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VORRICHTUNG ZUM PÖKELN VON FLEISCH OD.DGL.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pökeln von Fleisch od.dgl.,
welche eine elektromotorisch angetriebene Pumpe besitzt, deren Ansaugseite mit einem
die Pökellake enthaltenden Behälter und deren Druckseite mit einem mit einer Hohlnadel
bestückten Spritzventil in Verbindung steht und bei der zwischen der Druckseite
der Pumpe und dem Behälter eine Rücklaufleitung vorgesehen ist0 Das Injizieren von
Pökellake in das Fleisch geschieht mit Hilfe einer Hohlnadel, die sich an einem
Spritzventil befindet. Die Betätigung des Spritzventils erfolgt üblicherweise über
einen Hebel, welcher das Ventil in "OFFEN"- oder nZU-Stellung bewegt.
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Das Inäizieren geschieht in Intervallen von einigen Sekunden.
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Die Pausen nach den Spritz-Intervallen sind wesentlich länger als
das eigentliche Inäizieren, d.h. das Spritzen selbst.
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Für die bekannten Vorrichtungen zum Pökeln, die als Antriebsquelle
einen Elektromotor verwenden, besteht die Borderung, daß die vom Elektromotor angetriebene
Pumpe während der Arbeitspausen, d.h also wenn nicht Pökellake über die Hohlnadel
in das Fleisch eingespritzt wird, die Pumpe nicht gegen das geschlossene Spritzventil
arbeiten darf. Es muß daher eine Rücklaufmöglichkeit vorhanden sLn, damit die Pökellake
in den entstehenden Arbeitspausen in den Lakevorratsbehälter zurückflieen kann.
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Da dieser Rücklauf aber mehr geöffnet sein muß, d.h. also auch während
des Inåizierens, tritt ein Verlust an Spritzdruck ein.
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Die vielfach verwendeten Vorrichtungen zum Pökeln von Fleisch arbeiten
mit einem Druck von knapp drei Atü. Um diesen Druck während des Inåizierens nicht
zu stark abfallen zu lassen, darf der Durchmesser des Rücklaufes nicht mehr als
einen Millimeter betragen, da anderenfalls der Spritzdruck unter zwei Atmosphären
abfällt und daher wirtschaftlich uniteressant ist0 Von Seiten der Praxis her wird
ein Spritzdruck von etwa vier Atü gewünscht, weil sich dadurch die Zeit der Spritzpökelung
bis zu 50 56 verkürzen läßt.
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Durch die Zwangs situation, den Querschnitt des Rücklaufes vergleichsweise
gering halten zu müssen, werden die Pumpe (Kreiselpumpe) und der Motor während der
Spritzpausen noch stärker belastet als beim Spritzpökeln selbst. An der Hohlnadel
befinden
sich Bohrungen, die insgesamt einen Durchmesser von wenigstens
4 mm besitzen. Der Durchmesser des Rücklauf beträgt etwa 4 mm, während die Querschnitte
der Pumpen bei 7 mm liegen Diese Datenmachen deutlich, welche zusätzliehe Belastung
während der Spritzpausen auftritt.
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Bei den bekannten Vorrichtungen zum Pökeln ergeben sich weitere Schwierigkeiten
an den Wellenabdichtungen, da es bei diesen praktisch nicht möglich ist, diese auf
längste Sicht dicht zu halten.
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Infolge des gering bemessenen Durchmessers des Rücklaufs von etwa
< mm-entsteht in der Pumpe selbst ein hoher Staudruck, welcher bestrebt ist-,
sich zu entspannen Die Folge ist, daß Lake in die Wellenabdichtung (Gleitringdichtung)
eindringt. Vb er Nacht verdunstet diese Lake und läßt Spuren von Salz zurück. Dxs
hat eine Schmirgelwirkung zur Folge, die die Abdichtung von Gag zu ag weiter verschlechtert.
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Die hier in Rede stehenden bekannten Vorrichtungen zum Pökeln (Ereiselpumpen)
müssen, wenn sie überhaupt den nötigen Spritzdruck erreichen sollen, sehr präzise
gearbeitet sein. Diese Präzision macht es erforderlich, daß die Geräte nach Gebrauch
gründlich mit Wasser ausgespült werden. Geschieht dieses nicht, so entstehen durch
Verdunstung auch im Pumpengehäuse Salzkristalle mit nachteiliger Schmirgelwirkung
auf das Förderrad (Flügelrad).
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Damit geht aber die angestrebte Präzision verloren und damit auch
der gewünschte Spritzdruck.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten in ihrem Durchmesser gering bemessenen
Rückläufe besteht darin, daß sich die sich bildenden Salzkristalle vergleichsweise
langsam nur herausspülen lassen, Hinzu kommt die Konsistenz dr Pökellake. Diese
besteht heute oftmals nicht mehr nur aus Wasser und Pökelsalz, wie in früheren Jahren,
sondern auch aus weiteren Zusätzen, wie z.B. Phosphate, was insbesondere für das
Ausland gilt. Diese sind relativ schwer löslich und haben gerade in Verbindung mit
Salz die Neigung, sich am Boden des Vorratsbehälters für die Lake abzusetzen. Sie
sollen sich aber nur im Fleisch absetzen und nicht im Vorratsbehälter bzw. in der
Pökelvorrichtung selbst. Hier schafft der bekannte Rücklauf mit einem vergleichsweise
geringen Durchmesser nicht genügend Turbulenz im Vorratsbehälter, um ein Absetzen
der Lakezusätze zu verhindern. Bei der geringen Turbulenz der bekannten Rückläe
ergibt sich vielmehr, daß gegen Ende des Pökelvorganges unerwünscht viel Zusatzstoffe
angesaugt werden. Von diesen kommt nicht nur zuviel in das Fleisch, sondern auch
viel zu viel in das Pumpengehäuse. Da diese Stoffe wegen des Rücklaufes mit vergleichsweise
geringem Querschnitt nicht schnell genug herausgespült werden, schmirgeln diese
ungelösten Partikel ungemein intensiv im Bereich des Flügelrades mit den schon erwähnten
schädlichen Wirkungen.
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Die vergleichsweise geringe Bemessung des Querschnitts des Rücklaufes
hat auch zur Folge, daß sich die Zusätze bzw. Absonderungen durch die Fliehkraft
des Förderrades in allen Ecken und Bücken
zwischen den Specihen
und Lamellen des Förderrades praktisch mit Gewalt anpappen und dann auch durch einen
normalen Spülvorgang nicht mehr restlos entfernt werden können. Der schädliche Schmirgeleffekt
führt zu Druckverlust und vorzeitigen Reparaturen.
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Von diesem Stand der technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, unter Vermeidung vorerwähnter Nachteile eine Vorrichtung zum Pökeln von
Fleisch od.dgl. der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welche in einfacher Weise
aufgebaut ist und über einen Rücklauf mit vergleichsweise großem Querschnitt verfügt,
sowie einen ebenfalls vergleichsweise hohen Spritzdruck ermöglicht.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß <irRücklaufleitung
ein Verschlußorgan zugeordnet ist, welches in Abhängigkeit von der Stellung des
Ventils des Spritzventils steuerbar ist.
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Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, daß der Querschnitt der Rücklaufleitung
so bemessen werden kann, daß in den Arbeitspausen diese ungehindert erfolgen kann,
während beim eigentlichen Arbeitsvorgang der Rücklauf gesperrt ist und daher die
geförderte Pökellake mit dem gewünschten Druck injiziert werden kann. Auf diese
Weise werden sämtliche vorerwähnten Nachteile der bekannten Pökelvorrichtungen vermieden.
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Vorteilhaft ist der Querschnitt der Rücklaufleitung etwa gleichgroß
bemessen, wie der Querschnitt, der von der Pumpe zum Spritzventil
führenden
Druckleitung. Hierdurch ist sichergestellt, daß in den Arbeitspausen die geförderte
Pökellake praktisch ungehindert zurückströmen kann.
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Das der Rücklaufleitung zugeordnete Verschlußorgan kann im Bereich
der Pumpe angeordnet und direkt oder indirekt vom Spritzventil aus gesteuert werden,
oder aber auch im eigentlichen Spritzventil selbst, was baulich mit einem geringen
Aufwand verbunden ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist das Gehäuse des Spritzventils
zwei Anschlußstutzen oddglO auf, denen äe ein Verschlußorgan zugeordnet ist, welche
im Gehäuse verschiebbar angeordnet sind. Die Verschluß organe sind hierbei auf einer
gemeinsamen Steuerachse angeordnet, deren eines Ende nach außen geführt ist und
über einen Hebel od.dgl. betätigbar ist. Von den beiden vorerwähnten Anschlußstutzen
ist der eine an die zur Pumpe führende Druckleitung und der andere ai die Rücklaufleitung
angeschlossen.
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An dem Gehäsue des Spritzventils ist in an sich bekannter Weise ein
weiterer Anschlußstutzen vorgesehen, welcher mit der Hohlnadel in Verbindung steht.
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In der wZU-Stellung des Spritzventils sperrt das eine Verschlußorgan
den zur Hohlnadel führenden Änschlußstutzen ab, während das
andere
Verschluß organ den Anschlußstutzen zur Rücklaufleitung freigibt, so daß die über
den mit der Druckleitung verbundenen Anschlußstutzen in das Gehäuse des Spritzventils
eintretende Pökellake ungehindert in den Rücklauf gelangen kann. In der tOSFENt-Stellung
des Spritzventils gibt das eine Vrschlußorgan in an sich bekannter Weise den Anschlußstutzen
der Hohlnadel frei, wähend das andere VerscHuBorgan den Mischlußstutzen für den
Rücklauf absperrt, so daß im Gehäuse des Spritzventils die Verbindung zwischen den
Anschlußstutzen für die Druckleitung und die Hohlnadel freigegeben ist.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung dient das Ventil des
Spritzventils gleichzeitig als der Rücklaufleitung zugeordnetes Verschlußorgan.
Diese Ausführung ist besonders vorteilhaft, weil lediglich ein Verschlußorgan vorhanden
ist. In dem Gehäuse des Spritzventils ist eine Zwischenwandung odOdglO vorgesehen,
die von der Steuerachse des gleichzeitig als Verschlußorgan dienenden Ventils durchsetzt
ist, wobei um die Steuerachse herum in der Zwischenwandung Längsnuten angebracht
sind. Die Zwischenwandung befindet sich zwischen den beiden Anschlußstutzen für
den Rücklauf und die Druckleitung0 Bei geschlossenem Spritzventil kann aus der Druckleitung
die geförderte Lake über die Längsnuten in die Rücklaufleitung strömen. Durch Öffnen
des Ventils des Spritzventils wird der Weg von der Druckleitung zur Spritznadel
freigegeben, wobei sich das Ventil gleichzeitig an die Zwischenwandung
anlegt
und hierbei den Rücklauf versperrt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist an dem Betätigungshebel
eine Stellschraube angeordnet, welche als Anschlag für den Betätigungshebel dient.
In der wOBBEN"-Stellung des Spritzventils wird auf diese Weise erreicht, daß ein
mehr oder weniger großer gebil, äe nach Stellung der Stellschraube, auch während
des eigentlichen Spritzvorganges über die vorerwähnten Längsnuten in den Rücklauf
gelangen kann. Dies ist bei aufwendigen Pumpen mit vergleichsweise hohem Druck von
besonderem Vorteil. Drücke über z0B. 5. Atü zerreißen die Fleischfaser und es ist
daher gut, bei Pumpen, die diese Drücke erzeugen, einen Teil in den Rücklauf abzuzweigen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind an Hand der Zeichnung näher
erläutert, und zwar zeigt: Fig. 1 eine geschnittene Darstellung eines Spritzventils
mit zwei Verschluß organen und Fig. 2 eine geschnittene Darstellung eines Spritzventils
mit nur einem Verschlußorgan.
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Mit 1 ist das Gehäuse des Spritzventils bezeichnet, das mit einem
Ansatz 2 versehen ist, an dem der Betätigungshebel 3 schwenkbar gelagert ist0 Das
Gehäuse ist mit drei Anschlußstutzen 4,5,6 versehen. Der Anschlußstutzen
4
steht mit der nicht weiter dargestellten Rücklaufleitung zum Vorratsbehälter für
die Pökellake in Verbindung.
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Der Anschlußstutzen 5 ist an die Druckseite der nicht weiter darge
stellten Pumpe angeschlossen. Der Anschlußstutzen 6 steht mit der Hohlnadel für
das Injizieren der Pökellake in Verbindung.
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Der Elektromotor, die Förderpumpe sowie der Vorratsbehälter sind nicht
dargestellt, weil es sich hierbei um bekannte Ausführungen handelt, In dem Gehäuse
1 des Spritzventils sind zwei Verschluß organe 7,8 vorgesehen, die in dem Gehäuse
1 verschiebbar geführt sind.
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Die Verschlußorgane 7,8 befinden sich auf einer gemeinsamen Steuerachse
9> deren eines Ende 10 nach außen geführt ist und vom Betätigungshebel 3 beaufschlagbar
ist.
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Das Verschlußorgan 7 ist der Eintrittsöffnung des Anschlußstutzens
4 in das Gehäuse 1 zugeordnet. Unterhalb der Eintrittsöffnung des Anschlußstutzens
4 ist eine Dichtung 51 angebracht0 Eine weitere Dichtung 12 befindet sich im Gehäuse
1 zwischen den Eintrittsöffnungen des Anchlußstutzens 5 und des Anschlußstutzens
6.
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An der Unterseite des Verschlußorgans 8 ist eine Druckfeder 13 angeordnet,
welche sich einmal am Verschlußorgan 8 und zum anderen
am Boden
14 des Gehäuses 1 abstützt.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wie folgt:
In der in der Fig. gezeigten Stellung der Steuerachse 9 mit den Verschlußorganen
7 kann die von der Pumpe über die Druckleitung zum Anschlußstutzen 5 geförderte
Pökellake ungehindert über den Anschlußstutzen 4 in den Rücklauf gelangen0 Der Anschlußstutzen
4 weist vorteilhafterweise den gleichen Querschnitt auf wie der Anschlußstutzen
so Durch Betätigen des Hebels 3 wird die Steuerachse 9 entgegen der Wirkung der
Feder 13 nch unten auf den Boden 44 des Gehäuses 1 zu bewegt, was zur Folge hat,
daß einmal das Verschluß organ 7 die Öffnung des Anschlußstutzens 4 abschließt unter
gleichzeitigem Aufsetzen auf die Dichtung 11 und zum anderen sich das Verschluß
organ 8 von dr Dichtung 12 abhebt und den Anschlußstutzen 6 freigibt. Nunmehr kann
die von der Pumpe über die Druckleitung zum Anschlußstutzen 5 geförderte Pökellake
über den Anschlußstutzen 6 in die nicht weiter dargestellte Hohlnadel gelangen.
Bei Anheben oder Loslassen des Betätigungshebels 3 werden die Verschlußorgane 7,8
unter der Einwirkung der Felder 13 in ihren in der Figur gezeigten Ausgangstellungen
zwangsläufig zurückbewegt, so daß der ungehinderte Rücklauf stattfinden kann.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist in-sofern eine Abwandlung
der
Ausführungsform nach Fig, 1 vorgenommen worden, als hier mit nur einem einzigen
Verschluß organ 8 sowohl die Steuerung des Spritzvorganges als auch die des Rückflußes
bewirkt wird.
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Das Ventil 8 des Spritzventils, welches den Durchgang von dem Anschlußstutzen
5 für die Druckleitung zum Anschlußstutzen 6 für die Spritznadel beherrscht, liegt
in seiner Offenstellung an der Zwischenwand 15 an, so daß die in dieser Wand vorgesehenen
Långsnuten verschlossen sind und daher keine Lake in den Stutzen 4 für den Rücklauf
gelangen kann.
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Die übrige Ausbildung ist prinzipiell die gleiche, wie bei der Ausführungsform
nach Figo lo Durch die Anbringung einer Stellschraube 16 an der Unterseite des Betätigungshebels
3 wird erreicht, daß in der tOBSEN-Stellung des Ventils 8 in Abhängigkeit von der
jeweiligen Stellung der Stellschraube 16 ein mehr oder weniger großer Weil der Pökellake
in den Anschlußstutzen 4 für den Rücklauf gelangen kann, d.h., daß auch während
des Spritzens ein Weil der Pökellake in den Rücklauf abfließt. Dies geschieht, um
einen zu starken Druck beim Austritt aus der Spritznadel zu verhindern.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist auf die dargestellte und beschriebene
Ausführungsform nicht beschränkt, sondern umfaßt alle Ausfungsformen, bei denen
in Abhängigkeit von der Betätigung des Spritzventils eine Steuerung der Rücklaufleitung
erfolgt.