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Rvahmenprofil für Kunststoff-Fenster oder -TUren Die Erfindung betrifft
ein Rahmenprofil für Kunststoff-Fenster oder -TUren mit einem gegliederten, mit
Vorsprüngen versehenen Profilquerschnitt.
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sRahmenprofile für Kunststoff#;:enster sind in zahlreichen Variationen
bekannt. Es ist auch bekannt, die Fenster verschieden einzufurben, um durch Farbvariationen
verschiedene architektonische Wirkungen hervorzurufen. Eingefärbte oder gestrichene
Kunststoff-Fenster haben jedoch den nachteil, daß sie sich bei Wärmeeinwirkung stark
verziehen, da der Werkstoff, im allgemeinen Polyvinylchlorid (PVC) einen relativ
hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten hat. Der Koeffizient liegt bei 0,8 . 10 Grad
-t. Da sich dunkel eingefärbte Fenster sehr viel schneller erwärmen als hell eingefärbte,
kommt es zu Verwölbungen und dergleichen, die so weit gehen können, daß die Fenster
nicht mehr geöffnet werden können.
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Die dunkel eingefärbten Fenster haben sich daher nicht bewährt.
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Da es jedoch weiterhin erwUnscht ist, farbige Fenster herzustellen,
stellt sich die Aufgabe, Rahmen profile für Kunststoff-Fenster oder -Türen herzustellen,
die sich auch unter extremen Witterungsbedingungen nicht verziehen und nur geringfügig
erwärmt werden, trotzdem aber eine farbige Sichtfläche nach innen oder außen haben
und die gewünschte architektonische Wirkung ergeben.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Rahmenprofil, mit dem wenigstens
an einer Fensterseite eine eingefärbte Vorsatzblende (Viereckblende) verbunden ist.
Die Vorsatzblende kann aus Blech oder tJolz hergestellt sein; selbstverständlich
wir jedoch einer Ausführung aus Kunststoff der Vorzug gegeben, da dieser Werkstoff
die bekannten vorteilhaften Eigenschaften hat. Da die vorgehänyte Vorsatzblende
einen anderen Wärmeausdehnungskoeffizienten hat bzw. in einem anderen Temperaturfeld
liegt ist im Prinzip wesentlich, daß sie so mit dem Rahmen verbunden ist, daß sie
sich in anderer Weise ausdehnen kann als der eigentliche, das Glas haltende Flügelrahmen
oder der in die Fensteröffnung eingesetzte Blendrahmen. Wesentlich ist weiterhin,
daß die Vorsatzblende hinterlüftet ist, also auch die dem Rahmen zugewandte Seite
in einer Luftströmung liegt bzw. einem Luftaustausch unterliegt, so daß die durch
Sonneneinstrahlung erfolgende, farbspezifische Temperaturerhöhung wesentlich, z.
E. um bis zu 100 C verringert wird. Außerdem wird dadurch die Wärmeabgabe an die
funktionstragenden Rahmenteile weitgehend oder vollständig vermieden.
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Ist die Vorsatzblende aus eingefärbtem Kunststoff hergestellt, so
ist vorteilhafterweise das wesentliche Teil eine hinterlüftbare, farbige Leiste,
die mit Abstands halte- und Verbindungselementen versehen ist, über die sie mit
dem eigentlichen Rahmenprofil verbunden ist. Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform,
bei der die Viereckblende jeweils in ihrer Längsausdehnung verschieblich auf dem
Profil befestigt ist. Dies kann beispielsweise durch elastische Stege mit Nockenenden
bewerkstelligt werden, die hinter entsprechende
Vorsprünge des
Rahmens greifen, jedoch mit diesem weder verklebt noch verschweißt sind, so daß
die unterschiedlichen Ausdehnungen ausgeglichen werden können.
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Schließlich sei darauf hingewiesen, daß die Vorsatzblende auch eine
Funktion über den Farbeffekt hinaus übernehmen kann; beispielsweise kann sie als
Glashalteleiste oder als Rolladenfuhrung dienen.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile des Rahmenprofils gemäß der Erfindung
werden im folge den anhand der Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen
folgende Ausführungsbeispiele: Fig. 1 ein Rahmenprofil mit am Flügelrahmen aufgesetzter
Vorsatzblende; Fig. 2 eine Vorsatzblende mit Rahmen profilen anderer AusfUhrungsform;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform gemäß der der Blendrahmen eine Vorsatzblende
trägt und Fig. 4 eine Ausführungsform mit einer Vorsatzblende als Glashalteleiste.
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In Fig. 1 ist ein Schnitt durch ein Fensterrahmen profil 1 (FlUgelrahmen)
und ein Zargenprofil 2 (Blendrahmen) dargestellt. Das Rahmenprofil ist vom Zargenprofil
getrennt; beim Einschwenken des zugehörigen Fensterflügels wird eine Abdichtung
Uber verschiedene
Gummilippen 3, 4 und 5 hergestellt. Die Teile
1 bis 5 sind an sich bekannt.
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Vor das eigentliche Rahmenprofil ist gemäß der Erfindung eine farbige
Vorsatzblende 7 angebracht, die aus eingefärbtem Kunststoff besteht und die vor
allen Dingen den ästhetischen Wert des Rahmenprofils heben soll. Die Vorsatzblende
7 ist bei rechteckigen Fenstern viereckig, bei anderen Fenstern ist sie der jeweiligen
tensterform angepaßt. Gegebenenfalls deckt sie auch nur Teile oder Abschnitte der
Rahmen, z. e. nur die horizontalen oder vertikalen Rahmenabschnitte ab.
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Die farbige Vorsatzblende 7 ist ebenso wie der Rahmen aus einem Kunststoffprofil
über Kehrungen miteinander verbunden. Das Profil der Vorsatzblende 7 weist eine
Sichtleiste B und Verbindungs und Abstandselemente auf. Als Verbindungselemente
dienen zwei Stege 9 und 10, die an der Kopf- und Fußseite des Blenden-Profils zu
finden sind. Diese Stege 9, 10 werden über entsprechende Anschlagflachen des Rahmenprofils
1 geschoben. Beispielsweise ist die Kopfseite über einen Glashaltesteg 12 geschoben.
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Als Abstandshalter dienen mehrere über die Längsausdehnung verteilte,
runde, wonnenfdrmige Druckpolster 13, die im Schnitt etwa C-förmig erscheinen und
nur eine geringe Breite aufweisen.
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Damit die Sichtleiste, die die größte Wärmemenge bei Einstrahlung
aufnimmt,
ständig gekühlt ist, ist eine Luftzirkulation durch Errungen 14, 15 durch den rückwärtigen
Bereich des Viereck-Blendenprofils vorgesehen. Die Luft steigt von unten nach oben
und streicht an den Druckpolstern 13 vorbei.
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Ein ähnliches Prinzip wie bei der Viereckblende 7 der Figur 1 ist
bei der Blende 7' der Figur 2 verwirklicht. Auch hier sind Bohrungen 14, 15, 16
vorgesehen, die das Hindurchstreichen der Luft hinter der Sichtleiste 8 ermöglichen.
An ihrem Fußende und ihrem Kopfende ist die Sichtleiste mit kurzen bzw. langen auskragenden
Halteleisten 18, 19 versehen, die an ihren Enden mit kurzen Nocken 20, 20' versehen
sind, die hinter entsprechende Vorsprünge des Profils 1 greifen.
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Eine weitere Gestaltungsmöglichkeit ist in Figur 3 dargestellt.
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iier wirken die Halteleisten gleichzeitig als Abstandshalte- und Verbindungselemente.
Der Blendrahmen 2 trägt eine weitere Vorsatzblende 7 " ', die ebenfalls unter Zuhilfenahme
von Druckpolstern 13 befestigt ist. Zusätzlich sind auch noch haltende Seitenflansche
vorgesehen. Die beschriebenen bohrungen sorgen ebenfalls für eine gute Hinterlüftung.
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In Figur 4 ist schließlich eine weitere Ausführungsform der farbigen
Viereckblende dargestellt. In diesem Falle dient die Viereckblende 7 " gleichzeitig
als Glashalteleiste. Hierzu ist die Leiste über kurze Blechwinkel - wie an sich
fUr Glashalteleisten bekannt -mit
dem übrigen Profil 1 verbunden.
Die Viereckblende besteht aus einer Sichtleiste ", einer Andruckleiste 20, der eine
Gummidichtung 21 in Pvichtung Fensterscheibe vorgeschaltet ist, sowie aus zwei langen
Leistenelementen, die auf der einen Seite mit der Sicht- und auf der anderen Seite
mit der Andruckleiste verbunden sind und zwischen sich einen Hohlraum aufspannen.
Wie aus der Figur erkennbar, sind weiterhin Bohrungen 22, 23 vorgesehen, die wiederum
eine Luftzirkulation ermöglichen.
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Wie die vorstehenden vier Ausführungsbeispiele zeigen, kann der Grundgedanke
der Erfindung mannigfaltig variiert werden, ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen
wird.
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Entsprechend der gewählten Anbringungsmöglichkeit ist es auch möglich,
erst kurz vor dem Einbau die jeweilige Viereckblende nach ihrer Farbe auszuwählen.
Bei einem Wechsel des Hausanstriches kann auch die Blende gewechselt werden. Versuche
haben gezeigt, daß es zwar bei starker Sonneneinstrahlung zu einer gewissen Stauchung
der Viereckblenden kommt; diese geringfügige tiaterialverformung überträgt sich
jedoch nicht auf das eigentliche Rahmenprofil, so daß dieses nicht in seiner Funktionsfähigkeit
beeinflußt wird.