DE2417007A1

DE2417007A1 - Verfahren zum herstellen von rohrartigen gebilden aus vliesbahnen

Info

Publication number: DE2417007A1
Application number: DE2417007A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Baumgartner
Original assignee: Bunzl and Biach AG
Current assignee: Bunzl and Biach AG
Priority date: 1973-04-16
Filing date: 1974-04-08
Publication date: 1974-10-31
Also published as: DE2417007B2; AT326381B; ATA334373A; CH573084A5

Description

Verfahren zur Herstellung von rohrartigen Gebilden aus Vliesbahnen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur erstellung von rohrartigen Gebilden aus Vliesbahnen.
Vliesbahnen werden häufig für Isolation von Rohren gegen Wärmeverlust usw. verwendet. Hiebei kann zunächst eine schmale Vliesbahn als Bandage um die betreffenden Rohre gewickelt werden. Dieses Aufbringungsverfahren ist relativ zeitraubend; es wurden daher bereits zahlreiche Arten von Isolationsrohren bzw. -mantelrohren entwickelt, welche auf die zu £olierenden Rohre aufgeschoben bzw. aufgeklappt werden können ttnd demgemäß viel schneller und einfacher auf die betreffenden Rohre aufhringbar sind. Die Herstellung von aufklappbaren Tntelrohren war bisher relativ schwierig durchzuführen, da richt einfach war, den Vliesrohren eine Spannung zu geben, die einen sicheren Sitz der fertigen Isolationshülle auf dem betreffenden Rohr gewährleistet. Man hat sich bisher dadurch helfen müssen, daß man entweder das aufgeklappte Tsolationsmantelrohr mit Klebstoffen umwickelt hat - was wiederum recht zeitraubend und kostspielig ist - oder aber elastische Elemente in bzw. um das Isolationsmantelrohr aus dem Vlies rQhr vorsehen mußte.
Es wurde nun ein überraschend einfaches Verfahren gefunden, welches eine kontinuierliche Herstellung von längsgeschlitzten Isolationsmantelrohren aus Vliesstoffen gestattet, die eine starke mechanische Elastizität besitzen und diese auch sicher b-zibeaiLen.
An sich ist es beispielsweise aus der CH-PS Nr.
341 004 bereits bekannt, Vliesstoffe herzustellen, welche zumindest zum Teil aus schrumpffähigen Fasern bestehen.
Diese bekannten Vliesbahnen können so gestaltet werden, daß darin die schrumpfbaren Fasern entsprechend dem gewünschten Zweck orientiert sind. Derartige Vliesbahnen können schließlich durch das Ausschrumpfen in einer gewünschten räumlichen Gestalt fixiert werden. Es ist jedoch bisher noch nicht bekannt, das Aus schrumpfen auf eine kontinuierliche Weise durchzuführen und dabei die Erzielung einer bestimmten Form dadurch zu gewährleisten, daß die Wärme nicht beidseitig, sondern lediglich einseitig einwirken gassen wird; es wird dadurch erstmals eine ungleichmäßige Ausschrumpfung erzielt, wodurch auch die Vliesbahn infolge der auftretenden, am Vliesstoff ungleichmäßig wirksam werdenden Schrumpfkräfte sich zu einer Rohrform einwölbt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von rohrartigen Gebilden aus Vliesbahnen, welche sowohl in der Wärme schrumpfbare als auch in der Wärme nicht schrumpfbare Fasern enthalten, welches darin besteht, daß eine vorzugsweise in ihrer Breite dem gewünschten Rohrumfang entsprechende Vliesbahn, in welcher die Vorzugsrichtung zumindest der in der Wärme schrumpfbaren Fasern des Vlieses quer zur Länge oder gegebenenfalls Breite der Vliesbahn verläuft, einseitig bis zur Schrumpftemperatur der eingesetzten schrumpfbaren Fasern erhitzt wird.
Am zweckmäßigsten wird diese Erhitzung so durchgeführt, daß die Vliesbahn zwischen zwei synchron angetriebenen Walzen durchläuft, wovon die eine Walze geheizt, die andere Walze jedoch gekühlt bzw. auf Umgebungstemperatur gehalten wird. Durch diese Behandlung schrumpfen die schrumpfbaren Fasern des Fasergemisches einseitig, so daß nach der Behandlung in der Vliesbahn eine starke Querspannung entsteht, die die Vliesbahn zu einem längsgeschlitzten Rohr zusammenbiegt. Da die Schrumpfung der schrumpfbaren Fasern irreversibel ist, besteht die Spannung im fertigen Rohr unabhängig von der Dauer der Lagerung weiter fort und gewährleistet einen sicheren und festen Sitz des Isolationsmantelrohres auf dem zu isolierenden Rohr auch ohne zusätzliche mechanische Hilfsmittel.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann dahingehend modifiziert werden, daß die der einseitigen Erhitzung zu unterwerfende Faservliesbahn mehrschichtig ausgebildet ist, wobei eine Außenschicht aus schrumpfbarem Fasermaterial besteht. Dabei werden die einzelnen Schichten zweckmäßig durch Vernadelung miteinander befestigt. Selbstverständlich muß dann die fertige Faservliesbahn an der Seite erhitzt werden, an der sich die Schicht aus schrumpfbaren Fasern befindet.
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung näher erläutern, ohne daß diese jedoch hierauf beschränkt sein soll.
B e i s p i e 1 1: Es wird ein kontinuierliches Nadelvlies aus einer Mischung von 50 % vollsynthetischen Abfall fasern und 50 % sdrumpfbaren Fasern aus Polyvinylchlorid-Polyvinylacetat- Copolymer hergestellt, wobei die Vliesdicke nach dem Nadeln etwa 6 mm, die Breite der Vliesbahn etwa 200 mm beträgt. Das Vlies wird durch zwei Walzen gefuhrt, wovon eine Walze auf 1500C erhitzt, die andere Walze auf Raumtemperatur gekühlt wird.
Es wird dabei ein um die Längsrichtung rohrartig gekrümmtes Vlies erhalten, welches in Querrichtung um etwa 20 %, in Längsrichtung um etwa 3 % geschrumpft ist.
B e i s p i e 1 2: Zunächst wird ein Nadelvlies aus 70 % Polyamid- und 30 % Polyacrylnitrilfasern mit einer Stärke von 300 g/m2 und eher Breite von etwa 200 mm hergestellt; dieses Vlies wird mit einem zweiten Vlies, das zu 100 % aus Polyamidschrumpffasern besteht und eine Stärke von 200 g/m2 besitzt, zusammengenadelt, wobei das erste Vlies von oben in das zweite schrumpfbare Vlies eingestochen wird. Die Schrumpffaserseite wird 3 1/2 Minuten auf 2800C erhitzt. Auch dabei entsteht ein um die Längsrichtung gebogenes rohrartiges Gebilde.
B e i s p i e 1 3: Es wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, verfahren, jedoch werden Vliese eingesetzt, bei denen die Fasern eine Längsorientierung aufweisen, uid das Vliesband wird mit einer Breite von 1 m hergestellt. Nach Herstellung des Vlieses werden vom kontinuierlich entstehenden Vliesband Querstreifen mit einer Breite von 20 cm abgeschnitten und einseitig auf 1500C erhitzt. Die Schrumpfung tritt wiederum quer zur Längsachse der abgeschnittenen Streifen oder entlang der Längsachse des ursprünglichen Bandes ein.
B e i s p i e 1 4: Wiederholt man die Maßnahme des Beispiels 2 unter Einsatz der besonderen Bedingungen des Beispieles 3, d.h. Einsatz von längsorientierten Schrumpffasern und anschließendes Abtrennen von 20 cm breiten Streifen nach Vernadelung der beiden Vliese, so werden 1 m lange quer zur Längsachse der Abschnitte gerollte Vliesgebilde erhalten.

Claims

Patent ansprüche:

0 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von rohrartigen Gebilden aus Vliesbahnen, welche sowohl in der Wärme schrumpfbare als auch in der Wärme nicht schrumpfbare Fasern enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß eine vorzugsweise in ihrer Breite dem gewünschten Rohrumfang entsprechende Vliesbahn, in welcher die Vorzugsrichtung zumindest der in der Wärme schrumpfbaren Fasern des Vlieses quer zur Länge oder gegebenenfalls Breite der Vliesbahn verläuft, einseitig bis zur Schrumpf--temperatur der eingesetzten schrumpfbaren Fasern erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus einem Fasergemisch mit schrumpfbaren bzw. nicht schrumpfbaren Fasern gefertigtes Vlies eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vlies eingesetzt wird, in dem das Gewichtsverhältnis der eingesetzten schrumpfbaren bzw. nicht schrumpfbaren Fasern etwa 50 : 50 beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vlies eingesetzt wird, welches aus zwei oder mehreren miteinander vorzugsweise durch Nadeln verbundenen Schichten besteht, wovon eine äußere Schicht aus schrumpfbaren Fasern besteht Sw. diese enthält.