DE2403998A1 - Verfahren zur durchfuehrung von reaktionen zwischen pulver- und gasfoermigen stoffen - Google Patents
Verfahren zur durchfuehrung von reaktionen zwischen pulver- und gasfoermigen stoffenInfo
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Description
Reg.-Nr. 6DP 178 DO? 6255 Kelkheim, den 24.1.1974
KÖNIGSWARTER & EBELL, Chemische Fabrik GmbH
5800 Hagen, Dieckstraße 42
Verfahren zur Durchführung von Reaktionen zwischen pulver- und gasförmigen Stoffen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung von Reak-^
tionen zwischen pulver- und gasförmigen Stoffen, wobei bei Kontakt des pulverförmigen Materials mit einem Reaktionsgas eine
chemische Reaktion oder eine Austauschreaktion erfolgt sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Zur Durchführung von Reaktionen zwischen pulver**, und gasförmigen
Stoffen werden in der Technik insbesondere Röstofen, Drehrohrofen oder Wirbelbettanordnungen und Eüllkörperkolonnen verwendet.
Beim Röstofen wird das umzusetzende Pulver in relativ dicker Schicht auf einem Rost in diskontinuierlichen Verfahren behandelt.
Wegen der großen Schichtdicken, die erforderlich sind, um ausreichend große Chargen zu verarbeiten, wird die Reaktionsführung, insbesondere bedingt durch die schlechte Diffusion uneinheitlich
und die Prozesse erfordern eine lange Zeit. Die entstehenden Produkte sind aus diesem Grund in ihrer Struktur und
ihren chemischen Eigenschaften uneinheitlich.
Drehrohrofen erlauben zwar einen höheren Durchsatz und kontinuierliche
Ein- und Ausbringung, dennoch wird durch die ungleichmäßige Verteilung des umzusetzenden Pulvers an der Wandung des
Reaktionsgefäßes ein nicht vollständig homogenes Produkt erzeugt. Die Kontaktmöglichkeit des Gases mit dem Pulver ist durch
die innere Oberfläche und die Umdrehungsgeschwindigkeit des Reak-
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tors begrenzt. 3
Umsetzungen In Wirbelbetten sind großtechnisch schwierig durchführbar,
insbooondere dann, wenn es sich, um Pulver geringer
Korngröße, bzw. Pulver mit breitem Korngrößenspektrum handelt, da die Verweilzeit der Korngrößenfraktionen unterschiedlich ist
und damit, die Gefahr besteht, inhomogene Produkte zu erhalten.
Bei Umsetzung von Gasen an Pestkörpern werden sogenannte Füllkörperkolonnen
eingesetzt. Die Pul verschüttung befindet sich dabei in einem Behälter, der im allgemeinen von unten nach oben
von Gas durchströmt wird. Solche Anordnusgen können nur im laktbetrieb
diskontinuierlich betrieben werden und das Pulver muß bestimmte Korngrößen besitzen, um einen Gasdurchtritt zu ermöglichen
und andererseits den Diffusionsweg kl einzuhalten. -Weiterhin können sich in den Schüttungen leicht Kanäle bilden, durch,
die das Gas durchbricht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kontinuierliches Verfahren zur Durchführung von Reaktionen zwischen pulver- und
gasförmigen Stoffen zu entwickeln, bei dem homogene und hochaktive
Produkte in einer möglichst kurzen Zeit erhalten werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das pulverförmige Material
von oben kontinuierlich in einen auf die Umsetzungstemperatur
gebrachten, mit einer gasdichten Ummantelung versehenen Vibrationswendülförderer
eingeführt wird und daß das den Boden des Wendelganges Als geschlossene Schicht bedeckende Material mit
einem im Gegeiistrom durch den Wendelförderer geleiteten Reaktionsgas in Kontakt gebracht wird, daß die gasförmigen Reaktionsprodukte
mit dem Reaktionsgasstrom oben aus dem Wendelförderer abgeleitet werden und daß das pulverförmige Reaktionsprodukt kontinuierlich
im unteren Teil des Vibrationswendelförderers abgeführt wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, daß sie einen eine gasdichte Ummante-
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lung aufweisenden Vibrationswendelförderer besitzt, daß der Wendelförderer
Eeaktionsgaszu- und -abführungsleitungen und unterhalb des Wendelganges eine Heizvorrichtung enthält und daß im
Wendelgang Burchmischungsvorriehtungen angeordnet sind.
Ein solches Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sind
insbesondere anwendbar bei der Herstellung von aktiven Metallpulvern und Katalysatoren, beispielsweise zur Herstellung von
Oxidations-, Reductions- oder Hydrierkatalysatoren sowie auch
bei Herstellung aktiver Massen für galvanische Elemente im großtechnischen Maßstab.
Im folgenden werden anhand der Figuren 1 und 2 das erfindungsgemäße
Verfahren sowie die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens näher erläutert. . "
In Figur 1 ist der erfindungsgemäße Jibrationswendelförderer mit
aufgeschnittener Ummantelung dargestellt, während in Figur 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung zu Durchmischung des pulverförmigen
Ausgangsmaterials in verschiedenen perspektivischen Darstellungen angegeben ist.
Der in seinem unteren Bereich einen Schwingungserzeuger, beispielsweise
einen Schwingungsmagneten 7 oder einen Unwuchtmotor auf v/eisende Wendelförderer 1 besitzt eine gasdichte Ummantelung,
welche aus zwei Doppelhalbschalen 8 besteht, deren Zwischenräume 2 mit Kieselgur zur Wärmeisolierung gefüllt sind. Dieser Mantel
kann noch zusätzlich mit einer Glaswollmatte 9 umwickelt werden.
Sofern nicht Luft als Reaktionsgas verwendet wird, müssen vor
der Inbetriebnahme des Vibrationswendelförderers dieser und die übrige Apparatur zunächst durch Durchleiten eines Stickstoffstromes
luftfrei gemacht werden. Anschließend wird dann der Stickstoff durch Spülung mit dem Reaktionsgas verdrängt. Danach wird
der erforderliche Reaktionsgasdruck eingestellt und der Reaktor auf die Reaktionstemperatur gebracht. Anschließend wird das pulverförmige
Material über eine Dosierrinne von oben kontinuierlich in den Einfüllstutzen 10 des Wendelförderers gegeben. Das
pulverförmige Material durchläuft den Wendelgang 4, der durch
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eine unterhalb seines Bodens angebrachte Heizvorrichtung, beispielsweise
Heizstäbe, beheizt oder durch Kühlräume gekühlt wird, und wird mit Hilfe von mehreren im Wendelgang angeordneten
Durchmischungsvorrichtungen durchgemischt. Die sich von oben nach unten bewegende dünne Schicht des pulverförmigen Materials
wird mit einem im Gegenstrom im Überschuß durch den Wendelförderer geleiteten Reaktionsgas, das über die Zuleitungen
in verschiedener Höhe des Vibrationswendelförderers zugeführt wird, in Kontakt gebracht und umgewandelt. Das pulverförmige Material
wird im unteren Teil des Wendelförderers über ein Austragsrohr 13 kontinuierlich abgeführt. Die gasförmigen Reaktionsprodukte
werden mit. dem Reaktionsgasstrom abgeleitet und von dem mitgerissenen feinen Pulverstaub befreit.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Durchmischungsvorrichtung
als im Wendelgang 4 angeordnete Umkehrbleche 6 auszubilden. Ein solches Umkehrblech 6 ist in Eigur 2 in verschiedenen
perspektivischen Darstellungen wiedergegeben und besitzt zwei voneinander durch einen Steg 61 getrennte Ebenen 62, 63,
von denen die obere Ebene 62 in der Mitte des vom Pulver eingenommenen Querschnitts und die untere Ebene 63 vom Wendelgangboden
längs des Steges 61 in Bewegungsrichtung des durchmischenden Pulvers ansteigen. Die obere Ebene 62 besitzt eine nach oben
abgebogene, den Wendelgang 4 in Bewegungsrichtung des Pulvers
abtrennende Kante 64 und zwischen dem Steg 61 und der Wand des Wendelganges 4 ist ein Zwischenraum angeordnet.
Durch ein solches Umkehrblech 6 wird der Querschnitt der Schicht des pulverförmigen Materials waagerecht in zwei Hälften aufgeteilt,
die auf der oberen Ebene 62 bewegte Pulverschichthälfte wird unter die leicht ansteigende untere Ebene 63 umgelenkt und
die von der unteren Ebene 63 aufgenommene Schichthälfte fällt an einer Brechkante 65 auf die unterhalb dieser ankommende Pulverschichthälfte.
Anhand der Beispiele 2 bis 4 ist die Herstellung von einigen Katalysatoren
sowie von aktiven Massen für galvanische Elemente" mit
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Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
Weiterhin können mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens auch andere chemische Reaktionen und Austauschreaktionen kontinuierlich
durchgeführt werden. Solche Reaktionen sind in den Beispielen 5 und 6 näher erläutert.
1. Herstellung eines Kupferchromit-Katalysators für selektive
Hydrierungen, bei dem Luft als oxidierendes Gas verwendet wird
In ammoniakalischer Lösung wird ein Doppelchromat durch Fällung
aus Kupfernitrat mit Natriumchromat der Zusammensetzung
fcu (NH^)2I (NHJ2 . (CrO. )2 als feines Pulver erhalten.
Das Pulver wird gründlich gewaschen und durch Trocknung weitgehend vom Wasser befreit. Anschließend wird das Pulver im
Gegenstrom zu einem vorerhitzten Luftstrom bei 300 - 350° C und einer Schichtdicke von 10 - 20 mm kontinuierlich im Reaktionswendelförderer zersetzt. Dabei spielt sich folgende
Reaktion ab:
r -| Luft
Cu (NH,) J . (NH. )9 . (CrO.) '— ->
CuO . Cr9O,
L -> <\J * * * c 300 - 35O°C ^ °
+ N2 + NH, + 4 H2O
Die gasförmigen Reaktionsprodukte werden durch Kondensation (H2O) und Wasserwäsche (NH,) entfernt. Der Stickstoff wird
mit dem Luftstrom nach außen abgeblasen. Die Korngröße kann je nach der Korngröße des Doppelchromates in weiten Grenzen
variiert werden. Der in dieser Weise hergestellte Katalysator ist besonders für selektive Hydrierung von Carbonylgruppen
v/irksam: Aldehyde und Ketone werden zu Alkoholen, Ester- und Carbonsäuren, desgleichen Amide zu Aminen reduziert.
2. Herstellung eines Nickel-Trägerkatalysators für großtechnische Fetthärtungen
Die Masse eines Ni-Trägerkatalysators besteht aus basischem
Nickelcarbonat gefällt auf Kieselgur. Sie wird kontinuierlich in den Reaktionswendelförderer gegeben, und zwar bei einer
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Reaktionstemperatür zwischen 350 - 500° C und einer Schichthöhe
zwischen 1-10 mm. Wasserstoffgas wird im Gegenstrom im Überschuß (ca. 10-fache stöchiometrische Menge) geführt.
Dabei wird der Wasserstoff auf die Reaktionstemperatur vor der Eingabe in den Reaktor vorerhitzt. Bei einer Verweilzeit
zwischen 5-20 Minuten wird das basische Carbonat dann vollständig zu sehr fein verteiltem Nickel reduziert. Diese
endotherme Reaktion verläuft nach folgenden Gleichungen:
350 - 500° G w-, . ο w λ
Ni(OH)2 + H2 >
N\+ 2 H2°
350 - 500° G
Ni CO5 + H2 >· Ni + CO2 + H2O
Ni CO5 + H2 >· Ni + CO2 + H2O
Diese Reaktionen werden durch kurze Diffusionswege der gasförmigen
Reaktanten und durch die schnelle Abfuhr des Reaktionswassers und des Kohlendioxids begünstigt. Außerdem ermöglicht
die kontinuierliche Durchführung der Reduktion in einer dünnen Schicht eine sehr gleichmäßige Wärmezufuhr, und damit wird
auch ein gleichmäßiges Produkt garantiert.
Die im Wasserstoffstrom mitgeführten gasförmigen Reaktionsprodukte
(CO2, H20-Dampf) werden durch Absorption bzw. Kondensation
ohne Schwierigkeiten in Füllkörperkolonnen entfernt.
Die nach dem vorstehenden Verfahren hergestellten Katalysatoren
weisen im Vergleich zu den nach konventionellen Verfahren ,hergestellten Katalysatoren 10 - 20 $ höhere Hydrieraktivitäten
auf.
3. Herstellung eines elektrochemisch aktiven Ni(0H)2-Pulvers
(positive Masse für alkalische Akkumulatoren)
Peinverteiltes Nickel(II)-oxalat (NiC2O.) (Korngröße
> 50 /u) wird in einer Schichthöhe von 10 - 15 mm im Reaktionswendelförderer
bei 150 - 200° C von oben nach unten gefördert. Wasserdampf
gesättigte Luft von ca. 2 atü überdruck, die auf ca. 300 C vorerhitzt wird, wird im Gegenstrom zum Pulvertransport
geführt. Es tritt eine Zerlegung (hydrothermaler Zerfall) des Nickeloxalats unter Bildung von feinverteiltem Nickelhy-
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flroxid (Ni(OH)ρ) nach folgender Reaktionsgleichung ein:
luft NiC2O4
+ H2O . Ni(OH)2 + CO2 + CO.
Die mit der Luft als Trägergas ausgetragenen gasförmigen
Reaktionsprodukte CO2 und CO werden nach Überführung des CO
durch katalytische Nachverbrennung nach außen als CO9 abgeführt.'
Das resultierende Nickelhydroxidpulver von einer Korngröße
zwischen 2 - 5/U hat sich besonders für den Einsatz als positive
aktive Masse in alkalischen Akkumulatoren bewährt. Hervorzuheben ist, daß wegen der gleichmäßigen feinen Kornverteilung
des anfallenden Hydroxids die in der Praxis üblichen langen ITormationszeiten für Akkumulatoren von ca. 60 h auf 20
bis 25 h herabgesetzt werden. Schließlich können die Stromausbeuten,
insbesondere bei Hochstromentladungen, wegen der höheren Oberfläche und der besseren Zugänglichkeit des Pulvers
für die sich in der Elektrode abspielenden elektror-chemischen Vorgänge beträchtlich gesteigert v/erden.
4. Herstellung von negativen, vorgeladenen Cadmiummassen mit metallischer
Nickel-Leitmatrix für alkalische Akkumulatoren
Ein feinteiliges Pulver (Korngröße.<10/u), bestehend aus einem
Mischkristall aus 10 fo Nickelformiat und 90 % Cadmiumformiat,
wird in einer Schichtdicke von 15 - 25 mm kontinuierlich
bei 270 - 290° C im Reaktionswendelförderer von oben nach unten bewegt. Dem Pulverstrom entgegen läßt man auf die Reaktionstemperatur
vorerhitztes Wasserstoffgas strömen. Die in diesem Temperaturbereich sich im Reaktor abspielenden Vorgänge
können durch folgende als Teilreaktionen geschriebenen chemischen Umsatzgleichungen wiedergegeben werden:
Cd(HCO„)9 + H9 « —■>
Cd + 2 H0O + CO
* 270 - 290° C ά
Ni (HCO9 )9 + H9 -TT^ Ni + 2 H9° + co
ά * ^ 270 - 290 C - ■
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Ein weiteres Beispiel für die Behandlung von Gasen mit pulverförmigen
Festkörpern ist die OOp-Wäsche mit Molekularsieben. Molekularsiebe sind Substanzen mit einem großen Adsorptionsvermögen
von Gasen und Dämpfen. Beim COp beträgt dieses Adsorptionsvermögen in manchen Fällen mehr als 15 Gew.
bei Zimmertemperatur. Bei höheren Temperaturen, z.B. 150° C, wird der größte Teil des COp wieder abgegeben.
Man kann diese Tatsache zur Entfernung von COp aus Reformer-Rohgasen
benutzen. Ein derartiges· Gas besteht zu 25 % aus CO
und zu 75 7° aus H0. Dieses Gas wird von unten einem Wendelförderer
in einer Menge von 55 Nm /h zugeführt. Im Wendelgang mit einer Wendelfläche von insgesamt 1 m fließt es auf einer
Länge von 13m einer Granulatschüttung des Molekularsiebmaterials
entgegen. Die pro Zeiteinheit durchgesetzte Menge des Molekularsiebes beträgt rund 180 l/h, entsprechend 275 kg/h,
was bei einer Schichtdicke von 2 cm einer Verweilzeit von 6 Minuten im Wendelförderer entspricht. Das den Wendelförderer
oben verlassene Gas enthält nur noch Bruchteile von Prozenten an COp, während das unten dem Wendelförderer entnommene, beladene
Molekularsieb mehr als 10 Gew.$ CO0 enthält. Die Reaktionstemperatur
beträgt 25° Cj die bei der Reaktion entstehende
Wärme wird mit Hilfe "von Kühlrohren am Wendelboden abgeführt.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, auch die Regenerierung des Molekularsiebes in einem Wendelförderer durchzuführen. Zu
diesem Z\ieck wird das Granulat oben zugeführt, während der
Wendelgang auf 150° bis 2500C aufgeheizt ist. Von unten strömt
Luft in den Wendelgang ein, die sich auf dem Weg nach "oben mit Kohlendioxid belädt. Dieses Verfahren ist deshalb besonders
wirksam, weil es ein Gegenstromverfahren ist und die Endbeladung des Molekularsiebes wegen der geringen COp-Konzentration
in der Luft vor dem Austritt des Pulvers aus dem Wendelgang sehr niedrig gehalten wird.
Die beiden Wendelfördererreaktoren für die Adsorption und De-
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sorption des CO2 sind zu einer Anlage mit geschlossenem Molekularsiebkreislauf
vereinigt, die zweekmäßiger^weise Vorrichtungen zur Zwischenspeicherung einer gewissen Überschußmenge
des Molekularsiebgranulats enthält.
Das beschriebene Verfahren läßt sich bei modifizierten Betriebstemperaturen
auch zur Entfernung anderer Verunreinigungen aus Gasgemischen, z.B. HpS, NH5, Benzol und Methanol, um
nur einige zu nennen, verwenden. Als Molekularsiebe können in solchen Fällen auch vorteilhaft aktive Kohle, Pulver oder Granulate
eingesetzt werden.
6. Nickelträgerkatalysatoren der in Beispiel 1 beschriebenen Art
enthalten nach, ihrem Einsatz in der Fetthärtung Nickel neben
anderen Verunreinigungen. Im Zuge der TJmwertverschmutzungsprobleme
macht wegen des Nickelgehaltes die lagerung derartiger Abfälle immer größere Schwierigkeiten. Deshalb sucht man nach
Verfahren der Nickelrückgewinnung aus den Katalysatorabfällen,
Es hat sich gezeigt, daß man nach Entfernung der Hauptfettmenge
den alten Katalysator von Nickel befreien kann, indem man das Material in einem Wendelfördererreaktor bei etwas unter
100° C im Gegenstrom zu einem CO-Gasstrom führt. Dabei bildet sich Niekelcarbonyl als flüchtige Verbindung, die mit dem im
Umlauf geführten CO aus dem Reaktor herausgetragen und bei 180° C in Nickelpulver und CO zersetzt wird. Auf diese Weise
wird das Nickel als wertvolles, hochreines Material zurückgewonnen, und die Trägermasse, die unten aus dem Wendelförderer
herauskommt, kann einer neuen Verwendung zugeführt werden.
Eine weitere Gruppe von Verfahren, bei denen der Einsatz des Wendelfördererreaktors
zweckmäßig ist, sind katalytische Gasbehandlungsverfahren, bei denen nach einer gewissen Betriebszeit eine
Regenerierung des Katalysators erforderlich ist. Als Beispiel sei
die katalytische Behandlung von Erdgas- oder Erdölderivaten genannt,
die in vielen Fällen zu einer Vergiftung des Katalysators durch Schwefelbestandteile führt. Hier ermöglicht der kontinuierliche
Durchsatz des Katalysators durch den Reaktor dessen Regene-
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rierung außerhalb des Reaktors bei sparsamster Verwendung innerhalb
der Reaktoranlage. Dadurch wird der Einsatz dieser meist teueren Katalysatoren minimalisiert und somit die Kapitalbindung
verringert.
Die Reihe von Beispielen für die Durchführung von Austauschvorgängen
im Wendelfördererreaktor könnte beliebig erweitert werden; es seien nur erwähnt die Trocknung kristalliner Pulver, bei denen
die Bewegung im Wendelförderer der Neigung zum Zusammenbacken entgegenwirkt. Das Rösten von sulfidischen Materialien ist ein
Beispiel für die Behandlung von pulverförmigen Festkörpern mit Hilfe von Gasen, bei denen die Veränderung der Pestkörper der
Zweck des Prozesses ist.
Den Beispielen ist zu entnehmen, daß mit HiILfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens insbesondere aktive Metallpulver mit sehr guten Kennwerten hergestellt werden können.
Dadurch, daß die Pulverkörner durch Vibration bev/egt werden, wird
ein Zusammenbacken verhindert und durch Vergrößerung der Vibrationsamplitude kann auch schwer rieselfähiges Pulver verarbeitet
werden. Da das Gas im Überschuß zugeführt wird, wird das Gleichgewicht der chemischen Reaktion zugunsten des Endproduktes verschoben
und damit die Verweilzeit des Pulvers im Vibrationswendelförderer verkleinert. Die bei den bisher bekannten Verfahren sich
einstellenden Diffusionshemmungen v/erden durch die erfindungsgemäß eN Durchmischung mit Hilfe von Umkehrblechen und durch die
Durchleitung des Reaktionsgases im Gegenstrom weitgehend verringert, und hierdurch können die bisher üblichen Verweilzeiten von
einigen Stunden auf einige Minuten herabgesetzt werden.
Da erfindungsgemäß die Wärmezufuhr durch eine unterhalb des Bodens
des Wendelganges angeordnete Heizvorrichtung sowohl von unten als auch von oben (durch Strahlung) und durch Konvektion infolge des
Reaktionsgases erfolgt, wird eine sehr gleichmäßige Erwärmung des pulverförmigen Materials erreicht, und dies trägt wesentlich zu
dem mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erreichbaren gleichmäßigen Endprodukt bei.
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Claims (4)
- Patentansprüche(Iy Verfahren zur Durchführung von Reaktionen zwischen pulver- und gasförmigen Stoffen, wobei bei Kontakt des pulverförmigen Materials mit dem Gas eine chemische Reaktion oder eine Austauschreaktion erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das pulverförmige Material von oben kontinuierlich in einen auf die Umsetzungstemperatur gebrachten, mit einer gasdichten Ummantelung (8) versehenen Vibrationswendelförderer (1) eingeführt wird und daß das den Boden des Wendelganges (4) als geschlossene Schicht bedeckende, sich von oben nach unten bewegende pulverförmige Material mit einem im Gegenstrom durch den Wendelförderer (1) geleiteten Reaktionsgas in Eontakt gebracht wird, daß die gasförmigen Reaktionsprodukte mit dem Reaktionsgasstrom oben aus dem Wendelförderer (1) abgeleitet werden und daß das pulverförmige Reaktionsprodukt kontinuierlich im unteren Teil des Vibrationswendelförderers (1) abgeführt wird. " -
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das den Boden des Wendelganges (4) als geschlossene Schicht be-.deckende und sich von oben nach unten bewegende pulverförmige Material innerhalb des Wendelganges (4) durchgemischt wird»
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgas im Überschuß von unten nach oben durch den Wendelförderer (1) geleitet wird.
- 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß sie einen eine gasdichte Ummantelung (8) aufweisenden Vibrationswendelförderer (1) besitzt, daß der Wendelförderer (1) Reaktionsgaszu- und509831/07 51-abführungsleitungen (11, 12) und unterhalb des Wendelganges (4) eine Heiz- oder Kühlvorrichtung (5) enthält und daß Durchmischungsvorrichtungen im Wendelgang (4) angeordnet sind.Vorrichtung nach Anspruch 4» dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmischungsvorrichtungen als im Wendelgang (4) angeordnete Umkehrbleche (6) ausgebildet sind, daß jedes Umkehrblech C6) zwei voneinander durch einen Steg (61) getrennte Ebenen (62, 63) besitzt, daß die obere Ebene (62) in der Mitte des vom Pulver eingenommenen Querschnitts und die untere Ebene (63) vom Wendelgangboden längs des Steges (61) in Bewegungsrichtung des zu durchmischenden Pulvers ansteigen, daß die obere Ebene (62) eine nach oben abgebogene, den Wendelgang (4.) in. Bewegungsrichtung des Pulvers abtrennende Kante (64) besitzt und daß zwischen dem Steg (61) und der Wand des Wendelganges (4) ein Zwischenraum angeordnet ist.509831 /0751Leerseite
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DE19742403998 DE2403998C3 (de) | 1974-01-29 | Verwendung eines gasdicht ummantelten Vibrationswendelförderers | |
DE19752522152 DE2522152A1 (de) | 1974-01-29 | 1975-05-17 | Vorrichtung zur durchfuehrung von reaktionen zwischen pulver- und gasfoermigen stoffen |
Publications (3)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2645185A1 (de) * | 1976-10-07 | 1978-04-13 | Varta Batterie | Vibrierender chemischer reaktor |
DE3022330A1 (de) * | 1980-06-13 | 1981-12-17 | Süd-Chemie AG, 8000 München | Verfahren zur thermischen behandlung von pulverfoermigen und granulatartigen katalysatoren u.dgl. |
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EP0042080A2 (de) * | 1980-06-13 | 1981-12-23 | Süd-Chemie Ag | Verfahren zur thermischen Behandlung von pulverförmigen Katalysatoren und Katalysator-Zwischenprodukten |
EP0042080A3 (en) * | 1980-06-13 | 1982-02-24 | Sud-Chemie Ag | Process for the thermal treatment of pulverized or granulated catalysts and the like |
US4399350A (en) | 1980-06-13 | 1983-08-16 | Sud-Chemie A.G. | Procedure for the thermal treatment of powdered and granulated catalysts and the like |
Also Published As
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US4048472A (en) | 1977-09-13 |
FR2311583A2 (fr) | 1976-12-17 |
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GB1487513A (en) | 1977-10-05 |
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FR2258895A1 (de) | 1975-08-22 |
US4035151A (en) | 1977-07-12 |
FR2311583B2 (de) | 1981-11-20 |
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