DE2405376A1

DE2405376A1 - Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen kaschieren von holzwerkstoffplatten

Info

Publication number: DE2405376A1
Application number: DE19742405376
Authority: DE
Inventors: Peter Voelskow
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1974-02-05
Filing date: 1974-02-05
Publication date: 1975-08-14

Description

Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Kaschieren von Holzwerkstoffplatten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufleimen oder Aufkaschieren von Grundierfilren, Dekorfilmen, Folien oder auch Furnieren auf Ilolzwerkstoffplatten, die in endloser Reihenfolge mit der von einer Rolle ablaufenden Folie unter Hitzeeinwirkung gepreßt werden, als Zusatzpatentanmeldung zur gleichlautenden Patentanmeldung P 23 43 436.0 %Lir den Stand der Technik gilt das gleiche wie es in der Stammanmeldung beschrieben wurde. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß nicht ein dauernd gleichmäßiger Flächendruck erforderlich ist, urn eine einwandfreie Verleimung zwischen Folie und Holzwerkstoff zu erzielen. Wesentlich ist lediglich, daß der Verleimungsdruck eine gewisse Zeit aufrecht erhalten wird, auch wenn dies nur 10 bis 20 Secunden sind. Ein reiner Liniendruck in einer Walzenpresse ist nur zum kasschieren mittels Schrnelzklebern anwendbar, dieses Verfahren ist inzwischen auch bekannt. Das Kaschieren oder Furnieren mit Flüssigleim oder mit Papierfolien, die mit einem nicht ausgehärteten Polykondensationsharz auf Harnstoff- elamin- oder Phenolbasis getränkt sind und heim Kaschiervorgang mit dem Holzwerkstoff verleimen und gleichzeitig aushärten ist mit einer Walzenpresse nicht möglich.
Es ist jedoch möglich, den Verleimungsdruck stark pulsieren zu lascj sen, sodaß zwischen Druckspitzen und Druckentlastungen erhebliche Schwankungen in sehr kurzen Zeiträumen herrschen. Diese neue und bisher nicht bekannte Erkenntnis führt zu dem erfindungsgemäßen Verfahren und den dafür vorgeschlagenen neuartigen Vorrichtungen in verblüffend einfacher Bauweise.
Nach der Erfindung werden die Holzwerkstoffplatten zunächst wie in der Stammanmeldung auf ihren Oberflächen befeuchtet, gleichzeitig oder anschließend nur an der Oberfläche rasch auf etwa 1000 C. erhitzt und sofort darauf kaschiert, wobei eine weitere Aufheizung auf Temperaturen im Wesentlichen in dem Bereich zwischen 140 und 1£00 C. erfolgt, während nach der Erfindung der aufgebrachte Verleimdruck zwischen 5 und 60 sec., vorzugsweise zwischen 10 und 20 sec. als Gesamtzeitspanne mit einer Frequenz von etwa 0,1 bis 1 sec.
² pulsiert mit Druckspitzen über vorzugsweise 20 kp/cm und Druckentlastungen bis auf Wcr Über die Befeuchtung und separate Vorerhitzung der Plattenoberflächen gilt wieder das gleiche, wie in der Starnmannleldung.
Für das nachfolgende Kaschieren wird erfindungsgemäß eine Doppelband-Hauptpresse verwendet, bei der am Pressen-einlauf flexible Preßbänder url1 etwa kreisbogenfdrmig gekrümmte Stützkörper gezogen werden, die nachher gegenüber dem Preßspalt geradlinig verlaufen, wobei zwischen diesen btützkörpern und den Preßbändern Wälzkörperketten umlaufen.
Als flexible Bänder (Preßbänder) können endlose Gurtbänder cit Glasfasergewebe-Eilflage und beidseitiger Auflage aus einem hochtemperaturbeständigen Elastomer, - z.B. auf Silicon-Kautschuk-Basis - mit glatter Oberfläche möglichst großer Shore-Härte verwendet werden, die im rücklaufenden Trum jeweils und im Bereich der Einlaufkrümmung dielektrisch im hochfrequenten Kondensatorwechselfeld aufgeheizt werden und im Preßspalt die gespreicherte Wärme an die Iaminierfolie abgeben.
Ebenso können als flexible Preßbänder endlose Gurtbänder mit Drahtgewebe-Einlage und sonst gleichartigem Aufbau verwendet werden, die in den Bereichen der rücklaufenden Trums und der Sinlaufkrümnung induktiv im hochfrequenten Induktionsfeld aufgeheizt werden und die gespreicherte Wärme im Preßspalt an die Laminierfolie abgeben.
Auch können als flexible Preßbänder endlos geschweißte Stahlbänder verwendet werden die in verschiedener bekannter Weise aufgeheizt werden können und die auf der Außenseite zur Überdeckung der Oberflächenunterschiede zwischen der durch Feinschliff egalisierten Schweißnaht und der walzblanken Bandoberfläche durch esne hitzebeständige Lack- bzw. Kunstharzschicht beschichtet sind.
In dem Preßspalt der erfindungsgemäßen Hauptpresse entsteht ein ständig pulsierender Preßdruck durch hohe Liniendrücke jeweils zwischen zwei Wälzkörpern und starken Druckentlastungen zwischen aufeinanderfolgenden Wälzkörpern. Die Druckentlastungen richten sich nach dem Wälzkörperabstand, der Steifheit der flexiblen Preßbänder und deren Zugvorspannung. Um das mit hoher Viskosität schmelzende Kunstharz in festen Kontakt mit der Holzwerkstoff-Oberfläche zu bringen genügt der pulsierende Liniendruck, zur Vermeidung von Ablösungen zwischen den (Linien-)Druckstößen ist nur ein ganz geringer Flächendruck erforderlich. Das Laminieren bzw. Kaschieren von llolzwerkstoffplatten ist so mit relativ sehr einfachen Vorrichtungen möglich und kann bit den gleichen Vorrichtun*en natürlich auch mit Schmelzklebern geschehen .
Die Figur zeigt schemati##h ein Beipiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die oberflächlich vorgewärmten und ggf. etwas angefeuchteten Platten 1 werden in lückenloser Reihenfolge oder mit ganz geringen Zwischenräumen 2 mit den von einer Rolle ablaufenden Filmen 3 in die Doppelbandpresse eingezogen. Diese Doppelbandpresse besteht aus den Antriebs- und Umlenkwalzen 4 , den flexiblen Preßbändern 5 , den Stützkörpern 6 , den Wälzkörperketten 7 , und den Hochfrequenzelektroden 8 . Die Stützkörper 6 werden auf ca 100 C. mittels Heißwasser, Dampf, Wärmepbertragungsöl oder dergl. aufgeheizt und zwischen den Elektroden u< und den an ltiasse angeschlossenen (geerdeten) Stützkörpern 6 bzw. den darauf aufliegenden Wäizkörperketten 7 uKd werden die Preßbänder 5 dielektrisch oder induktiv im HF-Wechselfeld zusätzlich aufgeheizt, je nachdem ob es sich um Gurtbänder mit Glasfasergewebe-oder um solche mit Drahtgewebe-Einlage handelt. Wenn die Preßbänder 5 Stahlbänder sind können die Elektroden 8 entfallen und z.B.
durch Infrarotstrahler ersetzt werden oder die Praßbänder 5 werden von innen durch Düsen in den Stützkörpern 6 durch heiße Gase angeblasen, die jeweils in benachbarten Kanälen durch die Stützkörper 6 wieder abgesaugt werden.
Da die Filme 3 unmittelbar nach der Berührung mit den heißen Oberflächen der Holzwerkstoffplatten 1 und der Preßbänder 5 unter Preßdruck geraten, kann deren chemische Reaktionsgeschwindigkeit sehr schnell eingestellt werden, sodaß Preßzeiten um 10 sec. durchaus zu realisieren sind. bei einer Länge der Stützkörper 6 von nur 3 m entspricht das einer Vorschubgeschwindigkeit von 18 rn/l~iin , bei rund 2,2 m Preßbreite, einer heute fast üblichen Spanplattenbreite, einer Leistung von ca 40² m /in oder 2.400 m² /h, einer Leistung also, wie sie mit derart einfachen Mitteln mit Etagenpressen auch nach den modernsten Kurztaktverfahren nie erreichbar ist.

Claims

Patentansprüche: ~ Verfahren zum kontinuierlichen Aufleimen oder Aufkaschieren von Grundierfilmen, Dekorfilmen, Folien oder auch Furnieren auf Holzwerkstoff-Platten, die in endloser Reihenfolge mit der von einer Rolle ablaufenden Folie unter Hitzeeinwirkung gepreßt werden, wobei die Holzwerkstoffplatten zuerst auf ihren Oberflächen befeuchtet, gleichzeitig oder anschließend nur an der Oberfläche rasch auf etwa 1000 C. erhitzt und darauf sofort kaschiert werden, wobei eine weitere Aufheizung auf etwa 140 bis 1800 C. erfolgt nach Patent Nr. (Patentanmeldung: P 23 43 45c%.O ) dadurch gekennzeichnet, daß in der nachfolgenden Preßstrecke für die Ioucr von 5 bis 60 sec., rorzugsweise zwischen 10 und 20 sec. ein ständig pulsierender Verleimdruck mit einer Frequenz zwischen etwa X 0,1 und 1 sec. und mit Druckspitzen bis über 20 kp/cm² und Druckentlast kp/cm² wirksam ist.
2) Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise flexible Preßbänder(5) zu beiden Seiten des Preßspaltes um am Einlauf etwa kreibogenförmig gekrümmte Stützkörper (6) gezogen werden, wobei die Stützkörper fS (6) im Bereich des Preßspaltes geradlignig verlaufen, während iwischen den Stützkörpern (6) und den Preßbändern (5) Wälzkörperketten (7) angeordnet sind.
3) Vorrichtung nach Anspruch 2) dadurch gekennzeichnet, daß als Preßbänder (5) endlose Gurtbänder mit Glasfasergewebeeinlage und beiderseitiger Auflage aus einem hochtemperaturbeständigen Elastomer, z-B. auf Silocon-Kautschuk-Basis, mit glatter Oberfläche und möglichst großer Shore-Härte verwendet werden, die im rücklaufenden Trum und im Bereich der Einlaufkrümmung dielektrisch im hochfrequenten Kon-.
densatorwechselfeld aufgeheizt werden 4) Vorrichtung nach Anspruch 2) dadurch gekennzeichnet, daß als Preßbänder (5) endlose Gurtbänder mit Drahtgewebeeinlage und sonst gleichem Aufbau wie in Anspruch 5) verwendet werden, die im rücklaufenden Trum und im Bereich der Einlaufkrümmung induktiv im hochfrequenten Induktionsfeld aufgeheizt werden.
5) Vorrichtung nach Anspruch 2) dadurch gekennzeichnet, daß als Preßbänder (5) endlos geschweißte Stahlbänder verwendet werden, die in verschiedener bekannter Weise aufgeheizt werden können und die auf der Außenseite zur Uberdeckung der Oberflächenunterschiede zwischen der durch Feinschliff egalisierten Schweißnaht und der walzblanken Bandoberfläche durch eine hitzebeständige Lack- bzw.

Kunstharzschicht beschichtet sind.