DE2403112B2 - Bremssegment mit einem Graphit-Reibelement für Hochleistungs-Mehrscheibenbremsen - Google Patents
Bremssegment mit einem Graphit-Reibelement für Hochleistungs-MehrscheibenbremsenInfo
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Description
Bei Bremssegmenten der im Oberbegriff des Anspruchs I aufgeführten Gattung (FR-PS 21 08 233)
besteht der Stator aus segmentförmigen Trägern mit Aussparungen, in denen Formstücke aus Graphit
befestigt sind, die zugleich als Reibelemente und als Wärmesenken dienen.
Die Anmelderin hat festgestellt, daß bei solchen Reibelementen ein Glasieren der Reibflächen auftritt,
wenn sie bei niedrigen Temperaturen in der Nähe von 2500C arbeiten, z. B. dann, wenn ein Flugzeug von der
Abfertigung zur Startbahn rollt und die Bremse nur eine relativ niedrige Energiemenge aufzunehmen haben.
Dieses Glasieren der Reibflächen bewirkt eine Reduzierung des Bremsmoments und dadurch das Gefühl einer
schwachen Bremsung.
ίο Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese
Nachteile zu vermeiden und Bremssegmente zu schaffen, bei denen dieses »Glasieren« (Polieren) der
Reibelemente unabhängig von den jeweiligen Betriebsbedingungen vermieden wird.
Diese Aufgabe wird bei Bremssegmenten der im Oberbegriff genannten Art gelöst durch die im
Kennzeichenteil des Anspruchs 1 aufgeführten Maßnahmen. Man erreicht so eine wesentlich höhere Betriebssicherheit
der betreffenden Scheibenbremse.i, insbesondere
bei Flugzeugen, ohne daß der Aufwand für die Herstellung und damit die Betriebskosten der Bremse
nennenswert ansteigen. — Das Merkmal aa) des Anspruchs 1 ist für sich bekannt aus der DE-OS
17 8027t. Diese betrifft ein Einsatzelement in einem
Bremsklotz- für Kfz-Sch^ibenbremsen konventioneller Bauart, welches Einsatzelement dazu dienen soll, den
Rost von der Bremsscheibe »abzuschmirgeln«, wenn die Bremsscheibe mich langem Stehen z. B. auf dem
Fabrikhof oder in einem Zwischenlager, angerostet ist.
Hierbei soll aber die Bremsscheibe selbst nicht angegriffen, sondern nur durch Graphitanteile dieses
Einsatzelementes geschmiert und glänzend poliert werden. Dieses Einsatzelement könnte also zutreffend
als »kosmetischer Bremsklotzeinsatz« bezeichnet werden, da es nur die Funktion hat, der Bremsscheibe ein
gefälliges Aussehen zu verleihen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung näher -Häuten. Es zeigt
F i g. 1 eine Ansicht eines der Bremssegmente, welche einen Rotor oder einen Stator der Scheibenbremse
bilden, und
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie H-Il in Fi g. 1.
■»5 Mit Bezug auf die Figuren werden die Rotoren und
die Statoren durch den Zusammenbau mehrerer, sich wiederholender Bremssegmente gebildet, von denen
eines dargestellt ist. Jedes dieser Segmente enthält einen Träger 2, welcher aus Metall oder Graphit bestehen
5» kann und auf jeder Seite mit einer Ausnehmung mit
zwei runden Ausbuchtungen 3,4 und 3', 4' versehen ist. In die Ausbuchtungen 3,4 der auf einer Seite gebildeten
Ausnehmung sind ein Reibelement 5 in Form eines vollständigen, flachen Zylinders und ein Reibelement 6
y> in Form einer Mondsichel eingesetzt, deren Aussparung
sich dem äußeren Rand des Reibelements 5 anpaßt. In die Ausbuchtungen 3', 4' der anderen Seite sind
Reibelemente 5' und 6' eingesetzt, welche jeweils gleiche allgemeine Form wie die Reibelemente 5 und 6
haben.
Gemäß der Erfindung wird das Reibelement 6' von einer zentralen, runden Scheibe 7 gebildet, die aus einem
Stück besteht, und von einem geteilten, konzentrischen Kranz aus mehreren Segmenten 8, die aus einem
Spezialgraphit bestehen, welcher zum »Glanzentfernen« von den Reibflächen bestimmt ist.
Die Reibelemente 5, 5' sind auf dem Träger 2 beim dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem Niet 10
befestigt. Zum Montieren des Reibelements 6, der zentralen Scheibe 7 und der Segmente 8 verwendet man
ein Niet 9, eine gemeinsame, als Tragteil dienende Unterlegscheibe 11 und ein kegelsiumpfförmiges
Formstück 12. Zu diesem Zweck besitzt die zentrale Scheibe 7 eine Mittelausnehmung von kegelstumpfförmiger
Gestalt, komplementär zu derjenigen des Formstücks 12. Andererseits haben die benachbarten
Wände der zentralen Scheibe 7 und der Segmente 8 komplementäre kegelsuimpfförmige Formen. Dank
eines solchen Aufbaus hält das Niet 9 das Reibelement 6, die zentrale Scheibe 7, alle Sektoren 8 und die
Unterlegscheibe 12 in ihrer Lage.
Wie zuvor angegeben, bestehen die Reibelemente 5,
5', 6 und die zentrale Scheibe 7 aus Graphit, der bei 28OOCC verarbeitet is't, während die brüchigen Segmente
8 aus Kohle bestehen können, die bei 1200° C
verarbei'et ist. Unter diesen Bedingungen ist die Wärmeleitfähigkeit der Kohle sehr viel schwächer als
die des Graphits, aber aufgrund ihrer geteilten Struktur vertragen die Segmente 8 einwandfrei die Wärmeschocks,
denen sie im Verlauf der Bremsung ausgesetzt sind.
Es versteht sich von selbst, daß Aulrauhelemente in
mehreren Ausnehmungen mehrerer Rotoren und/oder Statoren angebracht werden können, aber es ist
wesentlich, daß Aufrauhelemente jeweils wenigstens auf einem Belag eines Rotors und wenigstens auf einem
Belag des benachbarten Stators befestigt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Aus einem etwa sektorförmigen Träger und
mindestens einem in eine Aussparung dieses Trägers eingesetzten Graphit-Reibelement bestehenden
Bremssegment für Hochleistungs-Mehrscheibenbremsen,
bei denen die Rotoren und Statoren jeweils aus einem Kranz von sektorförmigen, zusammengesetzten
Trägern mit in Aussparungf η angeordneten Reibelementen bestehen, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) wenigstens zwei Abschnitte von Reibelementen (5,5', 6,7) zusammenwirkender Reibkränze
(Rotor und Stator) als Aufrauhelememe (8) ausgebildet sind,
aa) weiche jeweils auf der gesamten Oberfläche des Gegenbelags reiben,
b) daß die Aufrauhelemente (8) aus einem vom Werkstoff der Reibelemente (5,5', 6,7) verschiedenes!,
bei niedrigeren Temperaturen verarbeiteten Graphitwerkstofi gebildet sind, und
c) daß die Aufrauhelemente (8) jeweils die Form eines zu einem Reibelement (7) konzentrischen
Kranzes aufweisen,
ca) welcher in Segmente (8) unterteilt und im selben Träger (2) wie das zu ihm konzentrische
Reibelement (7) angeordnet ist.
2. Bremssegment nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
a) daß dir zu den Aufrauhelementen (8) konzentrische
Reibelement (7> als zentrale Scheibe ausgebildet ist, welche eine Mittelausnchmung
mit einer kegelstumpfför/nigen Wand und eine
äußere, ebenfalls kegelstumpfförmige Seitenwand aufweist,
b) daß in die Mittelausnehmung ein kegelstumpfförmiges
Formstück (12) mit zu dieser Ausnehmung komplementärer Form eingreift,
c) daß die Aufrauhelememe (8) am Außenumfang der zentralen Scheibe (7) angeordnet sind und
jeweils eine zur äußeren Seitenwand ^r zentralen Scheibe (7) komplementäre innere
Seitenwand aufweisen und
d) daß zur Befestigung der zentralen Scheibe (7), der Aufrauhelemente (8) und des kegelstumpfförmigen
Formstücks (12) am zugeordneten sektorförmigen Träger (2) ein Niet (9) vorgesehen
ist, welches das kegelstumpfförmige Formstück (12) und den zugeordneten sektorförmigen
Träger (2) durchdringt.
3. Bremssegment nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibelemente (5,5'. 6,7) aus
einem bei 28000C formierten, gereinigten Graphit und die Aufrauhelernente (8) aus einem bei 1200°C
formierten Kohlenstoff ausgebildet sind.
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