Für die Verarbeitung
von Polycarbonaten sollten diese eine besonders gute Fließeigenschaft
aufweisen. Eine Fließverbesserung
von Polycarbonat kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden. Am einfachsten
ist die Herabsetzung des Molekulargewichtes – dies ist allerdings mit der
Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften, wie z.B. der Schlagzähigkeit
und insbesondere der Kerbschlagzähigkeit
verbunden.
Ferner
kann die Fließfähigkeit
von Polycarbonat über
niedermolekulare Zusätze
erhöht
werden. In
JP 2001226576 wird
ein Polycarbonat mit einem niedrigen Molekulargewicht einem Polycarbonat
mit höherem Molekulargewicht
zugesetzt. Im Allgemeinen können
diese niedermolekularen Zusätze
allerdings dazu führen, dass
die optische Qualität,
wie z.B. die Transmission oder der Yellowness-Index (YI) herabgesetzt
wird. Ferner verursachen niedermolekulare Zusätze oft Ablagerungen auf den
Spritzgussteilen (Plate out) und mindern so die Qualität der Spritzgusskörper. Weiterhin
können
durch diese Zusätze
die mechanischen Eigenschaften der Polycarbonate stark herabgesetzt
werden, wodurch ein wichtiger Materialvorteil für den Einsatz von Polycarbonat
verloren geht.
Über spezielle
Comonomere kann ebenfalls die Fließfähigkeit der resultierenden
Copolycarbonate gegenüber
herkömmlichen
Bisphenol-A (BPA) Polycarbonat heraufgesetzt werden. Allerdings
ist dies häufig
mit einer Veränderung
des Eigenschaftsspektrums verbunden. So kann die Glasübergangstemperatur
deutlich herabgesetzt werden. Wie von J. Schmidhauser und P.D. Sybert
in J. Macromol. Sci. – Pol.
Rev. 2001, C41, 325-367 beschrieben, führt der Einsatz von Bis-(4-hydroxyphenyl)dodecan
zu einer äußerst niedrigen
Glastemperatur von 53°C
im resultierenden Polycarbonat. Auch die Copolymerisation von BPA
mit verschiedenen aliphatischen Dicarbonsäuren, wie sie z.B. in
US 5 321 114 beschrieben
ist, führt
ebenfalls zu einer Absenkung der Glasübergangstemperatur.
Das
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gereinigte Epoxydharz wird zwar als Fließhilfsmittel im Polycarbonat
eingesetzt, beeinflusst die Glasübergangstemperatur
dagegen aber nur wenig.
Eine
weitere Möglichkeit
die Fließfähigkeit
zu verbessert, wird im Stand der Technik durch den Einbau bestimmter
Kettenabbrecher erzielt. So ist in WO 2002/038647 der Einsatz von
langkettigen Alkylphenolen beschrieben.
Generell
sind diese modifizierten Polycarbonate sehr aufwendig in der Herstellung
und damit mit hohen Investitionskosten verbunden. Häufig sind
die speziellen Comonomere und/oder Molekulargewichtsregler nicht
frei verfügbar
und müssen
aufwendig synthetisiert werden.
Eine
weitere Möglichkeit,
die rheologischen Eigenschaften von Polycarbonat zu verbessern,
ist der Einsatz von Polycarbonat Blends, d.h. die Mischung von Polycarbonaten
mit anderen Polymeren wie z.B. Polyestern. Derartige Blends sind
beispielsweise in
JP 2002012748 beschrieben.
Allerdings
sind die Polymereigenschaften dieser Blends teilweise deutlich unterschiedlich
von Standard Bisphenol A Polycarbonat und somit nicht unbedingt
für das
gleiche Einsatzgebiet verwendbar. So unterscheiden sich die thermische
Stabilität,
die optischen Eigenschaften, die Wärmeformstabilität (Absenkung
der Glasübergangstemperatur)
und die mechanischen Eigenschaften teilweise deutlich von denen
von Standard-Polycarbonat.
Mischungen
von Epoxydharzen mit technischen Thermoplasten wie z.B. Poly(methylmethacrylat) und/oder
Polycarbonat sind bereits von E. M. Woo, M. N. Wu in Polymer 1996,
37, 2485-2492 beschrieben worden. Diese Epoxydharze erfahren jedoch
keine spezielle Reinigung wie in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
E. M. Woo und M.N. Wu berichten von einem schädlichen Einfluss insbesondere
von Epoxydharzen, welche Hydroxylgruppen enthalten, auf Polycarbonat.
Es kommt bei thermischer Beanspruchung des Blends zu einem Molekulargewichtsabbau.
Dieser schädliche
Einfluss wird durch das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren, dem
die Epoxydharze vor Einsatz im Polycarbonat erfahren, nicht beobachtet
oder deutlich vermindert.
In
US 3 978 020 werden bestimmte
Epoxydverbindungen in Kombination mit Phosphorverbindungen eingesetzt.
Diese Epoxydverbindungen entsprechen nicht den Epoxydharzen der
allgemeinen Formel (I) der vorliegenden Erfindung.
Aus
EP-A 718 367 sind Mischungen von Epoxydharzen die auch unter die
allgemeine Formel (I) der vorliegenden Erfindung fallen mit aromatischen
Polycarbonaten bekannt. Diese zeichnen sich durch hohe Korrosionsbeständigkeit
aus. In EP-A 718 367 ist der Anteil der eingesetzten Epoxydharze
im Polycarbonat ≤ 0,5 Gew.-%.
Die Verbesserung der Fließfähigkeit
wird nicht beschrieben. Um den erfindungsgemäßen Einfluss des Epoxydharzes
der allgemeinen Formel (I) zu erreichen, ist jedoch eine Mindestmenge ≥ 0,5 Gew.-%
notwendig, die wiederum nur nach der erfindungsgemäßen Reinigung
schädigungsfrei
in Polycarbonat eingearbeitet werden kann.
In
DE-A 2 400 045 werden aromatische bzw. aliphatische Epoxydverbindungen
der folgenden Formel (II) eingesetzt:
worin R
1 und
R
2 aliphatische oder aromatische Reste sind.
Die entsprechenden Mischungen sind hydrolytisch stabil. Die in DE-A
2 400 045 beschriebenen Epoxidharze unterscheiden sich strukturell
von den erfindungsgemäßen Epoxidharzen.
Der Einsatz der in DE-A 2 400 045 beschriebenen Epoxydharze zur
Fließverbesserung
in Polycarbonat wird nicht beschrieben.
In
DE-A 2019325 sind Polycarbonatmischungen beschrieben, bestehend
aus Polycarbonat und Epoxydgruppen-haltige Pigmenten. Die Epoxydverbindungen
werden in Mengen von 5 bis 100 Gew.-% bezogen auf den Pigmentgehalt
eingesetzt. Die hier eingesetzten Epoxydharze sind in größeren Mengen
als den bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
eingesetzten Mengen enthalten und wurden vorher keinem Reinigungsprozess
unterworfen. Folglich wird eine verbesserte Fließeigenschaft der Polycarbonatmischung
in DE-A 201935 nicht beschrieben.
Aus
DE-A 2327014 sind mit TiO2 gefüllte Polycarbonate
bekannt, die ein Epoxydgruppen-haltiges Vinylpolymerisat enthalten.
Diese hier eingesetzten Epoxydharze entsprechen nicht den hier beschriebenen nach
Formel I. Eine Verbesserung der Fließeigenschaften wird nicht beschrieben.
In
den im Stand der Technik beschriebenen Zusammensetzungen wird zwar
teilweise die Fließeigenschaft
des jeweiligen Polycarbonats verbessert, gleichzeitig sinken aber
die optischen Eigenschaften wie Transparenz, Transmission und der
Yellowness Index (YI) aber auch andere Eigenschaften wie das „plate-out" Verhalten. Für die Herstellung
von großflächigen,
transparenten Spritzgussartikeln wie Verscheibungen sind solche
Additive im Polycarbonat daher nicht geeignet. Additive, die sowohl
die Fließeigenschaft
der Polycarbonatzusammensetzung verbessern und gleichzeitig die
optischen Eigenschaften des Polycarbonats nicht verschlechtern sind
im Stand der Technik daher bisher nicht bekannt.
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Polycarbonatzusammensetzung
bereit zu stellen, die eine verbesserte Fließeigenschaft gegenüber Standard-Bisphenol
A-Polycarbonat bei gleichzeitigem Erhalt der optischen Eigenschaften
und ohne Molekulargewichtsabbau zeigt. Überraschenderweise wurde gefunden,
dass diese Aufgabe durch Polycarbonatzusammensetzungen mit Epoxydharzen,
die entweder nach einem speziellem Reinigungsverfahren gereinigt wurden
oder vorher getrocknet wurden und somit einen Wassergehalt von kleiner
0,1 Gew.-% ausweisen, gelöst
werden kann.
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit auch die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Reinigung von oligomeren Epoxydharzen der allgemeinen
Formel (I)
worin
R
1, R
2 unabhängig voneinander
für H,
C
1-C
12 Alkyl-, cyclisches
C
5-C
12-Alkyl-, Phenyl- oder Benzylgruppen
steht und
n eine natürliche
Zahl von 0 bis 20 ist
umfassend die Schritte,
- (a) Lösen
der Verbindung der Formel (I) in einem organischen Lösungsmitteln,
- (b) anschließend
Hinzufügen
eines Adsorbens
- (c) Rühren
der gelösten
Verbindung der Formel (I) mit dem Absorber für 0,2 bis 24 h
- (d) Filtration der Lösung
mit dem Absorber über
einen Partikelfilter mit einer Porengröße im Bereich von 0,1 bis 30 μm
- (e) Entfernung des Lösungsmittels
aus dem aus Schritt (d) erhaltenen Filtrats und anschließende
- (f) Trocknung des aus Schritt (e) gewonnenen Rückstandes
bis der Wassergehalt weniger als 0,1 % beträgt
gelöst.
Vorteilhaft
wird in dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren
der Schritt (f) bei Temperaturen im Bereich von 80 bis 150°C und einem
Druck von 0,01 bis 1 bar durchgeführt.
Vorteilhaft
wird in dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren
als Adsorbens saures, basisches und/oder neutrales Aluminiumoxid-Pulver
eingesetzt wird, dass eine Aktivitätsstufe im Bereich von 1 bis
2 besitzt.
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäß gereinigten
oligomeren Epoxydharzes als Additiv für Polycarbonat.
Vorteilhaft
ist die Verwendung des erfindungsgemäß gereinigten oligomeren Epoxydharzes
als Fließmittel
in Polycarbonat.
Die
Epoxydharze der allgemeinen Formel (I)
sind Verbindungen
in denen R
1, R
2 unabhängig voneinander
für H,
C
1-C
12 Alkyl-, cyclisches
C
5-C
12-Alkyl-, Phenyl- und/oder, Benzylgruppen
stehen. Bevorzugt sind R
1 und R
2 unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe H, CH
3- und Cyclohexylgruppen.
Der Index n ist eine natürliche
Zahl, die so gewählt
wird, dass ein Molekulargewichtsmittel von 340 bis 10.000, bevorzugt
von 700 bis 4000 erreicht wird. Somit liegt der Index n im Bereich
von 0 bis 20, bevorzugt im Bereich von 0 bis 9, besonders bevorzugt
im Bereich von 1 bis 4.
Kommerziell
erhältliche
Epoxydharze der allgemeinen Formel (I) wie Epikote® 1001
der Firma Hanf+Nelles GmbH Co KG (Epoxydgehalt 2000 bis 2220 mmol/kg;
Viskosität
bei 25°C
5,3 bis 6,8 mPas) enthalten häufig
Verunreinigungen. Unter Verunreinigungen sind Wassergehalte von >0,1% zu verstehen sowie Rückstände, die
sich aus dem Herstellungsverfahren der Epoxydharze ergeben wie z.B.
Spuren von HCl. Diese Verunreinigungen können nach Einarbeitung – insbesondere
bei Mengen im Bereich von einigen Gew.-ppm – des Epoxydharzes zur Schädigung von
Polycarbonat führen.
Zur
Beseitigung der Verunreinigungen wird das Epoxydharz der Formel
(I) in einem organischen Lösungsmittel
gelöst.
Die organischen Lösungsmittel
sind ausgewählt
aus der Gruppe von Aceton, Dichlormethan, Chloroform, Ethylacetat
und Diethylether. Als bevorzugtes organisches Lösungsmittel wird Aceton verwendet
(Verfahrensschritt (a)). Anschließend wird das im organischen
Lösungsmittel
gelöste
oligomere Epoxydharz mit einem Adsorbens umgesetzt. Die Adsorbentien
sind ausgewählt
aus der Gruppe von neutralem, saurem und/oder basischem Aluminiumoxid,
bevorzugt aus neutralem oder basischem Aluminiumoxid mit einer Aktivitätsstufe
im Bereich von 1 bis 2. Bevorzugte Adsorbentien sind neutrales oder
basisches Aluminiumoxid (Verfahrensschritt (b)) mit einer Aktivitätsstufe
von 1 bis 2. Nach der Zugabe des Adsorbens wird die Mischung aus
gelöstem
Epoxydharz und Adsorbens für
mehrere Stunden gerührt.
Bevorzugt wird für
0,5 bis 2 Stunden gerührt
(Verfahrensschritt (c)). Anschließend wird in einem weiteren
Verfahrensschritt (Verfahrensschritt ((d)) das Adsorbens von der
Lösung
abfiltiert und das Filtrat aufgefangen. Für die Filtration werden Partikelfilter
eingesetzt. Die Porengröße der Partikelfilter
richtet sich nach der Partikelgröße des eingesetzten
Adsorbens. Um sicher zustellen, dass keine Adsorbenspartikel im
Filtrat verbleiben wird die Porengröße des Partikelfilters kleiner
gewählt
als die Adsorbenspartikelgröße. Bevorzugt
ist eine Porengrößegröße von 0,1
bis 10 μm
bei einer Adsorbenspartikelgröße von 20
bis 200 μm.
Aus dem so abgetrennten Filtrat wird anschließend das Lösungsmittel entfernt (Verfahrensschritt
(e)). Die Entfernung des Lösungsmittels
erfolgt durch die üblichen
dem Fachmann bekannten Methoden wie Eindampfen, bevorzugt unter
Anlegen eines Vakuums. Der nach dem Verfahrensschritt (e) zurückbleibende
Rückstand
wird anschließend
getrocknet (Verfahrensschritt (f)). Bevorzugt wird der Rückstand
bei Temperaturen im Bereich von 80 bis 150°C und bei einem Druck im Bereich
von 0,01 bis 1 bar getrocknet. Besonders bevorzugt sind Temperaturen
im Bereich von 100 bis 140°C und
einem Druck im Bereich 0.01 bis 0,5 bar. Die Trocknung wird solange
durchgeführt,
bis der Wassergehalt <0,1%
beträgt,
wobei die Wassergehaltsmessung mit einem Halogen Moisture Analyzer
HG 53 durchgeführt wird.
Die
so gereinigten oder getrockneten Epoxydharze können als Additive in Polycarbonat
eingesetzt werden. Besonders bevorzugt ist der Einsatz der Epoxydharze
als Fließmittel
in Polycarbonat.
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält
95,0 bis 99,3 Gew.-% aromatisches Polycarbonat und 0,7 bis 5,0 Gew.-%
oligomeres nach dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren behandeltes
Epoxydharz oder getrocknetes Epoxydharz der Formel (I). Bevorzugt
werden 99.0 bis 97.0 Gew.-% aromatisches Polycarbonat und 1,0 bis
3,0 Gew.-% des oligomeren nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gereinigtem Epoxydharz
oder ein getrocknetes Epoxydharz der Formel (I) mit einem Wassergehalt
kleiner 0,1 Gew.-%. Dieses oligomere getrocknete oder gereinigte
Epoxydharz der Formel (I) besitzt bevorzugt ein mittleres Molekulargewichten
Mn (Zahlenmittel) von 340 bis 10.000, besonders
bevorzugt von 700 bis 4.000 (gemessen mittels Gelpermeationschromatographie
mit Polystyrol-Standard und THF als Lösungsmittel bei Raumtemperatur)
Die Epoxydharze der Formel (I) sind bekannt und aus Bisphenol A
und Epichlorhydrin herstellbar wie bei Kirk Othmer „Enzyclopedia
of Chemical Technology" 4.
Ed. Vol. 9, S. 731 ff. beschrieben.
Die
in den erfindungsgemäßen Polycarbonat-Mischungen
eingesetzten aromatischen Polycarbonate können sowohl Homopolycarbonate
als auch Copolycarbonate sein; dabei können die Polycarbonate in bekannter
Weise linear oder verzweigt sein.
Wie
auch bereits in DE-A 2 119 799 beschrieben, erfolgt die Herstellung
von Polycarbonaten unter Beteiligung phenolischer Endgruppen, nach
dem Phasengrenzflächenverfahren
oder auch nach dem Verfahren in homogener Phase. Aromatisches Polycarbonat
das nach beiden Verfahren hergestellt wird, kann in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
eingesetzt werden.
Die
Herstellung von Polycarbonat nach dem Phasengrenzflächenverfahren
ist im Stand der Technik wie bei H. Schnell, Chemistry and Physics
of Polycarbonates, Polymer Reviews, Vol. 9, Interscience Publishers,
New York 1964 S. 33 ff. und in Polymer Reviews, Vol. 10, „Condensation
Polymers by Interfacial and Solution Methods", sowie bei Paul W. Morgan, Interscience
Publishers, New York 1965, Kap. VIII, S. 325 beschrieben.
Die
aromatischen Polycarbonate für
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
können
aber auch aus Diarylcarbonaten und Diphenolen nach dem bekannten
Polycarbonatverfahren in der Schmelze, dem so genannten Schmelzumesterungsverfahren
wie es in WO-A 01/05866 und WO-A 01/05867 beschrieben ist, hergestellt
werden. Gleichzeitig sind aber auch aromatische Polycarbonate aus
Umesterungsverfahren (Acetatverfahren und Phenylesterverfahren)
wie sie in US-A 3 494 885, US-A 4 386 186, US-A 4 661 580, US-A
4 680 371 und US-A 4 680 372, EP-A 26 120, EP-A 26 121, E-A 26 684,
EP-A 28 030, EP-A 39 845, EP-A 39 845, EP-A 91 602, EP-A 97 970, EP-A 79
075, EP-A 146 887, EP-A 156 103, EP-A 234 913 und EP-A 240 301 sowie
in den DE-A 1 495 626 und DE-A 2 232 977 beschrieben sind, einsetzbar.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung der Zusammensetzung erfolgt durch Zugabe des Epoxydharzes
zum Polycarbonat. Die Zudosierung des Epoxydharzes kann während der
Aufarbeitungsphase nach der Polymersynthese oder auch nachträglich, beispielsweise
durch anschließende
Zumischung in einem Compoundierextruder vorgenommen werden.
Wird
die Compoundierung gewählt,
können
die Epoxydharze bzw. deren Gemische in Substanz oder als Masterbatch
von 0.5 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 5 Gew.-% Epoxydharz in einem
Polycarbonat dem Compoundierextruder zugeführt werden. Im gleichen Verarbeitungsschritt
können
gegebenenfalls weitere Additive im Gemisch mit dem Epoxydharz oder
dessen Masterbatch zugegeben werden.
Wird
der Aufarbeitungsschritt zur Zugabe des Epoxydharzes gewählt, so
kann das Harz, gegebenenfalls mit weiteren Additiven, der einzuengenden
Polycarbonatlösung
beigemengt werden.
Erfolgt
die Konzentrierung der Polycarbonatlösung aus dem Polycarbonat-Herstellungsverfahren durch
einen Ausdampfextruder, so kann wie bei der Compoundierung verfahren
werden, oder die Zugabe des Harzes, das mit weiteren Additiven versehen
wurde erfolgt mittels Masterbatche über einen Seitenextruder und werden
so dem Ausdampfextruder zugeführt.
Die
Zugabe als Masterbatch erfolgt bevorzugt als 0.5 bis 20 Gew.-%iger,
vorzugsweise als 1 bis 5 Gew.-%iger Masterbatch aus dem getrockneten
oder gereinigtem, oligomeren Epoxydharz in einem thermoplastischen
Polycarbonat, wobei das Polycarbonat, in das der Masterbatch eingearbeitet
wird, dem aromatischen Polycarbonat aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
entspricht, in Form seiner Schmelze oder als Lösung vorliegt, eingearbeitet
wird und zwar in Mengen von 0.5 bis 5 Gew.-%.
Das
als Masterbatch eingesetzte thermoplastische Polycarbonat entspricht
entweder dem für
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eingesetztes Polycarbonat, kann aber auch davon verschieden sein.
Andere thermoplastische Polycarbonate, die als Masterbatch eingesetzt
werden können,
sind modifizierte Polycarbonate, wie beispielsweise Copolycarbonate.
Bevorzugt ist die Verwendung von Bisphenol A Polycarbonat im Masterbatch.
Sollte das oligomere Epoxydharz in eine Polycarbonatlösung eingearbeitet
werden, so werden für
das aromatische Polycarbonat organische Lösungsmittel verwendet wie Dichlormethan
oder Mischungen von Dichlormethan und Chlorbenzol. Bevorzugt ist
Dichlormethan als Lösungsmittel.
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auch noch zusätzliche
Additive enthalten. Solche Additive sind Flammschutzmittel, Entformungsmittel,
Antistatika, UV-Stabilisatoren, Thermostabilisatoren, wie sie für aromatische
Polycarbonate bekannt sind, in den für Polycarbonat üblichen
Mengen. Bevorzugt sind 0,1 bis 1,5 Gew.-% bezogen auf das eingesetzte
Polycarbonat. Beispiele für
derartige Additive sind Entformungsmittel auf Basis von Stearinsäure und/oder
Stearinalkohol, besonders bevorzugt Pentaerythritstearat, Trimethylolpropantristearat,
Pentaerytritdistearat, Stearylstearat, und Glycerinmonostearat,
sowie Thermostabilisatoren auf Basis von Phosphanen und Phosphiten.
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind somit auch Zusammensetzungen, die
das aromatische Polycarbonat, das gereinigte oligomere Epoxydharz
sowie wenigstens ein zusätzlichen
Additiv ausgewählt
aus der Gruppe von Entformungsmitteln, Flammschutzmitteln, Antistatika,
UV-Stabilisatoren, Thermostabilisatoren, enthält.
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
lassen sich zu üblichen
Bedingungen auf den üblichen Maschinen
zu beliebigen Formkörpern
wie Platten, Folien, Fäden,
Linsen, Scheiben, Apparategehäusen
verarbeiten. Die erfindungsgemäßen Polycarbonate
können
auf allen für
thermoplastische Formmassen geeigneten Anlagen verarbeitet werden.
Die erfindungsgemäßen Polycarbonate
müssen
wie bei Polycarbonat üblich vorgetrocknet
werden. Die erfindungsgemäßen Polycarbonate
können
in einem weiten Verarbeitungsspielraum nach allen üblichen
Verfahren wie Spritzgießen
und Extrudieren sowie Spritzblasformen geformt werden. Eine Übersicht
zu diesen Verfahren ist z. B. in Kunststoffhandbuch 1992, Polycarbonate,
Polyacetale, Polyester, Celluloseester hrsg. W. Becher S. 211 ff
zusammengestellt. Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind auch
die Polycarbonate wie sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden
und deren Verwendung zur Herstellung von Extrudaten und Formkörpern, insbesondere
solchen zur Verwendung im transparenten Bereich, ganz besonders
im Bereich optischer Anwendungen wie z.B. Platten, Stegplatten,
Verglasungen, Streuscheiben, Lampenabdeckungen oder optischer Datenspeicher,
wie Audio-CD, CD-R(W), DVD, DVD-R(W), Minidiscs in ihren verschiedenen
nur lesbaren oder aber einmalbeschreibbaren gegebenenfalls auch
wiederholt beschreibbaren Ausführungsformen.
Die
Extrudate und Formkörper
aus dem erfindungsgemäßen Polymeren
sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Anmeldung.
Weitere
Anwendungen sind beispielsweise, ohne jedoch den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung einzuschränken:
- 1. Sicherheitsscheiben, die bekanntlich in
vielen Bereichen von Gebäuden,
Fahrzeugen und Flugzeugen erforderlich sind, sowie als Schilde von
Helmen.
- 2. Folien
- 3. Blaskörper
(s.a. US-A 2 964 794), beispielsweise 1 bis 5 Gallon Wasserflaschen.
- 4. Lichtdurchlässige
Platten, wie Massivplatten oder insbesondere Hohlkammerplatten,
beispielsweise zum Abdecken von Gebäuden wie Bahnhöfen, Gewächshäusern und
Beleuchtungsanlagen.
- 5. Optische Datenspeicher, wie Audio CD's, CD-R(W)'s, DCD's, DVD-R(W)'s, Minidiscs und den Folgeentwicklungen
- 6. Ampelgehäuse
oder Verkehrsschilder
- 7. Schaumstoffe mit offener oder geschlossener gegebenenfalls
bedruckbarer Oberfläche
- 8. Fäden
und Drähte
(s.a. DE-A 11 37 167)
- 9. Lichttechnische Anwendungen, gegebenenfalls unter Verwendung
von Glasfasern für
Anwendungen im transluzenten Bereich
- 10. Transluzente Einstellungen mit einem Gehalt an Bariumsulfat
und oder Titandioxid und oder Zirkoniumoxid bzw. organischen polymeren
Acrylatkautschuken (EP-A 0 634 445, EP-A 0 269 324) zur Herstellung von
lichtdurchlässigen
und lichtstreuenden Formteilen.
- 11. Präzisionsspritzgussteile,
wie Halterungen, z.B. Linsenhalterungen; hier werden gegebenenfalls
Polycarbonate mit Glasfasern und einem gegebenenfalls zusätzlichen
Gehalt von 1 bis 10 Gew.-% Molybdändisulfid (bez. auf die gesamte
Formmasse) verwendet.
- 12. optische Geräteteile,
insbesondere Linsen für
Foto- und Filmkameras (DE-A 27 01 173).
- 13. Lichtübertragungsträger, insbesondere
Lichtleiterkabel (EP-A 0 089 801) und Beleuchtungsleisten
- 14. Elektroisolierstoffe für
elektrische Leiter und für
Steckergehäuse
und Steckverbinder sowie Kondensatoren.
- 15. Mobiltelefongehäuse.
- 16. Network interface devices
- 17. Trägermaterialien
für organische
Fotoleiter
- 18. Leuchten, Scheinwerferlampen, Streulichtscheiben oder innere
Linsen.
- 19. Medizinische Anwendungen wie Oxygenatoren, Dialysatoren.
- 20. Lebensmittelanwendungen, wie Flaschen, Geschirr und Schokoladenformen.
- 21. Anwendungen im Automobilbereich, wie Verglasungen oder in
Form von Blends mit ABS als Stoßfänger.
- 22. Sportartikel wie Slalomstangen, Skischuhschnallen.
- 23. Haushaltsartikel, wie Küchenspülen, Waschbecken,
Briefkästen
- 24. Gehäuse,
wie Elektroverteilerkästen
- 25. Gehäuse
für elektrische
Geräte
wie Zahnbürsten,
Föne, Kaffeemaschinen,
Werkzeugmaschinen, wie Bohr-, Fräs-,
Hobelmaschinen und Sägen
- 26. Waschmaschinen-Bullaugen
- 27. Schutzbrillen, Sonnenbrillen, Korrekturbrillen bzw. deren
Linsen.
- 28. Lampenabdeckungen
- 29. Verpackungsfolien
- 30. Chip-Boxen, Chipträger,
Boxen für
Si-Wafer
- 31. Sonstige Anwendungen wie Stallmasttüren oder Tierkäfige.