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Die vorliegende Erfindung betrifft ein doppelwandiges, aus geraden und gekrümmten Abschnitten bestehendes
Auspuffrohr, mit einem glatten und einem gerippten Rohr, die konzentrisch zueinander angeordnet
sind, wobei die Rippen des gerippten Rohres im Bereich der gekrümmten Abschnitte einen kurzen Abstand aufweisen
und zwischen sich Räume ausbilden, die mit einem unbewegten Gas gefüllt sind.
Bei Auspuffrohren dieser Art (vgl. DE-OS 21 57 348) ist das glatte Rohr als starkwandiges tragendes Rohr
ausgebildet, auf dessen Außenseite das gerippte, lediglich eine geringe Wandstärke aufweisende Rohr angeordnet
ist. Durch eine derartige Anordnung wird das von heißen Auspuffgasen durchströmte tragende Rohr
mit geringem technischen Aufwand äußerst wirksam thermisch gegenüber der Umgebung isoliert, so daß die
Wärmeverluste auf ein Minimum reduziert werden. Hohen Anteil an der Wärmeisolierung haben dabei die
zwischen den Rohren ausgebildeten Räume, die aufgrund der Füllung mit einem unbewegten Gas die Warmeübertragung
an das dünnwandige Außenrohr stark hemmen.
Die Praxis hat nun gezeigt, daß Auspuffrohre dieser Art zwei entscheidende Nachteile aufweisen. So ist das
tragende glatte Innenrohr aufgrund direkten Kontaktes
mit den heißen Auspuffgasen und aufgrund der thermischen Abschirmung durch das auf der Außenseite aufgesetzte
gerippte Rohr derart hohen Wärmebeanspruchungen ausgesetzt, daß als Material für das tragende
glatte Innenrohr rostfreier Stahl verwendet werden muß, der bekanntermaßen die Kosten für eine derartige
Auspuffanlage erheblich erhöht. Darüberhinaus kommt bei in dieser Weise ausgebildeten Auspuffanlagen das
die Abgase führende glatte Innenrohr nach dem Anlassen des Motors nur verhältnismäßig langsam auf Betriebstemperatur,
da zur Erwärmung der starken Wandung aus rostfreiem Stahl eine relativ große Zeitspanne
erforderlich ist.
Ausgehend von einem doppelwandigen Auspuffrohr der beschriebenen Art liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, den Wärmeübergang an das tragende Rohr zu vermindern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das dünnwandige gerippte Rohr innerhalb des tragenden
glatten Rohres angeordnet ist und die Rippen im b5
Bereich der geraden Abschnitte (a\, ο, ei) einen um ein
Vielfaches größeren Abstand aufweisen.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die thermische Barriere zur Vermeidung der geschilderten
Nachteile auf die Innenseite des glatten tragenden Rohres zu verlegen und dabei die Anordnung derart zu
treffen, daß die für die thermische Isolierung maßgeblichen Räume zwischen den Rohren auch im Bereich der
gekrümmten Abschnitte des Auspuffrohres vollständig erhalten bleiben. Eine derartige Anordnung wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß das dünnwandige Rohr im Bereich der gekrümmten Abschnitte mit relativ
dicht nebeneinander liegenden Rippen und im Bereich der geraden Abschnitte mit relativ weit auseinanderliegenden
Rippen ausgestattet wird. Durch diese Maßnahmen wird einerseits sichergestellt, daß das gerippte Innenrohr
ohne Knickbildung dem glatten tragenden Außenrohr im Bereich der gekrümmten Abschnitte folgt,
andererseits erreicht, daß der Wärmeübergang im Bereich der geraden Abschnitte des Auspuffrohres aufgrund
der Reduzierung von Wärmebrücken verringert wird
Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erreichten Vorteile liegen jedoch nicht nur auf thermischem Gebiet
So kann aufgrund des innen liegenden gerippten Rohres, welches hinsichtlich der thermischen Belastungen
eine Abschirmung nach außen bildet, das außen liegende glatte tragende Rohr der Auspuffanlage wieder
aus normalem Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt hergestellt werden, so daß die Kosten für ein derartiges
Auspuffrohr im Vergleich mit bekannten Auspuffanlager erheblich reduziert sind.
Zwar ist es aus der US-PS 27 70 313 bereits bekannt,
innerhalb eines tragenden glatten Auspuffrohres ein dünnwandiges geripptes Rohr vorzusehen. Dieses gerippte
dünnwandige Rohr hat jedoch lediglich die Aufgabe, die Geräuschentwicklung herabzumindern, wozu
die Rippen mit einer Vielzahl von öffnungen ausgestattet sind. Eine thermische Barriere stellt das gerippte
Rohr bei dieser bekannten Konstruktion nicht dar, denn durch die in den Rippen angeordneten öffnungen findet
ein reger Gasaustausch statt, der eine Isolierwirkung in thermischer Hinsicht verhindert.
Im folgenden ist zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht einen Abschnitt eines erfindungsgemäßen Auspuffrohres,
Fig.2 u. 3 zeigen jeweils in einem Längsschnitt das
tragende starkwandige glatte Rohr bzw. das dünnwandige gerippte Rohr vordem Biegevorgang,
Fi g. 4 u. 5 zeigen in einem Längsschnitt das aus den
Rohren gemäß Fig.2 und 3 zusammengebaute Auspuffrohr
vor bzw. nach dem Biegevorgang.
In F i g. 1 ist ein Teil eines erfindungsgemäß ausgeführten Auspuffrohres eines Verbrennungsmotors insgesamt
mit 10 bezeichnet, das mit einem Flansch 11 versehen ist, mittels welchem das Auspuffrohr entweder
am Motorkopf oder an einem anderen Auspuffrohr befestigt wird. F i g. 1 zeigt das Auspuffrohr nach der endgültigen
Formgebung. Es besteht aus geraden Abschnitten mit einer Länge a\, C\ und ei, sowie aus gekrümmten
Abschnitten mit einer Länge b\ und d\.
In Fig.2 ist das Außenrohr 12 und in Fig. 3 das
Innenrohr 13 vor dem Biegevorgang gezeigt. Das Innenrohr
13 aus dünnem, rostfreien Stahl weist im Bereich der Abschnitte a\, c\ und ei, die nach dem Zusammenbau
und dem Biegevorgang einen geradlinigen Verlauf behalten, nur wenige Rippen auf, während im Bereich
der Abschnitte έ>, und du die nach dem endgültigen
Zusammenbau und dem Biegevorgang einen gekrümmten Verlauf aufweisen werden, eine Vielzahl von dicht
nebeneinander liegenden Rippen angeordnet ist Das Innenrohr 13 wird in das Außenrohr \7 zu einem Zeitpunkt
eingeführt, zu dem beide noch einen durchgehend geradlinigen Verlauf aufweisen, wie dies in F i g. 4 gezeigt
ist Mit 14 sind dabei die Räume bezeichnet, die zwischen den Wänden des Rohres 12 und des Rohres 13
gebildet werden, wobei die Spitzen der Rippen des Rohres 13 die Innenwand des Rohres 12 berühren, so daß
das Innenrohr im Außenrohr zentriert ist
Das Außenroh1· 12 und das Innenrohr 13 werden danach
gemeinsam gebogen und der dargestellte Teil des Auspuffrohres nimmt die gewünschte Form an. F i g. 5
zeigt das fertige Auspuffrohr 10 in einem Längsschnitt durch eine Achse. Der Biege Vorgang erfolgt in einer
bekannten Vorrichtung, die ohne Anwendung von inneren Stiften lediglich auf das Außenrohr wirkt und auf
deren Darstellung verzichtet wurde.
Das innere Rohr 13 folgt genau dem Verlauf des Außenrohres 12, d. h. ohne Verwindungen und Knickbildung.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß die dicht nebeneinander liegenden Rippen in den Abschnitten b\
und Ci dem Rohr eine derartige Biegsamkeit verleihen,
daß es sich ohne unerwünschte Verformungen biegen läßt
Dadurch daß die Rohrabschnitte mit dicht nebeneinander liegenden Rippen auf Stellen beschränkt sind, die
unbedingt erforderlich sind, werden die Lastverluste für das Abgas bei laufendem Motor vermindert.
Die Räume 14, die mit Luft — falls das Innenrohr 13
an seinen Enden mit dem Außenrohr 13 verschweißt ist — oder mit Abgas gefüllt sind, bilden eine gute thermische
Isolierung und verhindern damit einen Wärmeübergang zwischen Abgas und Außenrohr. Da in den
Räumen keine Konvektionsbewegungen des Gases entstehen können, ist die Isolierung sehr wirksam, zumal
die Fläche des Innenrohres, durch die ein Wärmeaustausch erfol&en kann, gering ist, und Berührungsstellen
zwischen den Wänden des Innenrohres 13 und des Außenrohres 12 nur in beschränkter Anzahl vorhanden
sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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