DE2410089B2 - Supraleitende logische Schaltung - Google Patents
Supraleitende logische SchaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine supraleitende logische Schaltung mit wenigstens einem Josephson-Kontakt.
Logische Schaltungen finden in weitestein Maße
Anwendung in Daten- oder Informationsverarbeitungsanlagen jeglicher Art. Auf der Suche nach
immer schnelleren, räumlich kleineren und letztlich auch billigeren Schaltungen mit geringem Leistungsverbrauch sind bereits seit langem Schaltungen vorgeschlagen
worden, bei denen die in gewissen Materialien bei sehr niedrigen Temperaturen auftretende
Supraleitfähigkeit ausgenutzt wird. Auch die erfinduncsgemäße logische Schaltung macht von den im
Gebiet der Supraleitfähigkeit auftretenden Eigenschaften Gebrauch. Es finden Josephson-Kontakte
Anwendung, deren Arbeitsweise auf dem sogenannten Josephson-Effekt beruhen, dessen grundsätzliche
theoretische Erklärunc in einem Artikel »Possible New Effekt in Superconductive Tunneling« gegeben
ist, der um B. D. Josephson in »Physics Letters«
im Juli 1962 auf den S. 251 bis 253 pub'izicrt wurde.
Die bei Temperaturen von wenigen Grad Kelvin operierenden supraleitenden Josephson-Kontakte
können, abhängig vom sie durchfließenden Strom, zwei grundsätzlich verschiedene Zustände einneh- '
men: im Bereich unterhalb des sogenannten maximalen Josephson-Stroms Imux (ließt ein Elektronenpaar-Tunnelstrom,
der Spannungsabfall über dem Josephson-Kontakt ist hierbei gleich Null; man
spricht vom »supraleitenden« Zustand. Beim Überschreiten des Stromwertes Imax schaltet .das Element
in einen Zustand um, bei dem t/in Ein-Teilchen-Tunnelstrom
fließt; dieser ruft einen Spannungsabfall hervor, die sogenannte Lückenspannung V0. Dieser
Zustand wird als »normalleitend« bezeichnet. Wird nach erfolgtem Umschalten in den normalleitenden
Zustand der Strom wieder reduziert, so tritt ein Hysterese-Effekt auf, d. h., der Übergang zum supraleitenden
Zustand erfolgt bei einer Stromstärke, die beträchtlich unter dem Wert/m(IJC liegt. Der Wert
des maximalen Josephson-Stroms lmux kann durch ™
von außen an den Kontakt angelegte magnetische Kontrollfelder beeinflußt werden: Innerhalb eines
gewissen Bereichs der Größe des Magnetfeldes wird der Wert des maximal möglichen Josephson-Stroms
bei kurzen Kontakten mit steigenden Magnetfeldern verringert, während bei langen Kontakten eine lineare
Abhängigkeit zwischen lmas und dem Magnetfeld
besteht.
Da die Josephson-Kontakte zwei stabile unterschiedliche Zustände einnehmen können, bieten sie
sich zur Verwendung in Speichern an. Solche Speicher wurden unter anderem beschrieben in der US-PS
36 26 391 wie auch im IBM Technical Disclosure Bulletin, Vol. 14, Nr. 4, vom September 1971. Darüber
hinaus können Josephson-Kontakte aber auch in logischen Schaltungen Verwendung finden. In der
US-PS 32 81609 wird eine solche" Schaltung beschrieben:
Logisch zu verknüpfende Eingangsströme werden einem Josephson-Kontakt zugeführt; überschreitet
der den Kontakt durchfließende Strom dessen maximalen Josephson-Stromwert, so schaltet
der Kontakt in den normalleitenden Zustand. Hieraus resultiert ein Ausgangsstrom, der durch einen
dem Josephson-Kontakt parallelgeschalteten Lastwiderstand fließt. Da kein Ruhestrom verwendet
wird, findet keine Verstärkung statt. Nicht gezeigt ist, wie dif^se Schaltungen im Zusammenhang mit
weiteren logischen Schaltkreisen operieren können, ein Erfordernis, das für Datenverarbeitungsanlagen
von großer Wichtigkeit ist. Da in der angegebenen Schaltung selbst weder eine Verstärkung noch eine
Entkopplung aufeinanderfolgender Schaltungen erfolgt, ist ein Einsatz in komplexen Schaltanordnungen
nur unter Anwendung weiterer Mittel denkbar.
Ferner ist bereits aus der obengenannten US-PS 32 81 609 und anderen Veröffentlichungen, wie z. B.
von J. Matisoo in Proc. IEEE, Vol. 55, Februar 1967, S. 172 ff., vorgeschlagen, die Tatsache auszunutzen, daß der maximale Josephson-Strom durch
angelegte Magnetfelder reduziert und somit bereits beim Fließen eines Ruhestroms //ί,,</,,,β.ν ein Umschalten
in den normalleitenden Zustand möglich wird. Die logisch zu verknüpfenden Eingangsströme
werden in unmittelbarer Nähe des Joscphson-Kontakts angebrachten Steuerelektrode!! zugeführt. Erreicht
das von den Eingangsströmen erzeugte Gcsamtfeld einen hinreichend großen Wert, so erfolgt
das Umschalten. Dies bewirkt einen Stromfluß über eine parallel zum Josephson-Kontakt geschaltete
Übertragungsleitung, die ihrerseits wiederum Steuer-Magnetfelder für nachfolgende Josephson-Kontaktschahungen
erzeugt. Bei dieser Schaltung ist zwar sowohl eine Verstärkung als auch eine Entkopplung
gegeben, aber da die verwendeten Josephson-Kontakte mehrere Steuer-Elektroden aufweisen müssen,
ergeben sich relativ große Abmessungen des Josephson-Kontakts. Dies bedingt wiederum hohe Ströme,
d. h., eine Vielzahl solcher Schaltungen kann praktisch niciii parallel an eine gemeinsame Stromquelle
angeschlossen werden, sondern ist in Reiht- zu schalten, um Verlustleistungen in erträglichen Grenzen zu
halten. Die Serien-Schaltung verhindert jedoch eine gute Entkopplung, da sich eine Spannungsänderung
in einer Schaltung zwangsläufig auf die anderen, vom gleichen Strom durchflossenen Schaltungen auswirkt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht im Hinblick auf die Nachteile der dem Stande der
Technik angehörenden Vorrichtungen darin, eine logische Schaltung mit wenigstens einem Josephson-Kontakt
anzugeben, die in Schaltungsanordnungen mit einer Vielzahl von miteinander verknüpften
Schaltungen verwendet werden kann, da sie die Forderungen nach einer hinreichenden Verstärkung sowie
nach einer Entkopplung aufeinanderfolg;nder Schaltungen erfüllen soll.
Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch gekennzeichnete Erfindung gelöst. Weitere Merkmale,
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Die erfindungsgemäße Schaltung weist außer der schon besprochenen Verstärkung und der Entkopplung
aufeinanderfolgender Schaltungen noch folgende, weitere Vorteile auf:
Es lassen sich mit ihr logische Schaltungen aufbauen, deren Leistungsverbrauch sehr gering
ist.
Der Aufbau und somit die Herstellung der Schaltungen ist einfacher als bei leistungsmäßig
vergleichbaren Schaltungen.
Der Platzbedarf der Schaltung ist gering und somit die Packungsdichte groß.
Die Arbeitsgeschwindigkeit der Schaltung und damit ihie Taktfrequenz für logische Operationen einschließlich des Rückstellen in eine definierte Ausgangslage ist hoch.
Die gegenseitige Beeinflussung der an der gleichen Spannungsquelle angeschlossenen Schaltung ist gering, wenn hierbei eine konstante Quelle mit geringem Innenwiderstand verwendet wird.
Der Platzbedarf der Schaltung ist gering und somit die Packungsdichte groß.
Die Arbeitsgeschwindigkeit der Schaltung und damit ihie Taktfrequenz für logische Operationen einschließlich des Rückstellen in eine definierte Ausgangslage ist hoch.
Die gegenseitige Beeinflussung der an der gleichen Spannungsquelle angeschlossenen Schaltung ist gering, wenn hierbei eine konstante Quelle mit geringem Innenwiderstand verwendet wird.
Durch die erfindungsgemäße Wahl der Bau ,. elemente der Schaltung können die bei der Her
stellung von Josephson-Kontakten unvermeid baren Toleranzabweichungen von den Soll
werten automatisch kompensiert werden.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand voi
Ausführungsbcispiclen und den Zeichnungen nähe erläutert. Hs zeigt
Fig. IA eine schcmalische Darstellung eines i
der vorgeschlagenen Schaltung verwendeten Joseph
son-Kontakts,
Fig. IB die charakteristische Strom-Spannung;
Kennlinie eines Josephson-Kontakts,
F i g. 1 C die Stromverteilungskurve des in Fi g. IA
gezeigten Josephson-Kontakts,
Fi g. 1 D das für den in Fig. 1 A gezeigten Josephson-Kontakt
verwendete Schaltungssymbol.
F i g. 2 das Diagramm einer ODER-/UND-Schaltung,
F i g. 3 A ein als Inverter einsetzbares Josephson-Element,
Fig. 3B das Diagramm einer NAND-/NOR-Schaltung,
F i g. 4 eine Josephson-Kontakt-Verstärkeranordnung,
F i g. 5 ein Strom-Spannungs-Diagramm einer Schaltung, in dem die charakteristische Kennlinie
des verwendeten Josephson-Kontakts sowie sich bei unterschiedlichen Belastungen einstellende Arbeitspunkte dargestellt sind,
F i g. 6 A eine Strom-Spannungs-Kennlinie einer »Weak Link«,
Fig. 6B ein Strom-Spannungs-Diagramm einer
Schaltung, in der der Anschlußwiderstand durch eine »Weak Link« nach F i g. 6 A ersetzt ist,
F i g. 6 C eine Strom-Spannungs-Kennlinie eines Josephson-Kontakts, dessen Elektrodenmaterial einen
Indiumzusatz aufweist,
F i g. 7 ein Diagramm, das die Stromverhältnisse für die in der gleichen Figur gezeigte Schaltung in
Abhängigkeit von der maximalen Josephson-Stromdichte jmax der verwendeten Josephson-Kontakte darstellt.
Der Josephson-Kontakt
In F i g. 1A ist ein Josephson-Kontakt, der in o-r
erfindungsgemäßen logischen Schaltung beispielsweise Verwendung finden kann, schematisch dargestellt.
Der Kontakt 11 wird gebildet aus einem Bereich einer aus supraleitendem Material bestehenden
Grundplatte 12, einer darauf aufgebrachten dünnen Isolierschicht 13 sowie einer diese Schicht bedeckenden
ebenfalls supraleitenden Elektrode 14. Letztere ist an den mit E1 und E2 bezeichneten
Enden mit Elektrodenanschlüssen 14 a bzw. 14 b versehen.
Fig. IB zeigt die für einen Josephson-Kontakt
charakteristische Strom-Spannungs-Kennlinie. Bereich 15 der Kurve entspricht dem bis zum Wert des
maximalen Josephson-Stroms Imax \lj = imax) reichenden
supraleitenden Zustand, Bereich 16 dem normallcitenden Zustand. Im Bereich Run, d. h. bei
höheren Strömen Ij, entspricht die Kennlinie der eines linearen Widerstandes RNN. Im folgenden werden
für solche Josephson-Kontakte typische Materialien und Dimensionen angegeben. Die Grundplatte
12 und die Elektrode 14 können beispielsweise aus Blei bzw. einer Bleilegierung bestehen und etwa 3000
bis 4000 A dick sein; als Material für die Isolierschicht verwendet man ein Oxyd des Grundplattcnmaterials,
die Stärke der Schicht beträgt etwa 20 A. Da keine Magnetfeld-Steuercleklroden erforderlich
sind, kann die Breite des Josephson-Kontakts sehr klein gehalten .werden; sie beträgt beispielsweise 2 μ.
Mit einer Kontaktlänge von etwa 50 μ ergibt sich somit ein /mni.-Wert von beispielsweise 1 bis 2 mA.
Ein typischer Wert für die Lückenspannung V0 : 2,5 mV.
Die Länge / des Josephson-Kontakts in Stromflußrichtung durcli die Elektrode 14 (diese ist durch die
Strompfcili; //( bzw. //{ angedeutet) ist groß, verglichen
mit der als Josephson-Eindringtiefe λ, bezeichneten Länge
1/
2 e μ0 · 2 lL }max
mit 7i = Plancksche Konstante,
e = Ladung eines Elektrons,
μ0 = Permeabilität im Vakuum,
XL — London-Eindringtiefe, d. h. Eindringtiefe
des Stromes in die supraleitenden Elektroden,
imax — maximale Josephson-Stromdichte.
e = Ladung eines Elektrons,
μ0 = Permeabilität im Vakuum,
XL — London-Eindringtiefe, d. h. Eindringtiefe
des Stromes in die supraleitenden Elektroden,
imax — maximale Josephson-Stromdichte.
Für Blei als Grurndplalten- und Elektrodenmaterial ist ).L = 800 A. Wählt man ferner jmax zu
1000 A/cm2, so ergibt sich aus obiger Formel ein ).j
von etwa 12,5 μ. Für einen Josephson-Kontakt der
Länge / = 50 μ beträgt somit das Verhältnis XH1
etwa 4.
Mit den genannten Dimensionen ergibt sich innerhalb des Josephson-Kontakts die in F i g. 1 C dargestellte
Stromverteilung. Ein dem Ende E1 zugeführter Strom /a der Größe des maximalen Josephson-Stroms
Imax des Josephson-Kontakts verteilt sich
gemäß Kurve 17. Die Fläche unterhalb der Kurve entspricht dem Gesamtstrom
Iß = Imax ~ 2 λ] · jmax · b
3= mil b = Kuiiiakibiciic.
Die Stromverteilungskurve zeigt, daß der Strom IB,
solange der "wert lmax nicht überschritten wird, im
Bereich 0 < * < 2,5 Aj zur Grundplatte und in dieser
weiter als Strom /ö' zurückfließt. In größerem Abstand vom Ende E1, also bei χ ]>
3 Xj, ist der vom Strom Iß verursachte Josephson-Kontaktstrom vernachlässigbar
klein.
Entsprechendes gilt spiegelbildlich für einen dem Ende E2 zugeführten Strom IR. Dieser ist, wie später
ersichtlich werden wird, bei der praktischen Anwendung infolge von im Strompfad angeordneten Lastwiderständen
RL wesentlich kleiner als der Strom 7/;.
Seine Verteilung über den Josephson-Kontakt ist in F i g. 1 B durch die gestrichelte Kurve 18 angedeutet.
Aus F i g. 1 C ist somit ersichtlich, daß die Ströme
I0 und 1R in einem Josephson-Kontakt der Läne.e
/ ^> 411 voneinander isoliert, also entkoppelt sind,
solange
lB<lmaxundIR<IB.
Fig. ID zeigt das Symbol des in Fig. 1 A dargestellten
»langen« Josephson-Kontakts. Es wird in den nachfolgend zu beschreibenden Zeichnungen
verwendet.
ODER-ZUND-Schaltungen
In F i g. 2 ist eine logische ODER-Schaltung 20-1 dargestellt, in der ein Josephson-Kontakt 11-1 Ver
wendung findet, der dem in F i g. 1 A gezeigten ent spricht. Um die Arbeitsweise der Schaltung auch in
Rahmen einer größeren, aus einer Vielzahl von logi sehen Schaltkreisen bestehenden Schaltungsanord
nung betrachten zu können, sind auch dfe nach folgenden Schaltungen 20-2, 20-3 angedeutet, voi
denen ein Rückstrom lR zum Josephson-Kontafc
ll-l fließen könnte und zu deren Betrieb die vo
der Schaltung 20-1 über die Widerstände RL gelic
ferteri Eingangssteuerströme ausreichend sein müssen.
Darüber hinaus sind eingangsseitig Widerstände R1' und R1" gezeigt, die über Josephson-Kontakte
vorgeschaltete Schaltkreise mit der Grundplatte verbunden sind.
Die ODER-Schaltung 20-1 besteht aus dem bereits erwähnten Josephson-Kontakt 11-1. Dessen am
Kontaktende Zi1 angeordneter Elektrodenanschluß ist
einerseits über die Anschlußimpedanz /?ül, die im
zunächst betrachteten Fall durch einen linearen Widerstand gebildet wird, mit einer Quelle konstanter
Spannung F0 (ß,« 0) verbunden; andererseits
über die Widerstände RL' bzw. RL" und die Josephson-Kontakte
ähnlicher vorgeschalteter Schaltungen mit der Grundplatte. Kontaklende E2 ist, wie gezeigt,
über Widerstände RLl bzw. Ri2 mit Eingängen nachgeschalteter
Schallungen 20-2 und 20-3 verbunden.
Im Betrieb werden VQ und RDl so gewählt, daß
der sich in Abwesenheit von über RL' bzw. RL" zugeführten
Eingangsströmen I1 bzw. I2 einstellende
Strom iUo etwa gleich 0,9 lmax ist, so daß der Josephson-Kontakt
11-1 im supraleitenden Zustand verbleibt (s. F i g. 1 B). Der Kontakt wirkt wie ein Kurzschluß
gegen die Grundplatte, d.h., /ß0 fließt hierin
ab; es fließt kein Ausgangsstrom /Ll oder IL2 durch
RLj bzw. RL 2. Beim Eintreffen eines Eingangsstroms I1 über ~RL' oder /2 über RL" oder bei gleichzeitigem
Auftreten von I1 und I2 überlagert sich
rijecpr Strom dem Ruhestrom der Größe 0,9 Imax.
Mit I1 = I2 = 0,2 Imax ergibt sich somit iu jeuem
Fall ein Gesaintstrom von IB j>
Imax, d. h-, der Josephson-Koniaki
seliauci iu den normalleitenden
Zustand, die Elektrodenspannung springt auf den Wert V0. Hieraus resultiert folgende Stromverteilung:
Der zur Grundplatte abfließende Strom ist auf C35
einen Wert reduziert, der dem Arbeitspunkt auf der Iy-Vy-Kennlinie entspricht, der sich in Abhängigkeit
von RB und den Lastwidersländen RL einstellt. Ob
Ströme ILl und I12 fließen, hängt vom jeweiligen
Zustand der Josephs"on-Kontakte 11-2 bzw. 11-3 der
nachfolgenden Schaltungen ab. Sind diese im normalleitenden Zustand, d. h., liegt der Eingang der Schaltungen
20-2 und 20-3 somit auf dem Potential Vr„
so fließen keine Ströme; befinden sich Kontakte 11-2 oder/und 11-3 jedoch im supraleitenden Zustand, so
fließen Ströme/,.! und/oder I1„ der Größe V0IR11 „.
Bei geeigneter Dimensionierung der Josephson-Kontakte, der Widerstände und Spannungswerte entsprechen
diese Ströme wiederum etwa 0,2 · Imax der
Josephson-Kontakte 11-2 bzw. 11-3, d. h., eine weiterc Verstärkung der Ströme ist nicht erforderlich.
Hierauf wird im Zusammenhang mit F i g. 5 noch näher eingegangen werden.
Befindet sich einer der Kontakte 11-2 oder 11-3 im normalleitenden Zustand, d. h., die Elektroden
dieser Kontakte sind auf Potential F0, so kann ein den Strömen /Ll bzw. IL2 entgegengesetzt gerichteter
Rückstrom/w auftreten, wenn sich der Kontakt 11-1
gleichzeitig im supraleitenden Zustand befindet. Diese Rückströme sind jedoch durch die Widerstände
R1 , bzw. R1 „ begrenzt, so daß /« <^ l„ex des Kontaktes
11-1 ist". Ferner sind die Rückströme, bedingt durch den verwendeten »langen« Josephson-Kontakt,
vom Vorwärtsstrom /;) getrennt. Befindet sich Kontakt
11-1 im normallcilcndcn Zustand, treten keine Rückströme auf, da beide Enden der Widerstände
R, t und R, ο auf Potential V0 liegen.
Zusammenfassend sei fcstccstcllt: Wird der Schaltung
20-1 ein Eingangsstrom über wenigstens einen der Eingänge zugeführt, so wird die Schaltung in
einen Zustand versetzt, in welchem sie einen Ausgangsstrnm
an nachfolgende Schaltungen abgeben kann. Diese Ströme fließen nicht, wenn sich die
Josephson-Kontakte der entsprechenden angeschlossenen Schaltungen ihrerseits bereits im normalleitenden
Zustand befinden. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn es sich um ODER-Schaltungen handelt
und einem anderen Eingang (A oder B) bereits ein Strom zugeführt wurde.
Wird die Zuführung der Eingangsströme I1, I2
unterbrochen, so geht der Strom/ß wieder auf den
Ruhestromwert von /ßo = 0,9 lmax zurück. Der
Josephson-Kontakt 11-1 bleibt gemäß der in Fig. 1 B dargestellten /,-Fy-Kennlinie infolge der Hysterese-Eigenschaft
im normalleitenden Zustand. Um die Schaltung 20-1 in die Ausgangslage zurückzuführen,
ist somit ein Rückstellzyklus erforderlich., währenddessen der Ruhestrom kurzzeitig unterbrochen oder
wenigstens auf einen derart geringen Wert reduziert wird, der ein sicheres Rückschalter· in den supra
leitenden Zustand des Joscphson-Kontakts gewährleistet.
Die an Hand der F i g. 2 beschriebene Schaltung kann nicht nur, wie bisher beschrieben, als ODER-Schaltung,
sondern auch als UND-Schaltung verwendet werden. In Abhängigkeit von der Zahl der
Eingänge muß lediglich der Ruhestrom /Bo vom
Wert U,9 lmax herabgesetzt werden: Für drei Eingänge,
deren Eingangsströme je 0,2 Imax betragen,
wäre ein Ruhestrom Ir. der Größe 0.5 /_.Si. vor7uschcn.
womit gewährleistet ist. daß
/3
/fl0 > Imax
während z. B. I1 + L1 + IBo
< Imax.
Inverter, NOR- und NAND-Schaltungen
In Fig. 3A ist schematisch ein Josephson-Element
31 dargestellt, das die Funktion eines Inverters ausführen kann. Es besieht wiederum aus einem »langen«
Josephson-Kontakt, der durch einen Bereich der Grundplatte 32, eine dünne Isolierschicht 33,
und einer auf dieser aufgebrachten Elektrode 34 gebildet wird. An den Enden E1 und E2 angebrachte
Elektrodcnanschlüsse 34a und 346 sind für die Zuführung eines Ruhestroms/ßo bzw. zur Abführung
eines Ausgangsstromes IL vorgesehen. Im Gegensatz
zu dem in F i g. 1A gezeigten Kontakt ist fernei eine über dem Josephson-Kontakt angeordnete
Steuerelektrode 35 vorhanden, die bei 36 mit dei Grundplatte 32 leitend verbunden ist. Ein ihr zugeführter
Strom /,,v fließt bei 36 in die Grundplatte
Der Rückstrom I1n' dringt in dem Bestreben, einer
Zustand möglichst kleiner Energie (d. h. geringe: Abstand von Hin- und Rückstrom) einzunehmen, irr
Bereich des Josephson-Kontakts bei E1 durch dif Isolierschicht 33 in die Elektrode 34 ein und verlaß
diese erst wieder bei E2. Wie durch einen kleiner
Pfeil angedeutet, ergibt sich somit am Ende E1 eii
aufwärts gerichteter Strom, der sich dem im Joseph son-Kontakt in entgegengesetzter Richtung fließen
den Strom /„„ überlagert. Hieraus resultiert durcl
Iix' eine scheinbare Erhöhung des Wertes Imax
In0 = 1.1 /„.,,. allein angelegt bewirkt ein Umschaltet
des Josephson-Kontakts in den normaücitcnden Zu stand, d.h.. Elektrode34 springt auf Potential V0, un<
es fließt ein Ausgangsstrom IL durch Anschluß 34 b
Fließt hingegen beim Einschalten von /ß0 = 1.1 Imux
bereits ein Strom I1n, der bei E1 einen aufwärts gerichteten
Rückstrom von beispielsweise 0,2 lmax erzeugt,
so bleibt der im Bereich E1 fließende Gesamtstrom
von (1,1 — 0,2) · Imax <
/„,„,., d.h., der Josephson-Kontakt
bleibt im supraleitenden Zustand. Er wirkt wie ein Kurzschluß gegen die Grundplatte,
der Ausgangsstrom /, wird zu Null. Bei der Anwendung des beschriebenen Josephson-Elements als Inverter
ist darauf zu achten, daß der zu invertierende Eingangsstrom IiN zeitlich vor dem Anlegen des
Ruhestroms/ß0 angelegt werden muß, um eine korrekte
Arbeitsweise und somit einen Ausgangsstrom IL = 0 zu erhalten. Bei umgekehrter Reihenfolge
würde I11111x durch /ßo überschritten und der Josephson-Kontakt
in den normalleitenden Zustand umschalten, der einem ΙιΦ® entspricht. Infolge des
Hysterese-Verhaltens des Josephson-Kontakts würde dieser bei nachträglichem Zuführen von I1n in diesem
Zustand verbleiben.
Da ein »langer« Josephson-Kontakt benutzt wird, /ßn somit in unmittelbarer Nähe von E1 zur Grundplatte
abfließt, hat der bei E2 abwärts gerichtete
Rückstrom I1n' keinen Einfluß auf die Arbeitsweise
des Inverters.
Der beschriebene Josephson-Kontakt (32, 33, 34) kann ähnlich aufgebaut sein wie der in Fig. 1 Λ gezeigte.
Lediglich die Breite ist geringfügig zu erhöhen, um ein Aufbringen der beispielsweise 2 μ breiten
Steuerelektrode 35 zu ermöglichen. Letztere kann wiederum aus Blei bzw. einer Blcilcgiciung bestehen.
Da lediglich eine Steuerelektrode erforderlich ist. bleibt die Breite des Elements und somit der Platzbedarf
auch für den Inverter sehr gering.
Es ist offensichtlich, daß das beschriebene Inverter-Elemcnt
auf einfache Art zu in Datenverarbeitungsanlagen viel benötigten NOR- oder NAND-Schaltungen
erweitert werden kann, indem die derart logisch zu verknüpfenden Eingänge galvanisch mit
der Steuerelektrode 35 verbunden und die Stromstärken entsprechend der gewünschten Funktionen
gewählt werden. Eine solche Schaltung ist in Fig. 3 B
dargestellt. Da ihre Ausführung und Arbeitsweise für den Fachmann keine Probleme aufgeben, wird
hier auf weitere Erläuterungen verzichtet.
Verstärkerschaltung
Im Zusammenhang mit Fig. 5 wird näher darauf
eingegangen und abgeleitet werden, daß eine zusätzliche Stromverstärkung zwischen aufeinanderfolgenden
logischen Schaltungen normalerweise nicht erforderlich ist. Unter extremen Bedingungen, beispielsweise
wenn der Ausgangssirom einer Schaltung als Eingangsstrom für eine große Anzahl, z.B. 10
bis 20, nachgeschalteter Schaltkreise dienen soll, kann jedoch eine Verstärkung erforderlich werden.
Fig. 4 zeigt einen Verstärker, der auf der gleichen
Technologie wie die beschriebenen logischen Schaltungen basiert und für die zwischen aufeinanderfolgenden
Schaltungen gegebenenfalls erforderliche Verstärkung Verwendung finden kann. Dargestellt
ist ein zweistufiger (Stufen I und II) Verstärker 41, der wiederum aus auf einer supraleitenden Grundplatte
42 aufgebrachten, zwei Josephson-Kontaktc bildenden Schichten aufgebaut ist: einer Isolierschicht
mit den Bereichen 43 α (Stufe I) und 43 b (Stufe II) sowie einer supraleitenden, die Elektroden
bildenden Schicht mit den Bereichen 44η und 44b.
Im Ruhezustand Hießen in den beiden Stufen I und II die Ruheströme /ßl und //i2, deren Größe
gerade unterhalb der des maximalen Josephson-Stroms Imas ., und Imax., der entsprechenden Josephson-Kontakte
liegt. Die Kontakte beider Stufen bleiben zunächst im supraleitenden Zustand. Der dem
Elektrodenanschluß 45 zugeführte Ruhestrom IDi,
ίο beispielsweise der Größe 0,9 · Imax ,, Hießt über die
Elektrode 44 ο und die Isolierschicht 43« zur Grundplatte
42 ab. Über den die beiden Josephson-Kontakte verbindenden, von der Grundplatte ebenfalls
isolierten metallischen Steg 49 fließt kein Strom zur
Stufe II. Entsprechendes gilt für die zweite Stufe: Der dem Elektrodenanschluß 47 zugeführte Ruhestrom
/ß2, beispielsweise der Größe 0,9 · /m0.(2'
fließt über die Elektrode 44/; und die Isolierschicht 43Z) zur Grundplatte 42. Über den Elektrodenanschluß
48 fließt kein Ausgangsslrom /,. ab.
Wird dem Eingangsanschluß 46 ein zu verstärkender Strom ///V zugeführt, der, dem Ruhestrom /ßl
überlagert, den durch den Josephson-Kontakt der ersten Verstärkerstufe fließenden Strom über den
Wert/mBi, erhöht, so schaltet der Kontakt in den
normalleitcnden Zustand um. Die über dem Kontakt abfallende Spannung V0 bewirkt einen durch den
Steg 49 fließenden Strom /s, der sich wiederum dem Ruhestrom I„„ der zweiten Verstärkerstufe über-
lacert. Mit /»"-<- /->■*,„„,., schaltet auch der J"-sephson-Kontakt
der zweiten Sttufe in den normalieitenden Zustand, so daß die Spannung V0 einen
Aüsi.aiIgNXimm /, erzeugt, der urn ein Vielfaches
größer ist als der zu verstärkende Eingangsstrom /;lV·
Ein Verstärkungsfaktor I,JI1n von etwa 10 bis 12
läßt sich mit dieser Verstärkeranordnung beispielsweise mit folgenden Verhältnissen erzielen:
/«s = 0,9/„,„„;
max 2 J ' max ι >
1I" = °'2 ' !max ι ■
Der Steg 49 stellt eine Serieninduktivität dar unc bildet einen Tiefpaß, der ein Eintreten des rclati\
großen Ruhestromes IB„ in die vorangehende Ver
stärkerstufe I weitgehend verhindert. Er vcrhinder jedoch nicht, daß"dcr durch die Spannung V0 de:
ersten Kontakts hervorgerufene Strom /K zur zweiter
Stuff flinRt· Η!«™ :_^Ί ■ _r·· · ..' ;-:„„,·<
Stufe fließt; dieser wird "nur geringfügig verzögert.
:hricbenen Veislärkcranordnung41
Die bei der beschriebenen Veislärkcranordnung*J
verwendeten Josephson-Kontakte sind nicht not wendigerweise »lange« Kontakte. Die Anordnung is
somit nicht als Ausführungsbeispiel der Erfinduni anzusehen. Sie wurde jedoch beschrieben, um di<
Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen logischei Schaltungen auch in großen Schaltunnsanordnunget
und unter extremen Bedingungen darzulegen.
Die Stromversorgung
In Fig. 5 ist die Strom-Spannungs-Charakteristil einer .-M-haltung nach Fig. 2 gezeigt. Die aus dei
Bereichen 15 und 16 gebildete" Kennlinie entsprich der der F ic. iß.
Als gemeinsame Stromquelle für alle zu einer größeren
Schaltungsanordnung zusammengefaßten Schaltungen dient eine Quelle geringen Innenwiderstandes
Rj, die somit eine im wesentlichen belastungsunabhängige
konstante Spannung aufweist. Hierdurch wird eine störende gegenseitige Beeinflussung der
Schaltungen durch eine Kopplung über die Stromquelle vermieden. Die Spannung K11 der Stromquelle
sei gleich 5 V0. Mit dem vorgegebenen Wert des Ruhestroms /ß0 von 0,9 · lmax ergibt sich für den
Widerstandswert der Anschlußimpedanz RB der Wert 5 KG/0,9 · /„„.
Es sei angenommen, daß durch Anlegen von Eingangsströmen ein Umschalten in den normalleitenden
Zustand erfolgt ist. Dann stellt sich für den Fall, daß keine Ströme durch die Lastwiderstände R1 abfließen,
der Arbeitspunkt A ein, der durch den Schnitt der /?ß-Widerstandsgeraden mit der Kurve
16 gegeben ist und bei dem der Spannungsabfall über dem Josephson-Kontakt gleich V0 ist. Um ein
einwandfreies Zusammenarbeiten mehrerer Schaltungen zu erreichen, ist es erforderlich, daß die Spannung
V0 unabhängig von der Belastung der Schaltung
erhalten bleibt, da von ihr sowohl die an nachfolgende Schaltungen abgegebenen Ströme als auch
die sich einstellenden Rückstromverhältnisse abhängen. Es muß also gefordert werden, daß die sich bei
Belastung durch einen oder mehrere Lastwiderstände R, ergebenden Kennlinien »Rß/Ri«, y>RB/RL/RL«
usw. die Kurve 16 im steilen Bereich schneiden, der einer praktisch konstanten Kontaktspannung von
Vn entspricht. Bei stärkerer Belastung wäre eine zwischengeschaitete
Verstärkeranordnung nach Fig. 4 erforderlich. Fig. 5 zeigt, daß die gestellte Forderung
innerhalb normaler Belastungsgrenzen durch einen hinreichend hohen Anschlußwiderstand RB erfüllt
wird.
An Hand der Fig. 5 wurde gezeigt, daß ein hoher
Anschlußwiderstand Rn die Anforderungen an die Schaltung bezüglich ihrer Belastbarkeit erfüllt. Ein
hoher Widerstand R11 bedingt jedoch einen relativ
hohen Spannimgswert V0 und für jede der parallel
an die gemeinsame Stromquelle angeschalteten Schaltungen eine relativ hohe Verlustleistung /fl0 ■ Rr2.
An Hand der Fig. 5, 6A, 6B und 6C wird im folgenden
aufgezeigt, wie V0 und die Verlustleistung durch geeignete Schaltungsmaßnahmen verringert
werden können.
Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß der Verlauf der
Widerstandsgeraden im Bereich von 0<7< etwa Vn für die Erfüllung der Bclastungsbedingungen ausschlaggebend
ist, während der Bereich VG<CV<CV0
an sich unbedeutend ist. Im Bereich bis V ä; V0 muß
Rn einen hohen differcnticllen Widerstand aufweisen,
während es wünschenswert wäre, im Bereich V >
V0 beispielsweise ein der gestrichelten Kurve 51 entsprechendes
Verhalten zu erreichen. Hierdurch wäre eine Herabsetzung der Speisespannung von Vn auf
Vn' und somit eine beträchtliche Reduzierung der
Verlustleistung jeder Schaltung möglich.
Fig. 6A zeigt die Strom-Spannungs-Kcnnlinie
einer sogenannten »Weak Link«. Eine solche Weak Link wurde beispielsweise von K. K. Likharev in
τ.Soviet Physics«, JETP 34, 906 (1972), beschrieben.
Sie weist einen Bereich B auf, in dem der differenticllc
Widerstand sehr hoch ist, während die Kennlinie jenseits dieses Bereichs, d. h. bei größeren Spannungswerten,
der eines relativ kleinen linearen Widerstandes entspricht. Durch Wahl der Querschnittsdimensionen einer solchen »Weak Link« läßt sich
der Stromwert für V-O bestimmen. Er kann, wie in Fig. 6A angenommen, also gleich dem Wert des
erforderlichen Ruhestroms /ß0 gemacht werden.
Wird ein solches Element an Stelle des bisher in der Schaltung nach Fig. 2 verwendeten linearen
Widerstandes als Anschlußimpedanz Rn benutzt, so
ergibt sich für die Schaltung die in Fig. 6B dargestellte
Kennlinie 61. Sie entspricht weitgehend der angestrebten, in Fig. 5 mit 51 bezeichneten Kurve,
d. h., bei Anwendung einer solchen »Weak Link« kann, ohne das sonstige Verhalten der logischen
Schaltung negativ zu beeinflussen, eine beträchtlich reduzierte Verlustleistung erzielt werden.
In Fig. 6C ist eine andere Strom-Spannungs-Kennlinie
62 gezeigt, die ebenfalls einen Bereich B hohen differentiellen Widerstandes aufweist. Es ist
die Kennlinie eines Josephson-Kontakts, bei welchem dem Elektrodenmaterial ein Indiumzusatz beigelügt
wurde. Es ist bekannt, daß ein solcher Zusatz den ursprünglichen Kennlinienverlauf 16 in einen solchen
umwandelt, der durch die Kurve 62 dargestellt wird. Durch geeignete Dimensionierung und Schaltungsmaßnahmen läßt sich auch ein solcher Josephson-Kontakt
an Stelle des linearen Anschlußwiderstandes Rn in der Schaltung nach Fig. 2 verwenden und
ein der Kurve 51 der Fig. 5 angenähertes Verhalten erreichen.
Bei der Massenproduktion der vorgeschlagenen
logischen Schaltungen muß mil gewissen Toleranzen der charakteristischen Werte der in der Schaltung
verwendeten Elemente gerechnet werden. Um keine sehr hohen und somit die Herstellung stark verteuernden
Toleranzforderungen stellen zu müssen, ist es notwendig, für einen möglichst weitgehenden
und möglichst automatisch erfolgenden Ausgleich zu sorgen. Das kritische Element ist der Josephson-Kontakt.
dessen maximale Stromdichte jmnx und somit
dessen maximaler Josephson-Strom Imax gewissen
Schwankungen unterliegen wird. Es kann jedoch erwartet werden, und die Erfahrung hat dies bestätigt,
daß bei in großer Stückzahl gleichzeitig auf einer Grundplatte hergestellten Elementen die Streuung
zwischen auf der Platte weit voneinander entfernten Elementen zwar relativ groß sein kann, benachbarte
Elemente jedoch praktisch die gleichen Abweichungen vom Sollwert zeigen.
Ein automatischer Ausgleich von Abweichungen vom /,„„,.-Sollwert des Josephson-Kontakts in der
Schaltung (beispielsweise 11-1 in Fig. 2) wäre also möglich, wenn in der gleichen Schaltung ein weiterer
räumlich eng benachbarter, die gleichen Abweichungen aufweisender Josephson-Kontakt zur Korrektur
Verwendung finden könnte.
An Hand von F i g. 7 wird erläutert, wie dies erfolgen
kann: Der lineare Widerstand Rn der Fig. 2
wird ersetzt durch eine, im kleinen Schaltbild oberhalb des Diagramms gezeigte, Parallelschaltung eines
doppelt so hohen linearen Widerstandes RB' mit einem Josephson-Kontakt/?,, der für den Sollwertstrom/fln
den gleichen Widerstand wie der Widerstand RB aufweist. Der resultierende Widerstand
der Parallelschaltung entspricht also wieder dem des Widerstandes RB. Der Josephson-Kontakt Rj weist
einen erheblich geringeren Wert Imax auf als der Kon-
takt 11-1, d. h., Kontakt Rj wird beim Fließen des
Ruhestroms /Bo immer im Kennlinienbereich RSN
(s. Fig. 1 B) betriebeii, in welchem der Kontakt
einem linearen Widerstand RSN entspricht.
Gefordert wird, daß beispielsweise bei einer herstellungsbedingten
Erhöhung des Wertes Imax des
Josephson-Kontakts 11-1 zum Ausgleich der Stromwert /Bo entsprechend erhöht wird. Dieses kann
durch eine Reduzierung des Widerstandes der Parallelschaltung Rß'/Rj erreicht werden, d. h. durch
eine Reduzierung des Widerstandes des Josephson-Kontakts Rj bzw. eine Erhöhung des dieses Element
durchfließenden Stromes. Das Diagramm der F i g. 7 zeigt, daß dies in einem hinreichend großen Abweichungsbereich
A'-A" vom Sollwert der maximalen Stromdichte jmax, der für die benachbarten Josephson-Elemente
11-1 und Rj als gleich anzusetzen ist, möglich ist. Die mit /ß0 bezeichnete Kurve zeigt
die Abhängigkeit des erforderlichen Ruhestroms ho — 0>9 · imax vom Wert der maximalen Stromdichte
jmax. Für den Bereich A'-A", in dessen Mitte
der Sollwert A liegt, ergibt sich ein praktisch lineares Verhalten. Die mit /0 bezeichnete Gerade entspricht
dem bei als konstant angenommener Speisespannung den Widerstand RB' durchfließenden Strom, der von
Toleranzen der Josephson-Kontakte nicht beeinflußt wird. Mit In ist der durch den Josephson-Kontakt Rj
fließende Strom bezeichnet. Er wird bestimmt durch den Widerstand, den der Kontakt darstellt; dieser
wiederum ist vom
Wert der maximalen Stromdichte
FüHedenWert/,lflt muß die Summe der Ströme Z0
und /«gleich dem erforderlichen Stromwert IBo sein.
Im Sollwertfall muß also der dem Punkt A entsprechende
Strom lBA die Kombination R111Rj durchfließen
Bei konstanter Speisespannung betragt der Anteil"des Widerstandes RB' stets I0, während der
Sollwiderstandswert des Josephson-Kontakts Rj den
Strom IRi - /0 beträS1· Bei einer Abweichui}£ des
Wertes/ die beispielsweise dem Punkte" entspricht,
muß der Strom durch den Josephson-Kontakt
R, den zusätzlichen Strom IBA -IDA aufnehmen
Dies ist möglich, da sich die \B „-Kurve und die
mit /, bezeichnete Gerade im Bereich A-A praktisch decken. Dieses wiederum bedeutet, daß die geforderte
automatische Korrektur der auftretenden Abweichungen vom Sollwert der Werte jmüX und /„,0A
des Josephson-Kontakts 11-1 gewährleistet ist.
Die neue logische Schaltung ist an Hand einiger in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele beschrieben worden. Dem Fachmann wird
es möglich sein, die Erfindung nicht nur auf weitere
Schaltungen anzuwenden, die zur Ausfuhrung anderer als der vorstehend beschriebenen logischer
Funktionen eingesetzt werden können, sondern auch andere Dimensionen und Materialien zu wählen
ohne von der angegebenen technischen Lehre abzuweichen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (15)
1. Supraleitende logische Schaltung mit wenigstens einem.Josephson-Kontakt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Josephson-Kontakt (11; Fig. IA) aus einer streifenförmigen supraleitenden
Elektrode (14), einer darunterliegenden Isolierschicht (13) und einem durch Elektrode
und Isolierschicht definierten Bereich einer supra- ίο leitenden Grundplatte (12) besteht, daß die Elektrode
an entgegengesetzten Enden (E1, E2) mit
Stromzuführungsanschlüssen (14 a, 14 b) für Eingangs- und Ausgangsströme versehen ist, wobei
einer der Anschlüsse über eine Anschlußimpedanz (Rb1; Fig. 2) mit einer einen Ruhestrom
(L3 0) liefernden Spannungsquelle (K0) geringen
Innenwiderstands verbunden ist, und daß die Länge (L) des Josephson-Kontakts groß ist gegenüber
der Josephson-Eindringtiefe (/.j), so daß
zwei Ströme, die je einem Anschluß zugeführt werden und die beide den Maximalwert des
Josephson-Stroms (Imax) des Kontakts nicht überschreiten,
ohne gegenseitige Beeinflussung von den Anschlüssen über den Josephson-Kontakt zur Grundplatte fließen können, wodurch sich
eine starke Entkopplung der Ströme ergibt.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Länge (L)
des Josephson-Kontakts zur Josephson-Eindringtiefe (/.,) wenigstens gleich 4 ist (F i g. 1 A, 1 C).
3. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Entkopplung eines über
den ersten Anschluß des Josephson-Kontakts fließenden Stromes (I u, Fig. 1) und eines über
den zweiten Anschluß zugeführten Stromes (IR) die Bedingungen IB
< Jmax und Ir
< In gelten.
4. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen für logisch zu
verknüpfende Eingangsströme (Z1, I2; Fig. 2)
galvanisch miteinander verbunden sind.
5. Schaltung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen für Eingangsströme galvanisch mit einer Elektrode des
Josephson-Kontakts verbunden sind.
6. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Elektrode des Josephson-Kontakts
galvanisch mit den Leitungen für die Ausgangsströme (LLl, LL„) verbunden ist und
daß die Ausgangsleitungen Lastwiderstände (R,_,,
RL2) zur Begrenzung der Ausgangs- und Rückströme
enthalten.
7. Schaltung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußimpedanz (R0)
und die Ausgangswiderstände (RLv RLs) hinreichend
groß gewählt sind, so daß der Spannungsabfall über dem Josephson-Kontakt bei Stromfluß nicht unter den Wert der Lückenspannung
(Vf1) absinkt (F i g. 5).
8. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im supraleitenden Grundzustand des Josephson-Kontakts der von der
Spannungsquclle gelieferte Ruhestrom über die Grundplatte zurückfließt und daß zum Umschalten
des Josephson-Kontakts ein weiterer Strom zur Verstärkung des Ruhestroms angelegt und
somit der Josephson-Kontakt in seinen normalleitenden Zustund umgeschaltet wird und damit
der zweite Anschluß des Kontakts eine Potentialerhöhung erfährt.
9. Schaltung nach Anspruch 1 und 8 zur Realisierung eines UND-Gliedes, dadurch gekennzeichnet,
daß der Maximalstrom im Josephson-Kontakt'nur dann überschritten wird, ivenn außer
dem Ruhestrom alle Eingangsströme gleichzeitig
fließen.
10. Schaltung nach Anspruch 1 und 8 zur Realisierung cirjes ODER-Gliedes, dadurch gekennzeichnet,
daß der maximale Josephson-Strom überschritten ist, wenn außer dem Ruhestrom
einer von mehreren möglichen Eingangsströmen fließt.
11. Schaltung nach Anspruch 1 und 8 zur Realisierung eines Invertergliedes, dadurch gekennzeichnet,
daß der Eingangsstrom der logischen Schaltung über eine Stcuerleitung zugeführt wird, die über dem Josephson-Kontakt liegt und
mit der Grundplatte galvanisch verbunden ist (Fig. 3 A, 3B).
12. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußimpedanz aus einem nichtlinearen Widerstand besteht, der einen Bereich (S) hohen difTerenticllen Widerstandes
aufweist (F i g. 6 A, 6 B).
13. Schaltung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß als nichtlinearer Widerstand ein als »Weak Link« bezeichnetes supraleitendes
Element verwendet wird (F i g. 6 A. 6 B).
14. Schaltung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als nichtlinearer Widerstand
ein Josephson-Kontakt dient, dessen Elektrodenmaterial einen Indiumzusatz aufweist (Fig. 6C).
15. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum automatischen Ausgleich
von Sollwertabweichungen der maximalen Josephson-Stromdichte (jnwx) bei der Herstellung des
genannten Josephson-Kontakts ein zweiler Josephson-Kontakt (Rj) mit gleichem /„,„.V-Wert
pnraiiei zu einem linearen Anschlußwiderstand
(Rn') geschaltet ist (Fig. 7).
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH424773 | 1973-03-23 | ||
CH424773A CH580365A5 (de) | 1973-03-23 | 1973-03-23 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2410089A1 DE2410089A1 (de) | 1974-10-10 |
DE2410089B2 true DE2410089B2 (de) | 1975-06-12 |
DE2410089C3 DE2410089C3 (de) | 1976-01-22 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0035350A1 (de) * | 1980-02-20 | 1981-09-09 | Fujitsu Limited | Supraleitende logische Vorrichtung mit einem Josephson-Kontakt |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0035350A1 (de) * | 1980-02-20 | 1981-09-09 | Fujitsu Limited | Supraleitende logische Vorrichtung mit einem Josephson-Kontakt |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5320372B2 (de) | 1978-06-26 |
FR2222775B1 (de) | 1978-10-27 |
DE2410089A1 (de) | 1974-10-10 |
CH580365A5 (de) | 1976-09-30 |
JPS5012957A (de) | 1975-02-10 |
IT1003485B (it) | 1976-06-10 |
FR2222775A1 (de) | 1974-10-18 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |