DE2415925C3 - Elektroschlackenofen zur Raffination von Roheisenschmelzen - Google Patents
Elektroschlackenofen zur Raffination von RoheisenschmelzenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Elektroschlackenofen
zur Raffination von Roheisenschmelzen unter Anwendung einer verstellbaren nicht abschmelzenden
Elektrode.
Es ist ein Elektroschlackenofen zur Behandlung von Roheisenschmelzen bekannt, der einen ausgefutterten
Körper besitzt, in welchem der Boden und die inneren Wände aus einem stromleitenden feuerfesten Werkstoff
z. B. aus Graphit ausgeführt sind.
Die bekannten öfen haben eine nicht abschmelzende Elektrode, die mittels eines Antriebs in die Ofenwanne
zur Erzeugung eines elektrischen Lichtbogens zwischen dieser Elektrode und der Roheisenschmelze, die sich in
der Ofenwanne befindet, eingetaucht wird.
Die bekannten öfen ermöglichen keine optimale Raffination der Roheisenschmelze, da sie keine starke
Überhitzung des Metalls ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Elektroschlackenofen zur Raffination von Roheisenschmelzen
anzugeben, der eine für die Raffination und das nachfolgende Gießen günstige Überhitzung zu
erzielen gestattet.
Dies wird bei einem Elektroschlackenofen zur Raffination von Roheisenschmelzen, enthallend einen
ausgefütterten Körper, in welchem der Boden und die inneren Wände aus einem stromleitenden feuerfesten
Werkstoff ausgeführt sind, und mindestens eine nicht abschmelzende Elektrode, die in die Ofenwanne mittels
eines Antriebs eingetaucht wird, erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei symmetrischer Anordnung der
Elektrode in einer zylinderförmigen Ofenwanne der Innendurchmesser der Wanne, der durch die Flächen
der stromführenden Wände, welche mit der Roheisenschmelze unmittelbar in Berührung kommen, begrenzt
ist, 2 bis 4 Durchmesser der einzuführenden Elektrode beträgt.
Wie Versuche gezeigt haben, ist bei diesem Verhältnis des Innenhohlraumes der Ofenwanne zum Elektrodendurchmesser
eine maximal effektive Behandlung der Roheisenschmelze möglich.
Für den Fall, daß mehrere nicht abschmelzende
Elektroden vorhanden sind, ist in Weiterbildung der Erfindung zur Einhaltung des angegebenen Verhältnisses
der Durchmesser vom Gesamtquerschnitt sämtlicher Elektroden auszugehen.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung,
welche den Längsschnitt eines erfinduugsgemäßen Elektroschlackenofens zur Roheiscnbehandlung
zeigt, näher erläutert.
Der Eiektroschlackenofen zur Raffination der Roheisenschmelze
besteht aus einem Körper 1, der auf einem Fundament 2 steht und im Inneren mit einem
wärmeisolierenden Werkstoff 3 ausgefüttert ist.
Die Innenflächen der Ausfütterung und der Boden sind mit einem stromleitenden feuerfesten Werkstoff 4
überzogen. Der Ofen ist von oben mit einem Deckel 5 verschlossen. Durch eine öffnung in dem Deckel 5 ist
eine nicht abschmelzende Elektrode 6 eingeführt, die längs ihrer Achse mittels eines Antriebs 7 über einen
Umlenkblock 8 und einen Schlitten 9 auf einer Säule 10 verstellbar ist. Der elektrische Strom wird der nicht
abschmelzenden Elektrode mit Hilfe eines biegsamen Kabel? 11. wassergekühlter Rohre 12 und eines
wassergekühlten Elektrodenhalters 13 zugeführt. Der Innendurchmesser der Ofenwanne, der durch die Fläche
der ausgefütterten stromführenden Wände, welche mit der Schmelze unmittelbar in Berührung kommen,
befrenzt ist, beträgt 2 bis 4 Durchmesser der einzuführenden Elektrode. Das Verhältnis Wannendurchmesser
zu Elektrodendurchmesser wird entsprechend den elektrischen Daten der Prozeßführung
gewählt.
Für den Fall, daß ein Elektroschlackenofen mit mehreren nicht abschmelzenden Elektroden zum
Einsatz kommt, wird zur Einhaltung des obengenannten optimalen Verhältnisses der Durchmesser vom Gesamtquerschnitt
sämtlicher Elektroden ausgegangen.
Zum Abstich des raffinierten Metalls aus dem Ofen sind eine Abstichöffnung 14 und eine Stichrinne 15
vorgesehen.
Der Elektroschlackenofen arbeitet folgendermaßen: Vor dem Betrieb wird der Ofen mit einem tragbaren
Gasbrenner auf eine Temperatur von 700 bis 8000C vorgewärmt. Danach wird der stromführende Boden
mit einem metallischen »Impfstoff« zv,ecks Vermeidung eines Durchbrennens des Bodens durch den elektrischen
Lichtbogen beschickt.
Es wird der elektrische Strom eingeschaltet und durch die Verstellung der Elektrode 6 ein elektrischer
Lichtbogen erzeugt, wobei man zugleich ein vorher mit exothermem Pulver vermischtes stromleitendes Flußmittel
zuschüttet.
Das Flußmittel wird unter Einwirkung der hohen Temperatur des elektrischen Lichtbogens geschmolzen
und bildet ein Schlackenbad. Durch die Verstellung der Elektrode wird der Lichtbogen-Schmelzvorgang der
Schlacke in die bogenfreie Elektroschlackenerhitzung überführt. Wenn die Schlackenschmelze eine Temperatur
im Bereich von 1600 bis 1700°C erreicht, wird
flüssiges Roheisen in den Ofen durch die öffnung im Deckel eingegossen. Das flüssige Roheisen, das ein
größeres spezifisches Gewicht hat, verteilt sich unter der heißen Schlackenschicht, wo es teilweise infolge
Wärmeleitung, teilweise infolge der Durchmischung auf die erforderliche Temperatur überhitzt wird und von
schädlichen nichtmetallischen Einschlüssen und Gasen gereinigt wird.
Es zeigte sich, daß bei einem Durchmesser des
Innenraumes der Wanne von weniger als 100 mm bei der Führung des Elektroschlackenprozesses mit einer
Spannung und einer Stromdichte, die für die üblichen Elektrodendurchmesser kennzeichnend sind, u. z. 40
Volt und 30 A/cm2, die Bildung von örtlichen Herden des Lichtbogenvorganges längs des Ringspaltes zwischen
der Elektrode und der stromführenden Ausfütterung beobachtet wird. Vergehe bei Verwendung des
Arbeitsraumdurchmessers 150 und 180 mm haben ein intensiveres Entslehen von Lichtbogenentladungen
ergeben.
Versuche mit Wannendurchmesser 220 bis 250 mm haben einen stabilen Elektroschlackenvorgang ergeben.
Spannungsänderungen im Bereich der Spannungen für die Führung von Elektroschlackenumschmelzvorgängen
haben keine Änderung der beobachteten Situation herbeigeführt, wahrscheinlich infolge einer begleitenden
Änderung von Temperaturverhältnissen. Eine weitere Vergrößerung des Wannendurchmessers bis
400 mm hat einen stabilen Verlarf des Überhitzungsvorjanges
erwiesen. Eine Vergrößerung des Wanneniurchmessers
bis 500 mm und mehr hat bei der gleichen berechneten Stromdichte (infolge eines tieferen Eintauchens
der Elektrode in die Schlacke) eine erhebliche Herabsetzung der Metallüberhitzung herbeigeführt.
Wenn bei der Schmelzführung unter Einsatz der Wanne mit einem Durchmesser im Bereich von 2 bis 4
Elektrodendurchmessern eine Metallüberhitzung von 1500 bis 15500C erzielt wird, ist es bei der Einhaltung
derselben elektrischen Daten und der Leistung der Wanne mit einem Durchmesser, der 5 Elektrodendurchmesser
betrug, nicht gelungen, das Metall auf mehr als 14000C zu überhitzen. Das ist vielleicht mit einer
Schwächung der elektromagnetischen Kräfte und der Art der Wärmeübertragung verbunden, wenn der
Durchmesser des Arbeitsraumes wesentlich vergrößer: wird. Das Schlackenbad wird mit Hilfe des elektrischen
ίο Stroms ununterbrochen eine gewisse Zeitspanne lang
erwärmt, wobei der Strom dank der stromleitenden Ausfütterung das Schlackenbad gleichmäßig und. intensiv
erwärmt, wodurch der thermische Wirkungsgrad des Ofens bedeutend erhöht wird.
Vor dem Gießen des flüssigen Metalls wird der elektrische Strom abgeschaltet und die Abstichöffnung
für das Metall geöffnet. Das Metallgießen kann sowohl vollständig, als auch zum Teil erfolgen.
Der erfindungsgemäße Elektroschlackenofen für die Behandlung des schmelzflüssigen Metalls ist in der
Bedienung unkompliziert, er gestattet eine effektive Aufkohlung und Beruhigung des Metalls bei entsprechender
chemischer Zusammensetzung der Schlacke und eine hohe Temperatur derselben zu erzielen, sowie
Metall mit hoher Temperatur zu gewinnen, was bei der Herstellung von dünnwandigen Gußstücken von großer
Bedeutung ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Elektroschlackenofen zur Raffination von Roheisenschmelzen, enthaltend einen ausgefüttertes
Körper, dessen Boden und innere Wände mit einem stromleitenden Werkstoff ausgekleidet sind, und
mindestens eine nicht abschmelzende Elektrode, weiche in die Ofenwanne mittels eines Antriebs
eingetaucht wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei symmetrischer Anordnung der
Elektrode (6) in einer zylinderförmigen Ofenwanne der Innendurchmesser der Wanne, die durch die
Flächen der stromführenden mit der Roheisenschmelze unmittelbar in Berührung kommenden
Wände begrenzt ist, 2 bis 4 Durchmesser der einzuführenden Elektrode (6) beträgt.
2. Elektroschlackenofen nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung mehrerer
nicht abschmelzender Elektroden der Durchmesser des Gesamtquerschnittes sämtlicher Elektroden für
die Bestimmung des Durchmesserverbältnisses zugrunde gelegt ist.
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DE2415925B2 DE2415925B2 (de) | 1975-10-23 |
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