DE2418796A1

DE2418796A1 - Hochspannungsschaltanlage

Info

Publication number: DE2418796A1
Application number: DE2418796A
Authority: DE
Inventors: Paul Prof Dr Ing Dr Brueckner
Original assignee: Calor Emag AG
Current assignee: Calor Emag AG
Priority date: 1974-04-19
Filing date: 1974-04-19
Publication date: 1975-10-30

Description

Hochspannungsschaltanlage Die Erfindung betrifft eine gasisolierte Hochspannungsschaltanlage, deren in einer rohrförmigen Metallkapselung untergebrachte hochspannungsführende Teile sich über Isolierstoffkörper, die zugleich Lichtbogenschottstellen darstellen, an der Metallkapselung abstützen.
Störlichtbögen, die sich zwischen der geerdeten Metallkapselung und einem spannungsführenden Teil ausbilden und nicht rechtzeitig abgeschaltet werden, können unter Umständen den Innendruck des jeweiligen Anlagenteiles so steigern, daß es explodiert. Dieser Fall kann eintreten, wenn sich der Lichtbogen, der im Regelfall von der ihn speisenden Stromquelle wegwandert, in der Nähe einer Lichtbogenschottstelle verharrt. Kommt hinzu, daß seine Fußpunkte sich dort an Materialanhäufungen der Metallkapsel festsetzen, so kann die Kapselungswand nicht oder nicht rasch genug für eine Druckentlastung nach außen hin erschmolzen werden und es kommt zu der genannten gefährlichen Druckerhöhung.
Solche Materialanhäufungen sind meist festigkeitsbedingt und treten bevorzugt an der Innen- oder Außenseite tragender Gußteilkonstruktion auf. Es sind z. B. Rippen oder andere Verstärkungen an Verbindungsgehäusen bzw. Schaltergehäusen der Anlage. Auch Flansche an den einzelnen Rohrabschnittsenden zählen dazu.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei der eingangs genannten Anlage das Entstehen eines gefährlichen Berstdruckes zu verhindern.
Erfindungsgemäß ist hierfür vorgesehen, mindestens im Bereich von Verharrungsstellen eines möglichen Störlichtbogens, insbesondere in der Nähe der Isolierstoffkörper, vorhandene Materialanhäufungen der Metallkapselung mit einem auf der Metallkapselinnenseite aufgebrachten lichtbogenbeständigen Isolierstoff abzudecken.
Der Störlichtbogen hat dann nur noch die Möglichkeit sich an Stellen der Metallkapselung mit seinen Fußpunkten festzusetzen, die er - ohne einen gefährlichen Überdruck zu produzieren - zur Druckentlastung durchschmelzen kann.
Die notwendige Dicke des Isolierstoffes läßt sich durch Versuche leicht ermitteln. Im Bereich der dem Fachmann bekannten Verharrungsstellen von Störlichtbögen kann der Metallkapselmantel eine geschlossene Isolierschicht tragen. Diese kann von einem eingelegten, aufgespritzten oder eingeklebten Schirm gebildet sein. Andererseits besteht auch die Möglichkeit gezielt nur die Materialanhäufungen, die punkt-, linien-oder flächenförmig auftreten können, abzudecken. Vorteilhaft erscheint es, den Isolierstoff im Auflaufbereich eines Lichtbogens nur dort wegzulassen, wo eine Durchschmelzung der Metallkapsel gewünscht wird, um somit eine gezielte Ausblasrichtung zu erhalten.
Bei kleinen, mit viel Materialanhäufungen versehenen Gußteilen, wie z. B. Trennschaltergehäusen, kann es einfacher und damit wirtschaftlicher sein, den gesamten Metallkapselmantel mit Isolierstoff auszukleiden.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung sind SF6 - Gas isolierte Anlagen für Spannungen von 110 kV und darüber.
In der beiliegenden Skizze ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die rohrförmigen Metallkapselungsteile ii 2 sind an ihren Flanschen 3, 4 miteinander verschraubt. In die Flansche ist ein Isolierstoffkörper 5 dicht eingesetzt, der den spannungsführenden Leiter 6 in der Kapselung fixiert. Die Wandungen der Metallkapselungsteile 1, 2 sind im Verhältnis zu ihren Flanschen dünn. Lauft z. B. ein Störlichtbogen auf den Stützer 5 in Pfeilrichtung zu, so könnte er dort an einer Stelle der Flanschinnenseite mit seinen Fußpunkten verharren, und er würde, wegen der dortigen Materialanhäufung, nicht ausreichend rasch eine Druckentlastungsöffnung nach außen erschmelzen. Deckt man diesen gefährdeten Bereich z. B. mit einem geschlossenen Isolierstoffschirm 7 ab, so brauchen die Lichtbogenfußpunkte nur die vergleichsweise dünne, leicht durchschmelzbare Metallkapselwand außerhalb des Flansches, etwa bei 8, bearbeiten.

Claims

Ansprüche

U Gasisolierte Hochspannungsschaltanlage, deren in einer rohrförmigen Metallkapselung untergebrachte hochspannungsführende Teile sich über lsolierstoffkörper, die zugleich Lichtbogenschottstellen darstellen, an der Metallkapselung abstützen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens im Bereich von Verharrungsstellen eines möglichen Störlichtbogens, insbesondere in der Nähe der Isolierstoffkörper, vorhandene Materialanhäufungen ( 3, 4 ) der Metallkapselung ( 1, 2 ) mit einem auf der Metallkapselinnenseite aufgebrachten lichtbogenbeständigen Isolierstoff ( 7 ) abgedeckt sind.
2.) Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierstoff ( 7 ) als eine geschlossene, die Metallkapselmantelung bedeckende Schicht aufgebracht ist.
3.) Anlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierstoff ( 7 ) im Bereich der Verharrungsstellen des Lichtbogens nur an der Stelle weggelassen wird, an der ein Durchschmelzen der Metallkapsel gewünscht wird.
4.) Anlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von kleinen und relativ dickwandigen Schaltanlagengehäusen, insbesondere tragende Gußteilkonstruktionen, deren gesamter Metallkapselmantel mit Isolierstoff ( 7 ) abgedeckt ist.
5.) Anlage nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierstoff ( 7 ) im Spritzverfahren aufgebracht ist.

L e e r s e i t e