DE2402127C3 - Vorrichtung zur Messung des Glanzschleiers von Oberflächen - Google Patents
Vorrichtung zur Messung des Glanzschleiers von OberflächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung des Glanzschleiers von Oberflächen mit einer Lichtquelle
zur Beleuchtung der Oberfläche mit parallelem Licht unter einem Winkel ungleich 90°, einem ersten
optischen System, dessen Achse in Richtung des regulär reflektierten Lichts liegt und dieses über eine Sammellinse
einem ersten Empfänger zuleitet und einem zweiten optischen System, welches diffus remittiertes
Licht über die gleiche Sammellinse einem zweiten Empfänger zuleitet, sowie Mitteln zum Vergleich der
beiden die Empfänger erreichenden Lichtintensitäten.
Beschichtete Gegenstände rufen bei Beleuchtung im Auge des Betrachters eine bestimmte Glanzwirkting
hervor, die vielfach als Qualitätsmerkmal für das Beschichtungsmaterial herangezogen wird. Diese
Glanzwirkung wird vor allem durch die Art der Lichtreflexion hervorgerufen, die wiederum von Zusammensetzung
und (oder) Aufbringung des Beschichtungsmaterials- sowie vom Beobachtungswinkel und Einfallswinkel
abhängen. Je deutlicher eine die reguläre Reflexion begleitende diffuse Reflexion (Lichthof)
hervortritt, desto matter erscheint die betrachtete Oberfläche, und man spricht vom sogenannten Glanzschleier
derartiger Oberflächen.
Es ist bekannt, daß der Glanz von Lackoberflächen etc. durch Vorrichtungen verschiedenster Ausführungen
gemessen werden kann (Plaste und Kautschuk, 16. {?.hrgang, Heft 5, 1969, Seite 366 ff.; Farbe und Lack, 70.
Jahrgang, 9, 1964, Seite 693 ff.; Farbe und Lack, 79. Jahrgang, 3, 1973, Seite 191 ff.). Ferner sind die
Enlstehungsursachen für die Glanzschleierbildung weitgehend bekannt (Farbe und Lack, 73. Jahrgang, 7, 1967,
Seite 625 ff.).
Es ist bisher jedoch noch nicht gelungen, ein befriedigendes Meßverfahren zur Messung des optischen
Glanzschleiers der Oberflächen von Beschichtungsmateriaiien zu schaffen. Versuche insoweit finden
sich in Farbe und Lack, 73. Jahrgang, 7, 1967, Seite 625 ff.. Plaste und Kautschuk. 16. |ahrgang. Heft 5, 1969,
Seite 366 ff„ Farbe ur,d Lack, 74. |ahrgang, 2, 1968, Seite
145 ff. und Progress in Organic Coatings I, 1972, Seite 113 ff.
Eine die Erfindung betreffende Vorrichtung ist durch die DE-PS 3 66 289 bekanntgeworden. Bei dieser
bekannten Vorrichtung wird das regulär reflektierte Licht einer Reflektoreinrichtung zugeführt, die unter
dem gleichen Winkel wie das einfallende Licht zu dem das Licht reflektierenden Flächenstück liegt, während
das diffuse Licht unter einem anderen Winkel zu einem zweiten Reflektor geleitet wird, von wo aus es unter
einem Winkel zu einer teilweise lichtdurchlässigen und teilweise reflektierenden Fläche wek Tgeleitet wird.
Diese vorhandenen Strahlenumlenkungen bedingen
eine sperrige und unhandliche Formgebung der Vorrichtung. Diese hat ferner den Nachteil, daß keine
Konzentrierung des diffusen Lichtes erfolgt und daß Beugungsmaxima wegen ungerichteter Primärstrahlen
nicht erfaßt werden können. Texturen sind nicht eliminierbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art zu schaffen, die keine
Strahlenumlenkungen mit Hilfe von reflektierenden Elementen erfordert.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Sammellinse, die beiden optischen
Systeme und die beiden Empfänger starr miteinander verbunden sind und eine bauliche Einheit bilden, daß die
beiden optischen Systeme eine gemeinsame optische Achse haben und daß im zweiten optischen System
hinter der Sammellinse eine Blende mit einem Ringspalt vorgesehen ist.
In der US-PS 19 17 379 ist eine Vorrichtung zur
Messung des optischen Glanzschleiers beschrieben, die einen Kollimator enthält. Die aus dem Kollimator
kommenden Lichtstrahlen fallen unter einem Winkel auf die Papierprobe und werden regulär entsprechend
dem Einfallswinkel auf eine photoelektrische Zelle reflektiert. Das diffus /erstreute Licht wird durch eine
senkrecht über der gemessenen Stoffprobe befindliche photoelektrische Zelle gemessen, wobei vermittels eines
Galvanometers das Verhältnis des regulär reflektierten
und des diffus reflektierten Lichtes gemessen werden kann.
Die Vorrichtung nach dieser US-Patentschrift hat die folgenden Nachteile:
Der Winkel zwischen Beleuchtungsrichtung und regulär reflektierter Strahlrichtung ist starr, ebenso der
Winkel zur Meßeinrichtung des diffus gestreuten Lichtes; es ist daher eine Anpassung an Oberflächen
verschiedenen Glanzes nicht möglich. Da nur ein Teil des in eine vorgegebene Richtung diffus gestreuten
Lichtes erfaßt wird, sind Texturauswirkungen nicht erfaßbar. Die bekannie Vorrichtung bietet keine
Möglichkeit, das diffus gestreute Licht in unmittelbarer Nähe des regulär reflektierten Lichtes zu erfassen und
zu sammeln.
Die Vorrichtung bietet ferner keine Möglichkeit, sehr intensitätsschwaches, diffus gestreutes Licht zu sammeln
und so verstärkt zu messen, und sie gestattet auch nicht, regelmäßig gestreutes Licht (δ. B. Beugungsmaxima)
zu erfassen.
Aus der DE-AS !0 96 636 ist eine Vorrichtung zum
Messen der von Oberflächen remittierter: diffusen Strahlung mittels photoelektrischer Meßgeräte bekanntgeworden.
Die einfallenden Strahlen treffen senkrecht bzw. unter einem Winkel auf die zu messende
Probefläche auf. Seitlich von der Probeflächc sind flächenhafte photoelektrische Empfänger angeordnet,
die die unter einem Winkel von 0 bis höchstens 45° von der Probefläche remittierten Strahlen auffangen. Eine
Blende in Form eines Ringspaltcs bewirkt, daß mit zunehmendem Austrittswinkel nur ein abnehmender
Teil des Meßempfängers von den Strahlen erfaßt wird, so daß der Austrittswinkel hauptsächlich zwischen 5 und
etwa 25° wirksam wird. Die Blende dient also dazu, eine gleichmäßige Einw.rkung aller Flächenelemente auf das
Meßergebnis zu erzielen.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert:
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt eine Lichtquelle 1, deren Licht auf eine Sammellinse 2 fällt
und durch diese parallel gemacht wird; das parallele Lichtbündel trifft auf die Probe 3, wird von dieser zum
Teil regulär (ausgezogene Linien für den Strahlengang), zum Teil diffus (gestrichelte Linien für den Strahlengang)
reflektiert. Eine weitere Sammellinse 4 vereinigt in ihrer Brennebene die regulär rei:ektierten Strahlen
auf der optischen Achse (und evtl. in unmittelbarer Nähe derselben), während die diffus reflektierte Strahlung als
Lichthof die reguläre Reflexion begleitend diese umgibt und je nach Glanzschleiorgrad der Probe mehr oder
weniger intensiv in Erscheindung tritt. Während die regulär reflektierte Strahlung direkt auf den Empfänger
7 trifft, durchsetzt die diffus reflektierte Strahlung einen Kreisring (oder mehrere Kreisringe), der durch die
Kreisringblende 5 realisiert ist, deren Mittelpunkt in der optischen Achse liegt. Die durch die Blende 5 tretende
diffuse Strahlung trifft auf den Hohlspiegel 6 und wird von diesem zum Empfänger 8 gelenkt. Die Blende 5 ist
gegen solche mit anderen öffnungen austauschbar, ansonsten aber wie die Empfänger 7, 8 und der
Hohlspiegel 6 starr mit dem optischen System (Linse 4) verbunden.
Das Beleuchtungssystem 1,2 und das Analysiersystem 4, 5, 6, 7, 8 sind um den Punkt 0 auf der
Probenoberfläche auf beliebige Winkel bzw. ix, nc' einstellbar, wobei erfindungsgemäß stets auf .xsiV
eingestellt wird.
Durch Messung der Strahlungsintensität In in dem
Empfänger 7 und der Strahlungsintensität /» in dem Empfänger 8 und durch elektrische Koppelung dieser
Meßwerte z. B. durch Schaltung von Photowiderständen in einer Wheatstoneschen Brücke erhält man einen
einzigen Meßwert für den Glanzschleiergrad der Probe 3.
Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
besteht darin, unmittelbar hinter der Kreisringblende ein streuendes Medium (z. B. eine Mattscheibe) anzubringen.
Die regulär bzw. diffus reflektierten Strahlungsanteile rufen auf der Mattscheibe bestimmte
Leuchtdichten hervor; man bildet mit einer kui'zbrennwtitigen
Optik diese Kreisringe auf einer einzigen Meßzelle ab. Die Messung der beiden Strahlungsintensitäten
kann über ein und dieselbe Meßzelle erfolgen, wenn durch einen shutter (Lichtzerhacker) der eine oder
andere Strahlungsanteil moduliert wi.'d.
Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, Glanzschleier und Glanz gleichzeitig zu erfassen.
Hierzu wird erfindungsgemäß für ;!ie Messung des Glanzes nur die in Emplänger 7 erisßie Intensität /*·
herangezogen, während für die Messung des Glanzschleiers wie oben beschrieben verfahren wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere zur Messung des optischen Glanzschleiers von Anstrich-
und Beschichtungsoberflächen (z. B. Lacken, Farben und Kunststoffbeschichtungen) geeignet, weil
hier der optische Glanzschleier ein Qualitätsmerkmal der Oberfläche darstellt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschieibung von
Ausführungsbeispielen:
Da Glanz und Glanzschleier subjektive, im Auge des Beobachters entstehende Eindrücke darstellen, können
sie nicht exakt physikalisch abgeleitet werden, sie sind daher nur mittels einer Apparatur erfaßbar, die durch
visuelle Vergleichsproben geeicht worden war.
Zu einer derartigen Eichtung wird eine durch mehrere Personen unabhängig voneinander visuelle
nach Glanzschleiergrad eingestufte Probenreihe herange. agen.
Es hat sich gezeigt, daß für die meisten Fälle die Messung unter einem festen Winkel <x = <x' = 20° (siehe
Zeichnung) durchführbar ist und nur in extremen Fällen (sehr starker Glanzschleier) etwa α = λ' = 60° gewählt
werden muß.
Es wurden die Oberflächen von Einbrennlacken verschiedenen Glanzes und Glanzschleiergrades (von
I — 10 ansteigend) eingestuft und sodann als Standards für die Meßanordnung (bei α = «'= 20°) verwendet. —
Zwei hinsichtlich ihrer Kennlinie gleichartige Photowiderstände (Empfänger 7, 8 in der Zeichnung) bilden
Zweige einer Wheatstoneschen Brückenschaltung derart, daß das Meßinstrument den Quotienten ihrer
jeweiligen Widerstcndswerte einzeigt. — Im vorliegenden
ergab sich für diesen Widerstandsquotienten /?ydie
Meßreihe.
Probe Nr. (visuell und Glan/schleier gereiht)
i 2 ί 4 Ö h 7 8 9 iö
Quotient 0,34 2,7 4,3 6,5 7 10,1 12,1 14,9 25 33,5
Mit der nunmehr lOstufig eingeeichten Vorrichtung
kann der Glanzschleiergrad von weiteren Lackproben unmittelbar erfolgen; z. B. ergeben sich für eine solche
Meßreihe (5 Proben) die Werte R1,, 4,5. 6,8, 10,4, 15,5, 33
entsprechend den Glanzschleiergraden 3. 4 - 5, 6, 8 und 10.
Die Blende 5 (siehe Zeichnung) hjtte bei diesen
Messungen eine Kreisringöffnting mit den Radien 12,5,
22,5 mm; als Lichtquelle wurde ein HeNc-Laser (2 mW
Leistung) verwendet. — Zur reproduzierbaren Einstellung der Meßwerte werden ebene, polierte Quarzglasplatten
verwendet, die mittels F'luBsäurc definiert
angeätzt wurden.
llicr/ii I llhitl
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Messung des Glanzschleiers von Oberflächen mit einer Lichtquelle zur Beleuchtung
der Oberfläche mit parallelem Licht unter einem Winkel ungleich 90°, einem ersten optischen
System, dessen Achse in Richtung des regulär reflektierten Lichts liegt und dieses über eine
Sammellinse einem ersten Empfängers zuleitet und einem zweiten optischen System, welches diffus
remittiertes Licht über die gleiche Sammellinse einem zweiten Empfänger zuleitet, sowie Mitteln
zum Vergleich der beiden die Empfänger erreichenden Lichtintensitäten, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sammellinse (4), die beiden optischen Systeme und die beiden Empfänger (7, 8)
starr miteinander verbunden sind und eine bauliche Einheit bilden, daß die beiden optischen Systeme
eine gemeissame optische Achse haben und daß im zweiten optischen System hinter der Sammellinse (4)
eine Blende (5) mit einem Ringspalt vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lichtquelle (1) ein Laser verwendet
wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als rotationissymmetrisches
Blendensystem (5) eine Blende mit einer oder mehreren kreisringförmigen öffnungen verwendet
wird.
4. Vorrichtung nacn einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als optisches System
(6) ein Spiegel oder eine Linse verwendet wird.
5. Vorrichtung nach einer.i der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Empfänger (7) tür
die regulären Strahlen und als Empfänger (8) für die diffusen Strahlen ein Photowiderstand verwendet
wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch I oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger (8) für die
diffusen Strahlen abschaltbar ist.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkel zwischen dem Lot
zur Probenoberfläche und der Kollimatorrichtung (2) einerseits bzw. der Reflektoreinrichtung (4—8)
andererseits unabhängig voneinander verstellbar sind.
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßvorrichtung eine
Wheatstonesche Brücke verwendet wird.
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