DE2404572C3 - Verfahren zum Einglasen von elektrischen Leiterelementen aus relativ reaktionsaktiven Metallen - Google Patents

Verfahren zum Einglasen von elektrischen Leiterelementen aus relativ reaktionsaktiven Metallen

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DE2404572C3 DE19742404572 DE2404572A DE2404572C3 DE 2404572 C3 DE2404572 C3 DE 2404572C3 DE 19742404572 DE19742404572 DE 19742404572 DE 2404572 A DE2404572 A DE 2404572A DE 2404572 C3 DE2404572 C3 DE 2404572C3
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Josef Dipl.-Phys. Dr 8021 Hohenschäftlarn Weiser
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Description

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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einglasen von elektrischen Leiterelementen aus relativ reaktionsinaktiven Metallen, wie beispielsweise Eisen, Kobalt und Nickel und die üblicherweise daraus hergestellten Magnetlegierungen. Derartige Metall-Glas-Verbindungen sind beispielsweise bei der Herstellung von Schutzgaskontakten erforderlich, wobei es vor allem darauf ankommt, daß der Übergang vom Glas zum Metall mechanisch fest und absolut dicht ist.
Es ist bekannt, daß sich oxidierte Metallteile beim Einglasungsvorgang mechanisch fester und dichter mit Glas verbinden als blanke Metallteile. Diese bessere Verbindung beruht auf der chemischen Verwandtschaft zwischen der Metall-Oxid-Oberfläche und dem oxidisehen Werkstoff Glas. Ein bloßes Oxidieren der einzuglasenden Metallteile reicht oft nicht aus, da die Metalle der oben bereits erwähnten üblichen Einschmelzlegierungen nur wenig stabile Oxide bilden. Diese Oxide werden bei den Einglasbedingungen — Temperaturen bis 9000C mit einer Einwirkungszeit bis zu mehreren Stunden — entweder thermisch zersetzt oder durch den Angriff der im Glas enthaltenen Säurebestandteile (Borsäure) zerstört. Unter Umständen löst auch das Glas selbst die Oxide bei den genannten Bedingungen in sich auf. Auf diese Weise entstehen wieder blanke Metallteile im Glas mit schlechter mechanischer Festigkeit und Dichtigkeit.
Zwar ist es auch bereits bekannt, beispielsweise aus der DT-AS 15 96 849, Einschmelzleiter aus reaktions- und sorptionsaktiven Werkstoffen, wie Niob, Tantal und Titan, zu verwenden. Allerdings erfüllen diese Werkstoffe im allgemeinen nicht die sonstigen Bedingungen, die man an ein Leiterelement stellt. So ist beispielsweise Titan ein relativ schlechter elektrischer Leiter und läßt sich außerdem sehr schwer löten. Das in der DT-AS 15 96 849 angegebene Einschmelzverfahren hat außerdem den Nachteil, daß wegen der äußerst kurzen Einschmelzzeit eine Voroxidation der Einschmelzleiter und eine nachtragliche Temperung zur Beseitigung der Glasspannungen erforderlich wird.
Ziel der Erfindung ist ein Einglasungsverfahren, bei dem die Leiterelemente nach den gewünschten elektrischen, magnetischen und mechanischen Eigensrhaften optimal ausgewählt werden können und wobei trotzdem mit möglichst wenig Aufwand eine gute Anglasung erzielbar ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Leiterelemente zunächst mit einer Anglasungsschicht aus einem reaktions- und sorptionsaktiven Metall mit über der Einglasungstemperatur liegendem Schmelzpunkt versehen und dann unmittelbar zur Einglasung in eine Schutzgasatmosphäre gebracht werden, deren geringfügiger Restsauerstoff während der Glaserhitzung mit dem reaktionsaktiven Metall eine Oxidschicht bildet, wobei die Dicke der Anglasungsschicht derart bemessen ist, daß sie von der Oxidschicht nur teilweise durchsetzt wird.
Durch das erfindungsgemäße Einglasungsverfahren entsteht eine Bindungskette vom eingeschmolzenen Lehrelement über die Anglasungsschicht aus reaktionsfreudigem Metall (Titan) und weiter über die Oxidschicht dieses Metalls zum Glas. Da jede dieser Schichten zu ihrer Nachbarschicht eine gute Verbindung besitzt, bringt diese Bindungskette eine hohe mechanische Festigkeit und Dichtigkeit der gesamten Metall-Glas-Einschmelzung.
Ein eigener Arbeitsgang zur Voroxidation der Anglasungsschicht ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht erforderlich. Denn wegen der Oxidationsfreudigkeit des Anglasungsmetalls bildet sich auf jeden Fall eine Oxidschicht während der langsamen Erhitzung des Glases in der Einschmelzform. Für diese Oxidation genügt der geringe Restsauerstoff, der in jedem Schutzgas enthalten ist, ohne daß er definiert beigegeben wird. Selbst in einer reduzierenden Atmosphäre, wie sie üblicherweise verwendet wird, um den Abbrand der Kohleformen in Grenzen zu halten, ist genügend Sauerstoff enthalten, um die zur Anglasung nötige Oxidschicht zu bilden. Neben der üblicherweise verwendeten Wasserstoffatmosphäre wäre es natürlich auch möglich, die Einschmelzung unter Edelgas vorzunehmen, wobei ebenfalls der Restpartialdruck an Sauerstoff zur Bildung der erforderlichen Oxidschicht ausreichen würde.
Das erfindungsgemäße Verfahren setzt natürlich voraus, daß die Anglasungsschicht aus reaktionsaktivem Metall gut auf dem einzuschmelzenden Leiterelement haftet. Eine derartig gut haftende Schicht läßt sich etwa mit Hilfe der Kathodenzerstäubung erreichen. Dieses Beschichtungsverfahren ist beispielsweise für Titan sehr gut geeignet. In Einzelfällen kommt auch die galvanische Beschichtung in Frage, beispielsweise bei Chrom, welches im metallischer Form (Halbzeug) derzeit im Handel nicht erhältlich ist.
Als Materialien für die Anglasungsschicht kommen neben dem bereits erwähnten Titan und Chrom auch andere Metalle in Frage, welche stabile Oxide bilden, d. h. wenn der Schmelzpunkt des Oxyds sehr weit über der Einglasungstemperatur liegt. Beispielsweise liegt der Schmelzpunkt von Titanoxid bei 18500C. Unter anderem ist die genannte Bedingung auch bei
Zirkonium und Hafnium erfüllt; doch wird der Einsatz dieser Metalle derzeit an der Kostenfrage scheitern.
Da die erfindungsgemäße Anglasüngstechnik von einer Metallisierung ausgeht, muß bei der Auswahl der Oxide natürlich auch der Schmelzpunkt des reinen Metalls beachtet werden. Dieser muß oberhalb der Einglastemperatur von 9000C liegen. Aus diesem Grunde können Aluminium und Magnesium mit ihrem niedrigen Schmelzpunkt (bei 660 bzw. 65O0C) nicht verwendet werden, obowhl ihre Oxide jeweils sehr hohe Schmelzpunkte haben.
Damit die bei der Einglasung zu schaffende Bindungskette kein schwaches Glied bekommt, muß darauf geachtet werden, daß die Titanschicht bei den Einglasbedingungen nicht gänzlich durchoxidiert. Letzteres würde bedeuten, daß zwischen dem eingeglasten Metallteil und dem Oxid der Anglasungsschichi keine starke Metallbindung mehr besteht. Solche Metallteile brechen dann leicht aus dem Glas aus und erscheinen metallisch blank, während das Oxid der Anglasungsschicht am Glas halten bleibt. Andererseits sollten Anglasungsschichten aus wirtschaftlichen Gründen nich! zu dick gewählt werden. Bei einer Einglastemperatur von etwa 9000C und einer Einglasungszeit von drei Stunden sollte die Anglasungsschicht (aus Titan) etwa 5 μιη stark sein. Die Oxidschicht durchsetzt dann etwa 2 μηι dieser Anglasungsschicht.
Im folgenden wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel die Schichtenverteilung nach einem erfindungsgemäßen Einglasungsverfahren erläutert,
Die Zeichnung stellt einen Schnitt durch die Glas-Metall-Verbindung dar, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnen wird. Das einzuglasende Leiterelement 1 wird nach den gewünschten elektrischen, magnetischen und mechanischen Eigenschaften ausgewählt. Die Anpassung an den Ausdehnungskoeffizienten von Glas muß natürlich bei der Werkstoffauswahl mit berücksichtigt werden. So kommt als Leiterelement beispielsweise Vaconblech in Frage. Auf dieses Leiterelement 1 wird vor der Einglasung durch Kathodenzerstäubung eine Anglasungsschicht 2 aus Titan aufgebracht. Das derart beschichtete Leiterelement wird nunmehr zum Einglasen in die vorbereitete Kohleform gebracht und zusammen mit dem anzuschmelzenden Glasteil in Schutzgasatmosphäre erhitzt. Während dieses Wärmungsvorgangs bildet das Titan mit dem in Schutzgas enthaltenen Restsauerstoff eine TiOs-Schicht 3, die aber nur so dick ist, daß noch eine metallische Titanschicht 4 übrig bleibt. Ist das Glas 5 nunmehr geschmolzen, so verbindet es sich mit der TiOj-Schicht 3 und hat nach dem Erkalten über die Titanschicht 4 auch eine mechanisch feste und dichte Verbindung mit dem Vacon-Blech 1.
Hierzu 1 Blau Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Einglasen von elektrischen Leiterelementen aus relativ reaktionsinaktiven Metallen, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterelemente (1) zunächst mit einer Anglasungsschicht (2) aus einem reaktions- und sorptionsaktiven Metall mit über der Einglasungstemperatur liegendem Schmelzpunkt versehen und dann unmit- to telbar in einer Schutzgasatmosphäre eingeglast werden, wobei die Dicke der Anglasungsschicht (2) so bernessen wird, daß sie von einer sich während des Einglasens bildenden Oxidschicht nicht vollständig durchsetzt werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anglasungsschicht mittels Kathodenzerstäubung auf die Leiterelemente aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anglasungsschicht galvanisch auf die Leiterelemente aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anglasungsschicht aus Titan gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anglasungsschicht aus Chrom gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einglasung unter einer reduzierenden Schutzgasatmosphäre erfolgt.
DE19742404572 1974-01-31 Verfahren zum Einglasen von elektrischen Leiterelementen aus relativ reaktionsaktiven Metallen Expired DE2404572C3 (de)

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DE2404572A1 DE2404572A1 (de) 1975-08-14
DE2404572B2 DE2404572B2 (de) 1976-12-30
DE2404572C3 true DE2404572C3 (de) 1977-08-11

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