
Wärmedehnungskoeffizient des Grundkörpermaterials größer als der des Druckmantelmaterials ist.
Außer Nickel kommen als Material für den Druckmantel insbesondere noch Kupfer und Nickel-Kobalt-Legierungen
in Betracht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Wärmeaustauscher (Brennkammer mit Schubdüse) im Längsschnitt,
Fig.2 einen Schnitt nach der Linie H-II der Fig. 1
und
F i g. 3 einen vergrößerten Ausschnitt eines Schnitts durch die Zwischenschicht.
Die Baueinheit Brennkammer mit Schubdüse besteht im wesentlichen aus einem aus korrosionsbeständigem
Stahl gefertigten Grundkörper 1. Dieser kann aus einem Stahlblock in herkömmlicher Weise durch Schmieden
vorgefertigt (im Gefüge verfestigt) und durch spanabhebende Weiterbearbeitung fertiggestellt sein. Aus dem
Grundkörper t werden in Längsrichtung verlaufende Kühlkanäle 2 herausgearbeitet, zwischen denen Stege 3
verbleiben. Zur Herstellung eines diese Kühlkanäle 2 abdeckenden, mehrschichtigen Außenmantels werden
die Kühlkanäle 2 mit einer elektrisch leitenden, leicht ausschmelzbaren Masse ausgefüllt. Sodann wird auf den
Grundkörper 1 eine nur dünnwandige Zwischenschicht 4, z. B. Gold oder abwechselnden Lagen aus Gold und
Kupfer, aufgalvanisiert. Auf dieser Zwischenschicht 4 ist ein dickwandiger Druckmantel 5 aus Nickel oder
ähnlichem Werkstoff mit hoher Festigkeit aufgalvanisiert, der den hohen Innendruck der Brennkammer
aufnimmt.
Die in F i g. 3 vergrößerte im Schnitt wiedergegebene Zwischenschicht 4 weist mehrere Lagen aus Gold 4a bis
4a"bzw. Kupfer Ab und 4b'auf, wobei die erste, d. h. die unmittelbar auf dem Grundkörper 1 liegende Schicht 4a
aus Gold, die darauf folgende zweite Lage Ab aus Kupfer und die nächste Lage 4a' wiederum aus Gold
besteht, usw. Die Dicke dieser Zwischenschicht beträgt, wie die aller Zwischenschichten erfindungsgemäßer
Wärmetauscher, vorzugsweise etwa 20 bis 100 μΐη, die
Dicke der Lagen aus Gold 4a bis 4a" vorzugsweise jeweils 5 bis 25 und insbesondere 7 bis 10 μπι und die
Dicke der Lagen aus Kupfer vorzugsweise jeweils 2 bis 10, insbesondere 3 bis 5 μπι.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
1. Wärmeaustauscher, insbesondere regenerativ gekühlte Brennkammer für Flüssigkeitsraketentriebwerke,
bestehend aus einem einstückigen Grundkörper aus Metall mit durchlaufenden, von mindestens einer Kühlflüssigkeit, insbesondere mindestens
einer Treibstoffkomponente, durchströmbaren Kühlkanälen, die durch eine Außenwand aus
einer auf den Grundkörper aufgalvanisierten, dünnwandigen Zwischenschicht und einem auf diese
aufgalvanisierten, verhältnismäßig dickwandigen Druckmantel aus Nickel oder einem ähnlichen
Werkstoff mit hoher Festigkeit abgedeckt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper
(1) aus einer korrosionsbeständigen, hochlegierten Metallegierung und die Zwischenschicht (4)
aus einem korrosionsbeständigen Edelmetall oder einer entsprechenden Edelmeteüegierung, besteht.
2. Wärmeaustauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1) aus
verformungsgehärtetem Material besteht.
3. Wärmeaustauscher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1)
aus einem Stahl besteht, der einen größeren Wärmedehnungskoeffizienten als das Material des
Druckmantels (5) hat.
4. Wärmeaustauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenschicht (4) aus Gold oder einer Goldlegierung besteht.
5. Wärmeaustauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenschicht (4) etwa 20 bis 100 μΐπ stark ist.
6. Wärmeaustauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenschicht (4) aus mehreren, abwechselnd aufgalvanisierten Lagen (4a, Ab) aus unterschiedlichem
Material aufgebaut ist, von denen die erste, dem Grundköiper (1) jeweils näherliegende Lage
(4a, 4a', 4a") aus dem korrosionsbeständigen Edelmetall und die unmittelbar benachbarte, zweite
Lage (4b, 4b') aus einem in das Material der ersten Lage bei verhältnismäßig niederen Temperaturen
unter Bildung einer wärmebeständigeren Legierung eindiffundierenden Metal! besteht.
7. Wärmeaustauscher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall der zweiten Lage
Kupfer ist.
8. Verfahren zur Herstellung von Wärmeaustauschern nach einem der Ansprüche 1 bis 7, durch
Vorfertigen eines Grundkörpers mit Kanälen, Ausfüllen der Kanäle mit einer elektrisch leitenden,
leicht-schmelzbaren Füllmasse, Aufgalvanisieren einer dünnen Zwischenschicht auf den Grundkörper
und eines verhältnismäßig dickwandigen Druckmantels auf die Zwischenschicht und Ausschmelzen der
Füllmasse aus den Kanälen, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper aus einem korrosionsbeständigen,
hochlegierten Stahl oder einer gleichwertigen Metallegierung gefertigt und eine Zwischenschicht
aus einem gegen Oxydatoren lagerungsbeständiger Flüssigkeitsraketentreibstoffe beständigen
Edelmetall oder einer entsprechenden Edelmetallegierung aufgalvanisiert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch Aufgalvanisieren einer mindestens zweilagigen
Zwischenschicht, wobei die erste, unmittelbar
auf dem Grundkörper liegende Lage aus dem korrosionsbeständigen Edelmetall und die zweite
Lage aus einem in das Edelmetall der ersten Lage bereits bei verhältnismäßig niederen Temperaturen
unter Bildung einer wärmebeständigeren Legierung eindiffundierenden Metall besteht, und Umwandlung
dieser Zwischenschicht in eine Zwischenschicht aus einer Edelmetallegierung.
10. Verfahren nach Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenschicht durch Erwärmen umgewandelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenschicht unter gleichzeitiger Druckanwendung umgewandelt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht nach dem Aufgalvanisieren des Druckmantels
umgewandelt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß als Füllmasse ein Gemisch auf Wachsbasis verwendet wird, das etwa
15 bis 30% mindestens halbkolloidales Graphitpulver enthält.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man den Grundkörper
vor dem Ausfüllen der Kanäle auf die Erweichungstemperatur der Füllmasse vorwärmt.
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