DE2416227B2 - Verfahren zur Entfernung von Katalysatoren aus flüssigen Reaktionsgemischen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Katalysatoren aus flüssigen ReaktionsgemischenInfo
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Description
Epoxidverbindungen oder »Epoxidharze«, werden insbesondere als Bindemittel in Anstrichmitteln und
Lacken, als Gießharze zur Herstellung von Laminaten, als Isoliermaterialien für elektrische Leiter und als
Klebstoffe verwendet und besitzen große technische Bedeutung.
Sie werden fast ausschließlich durch Glycidylierung, d. h. durch Umsetzung von di- oder höherfunktionellen
Verbindungen wie z. B. Polyalkohole)!, Polyphenolen,
Polymercaptanen, Polycarbonsäuren oder Aminen mit meist überschüssigem Epihalogenhydrin (bzw. /J-Methylhaiogenhydrin)
unter Verwendung von Halogenwasserstoff abspaltenden Mitteln, wie z. B. Alkalimetallhydroxid,
gewonnen. Als Epihalogenhydrin wird im allgemeinen Epichlorhydrin verwendet
Die funktioneilen Gruppen —OH, -SH, -COOH, - NH dieser mit Epichlorhydrin umzusetzenden
Verbindungen können dabei nicht nur an beliebige niedermolekulare Reste wie z. B. Arylen- oder
Alkylenreste, sondern auch an hochmolekulare organische Reste, wie z.B. an eine Polyester- oder
Polyurethankette, gebunden sein.
Zur Durchführung derartiger Glycjdylierungen, wie sie z. B. in den Offenlegungsschriften DE-OS 16 43777
s und DE-OS 18 16 096 beschrieben sind, und die außer bei der Glycidylierung einiger Polyalkohole im allgemeinen
angewandt werden, werden als Katalysatoren tertiäre Sulfonium-, quaternäre Ammonium- und Phosphoniumverbindungen
bzw. Verbindungen, die unter
in den Reaktionsbedingungen in diese übergehen, wie
sekundäre Sulfide, tertiäre Amine und tertiäre Phosphine, eingesetzt Derartige Katalysatoren sind z. B. aus
den deutschen Patent- bzw. Offenlegungsschriften Nr. 12 11 177,18 16 096 oder 19 11 478 bekannt
Durch Azeotropdestillation mit dem überschüssigen Epihalogenhydrin wird der größte Teil des während der
Umsetzung entstehenden Wassers aus der Reaktionsmischung entfernt, wobei das Epihaloger. hydrin nach
Abtrennung des Wassers wieder in die Reaktionsmischung zurückgeführt wird.
Nach Beendigung der Reaktion liegt eine Reaktionsmischung vor, die im wesentlichen aus einer Salz-Suspension
in einer Lösung der Epoxidverbindung und des Katalysators in dem überschüssigen Epihalogenhydrin
?s besteht wobei das Salz während der Glycidylierung
durch Reaktion des halogenwasserstoffabspaltenden Mittels mit dem abgespaltenen Halogenwasserstoff
entstanden ist Im allgemeinen handelt es sich bei diesem Salz um ein Alkalihalogenid, meist um
in Natriumchlorid.
Aus diesem Reaktionsgemisch müssen zur Reindarstellung der gewünschten Epoxidverbindung das Salz,
der Katalysator und das überschüssige Epihalogenhydrin entfernt werden.
Γ· Während das Salz durch Filtration entfernt werden
kann, ist dieses bei dem im Reaktionsgemisch gelösten Katalysator nicht möglich. Die Aufarbeitung besteht
somit in der Regel in der Abtrennung des Alkalihalogenide sowie in einer Behandlung mit Wasser zur
4i) Extraktion des Katalysators, bevor durch Einengen der
verbleibenden Lösung das Epoxidharz in reiner Form erhalten werden kann.
Die Extraktion des Katalysators mit Wasser ist jedoch aufwendig, da einmal die organische Phase eine
4-, größere Dichte als die wäßrige Phase aufweist wodurch spezielle Apparaturen erforderlich werden, und da sich
zum anderen leicht Emulsionen bilden, die die Phasentrennung erschweren. Zur Vermeidung dieser
Nachteile wird z. B. in der DE-PS 16 43 777, Spalte 10
-χι vorgeschlagen, entweder bei erhöhen Temperaturen zu
extrahieren oder nach Abfiltrieren des Alkalihalogenide und Abdestillieren des überschüssigen Epichlorhydrins
den Rückstand in einem Lösungsmittel aufzunehmen. Hierdurch wird zwar die Extraktion erleichtert jedoch
ν-, muß die Epoxidharz-Lösung nun zweimal eingeengt
werden.
Weiterhin ist vorgeschlagen worden, zur Verhinderung der Emulsionsbildung der wäßrigen Phase Äthanol
zuzusetzen (NL-OS 69 01 372), jedoch ist diese Maßnahmt me zur Vermeidung der Emulsionsbildung bei einigen
höhermolekularen Epoxidharzen nicht mehr ausreichend wirksam. Bei der Extraktion einer 30prozentigen
Lösung eines Diglycidylpolyesters mit der Molmasse 1000 in Epichlorhydrin oder in Äthylacetat verringert
hr> sich die zur Phasentrennung benötigte Zeit bei der
Verwendung einer 40prozentigen wäßrigen Äthanollösung anstelle von reinem Wasser von ca. 24 Stunden auf
4 bis 8 Stunden, bei einer üblicherweise mehrmaligen
Extraktion ist diese Zeit für ein technisches Verfahren jedoch immer noch zu lang.
Die Entfernung des Katalysators, die für die
Gewährleistung einer ausreichenden Lagerstabilität des Epoxidharzes erforderlich ist, erfolgt nach dem Stand
der Technik in jedem Falle durch eine mehrmalige Extraktion mit Wasser bzw. wäßrigen Lösungen, wobei
die Extraktion vor oder nach Abtrennen des Alkalihalogenids und vor oder nach Entfernung des Epihalogenhydrine
oder eines anderen Hilfslösungsmittels aus dem
bei der Glycidylierung anfallenden Reaktionsgemiisch durchgeführt werden kann. Diese dem Stand der
Technik entsprechenden Verfahren sind umständlich, zum Teil infolge schlechter Phasentrennung schwierig
und mit einem großen apparativen Aufwand verbunden.
Aufgabe der Erfindung war es, ein Verfahren a:ur
Entfernung des Katalysators zu Finden, durch welches sich die geschilderten Nachteile der Verfahren nach
dem Stand der Technik vermeiden lassen.
Diese Aufgabe konnte gelöst werden durch ein
Verfahren zur Entfernung von Katalysatoren aius flüssigen Reaktionsgemischen, wie sie in bekannter
Weise bei der Herstellung von Epoxidverbindungen durch Umsetzen von Verbindungen mit OH-, SH-,
COOH- und NH-Gruppen mit einem l-Halogen-2,3-epoxialkan
anfallen, das dadurch gekennzeichnet iist, daß man das Reaktionsgemisch bei einer Temperatur
von O bis 500C mit mindestens 5 Gewichtsteilen —
bezogen auf Gewichtsteile zu entfernenden Katalyiiators
— an Aktivkohle, Bleicherde, Fullererde, Baiwit,
Bentonit, Karbinit, Montmorillonit, Kieselgur, Kieselgel,
Bolus alba DAb 6, Aluminiumoxid, auch in chemisch aktivierten Formen, als \dsorp-',onsmittel behandelt
und anschließend das Adsorptionsmittel mit dem adsorbierten Katalysator von deir Reaktionsgemiisch
trennt, wobei diese Adsorptionsmittel I bis 500 Gewichtsprozent, insbesondere 1 bis 20 Gewichtsprozent,
Oberflächenwasser als Quellungs- und adsorbiertes Wasser enthalten oder aufnehmen können und
wobei mindestens 1 Gewichtsprozent, insbesondere 4 bis 10 Gewichtsprozent des Wassers so fest gebunden
ist, daß es weder durch Trocknen über konzentrierter Schwefelsäure noch durch Trocknen bei 1100C und :nihteilweise
durch Trocknen bei 20O0C im Vakuum (ca. 1 mbar) entfernbar ist.
Aus der DE-PS 11 68 907 ist bekannt, daß Adsorptionsmittel
wie Fullererde die Polymerisation von Epoxidverbindungen auslösen können. Selbst wenn .nur
ein geringer Teil der Epoxidverbindungen polymerisieren würde, würden durch die dadurch bedingte deutliche
Viskositätssteigerung die Verwendungsmöglichkeiten der betreffenden Epoxidharz stark eingeschränkt. IEs
war daher Überraschend, daß die Katalysatoren durch Adsorption an den erfindungsgemäß verwendeten
Adsorptionsmitteln entfernt werden können, ohne daß derartige Nachteile, die ein solches Verfahren unmöglich
machen würden, auftreten.
Als Adsorptionsmittel sind die genannten Mittel geeignet, sofern die erfindungsgemäßen Bedingungen
erfüllt werden. Die Adsorptionsmittel müssen 1 bis 500 Gewichtsprozent« insbesondere 1 bis 20 Gewichtsprozent,
Oberflächenwasser als Quellungs- und adsorbiertes Wasser enthalten oder aufnehmen können, von dem
mindestens 1 Gew.-%, insbesondere 4 bis 10 Gew.-% »ο
fest gebunden sind, daß es weder durch Trocknen über konzentrierter Schwefelsäure noch durch Trocknen bei
1100C und nur teilweise durch Trocknen bei 2000C im
Vakuum (ca. I mbar) entfernbar ist. Bei einem Geheilt
bzw. einer Aufnahmefähigkeit an Oberflächenwasser unter 1 Gewichtsprozent sinkt die Adsorptionswirkung
rasch ab. Natürliches Kieselgur mit einem Gehalt an Oberflächenwasser von 0,11 Gewichtsprozent zeigt
ί kaum noch Adsorptionswirkung. Bei einem Gehalt an
Oberflächenwasser zwischen 20 und 500 Gewichtsprozent kann ein Teil des Wassers an die organische Phase
abgegeben werden, was eine Trübung hervorruft und somit unerwünscht sein kann. Vorzugsweise verwendet
in man daher Adsorptionsmittel mit einem Gehalt an
mindestens 5 Gewichtsteilen, bezogen auf Gewichtsteile zu entfernenden Katalysators zugegeben. Wird diese
Menge unterschritten, so wird die Entfernung des Katalysators aus der Reaktionsmischung innerhalb
eines vertretbaren Zeitraumes von 10 Minuten bis 2 Stunden immer schlechter, oder aber die zur Katalysatorentfernung
erforderliche Adsorptionszeit verlängert sich beträchtlich. Die Behandlung mit dem Adsorptionsmittel
soll etwa 10 Minuten bis etwa 2 Stunden dauern. Unterhalb von 10 Minuten ist die Adsorption häufig
unvollständig, oberhalb von 2 Stunden wird die Adsorption nicht mehr verbessert, es steigt jedoch die
Gefahr, daß bei besonders reaktiven Adsorptionsmitteln eine Polymerisation des Epihalogenhydrine und/
oder der Epoxidharze.eintritt
Die Temperatur während der Behandlung beträgt 0 — 500C, bevorzugt ist eine Temperatur von
in 15 — 300C. Unterhalb von 00C verläuft der Adsorptionsvorgang
deutlich langsamer, außerdem wird die feine Verteilung des Adsorptionsmittels infolge der
dann steigenden Viskosität der Reaktionsmischung schwieriger, oberhalb 500C tritt keine deutliche
ι'· Zunahme der Adsorptionsgeschwindigkeit mehr ein, es
besteht jedoch dann die Gefahr, daß bei besonders reaktiven Adsorptionsmitteln eine Polymerisation des
Epihalogenhydrins und/oder der Epoxidharze eintritt. Ganz allgemein empfiehlt sich bei Einbringen der
4Π Adsorptionsmittel in die Reaktracsmischung eine
sofortige feine Verteilung, um lokale Erwärmungen über 50° C zu vermeiden. Es hat sich gezeigt, daß dann
auch ohne äußere Kühlung eine Erwärmung um mehr als 5° C während des Adsorptionsprozesses nicht
■»> eintritt
Bei der Verwendung von Adsorptionsmitteln mit einem geringen Wassergehalt von 1 — 4 Gew.-%
bewirkt ein Wassergehalt der Reaktionsmischung von 0,05 — 3 Gew.-%, !«besondere 1 Gew.-% häufig eine
vi bessere Katalysatorabsorption, so daß eine geringere
Adsorptionsmittelmenge zur Entfernung einer bestimmten Katalysatormenge benötigt wird. Ein Wassergehalt
über 3 Gew.-% bringt dagegen keine Verbesserung mehr, vielmehr wird die anschließende Abtren-
'>-> nung der Feststoffe, insbesondere des Salzes, aus dem Reaktionsgemisch erschwert.
Die Behandlung des Reaktionsgemisches kann derart erfolgen, daß man das Adsorptionsmittel in dem
Reaktionsgemisch verteilt und nach der gewünschten
mi Adsorptionszeit von der Reaktionsmischung abtrennt;
es ist jedoch auch möglich, die Reaktionsmischung durch eine Säule oder ein Bett zu schicken, welche mit
dem Adsorptionsmittel beschickt sind, wobei lediglich die Behandlungszeiten eingehalten werden müssen.
h"' Das in dem Reaktionsgemisch vorhandene Salz kann
vor der Behandlung mit dem Adsorptionsmittel abgetrennt werden; vorzugsweise verfährt man jedoch
so. daß das Salz gleichzeitig mit dem den Katalysator
enthaltenden Adsorptionsmittel entfernt wird, da in diesem Fall die gesamte Aufarbeitung des Reaktionsgemisches
nur in einer einzigen Feststoffabtrennung und im Einengen der erhaltenen Lösung besteht Die
Entfernung des Katalysators kann auch in anderen Lösungsmitteln wie z.B. Äthylacetat oder Methylenchlorid
anstelle von Epichlorhydrin oder /?-Methylepichlorhydrin
erfolgen.
Bei besonders niedrigviskosen Epoxidharzen kann so vorgegangen werden, daß nach Abtrennung des Salzes
das Epihalogenhydrin durch Abdampfen entfernt wird, bevor das zurückbleibende rohe, katalysatorhaltige
Epoxidharz mit dem Adsorptionsmittel behandelt wird. Bei der anschließenden Abtrennung des Adsorptionsmittels werden die eventuell vorhandenen restlichen
Mengen Salz zusammen mit dem Katalysator aus dem Epoxidharz entfernt
Die nachstehenden Beispiele sollen zur Erläuterung dienen.
Die Absorptionsversuche werden mit mehreren Reaktionsmischungen durchgeführt, die bei der Glycidylierung
verschiedener Substanzen erhalten worden waren. Prozentangaben sind Gewichtsprozente. Falls
nicht anders angegeben, wurde das Natriumchlorid vor
den Adsorptionsversuchen abgetrennt Die Reaktionsmischungen, im folgenden auch als Mischungen
bezeichnet, enthielten zwischen 0,05 — 0,5% Wasser.
Nachstehend seien die verwendeten Reaktionsmischungen charakterisiert:
Mischung A
Diese Reaktionsmischung bestand aus einer 30prozentigen Lösung eines Diglycidylesters (Molmasse ca.
1000) in Epichlorhydrin, der durch Glycidylierung einer Polyesterdicarbonsäure, hergestellt aus Äthylenglykoi
und Phthalsäureanhydrid im Molverhältnis 3 :4, erhalten worden war. Die Mischung enthielt Tetraäthyl-ammoniumbromid
(TÄAB) als Katalysator. Die Katalysatormenge wurde wie folgt bestimmt: Durch Einengen
einer Piobe der Reaktionsmischung wurde das Epoxidharz
gewonnen; aus dem Stickstoffgehalt von 0,076% N errechnete sich ein Katalysatorgelw.lt von = 1,14
Gewichtsprozent.
Mischung B
Es handelt sich um die gleiche Reaktionsmischung wie bei der Mischung A mit dem Unterschied, daß der beim
Einengen erhaltene Diglycidylester einen Katalysatorgehalt von 0,18 Gewichtsprozent TÄAB aufwies.
Mischung C
Die Reaktionsmischung bestand aus einer 46prozentigen Lösung eines Diglycidylesters, hergestellt aus einer
Polyesterdicarbonsäure (Molmasse ca. 600), die durch Umsetzung von Hexandiol -(1,6) und Adipinsäure im
Molverhältnis 2 :3 erhalten wurde, in Epichlorhydrin und enthielt Tetramethyl-ammoniumchlorid (TMAC)
als Katalysator. Das rohe Epoxidharz, das durch direktes Einengen der Reaktionsmischung erhaltbar ist,
wies einen Katalysatorgehalt von 2,60% auf.
Mischung D
Diese Reaktionsmischung bestand aus einer 27prozentigen Lösung desselben Glycidylesters wie in der
Reaktionsmischung C in Epichlorhydrin. Das eingeengte rohe Epoxidharz enthielt jedoch 0,23% TMAC.
Mischung E
Die Reaktionsmischung bestand aus einer 30prozentigen Lösung des durch Glycidylierung von Bisphenol A
ι hergestellten im wesentlichen Bisphenol A-bisglycidyläther
enthaltenden Epoxidharzes (Molmasse ca. 380) und enthielt TÄAB als Katalysator. Eine Probe des
durch direktes Einengen der Reaktionsmischung erhaltenen rohen Diglycidyläthers wies einen Gehalt von
ίο 1,02% TÄAB auf.
Mischung F
Die Mischung bestand aus einem epichlorhydrin- und lösungsmittelfreien Epoxidharz (Viskosität ca. 100 cP
ι ι bei 25° C), das bei der Glycidylierung eines cycloaliphatischen
Polyols erhalten worden war, und TÄAB. Der Wassergehalt betrug 0,1 Gewichtsprozent, der Katalysatorgehalt
1,50% TÄAB. Die Mischung hatte eine Epoxidzahl von 0,55 Epoxidäquivalenten/iOO g.
Mischung G
Die Mischung G bestand aus demselben Epoxidharz wie die Mischung F, 0,13% Wasser, ca. 2% Epichlorhy-2i
drin und TÄAB. Der Katalysatorgehalt der Mischung betrug 0,67% TÄAB.
Aus den Mischungen A — G wurde nach den folgenden Methoden der Katalysator entfernt
In einer der vorbeschriebenen Mischungen wurde bei Raumtemperatur das Absorptionsmittel unter Rühren
zugegeben und anschließend 10 — 120 Minuten gerührt
π Nach Abtrennen des Adsorptionsmittels wurde das
Epichlorhydrin im Vakuum bei 80° C bis zur Gewichtskonstanz abgezogen (dieses Einengen erübrigt sich bei
epichlorhydrin- und lösungsmittelfrei vorliegenden Mischungen). Von dem verbleibenden Epoxidharz
ίο wurde der Stickstoffgehalt bestimmt (Methode nach
Kjelldahl, Erfassungsgrenze 0,001% N) und danach der Katalysatorgehalt errechnet
■r> Eine der vorbeschriebenen Mischungen ließ man
durch eine mit dem Adsorptionsmittel gefüllte Säule derart passieren, daß eine Verweilzeit von ca. 10 — 60
Minuten gewährleistet war. Der Innendurchmesser der Säule betrug 2 cm.
~>o Die Ergebnisse der Absorptionsversuche (Beispiel 1 — 30) sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Die Abnahme des Stickstoffgehaltes kennzeichnet die Wirkung des jeweiligen Adsorptionsmittels.
Bei der Glycidylierung von 31 kg einer Polyesterdicarbonsäure (MG « 450), hergestellt aus Trimethylolpropan
und H"xahydrophthalsäureanhydrid im Molver-
m> hältnis 1 :2, war ein Reaktionsgemisch angefallen, das
im wesentlichen aus 40 kg Bisglycidylester, 150 kg Epichlorhydrin, 15 kg Natriumchlorid und 150 g TÄAB
bestand. Unter kräftigem Rühren wurden 4 kg Bleicherde (Wassergehalt 10%) eingebracht und 30 Minuten
t» weiter gerührt Nach Filtration der Feststoffe und
Einengen der Lösung wurde der klare Bisglycidylester erhalten, dessen Gehalt an Stickstoff 0,002% (TÄAB
0,03%) betrug.
Beispiel
Nr.
Nr.
Mischung Adsorptionsmittel (Hersteller)
Menge
Ads.-Mittel
Ads.-Mittel
Meth.
Kieselgel, 0,2-0,5 mm 30 Y
Kieselgel, 0,2-0,5 mm + 1% H2O2) 30 Y
Kieselgel, 0,2-0,5 mm 100 Z
Kieselgel, 3-4 mm KX) Z
Kieselgel, 0,3-0,75 mm 60 Z
Al2Oj nach Brockmann, Α-Stufe I, sauer 40 Y
AI2Oj nach Brockmann, Α-Stufe I basisch 40 Y
AI2O3 nach Brockmann, Α-Stufe I, neutral 30 Y
AI2O3 nach Brockmann, A-Stufe III, neutral 30 Y
AUO, nach Rrnrkmann. A-Shife ! hasisrh ίίΠ Υ
Entfärbungskohle, Wassergehalt 6% 30 Y
Kieselgel, 0,2-0,5 mm 7,5 Y
Bolus alba, D.A.B. 6 30 Y
Bleicherde3), Wassergehalt 10%4) 7,5 Y
Bleicherde3), Wassergehalt 10%4) 3,75 Y
Diatomeenerde 30 Y
Kieselgel. 0,3-0,75 mm 60 Z
Bolus alba, D.A.B. 6 7,5 Y
Bleicherde3), Wassergehalt 10%4) 3,75 Y
Entfärbungskohle, Wassergehalt 6% 3,75 Y
Diatomeenerde 15 Y
AI2O3 nach Brockmann, Α-Stufe I. basisch 60 Z
Kieselgel, 0,3-0,75 mm 30 Z
Kieselgei, 0,3-0,75 mm 40 Z
Kieselgel, 0,2-0,5 mm 200 Z
Bleicherde3), Wassergehalt 10%4) 10 Y
Bleicherde3), wasserfrei4) 10 Y
Bleicherde3), Wassergehalt 15%4) 10 Y
Montmorillonit3), wasserfrei4) 10 Y
Montmorillonit3), Wassergehalt 7%4) 10 Y
') Die Adsorptionsmittelmenge bezieht sich auf die in den Mischungen enthaltene Epoxidharzmenge.
') Bezogen auf die Mischung. Dieses Wasser wurde der Mischung vor Beginn der Adsorption zugesetzt.
3) Beim Einsatz hochaktiver Adsorptionsmittel wie Bleicherde, Fullererde oder Montmorillonit kann bei höherer. Temperaturen
unter Umständen Polymerisation über die Oxirangruppen eintreten. Es empfiehlt sich daher, aufguie u;id rasche Diipergierung
des Adsorptionsmittels zu achten, da anderenfalls infolge der Adsorptionswärme lokale Erwärmungen auflfi'sn können, die
eventuell zu Materialverlusten infolge Polymerisation führen.
4) Wassergehalte handelsüblicher Adsorptionsmittel bestimmt durch den Trocknungsverlust bei 200 C und 0,1 mbar:
Bleicherde 10%
Andere Wassergehalte wurden durch partielles Trocknen bzw. durch Zusatz von Wasser zum Adsorptionsmittel bzw. Reaktionsgemisch
erhalten.
1 | A |
2 | A |
3 | A |
4 | A |
5 | A |
6 | A |
7 | A |
8 | A |
9 | A |
in | Λ |
Il | A |
12 | A |
13 | A |
14 | A |
15 | A |
16 | A |
17 | B |
18 | B |
19 | B |
20 | B |
21 | B |
22 | B |
23 | C |
24 | D |
25 | E |
26 | E |
27 | F |
28 | F |
29 | G |
30 | G |
Katalysatorgehalt | nach |
(Oew.-%) | Adsorp |
vor | 0,045 |
Adsorp. | 0,03 |
1,14 | 0,03 |
1,14 | 0,03 |
1,14 | 0,015 |
1,14 | 0,3 |
1,14 | 0,225 |
1,14 | 0,465 |
1,14 | 0.21 |
1,14 | n.m |
1,14 | 0,12 |
1.14 | 0,045 |
1,14 | 0,105 |
1,14 | 0,045 |
1,14 | 0,06 |
1,14 | 0,105 |
1,14 | 0,015 |
1,14 | 0,015 |
0,18 | 0,045 |
0,18 | 0,045 |
0,18 | 0,015 |
0,18 | 0,015 |
0,18 | 0,396 |
0,18 | 0,015 |
2,60 | 0,06 |
0,23 | 0,075 |
1,02 | 0,825 |
1,02 | 0,27 |
!,50 | 0,22 |
1,50 | 0,029 |
0,67 | |
0,67 | |
Claims (4)
1. Verfahren zur Entfernung von Katalysatoren aus flüssigen Reaktionsgemischen, wie sie in
bekannter Weise bei der Herstellung von Epoxidverbindungen durch Umsetzen von Verbindungen
mit OH-, SH-, COOH- und NH-Gruppen mit einem 1 -Halogen-23-epoxialkan anfallen, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Reaktionsgemisch bei einer Temperatur von O bis 50°C mit mindestens
5 Gewichtsteilen — bezogen auf Gewichtsteile zu entfernenden Katalysators — an Aktivkohle, Bleicherde,
Fullererde, Bauxit, Bentonit, Karbinit, Montmorillonit.
Kieselgur, Kieselgel, Bolus alba DAB 6, Aluminiumoxid, auch in chemisch aktivierten Formen,
als Adsorptionsmittel behandelt und anschließend das Adsorptionsmittel mit dem adsorbierten
Katalysator von dem Reaktionsgemisch trennt, wobei diese Adsorptionsmittel 1 bis 500 Gewichtsprozent
Oberflächenwasser als Quellungs- und adsorbiertes Wasser enthalten oder aufnehmen
können und wobei mindestens 1 Gewichtsprozent des Wasser so fest gebunden ist, daß es weder durch
Trocknen über konzentrierter Schwefelsäure noch durch Trocknen bei 100° C und nur teilweise durch
Trocknen bei 200° C im Vakuum (ca. 1 mbar) entfernbar ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnde Reaktionsmischung
0,05 bis 3 Gewichtsprozent Wasser enthält
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Adsorptionsmittel mit
1 bis 20 Gewichtsprozent Oberflächenwasser eingesetzt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Adsorptionsmittel eingesetzt
werden, die 4 bis 10 Gewichtsprozent Wasser enthalten, welches entsprechend den Bedingungen
des Anspruchs 1 durch Trocknen nicht entfernt werden kann.
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