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ARMATUR FÜR HEIZUNGEN VON RÄUMEN, GEBÄUDEN OD.I)GL.
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Die Erfindung betrifft eine Armatur für Heizungen von Räumen, Gebäuden
od.dgl., welche ein Dehnungsglied od.dgl. auSweist, dem ein Stellglied zugeordnet
ist.
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Es sind thermostatische Heizkörperventile bekannt, welche üblicherweise
ein Wachs element als Dehnkörper und gleichzeitig als Temperaturfühler aufweisen,
welches mit einem Stellglied, z.B. in Borm eines Steuerkolbens, aufien Ventilkegel
einwirkt.
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Außen am Ventilkörper befindet sich ein Griffstück o.gl., welches
zur Einstellung des Sollwertes dient. Diese thermostatischen Heizkörperventile sind
vergleichsweise preiswert und eignen sich zur Regelung der lemperatur, beispielsweise
eines Raumes. Nacht teilig erweist sich jedoch, daß diese thermostatischen Heizkörpezentile
keinerlei
Bedienungskomfort besitzen, so daß eine gewünschte Nacht absenkung entweder über
eine Vorregelung des Heizungswassers erfolgen muß, oder aber von Hand an jedem einzelnen
Thermostatventil. Bei der TemperaturanhEung gegen morgen müssen die vorerwähnten
Arbeitsschritte in umgekehrter Weise durchgeführt werden. Dies hat aber zur Folge,
daß der oder die Räume noch eine zeitlang kühl sind, obwohl sie bereits benutzt
werden, weil die notwendigen Arbeitsschritte erst mit dem Betreten der Räume, beispielsweise
von Büroräumen, ausführbar sind.
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Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, unter Vermeidung vorerwähnter Nachteile eine Armatur für Heizungen der
eingangs genannten Art zu schaffen, welche in einfacher Weise herzustellen, anzubringen
und zu handhaben ist, eine Betätigung sowohl wr- Hand als auch automatisch ermöglicht
und eine individuelle Anpassung der Temperatur einzelner Räume unter größtmöglichster
Einsparung an Heizenergie gestattet.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß im Bereich des
Dehnungsgliedes od.dgl. der Armatur ein elektrisches Heizelement vorgesehen ist,
welches an eine Spannungsquelle angeschlossen ist. Durch die Anbringung eines elektrischen
Heizelementes, beispielsweise in Form eines Ohm'schen Widerstandes, wird erreicht,
daß bei Anlegen einer-Spannung sich das elektrische
Heizelement
erwärmt und damit dem Dehnuqpglied od.dgl.
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eine Temperaturerhöhung des Raumes über den eingestellten Sollwert
vorgetäuscht wird, so daß dieses eine Verstellung des Stellgliedes od.dgl. im Sinne
einer Temperaturabsenkung bewirkt. An einem Beispiel ausgedrückt heißt dieses, daß
bei einem eingestellten Sollwert der Raumtemperatur von 2200 durch Zuschaltung des
elektrischen Heizelmentes der Dehnungskörper soweit erwärmt wird, als ob beispielsweise
eine Raumtemperatur von 250 vorhanden ist. Dies führt zu einer Absenkung um 30,
gemessen von Sollwert, so daß in Wirklichkeit eine Temperaturabsenkung des Raumes
auf 190 stattfindet. Je nach Bemessung des Widerstandes oder der Höhe der angelegten
Spannung kann somit der Grad der Absenkung vorgewählt werden. Nunmehr ist es möglich,
sämtliche thermostatischen Heizkörperventile einer Wohnung von einem gemeinsamen
Schalter aus zu betätigen, vorzugsweise in Borm einer Schaltuhr, wobei jedoch die
Möglichkeit einer individuellen Einstellung der Temperatur einzelner Heizkörper
bzw. einzelner Räume gegeben ist0 Dies geschieht vorteilhaft über einen Schalter,
der dem elektrischen Heizelement zugeordnet ist. Besonders eignet sichein Drei-Stellungsschalter,
welcher eine Abschaltung, Zuschaltung oder Aufschaltung auf eine Schaltuhr oder
sonstigen Regelkreis ermöglicht.
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Das elektrische Heizelement und/oder der Schaltersnd nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung in der Armatur angebracht, und zwar das elektrische Heizelement
in diese eingebaut, während der Schalter von außen her zugänglich ist.
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Es ist jedoch auch möglich; bei einer Armatur mit einem außerhalb
dieser befindlichen Temperaturfühler das elektrische Heizelement und/oder den Schalter
dem Außentemperaturfühler zuzuordnen. Diese Ausführungsform mit Fernfühler wird
gewählt, wenn das eigentliche Heizkörperventil sich hinter einer Verkleidung oder
einer schwer zugänglichen Stelle befindet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung näher
erläutert, und zwar zeigt: Fig. 1 in schematischer Darstellung eine geschnittene
Ansicht eines thermostatischen Heizkörperventils und Big. z in schematischer Darstellung
eine geschnittene Ansicht eines thermostatischen Heizkörperventils mit außenliegendem
Temperaturfühler.
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Mit 1 ist das thermostatische Heizkörperventil bezeichnet, welches
an der Rohrleitung z angebracht ist, die in Pfeilrichtung 3 vom Vorlaufwasser der
Heizung durchströmt wird. Im Inneren des Ventils 1 befindet sich der Dehnupkörper
4, beispielsweise in Form eines Faltenbalges, eines Kolbens, einer Membran, eines
Bi-Metalls usw. oblicherweise finden als Dehnungskörper Wachselemente Verwendung,
welche gleichzeitig als Temperaturfühler dienen. Der Dehnungskörper 4 steht an einer
Seite mit dem Handgriff 5 in Verbindung, welcher zur Einstellung des Sollwertes
dient. An der anderen Seite wirkt der Steuerkolben 6 des Dehnungskörpers 4 auf das
Stellglied 7 in Form eines Ventilkegels ein.
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Der Steuerkolben 6 des Dehnungselementes 4 steht unter der Wirkung
der
Druckfeder 8.
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Dem Dehnungskörper 4 zugeordnet ist das elektrische Heizelement 9
in Form eines Ohmschen Widerstandes, welches über einen Drei-Stellungs-Schalter
10 an eine nicht weiter dargestellte Spannungsquelle anschließbar ist. Die Wirkungsweise
der erfindungsgemäßen Armatur ist wie folgt: Der gewünschte Sollwert der Raumtemperatur
wird über den Handgriff 5 eiqpstellt , so daß sich das Heizkörperventil 4 auf diese
Temperatur in herkömmlicher Weise einstellt. Wird nun eine Absenk-ung der Raumtemperatur
gewünscht, ist es lediglich wfierlich, über den Schalter 10 eine Spannung in gewünschter
Höhe an das elektrische Heizelement 9 anzulegen, so daß dem Dehnungskörper 4 in
Form eines Wachselementes, welches gleichzeitig als Temperaturfühler dient, eine
höhere Temperatur im Raum, beispielsweise um 3°, vorgetäuscht wird, was zu einer
Verstellung des Stellgliedes 7 in Form des Ventilkegels im Sinne einer Absenkung
der Temperatur um drei Grad (5°) führt.
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Soll die Temperaturabsenkung aufgehoben werden, wird lediglich über
den Schalter 10 das elektrische Heizelement 9 wieder abgeschaltet.
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Die Spannung kann auch über eine Schaltuhr angelegt bzw. abgeschaltet
werden, so daß der Schalter 10 am einzelnen Heizelement lediglich auf diese Aufschaltung
eingestellt wird, woraufhin von einer zentralen Stelle aus die Regelung erfolgt.
Dies
kann z.B. über eine SchaLtuhr geschehen, so daß in einer Wohnung
abend und morgns zu einem gewünschten Zeitpunkt die Heizkörper ab- oder wieder zugeschaltet
werden, wobei jedoch über den Schalter 10 die Möglichkeit gegeben ist, einzelne
Räume, beispielsweise einen Wohnraum, außerhalb der an der Schaltuhr eingestellten
Zeiten individuell den jeweiligen Wünschen angepaßt zu beheizen.
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Diese Vorteile ergeben sich insbesondere bei der Anwendung von großen
Effentlichen Gebäuden, wie Schulen, Verwaltungen usw., in denen nunmehr über eine
oder mehrere Schaltuhren ganz bestimmte Programme einstellt werden können, was zu
einer enormen Einsparung an Heizenergie führt. So ist es z.B. möglich, eine Schule
mit ca. 30 Klassen, von denen einige abends noch für Abendkurse benutzt werden,
ganz individuell zu regeln, ohne daß die anderen Schulräume in vollem Umfange mitgeheizt
werden müssen.
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Zu jeder Zeit ist es möglich, über den Schalter 10 einen abgeschalteten
Raum wieder zuzuschalten oder aber auch umgekehrt, so daX eine weitgehende Anpassungsmöglichkeit
gegeben ist.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Gegenstandes
besteht darin, daß dieser ohne Hilfsenergie verstellt werden kann, da es lediglich
des Einbaus eines elektrischen Heizelementes
bedarf, ohne daß an
sonstigem bekannten Arbeitsprinzip des thermostatischen Heizkörperventils etwas
geändert zu werden braucht.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist ein Heizkörperventil 1 mit
Fernfühler 11 dargestellt, der über die Leistung 12 an den Dehnkörper 4 angeschlossen
ist. Diese Heizkörperventile werden besonders dort verwendet, wo das Ventil am Heizkörper
sehr schwer zugänglich ist. Bei dieser Anordnung wird das elektrische Heizelement
9 mit Schaltern 10 dem Temperaturfühler 11 zugeordnet, weil diesem dann die Erhöhung
der eingestellten Raumtemperatur vorgetäuscht wird. Die übrige Arbeitsweise ist
die gleiche.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist auf die Anwendung in der dargestellten
und beschriebenen Ausführungsform nicht beschränkt sondern vorteilhaft bei Ventilen,
Schiebern, Klappen usw. von Heizungen einzusetzen, z.B. als Rücklaufbegrenzer, Vorlaufbegrenzer
und Steuerung. eines größeren Durchlaufes von Mehrwege-Ventilen.