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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG (EIG.ZEICHEN 2541/12) Verseilmaschine
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verseilmaschine, bei der das Seil einem eine
Aufwickelspule für das fertige Seil umlaufenden Umlaufkörper in dessen Drehachse
zugeführt, an diesem Umlaufkörper entlang und erneut in dessen Drehachse geführt
und danach über eine Verlegeeinrichtung der Aufwickelspule zugeführt wird0 Derartige
Verseilmaschinen stellen sogenannte Doppelschlag-Verseilmaschinen dar. Bei einer
bekannten Doppelschlag-Verseilmaschine dieser Art (DU-PS 704 332) ist die Aufwickelspule
in einem frei pendelnden Joch drehbar gelagert. Das Joch pendelt mit stabiler Schwerpunktlage
um die Maschinendrehachse, die zugleich die Wellenachse des umlaufenden Rahmens,
also des Umlaufkörpers, ist0 Die zur Verseilung gelangenden abgezogenen Seilelemente
erhalten an der Einlauf stelle in diese Maschine einen ersten Seilschlag. Das so
einfach verseilt Gut läuft mithilfe von Führuhgselementen am Umlaufkörper entlang
und umläuft dabei vollständig die Aufwickelspule und wird schließlich am entgegengesetzten
Ende der Maschine mit dem zweiten Seilschlag versehen auf die drehangetriebene Aufwickelspule
eingezogen und mit oszillierendem Verlegehub über die Verlegeeinrichtung aufgewickelt,
wobei die Hubbewegung der Verlegeeinrichtung parallel zur Drehachse der Aufwickelspule
verläuft.
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Mit dieser Doppelschlagmaschine ist zwar zu erreichen, daß bei nur
einem Umlauf des Umlaufkörpers zwei Seilschläge erzeugt werden0 Jedoch haben diese
bekannten Doppelschlag-Verseilmaschinen wesentliche Nachteile: Zur Erhöhung der
Drehzahl bzwO der Schlagzahl wurden geringmassige Bügelkonstruktionen als Umlaufkörper
eingesetzt, wobei auch über hochfeste Werkstoffe und ähnliche Maßnahmen zur Verbesserung
der Gestaltfestigkeit Drehzahlerhöhungen erreicht werden konnten. Jedoch bestehen
weiterhin bei diesen Maschinen erhebliche Beschränkungen hinsichtlich der Schlagzahl
aus folgenden Gründen: Eine Steigerung der Schlagzahl ergibt zugleich ein Höchstmaß
an Verseilgeschwindigkeit bzw. an SeilSördergeschwindigkeit und damit auch an der
Aufwickeldrehgeschwindigkeit an den Aufwickelspulen. Eine starke Zunahme der Drehgeschwindigkeit
drehangetriebener Aufwickelspulen in den bekannten Maschinen würde aber zu unerwünscht
hohen Anforderungen und Nachteilen führen, Es würde nämlich erforderlichs qualitativ
hochwertige Maschinenspulen zu verwenden, deren mechanische Rundlaufgenauigkeit
und deren dynamische Auswuchtung den gestellten hohen Ansprüchen genügen würde,
was erheblichen Aufwand und erhebliche Kosten mit sich bringt, Ferner wirkt es sich
bei drehangetriebenen Aufwickelspulen unter den geschilderten Umständen als besonders
nachteilig aus, wenn außer den möglichst groß zu wählenden Spulen zugleich auch
eine höhere Verseil- und damit Aufwickelgeschwindigkeit gefordert würde, was insbesondere
bei der Verseilung dünner bzwo zugempfindlicher Verseilelemente aus folgenden Gründen
zu Schwierigkeiten führt: Beim Aufwickeln eines Seils auf eine um ihre Achse rotierende
Aufwickelspule ist die Regelung der Zugspannung in dem von ihr aufzuwickelnden Seil
notwendigerweise immer mit einer entsprechenden Veränderung der Drehgeschwindigkeit
der Spule verknüpft, Es müssen einerseits ein Aufwickelantrieb und andererseits
eine auf die Aufwickelspule einwirkende Bremse vorgesehen sein,
Besonders
kritisch sind dabei unvorhersehbare und rasch wirksame Notabbremsungen der Aufwickelspule
unter Wahrung einer konstanten Zugspannung in zugempfindlichen Seilen, z.B. in Fernmeldeadergruppen.
Bei derartigen Notabbremsungen muß bei den bekannten Maschinen daher mit Beschäigungen
des Seils oder mit Schlaufenbildungen O.dgle gerechnet werden.
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Ein weiterer schwerwiegender Nachteil der bekannten Maschinen besteht
darin, daß durch die Einbringung des Drehantriebs für die Aufwickelspule und die
damit verbundenen Seilführungen und Verlege einrichtungen, insbesondere bei quer
zur Masohinenhauptachse gelagerter Autwickelspule, verhältnismäßig große Baulängen
erforderlich werden, die wlederum die Gestaltfestigkeit der Gesamt anordnung erheblich
beeinträchtigen, was der Drehzahlerhöhung entgegenwirkt.
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Schließlich sind die bei derartigen Maschinen verwendbaren Aufwickelspulen
in ihren Dimensionen auf sehr geringe Abweichungen beschränkt, was die Anpassungsfähigkeit
der Maschine stark herabsetzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verseilmaschine der
eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei der die geschilderten Nachteile beseitigt
werden und insbesondere auch bei höchsten Schlag- und Drehzahlen der notwendigerweise
umlaufenden Maschinenteile eine einwandfreie Aufwicklung erzielt wird und zugleich
die Gefahren einer Überbeanspruchung des aufzuwickelnden Seils und insbesondere
empfindlicher Seile zu beseitigen, ferner die möglichen Drehzahlen und Schlagzahlen
ohne die geschilderten Beeinträchtigungen weiter zu erhöhen und schließlich auch
unter extremen Betriebsbedingungen, insbesondere bei Notabbremsungen, die geschilderten
Gefahren von dem aufzuwickelnden Seil abzuwenden. Dies wird nach der Erfindung dadurch
erreicht, daß die Aufwickelspule drehfest gelagert ist und koaxial von einem drehangetriebenen,
die Verlegeeinrichtung tragenden Seilaufwickler (Flyer) umlaufen wird, der das vom
Umlaufkörper kommende
Seil aus seiner Drehachse aufnimmt und der
££ufwickelspule zuführt. «ine eigene angetriebene Drehung der Aufwickelspule mit
den geschilderten Nachteilen wird dadurch vermieden. Es ist insbesondere keIne ltbtremsung
einer solchen Aufwickelspule mit ihrer variablen Hasse und somit in verstärktem
Maß variablem Massenträgheitsmoment erforderlich, sondern es braucht lediglich bei
Abbremsungen der Seilaufwickler mit seinem sehr viel geringerem und vor allem konstantem
Hassenträgheitsmoment abgebremst zu werden, so daß die geschilderten gefährlichen
uberbeanspruchungen insbesondere empfindlicher Seile und Seilelemente vermieden
werden0 Da die Aufwickelspule drehfest gelagert ist, sind die Abmessungen der Aufwickelspule
nicht mehr kritisch, so daß hier eine hohe Anpassungsfähigkeit an jeweils aufzuwickelnde
Seile einerseits und an jeweils benutzte Aufwickelspulen andererseits erreicht wird.
Die drehfeste Lagerung der Aufwickelspule im Zusammenhang mit dem sie umlaufenden
Seilaufwickler und dem ueren Umlaufkörper gestattet eine sehr kurze koaxiale Bauweise
und damit die Erhöhung der Drehzahlen bzw. der Uchlaezahlen unter Berücksichtigung
der Gestaltfestigkeiten< Ein weiterer Vorteil besteht darin daß das vom äußeren
Umlaufkörper geführte, den innenliegenden Seilauffwickler mit der Verlegeeinrichtung
in beliebiger Drehrichtung sehr schnell und vollständig umlaufende Seil in seiner
äußeren Umlauf-und somit auch maßgeblichen Seilschlaggeschwindigkeit unabhängig
von der die Seilzugspannung regulierenden Drehgeschwindigkeit und -richtung des
Lieilaufwiclilers (Flyers) ist0 Diese Unabhängigkeit ermöglicht es, gesonderte Drehantriebe
einerseits für den S.eilau ickler und andererseits für den äußeren Umlaufkörper
vorzusehen, so daß am äußeren Umlaufkörper ohne die geschilderten Schwierigkeiten
die erwünschte hohe Seilschlaggeschwindigkeit erreicht werden kann0 Die so geschaffene
Verseilmaschine eignet sich ganz besonders zur rückgedrehten, höchst schnellen und
exakten Gruppenverseilung von zug- und verdrehemiDfindlichen papierisolierten Fernmeldeadergruppen,
z.B, Paaren und Sternvierernç
Nach einer Ausführungsform der Erfindung
ist die Aufwickelspule sowohl dreh- als auch raumfest gelagert. Hierdurch wird eine
weitere Förderung der geschilderten vorteilhaften Wirkungen dieser drehfesten Aufwickelspule
erzielt, da somit auch jede Axialbewegung der Aufwickelspule entfallen kann, was
die Konstruktion und den Antrieb weiter vereinfacht und die Baulänge weiter verkürzt,
In vielen Anwendungsfällen wird besonderer Wert auf die Erzielung exakter und bei
allen Betriebszuständen konstanter Seilschlaglängen gelegt. Dies wird in weiterer
Ausbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß zur Erzielung exakter und konstanter
Schlaglängen die Drehzahl des Seilaufwicklers und die Drehzahl des Umlaufkörpers
ständig gemessen werden und die Drehzahl des Umlaufkörpers durch eine Regelung ständig
so eingestellt wird, daß die Summe oder die Differenz aus der doppelten Drehzahl
des Umlaufkörpers und der Drehzahl des Seilauficklers (2,ngII + nFII oder 2OnBII
nFII) auf einem konstanten Wert gehalten wird. Die mit einer solchen Maschine erielbare
Seilschlaggeschwindigkeit wird zwar überwiegend durch den im Vergleich zum Seilaufwickler
erheblich schneller rotierenden äußeren Umlaufkörper erzeugt, es wirkt sich aber
in mehr oder weniger geringem Maß auch die Drehung des Seilaufwicklers anteilig
auf die insgesamt erreichte Seilschlaggeschwindigkeit mit aus0 Es setzt sich gemäß
der vorstehenden Ausbildung der Erfindung die insgesamt erzeugte Seilschlaggeschwindigkeit
wie folgt zusammen: Ein Umlauf des Seilaufwicklers um die Aufwickelspule erzeugt
an dem hierbei aufgewickelten Seil einen nur einfachen Seilschlag.
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Die- rehgeschwindieit des Seilaufwicklers und die von ihm erzeugte
Seilschlaggeschwindigkeit sind also gleich groß.
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Ein Umlauf des äußeren Umlaufkörpers um den Seilaufwicklers und die
Aufwickelspule erzeugt einen doppelten SeilschlagO Die vom äußeren Umlaufkörper
erzeugte Seilschlagzahl entspricht also der doppelten Drehzahl des Umlaufkörpers,
Gemäß der Erfindung können der Seilaufwickler und der äußere Umlaufkörper wahlweise
entweder
entgegengesetzt oder gleichsinnig zueinander umlaufen.
Im Fall des entgegengesetzten Umlaufs addieren sich die tinzelwirkungen und es ergibt
sich die vorstehend angegebene Summe. Bei gleichsinnigem Umlauf tritt hingegen eine
Verminderung der Hauptwirkung ein und es ergibt sich die vorstehend angegebene Differenz.
Messung und Regelung können mit den geeigneten Mitteln durchgeführt werden, z.B.
mit der in der älteren Patentanmeldung P 23 43 321.8 vom 28.8.
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1973 des Anmelders beschriebenen Einrichtung.
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In verschiedenen Anwendungsfällen wird eine hohe Verseilqualität
gefordert, z.B. bei der Verseilung von papierisolierten einzelnen Fernmeldeadern
zu Fernmeldeadergruppen. Außer der Schlaglängenkonstanz wird auch eine gleichbleibende
räumliche Zuordnung der verseilten Einzeladern in der Adergruppe verlangt, also
ein regelmäßiger, d.h. symmetrischer Seilaufbau, Die bekannten Voppelschlag-Verseilmaschinen
haben keinen definierten zweiten Verseilpunkt, so daß der zweite Seilschlag unkontrolliert
auf einer nicht genau definierbaren Strecke zwischen dem ersten und dem an sich
nur sogenannten zweiten Verseilpunkt zustande kommt. Es werden daher bei besonders
hohen Verseilqualitäten die bekannten Einfachschlagmaschinen eingesetzt (Z.B. gemäß
Drr-Sst 1 072 160), die jedoch in ihrer Arbeitsgeschazindigkeit verhaltnismäßig
langsam sindO Um auch auf den bekannten Doppelschlag-Verseilmaschinen eine verbesserte
Verseilqualität zu erhalten, werden z.BO in dem eingangs geschilderten Pendeljoch
bzw. Pendelrahmen, also nach dem zweiten Seilsohlag, rotierende Verseil-Korrektureinrichtungen,
z.B. Aufseilkreuze bzw. Neulegsoheiben, vorgesehen, die jedoch das Seil stark strapazieren
und trotzdem nicht vollständig zu der geforderten Verseilqualität fahren Um auch
diesen Forderungen ohne die geschilderten Nachteile gerecht zu werden, kann nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dem aus dem Umlaufkörper, dem Seilaufwickler
mit Verlege einrichtung und der Aufwickelspule
gebildeten Maschinenabechnitt
eine Einschlag-Vorverseilstation mit Abzugseinrichtung vorgeschaltet sein, Nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Verlegeeinrichtung einen
am Seilaufwickler achsparallel hin- und herbeweglich geführten und gelagerten Linearmotor
aufe Ein solcher Linear- oder auch Wanderfeldmotor wird zweckmäßig anstelle der
bekannten, über Spindeln durch Zahnriemen-, Planeten- oder andere Getriebe angetriebenen
Verlegeeinrichtungen verwendet Die erforderliche Funktionsschiene (liangstator)
sowie die ührungsschiene oder das Führungsrohr sind in geeigneter Weise am Seilaufwickler
befestigt, Hierdurch wird einerseits eine sehr einfache Bauform erreicht0 Andererseits
wird die Unempfindlichkeit der Gesamtanordnung gegen Veränderung der eingesetzten
Aufwickelspulengröße verstärkt, da der Linearmotor der Verlege einrichtung auch
eine sehr einfache Einstellung des Hubs gestattet, z.Bc durch einstellbare EndschalterO
Vor allem aber stellt der Linearmotor selbst eine sehr kompakte und für ein mit
hoher Drehzahl umlaufendes Maschinenteil besonders zweckmäßige Einrichtung dare
Die sonst erforderlichen Antriebsverbindungen aus der Achse -der Anordnung zur Verlegeeinrichtung
können vollständig entfallen, so daß
die Verkürzung der Baulänge
der Gesamtanordnung noch weiter gefördert wird und der Teile- und Pertlgungsaufwand
entscheidend herabgesetzt wird.
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Eine konstruktiv zweckmäBige Bauweise wird in weiterer Ausbildung
der Erfindung dadurch erzielt, daß die Aufwickelspule mit dem Seilaufwickler in
einem gegenüber dem drehangetriebenen Umlaufkörper frei drehbaren Pendelrahmen gelagert
ist, der auch wenigstens den Antriebsmotor für den Seilaufwickler trägt und vom
Umlaufkörper umlaufen wird.
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Ein solcher Pendelrahmen erlaubt eine einfache dreh- und raumfeste
Anordnung der Aufwickelspule und fördert zugleich eine offene Bauweise zum einfachen
Austauschen der jeweils verwendeten Aufwickelspulen.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die Aufwickelspule
in einer Pinolenlagerung gelagert 5 von der wenigstens eine der einandergegenüberliegenden
Pinolen axial verschiebbar und arretierbar ist. Dies fördert die kurze Bauweise
der Anordnung und gestattet ferner ein einfaches Auswechseln der Aufwickelspulen
sowie eine einfache Anpassung an die verschiedenen Spulenlängen. Die linpassungsfähigkeit
kann dabei noch weiter verbessert werden, wenn nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wenigstens eine der einandergegenüberliegenden Pinolen zur Anpassung
an verschiedene Aufwickelspulengrößen als auswechselbare Steckeinheit ausgebildet
ist.
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Weitere Merkmale und vorteilhafte Ausbildungen und Wirkungen der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung, das in der Zeichnung dargestellt ist Es zeigen: Fig 1 eine schematische
Darstellung in Seitenansicht einer Verseilmaschine nach der Erfindung einschließlich
der Vorrichtung zum Abzug der Verseilelemente mit Rückdrehung,
Fig.
2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der als Überdoppelschlag-Verseilmaschine
anzusprechenden Maschine nach der Erfindung, wobei nur die zur Erläuterung der Erfindung
wesentlichen Teile dargestellt sind.
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In Fig. 1 ist der Abschnitt der Gesamtmaschine, der zum Abzug der
Verseilelemente mit relativer Rückdrehung von Vorratsspulen dient und mit AR bezeichnet
ist. Dabei wird eine Vorrichtung verwendet, wie sie in der älteren'Patentanmeldung
P 23 43 321.8 vom 28.8.1973 des Anmelders beschrieben, dargestellt und gekennzeichnet
ist. An diesen Maschinenabsohnitt schließt sich ein weiterer mit EZ bezeichneter
Abschnitt än, nämlich eine Einschlag-Vorverseilstation, die ihrerseits der mit ÜD
bezeichneten Überdoppelschlag-Verseilmaschine erfindungsgemäß vorgeschaltet ist.
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Von den raum- und drehfest angeordneten Vorratsspulen SpI werden
die Verseilelemente durch jeweils einen die jeweilige Vorratsspule umlaufenden,
drehangetriebenen Drahtabnehmer, nämlich einen Flyer PI abgewickelt und von diesem
Drahtabnehmer einem zugehörigen Umlaufkörper BI, insbesondere einem Umlaufbügel,
zugeführt. Gemäß der genannten älteren Patentanmeldung wird zur Erzielung exakter
Rückdrehung die Drehzahl nFI des Drahtabnehmers PI und die Drehzahl nBI des Umlaufkörpers
BI gemessen und die Drehzahl nBI des Umlaufkörpers durch eine Regelung derart eingestellt,
daß die Summe oder die Differenz aus der doppelten Drehzahl des Umlaufkörpers BI
und der Drehzahl des Drahtabnehmer FI auf einem konstanten Wert gehalten wird. Die
Verseilelemente werden in die Drehachse der Gesamtanordnung zur ersten Verseilstelle
der Einschlag-Vorverseilstation EZ geführt und in dieser in an sich bekannter Weise
an einem Umlaufkörper zu einer Abzugscheibe Z geführt und von dieser zurück in die
Drehachse der Gesamtanordnung. Das im Einfachschlagverfahren in der Einschlag-Vorverseilstation
gefertigte Seil wird danach von der Einschlag-Vorverseilstation EZ in die Drehachse
der Überdoppelschlag-Verseilmaschine ÜD geführt.
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Diese Überdoppelschlag-Verseilmaschine weist einen äußeren Umlaufkörper
BII auf, an dem oder in dem das Seil entlang geführt und erneut in dessen Drehachse
geführt wird0 -Durch geeignete Seilführungsrollen, insbesondere schräggestellte
Seilführungsrollen, wird das Seil innerhalb der Überdoppelschlag-Verseilmaschine
ÜD einem drehangetriebenen Seilaufwickler, nämlich dem Flyer FII zugeführt, von
dem aus dann das Seil über dessen Verlege einrichtung Y auf die Aufwickelspule SpIl
geleitet wird.
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Diese Aufwickelspule SpII ist sowohl drehfest als auch raumfest gelagert,
wie Fig. 1 schematisch zeigt. Der Umlaufkörper BII und der Seilaufwickler FII sind
koaxial mit der Aufwickelspule angeordnet und werden diese Aufwickelspule SpII umlaufend
drehangetrieben, wie in Fig. 1 angedeutet ist, und zwar der Umlaufkörper BII mit
der Drehzahl nBII und der Seilaufwickler FII mit der Drehzahl nF1Ie Zur Erzielung
exakter und konstanter Schlaglängen werden die Drehzahl nFII des Seilaufwicklers
FII und die Drehzahl nBII des Umlaufkörpers BII ständig gemessen, und es wird die
Drehzahl nBII des Umlaufkörpers BII durch eine Regelung ständig so eingestellt,
daß die Summe aus der doppelten Drehzahl des Umlaufkörpers und der Drehzahl des
Seilaufwicklers, nämlich 2onBII + nFII> oder die Differenz aus der doppelten
Drehzahl des Umlaufkörpers und der Drehzahl des Seilaufwicklers, nämlich 2.nBII
-nFII, auf einem konstanten Wert gehalten wird.
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Diese Messung und Regelung kann z,B, mit einer Einrichtung durchgeführt
werden, wie sie in der älteren Patentanmeldung P 23 43 321.8 vom 28.8.1973 des Anmelders
beschrieben und dargestellt ist.
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Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß der die Gesamtschlagzahl
variierende Einfluß des Seilaufwicklers FII kompensiert wird und daher die Schlaglänge
stets exakt und konstant eingehalten werden kann.
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Durch die Vorschaltung der Einschlag-Vorverseilstation EZ vor der
Überdoppelschlag-Verseilmaschine UD wird erreicht, daß die eigentliche Seilechlagwirkung
vorab in der Einschlagvorverseilstation ausgeübt wird und daher ein hochwertiges
Seil in der Überdoppelschlag-Verseilmaschine weitergeführt wird0 Es ergeben sich
daraus exakte Verseilverhältnisse, die bei einem Bruchteil der hier erzielten Arbeitegeschwindigkeiten
der Qualität nach bisher nur in Einschlagmaschinen erzielt werden konnten, Fig,
2 zeigt'eine weitgehend schematisch gehaltene konstruktive Ausführungsform der Überdoppelschlag-Verseilmaschine
nach der Erfindung.
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In den angedeuteten beiderseitigen Lagern des zugehörigen Maschinengestells
ist der drehangetriebene Umlaufkörper BII gelagert0 Das Seil wird von der links
in Fig. 2 dargestellten Einlaufstelle durch die Drehachse des Umlaufkörpers BII
an diesem, über geeignete Schrägrollen o.dglO geleitet, entlang geführt und an der
auf der rechten Seite in Fig0 2 gelegenen Eintrittsstelle wieder in die Drehachse,
insbesondere wiederum über Schrägrollenführungen, zurückgeführte Das Seil ist mit
3 bezeichnete In dem Umlaufkörper BII ist ein praktisch raumfester Pendelrahmen
4 gelagert, der also von dem Umlaufkörper BII ebenfalls umlaufen wird. Koaxial zum
Umlaufkörper BII ist zunächst der Seilaufwickler, nämlich ein Flyer Ig'II, drehbar
und drehangetrieben gelagert0 In dem Pendelrahmen-4 ist ein Antriebsmotor MFII angeordnet,
der zoBo über einen Zahnriementrieb den Flyer FII drehantreibt, wie bei 7 angedeutet0
Der Flyer FII trägt seinerseits auf seinem parallel zur Gesamtachse verlaufenden
Teil die Verlegeeinrichtung VLM, die bei dem Ausführungsbeispiel als Linearmotor
ausgebildet ist, dessen Verlegehub mithilfe der verstellbar angeordneten Endschalter
9 und 10 einstellbar bestimmt ist0 Der Linearmotor ist zoBe mithilfe von Kugelbuchsen
an einem geeigneten Führungsrohr gelagert, zu der parallel die erforderliche Funktionsschiene
angeordnet ist0
Koaxial zum Umlaufkörper BII und zum Flyer FII
ist dreh-und raumfest die Aufwickelspule SpII in dem Pendelrahmen 4 gelagert, und
zwar mithilfe einer Pinolenlagerung in zoBo der dargestellten Weise. Die in der
Zeichnung rechts liegende Pinole 6 ist axial verschiebbar und arretierbar mit ihrer
gegenüber dem Flyer FII relativ umlaufenden Pinolenspitze 6a, wobei zur Arretierung
z.B. ein Knebel dient Die gegenüberliegende Pinole ist zur Anpassung an verschiedene
Aufwickelspulengrößen, insbesondere -länOen, als auswechselbare St eckeinheit 5
ausgebildet. Fig. 2 zeigt mit ausgezogenen und mit strichpunktierten Linien (5')
verschiedene Pinolensteckeinheiten für verschiedene Spulenlängen.
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Fig. 2 zeigt die außerordentlich kurze durch die Brs findung erreicht
Bauform, die auch aus Gestaltfestigkeitsgründen mit dem zweckmäßig als Bügel ausgeführten
Umlaufkörper BII sehr hohe Drehzahlen ermöglicht und zugleich eine exakte Aufwicklung
des Seils mit exakter und konstanter Schlaglänge gewährleistet. Insbesondere ergibt
sich eine für hohe Geschwindigkeiten besonders vorteilhafte sehr kurze Spannlänge
für den Seilführungsbogen im Umlaufkörper BIIo Die in Fig. 1 dargestellte Kombination
der Überdoppelschlag-Verseilmaschine ÜD mit der Einschlag-Vorverseilstation EZ und
der Vorrichtung zum Abzug der Verseilelemente mit relativer Rückdrehung AR bietet
insgesamt eine Verseilmaschinenanordnung für höchste Verseilgeschwindigkeiten und
zugleich exakte Verseilung auch für empfindliche Verseilgüter, wobei die raum- und
drehfesten Vorratsspulen SpI und die raum- und drehfeste Aufwickelspule SpIl mit
den jeweils zugeordneten Flyern FI und FII die optimale Behandlung des Seils sicherstellen,
Die Anordnung und Lagerung insbesondere der Aufwickelspule SpII kann in anderer
geeigneter Weise ausgeführt werden, als sie im Ausführungsbeispiel dargestellt ist0
Insbesondere ist auch eine Anordnung mit senkrechter Achse möglich, um z.B, besonders
schwere oder große Spulen verwenden zu können