DE2408374B2 - Verfahren zur Brandmeldung und Schaltungsanordnung zur Anwendung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Brandmeldung und Schaltungsanordnung zur Anwendung des VerfahrensInfo
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Description
ι» Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Brandmeldung,
bei dem mittels eines Fühlerelementes, gegebenenfalls in Zusammenwirkung mit einer elektrischen
Schaltung, ein elektrisches Ausgangssignal erzeugt wird, sobald bestimmte Brandfolgeerscheinungen
eine vorgegebene Schwelle überschreiten, sowie eine Schaltungsanordnung zur Anwendung des
Verfahrens mit einem Brandfühlerelement und einer Auswerteschaltung mit einem Schwellenwertdetektor
zur Abgabe eines Ausgangssignals im Brandfalle.
Bei vorbekannten Brandmeldern, beispielsweise gemäß der CH-PS 497755 wird über einen Schwellenwertdetektor
ein Alarmsignal ausgelöst, sobald eine Brandkenngröße, für die der Brandmelder ein
spezifisches Fühlerorgan besitzt, einen bestimmten
> > Schwellenwert überschreitet. Schwierigkeiten bereitet
jedoch die Verwendung solcher Brandrnelder in Räumen, in denen eine Brandkenngröße kurzzeitig, d. h.
stoßweise auftritt, ohne daß ein Brand mit allmählicher Rauchentwicklung vorliegt. In diesen Fällen,
jo z. B. bei Verwendung solcher Brandmelder in Büroräumen
bei Anwesenheit starker Raucher oder in Automobilgaragen, lösen diese vorbekannten Brandmelder
häufig Fehlalarm aus.
Es ist versucht worden, den störenden Einfluß sol-
i-5 eher stoßweisen Rauchentwicklung durch eine Zeitverzögerung
zu vermeiden, und zwar entweder auf mechanischem Wege, durch Erschwerung des Lufteintrittes
in die Meßkammer des Brandmelders mittels Abdeckhauben usw., wie beispielsweise in der DE-OS
1928874 beschrieben, oder auf elektrischem Wege durch eine zeitliche Verzögerung des vom Fühlerelement
abgegebenen Signals, wie beispielsweise in der DE-OS 2034419 offenbart. Hierdurch wird erreicht,
daß der Schwellenwert der Auswerteschaltung erst nach einer bestimmten Verzögerungszeit überschritten
wird. Die erste Methode, d. h. die Erschwerung des Lufteintrittes, besitzt jedoch den Nachteil, daß
sich langsam entwickelnde Brände, sogenannte Schwelbrände, nur noch sehr schlecht erkannt werden
können und gegebenenfalls überhaupt nicht zur Auslösung eines Brandalarms führen. Deshalb wird zur
Zeit hauptsächlich die zweite Methode angewandt, d. h. die zeitliche Verzögerung des vom Fühlerelement
ausgehenden Signals.
Eine ähnliche Wirkung wird durch die in der DE-OS 1 566688 wiedergegebene Schaltungeines Brandmelders
erreicht. Dabei wird der durch das Fühlerelement fließende Strom während einer vorgegebenen
Zeitdauer mittels eines Kondensators gespeichert und
bo ein Alarmsignal ausgelöst, wenn die Ladung des Kondensators
in diesem Zeitraum einen vorgegebenen Schwellenwert nicht erreicht.
Weiterhin ist nach der DE-OS 2 104 790 ein Brandmelder
bekannt, bei welchem der Nullpunkt der Auswerteschaltung in regelmäßigen Zeitabständen neu
eingestellt wird und somit nur ein Alarmsignal ausgelöst werden kann, wenn sich das Fühlerausgangssignal
nach dem letzten Abgleich der A.uswerteschaltung,
also innerhalb eines Zeittaktes um einen vorgegebenen
Wert geändert hat.
Mit diesen bekannten Verfahren konnte jedoch lediglich verhindert werden, daß einzelne, kurzzeitige
Störungen, wie z. B. Rauchstöße, ausgeglichen wer- "> den und noch nicht zur Auslösung eines Fehlalarms
führen. Treten jedoch mehrere solcher Störungen, z. B. mehrere Rauchstöße, in relativ kurzen Zeitabständen
hintereinander innerhalb eines Zeittaktes oder der Zeitkonstante des Verzögerungsgliedes auf, ι»
wie dies in der Praxis häufig vorkommt, so kommt es bei solchen bekannten Brandmeldern zu einer Integration
der Signale, wobei sich ein Wert einstellen kann, der u. U. über der Alarmschwelle des Auswerteorgans
liegt. Somit wird zwar verzögert, aber ιί trotzdem ein Fehlalarm ausgelöst.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Brandmeldeverfahrens und eines Brandmelders, bei
welchem ein Fehlalarm durch stoßweisen oder impulsförmigen
Einfluß von Störgrößen vermieden wird. -'«
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die folgenden Verfahrensschritte gelöst:
1. Das elektrische Ausgangssignal wird einem Integrator zugeführt, dessen Auflade-Zeitkonstante
größer als seine Entlade-Zeitkonstante ist. r>
2. Durch das integrierte Signal wird bei Überschreitung einer Alarmschwelle ein Alarmsignal
ausgelöst.
Eine Schaltungsanordnung zur Anwendung dieses Verfahrens ist gekennzeichnet durch Mittel zur Inte- J<
> gration des Ausgangssignals mit einer bestimmten Auflade-Zeitkonstante und durch Mittel zur Rückstellung
des integrierten Ausgangssignals mit einer anderen, kürzeren Entlade-Zeitkonstante nach Abfall
des Ausgangssignals, sowie durch eine Einrichtung zur J5 Abgabe eines Alarmsignals, wenn das integrierte Signal
eine vorgegebene Alarmschwelle überschreitet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der in Fig. 1 wiedergegebenen Schaltung eines als Ionisationsbrandmelder
ausgebildeten Ausführungsbei- -to spiels der Erfindung erläutert. Fig. 2 zeigt ein Diagramm
zur Erläuterung der Wirkungsweise der Erfindung.
Inder Schaltung von Fig. 1 liegt eine der Außenatmosphäre zugängliche, als Fühlerelement dienende αϊ
Ionisationskammer 1 in Serie mit einer als Referenz-Widerstand dienenden zweiten Ionisationskammer 2
an spannungsführenden Leitungen 3 und 4. Am Verbindungspunkt 5 beider Ionisationskammern tritt eine
Spannung auf, welche sich kontinuierlich mit der r><
> Rauch- oder Aerosolkonzentration in der Meßkammer 1 ändert. Diese Spannung wird einem Schwellenwert-Detektor
6 zugeführt, an dessen Ausgang nur so lange ein Spannungssignal auftritt, wie am Eingang,
d. h. am Verbindungspunkt, die Spannung einen be- « stimmten Schwellenwert überschreitet. Am Widerstand
7 entsteht dabei ein Spannungssprung, der den Kondensator 8 über den Widerstand 9 mit einer Zeitkonstante
(RC) auflädt. Erreicht die Spannung am Kondensator 8 die Alarmschwelle eines weiteren bo
Schwellendetektors 10, so erzeugt dieser ein Alarmsignal. Die Zeitdauer von der Überschreitung des ersten
Schwellenwertes bis zur Alarmgabe durch den zweiten Schwellenwertdetektor wird dabei durch die Zeitkonstante
der aus Widerstand 9 und dem Kondensator 8 br> bestehenden Schaltung bestimmt. Sie stellt die
Alarniverzögerung dar.
Parallel zum Widerstand 9 ist eine Diode 11 geschaltet. Über diese Diode 11 kann sich die Spannung
des Kondensators 8 entladen, sobald die Ausgangsspannung des ersten Schwellenwertdetektors verschwindet,
d. h. sobald das Signal des Fühlerelementes die Schwelle des ersten Schwellenwertdetektors 6
wieder unterschreitet. Diese Entladung erfolgt jedoch mit einer anderen Zeitkonstante rC, welche durch den
Widerstand 7 und den Kondensator 8 gegeben ist. Wird nun der Widerstand 7 wesentlich kleiner gewählt
als der Widerstand 9, so erfolgt die Kondensatorentladung bei Verschwinden des Signals des Fühlerelementes
wesentlich schneller als die Kondensator-Aufladung nach Überschreitung des ersten Schwellenwertes.
In Fig. 2 ist die Wirkungsweise einer solchen Schaltung im Vergleich zu der vorbekannter Brandmelder
dargestellt. Die mit 5 bezeichneten Kurven sollen einzelne Rauchstöße, wie sie beispielsweise in
einem Büro bei Anwesenheit starker Raucher oder in einer Autogarage auftreten können, veranschaulichen.
Hierbei handelt es sich eindeutig um Störgrößen, d. h. es liegt kein Brand vor, welcher einen kontinuierlichen
Anstieg der Rauchkonzentration zur Folge hätte.
Mit einem vorbekannten Brandmelder ohne Zeitverzögerung würde nun sofort beim ersten Rauchimpuls,
welcher die Alarmschwelle überschreitet (A11),
ein Alarmsignal erzeugt. Bei einem vorbekannten Brandmeldcr mit Zeitverzögerung würde dagegen die
Spannung am Eingang des Schwellenwertdetektors gemäß Kurve Vzunächst nur langsam ansteigen, nach
Aufhören des Rauchimpulses jedoch genauso langsam, d. h. mit der gleichen Zeitkonstante, wieder abfallen.
Bei mehreren aufeinanderfolgenden Rauchstoßen hätte dies zur Folge, daß sich trotzdem im
Laufe der Zeit ein Signal aufbaut, welches schließlich die Alarmschwelle überschreitet und einen Fehlalarm
(Ax) auslöst.
Bei einem Brandmelder gemäß Erfindung steigt dagegen die Eingangsspannung am zweiten Schwellenwertdetektor
gemäß Kurve B ebenfalls bei Auftreten eines Rauchimpulses mit einer gewissen Zeitkonstante
an. Nach Aufhören des Rauchimpulses fällt sie jedoch wesentlich schneller, d. h. mit einer erheblieh
kürzeren Zeitkonstante, wieder ab. Dies hat zur Folge, daß sich auch bei vielen aufeinanderfolgenden
Rauchimpulsen keine Spannung am Eingang des zweiten Schwellenwertdetektors aufbauen kann, welche
die Alarmschwelle erreicht, da nach jedem Rauchimpuls die Spannung praktisch wieder auf Null
absinkt. Dadurch wird das angestrebte Ziel erreicht, d. h. die Vermeidung von Fehlalarm durch einzelne
Rauchimpulse. Voraussetzung für die Auslösungeines Alarms ist vielmehr, daß der Schwellenwert des ersten
Schwellenwertdetektors mindestens mehr als die Dauer der gewünschten Verzögerungszeit überschritten
wird.
Praktische Erfahrungen haben gezeigt, daß Fehlalarme in der beschriebenen Weise vermieden werden
können, wenn die zweite Zeitkonstante wenigsten um einen Faktor 10 kleiner ist als die erste. Als typisches
Ausführungsbeispiel sei genannt: RC = 30 Sekunden, rC = 1 Sekunde.
Es wird bemerkt, daß die Erfindung nicht auf Ionisationsfeuermelder
beschränkt ist, sondern in gleicher Weise bei anderen Typen von Brandmeldern anwendbar
ist, z. B. anderen Detektoren für Rauch, Verbrennungsgase oder andere Brandfolgeerscheinungen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Das elektrische Ausgangssignal wird einem Integrator (8) zugeführt, dessen Auflade-Zeitkonstante
größer als seine Entlade-Zeitkonstante ist.
2. Durch das integrierte Signal wird bei Überschreitung
einer Alarmschwelle ein Alarmsignal ausgelöst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflade-Zeitkonstante wenigstens
lOmal so groß ist wie die Entlade-Zeitkonstante.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflade-Zeitkonstante in
der Größenordnung von K) bis 60 Sekunden und daß die Entlade-Zeitkonstante in der Größenordnung
von 0,1 bis 5 Sekunden liegt.
4. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Brand-Fühlerelement
(1) und einer Auswerteschaltung mit einem Schwellenwertdetektor (6) zur Abgabe eines Ausgangssignals im Brandfalle, gekennzeichnet
durch Mittel (8) zur Integration des Ausgangssignals mit einer bestimmten Auflade-Zeitkonstante,
Mittel (11) zur Rückstellung des integrierten Ausgangssignals mit einer anderen,
kürzeren Entlade-Zeitkonstante nach Abfall des Ausgangssignals sowie durch eine Einrichtung
(10) zur Abgabe eines Alarmsignals, wenn das integrierte Signal eine vorgegebene Alarmschwelle
überschreitet.
5. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Brand-Fühlerelement eine
Ionisationskammer (1) vorgesehen ist, deren Ionenstrom sich bei Anwesenheit von Rauch oder
Brandaerosol in der Ionisationskammer ändert.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionisationskammer (1) in
Serie mit einem Widerstandselement (2) geschaltet ist und daß deren Verbindungspunkt über einer
Schwellenwertschaltung (6) mit dem Eingang der Integrationsschaltung (8, 9) verbunden ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 2, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel
zur Integration des Ausgangssignals einen über einen Widerstand (9) aufladbaren Kondensator (8)
aufweisen.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Rückstellung des
integrierten Ausgangssignals eine parallel zu dem der Aufladung des Kondensators (8) dienenden
Widerstand (9) entgegen der Aufladerichtung geschaltete Diode (11) aufweisen.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 oder 5-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel
zur Integration des Ausgangssignals einen an den Eingang der Alarmeinrichtung angeschalteten
Aufladc-Widcrstand ("), einen zwischen dem
Eingang des Auflade-Widerstandes und einer Speiseleitung geschalteten zweiten, kleineren Widerstand
(7), einen zwischen dem Eingang der Alarmeinrichtung und der Speiseleitung geschalteten
Kondensator (8) und eine parallel zum ersten Widerstand geschaltete Diode (11) aufweisen.
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