DE239679C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE239679C DE239679C DENDAT239679D DE239679DA DE239679C DE 239679 C DE239679 C DE 239679C DE NDAT239679 D DENDAT239679 D DE NDAT239679D DE 239679D A DE239679D A DE 239679DA DE 239679 C DE239679 C DE 239679C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- bast
- wood
- stem
- ramie
- fibers
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 239000002023 wood Substances 0.000 claims description 19
- 240000008564 Boehmeria nivea Species 0.000 claims description 11
- 238000000605 extraction Methods 0.000 claims description 6
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 6
- 238000003776 cleavage reaction Methods 0.000 claims 1
- 239000000835 fiber Substances 0.000 description 10
- 210000002615 Epidermis Anatomy 0.000 description 3
- 239000000853 adhesive Substances 0.000 description 3
- 230000001070 adhesive Effects 0.000 description 3
- 239000004753 textile Substances 0.000 description 3
- 240000000491 Corchorus aestuans Species 0.000 description 2
- 235000011777 Corchorus aestuans Nutrition 0.000 description 2
- 235000010862 Corchorus capsularis Nutrition 0.000 description 2
- 240000006240 Linum usitatissimum Species 0.000 description 2
- 235000004431 Linum usitatissimum Nutrition 0.000 description 2
- 239000012528 membrane Substances 0.000 description 2
- 239000002994 raw material Substances 0.000 description 2
- 241000947840 Alteromonadales Species 0.000 description 1
- 240000000218 Cannabis sativa Species 0.000 description 1
- 241001391944 Commicarpus scandens Species 0.000 description 1
- 240000000797 Hibiscus cannabinus Species 0.000 description 1
- 238000005452 bending Methods 0.000 description 1
- 235000009120 camo Nutrition 0.000 description 1
- 235000005607 chanvre indien Nutrition 0.000 description 1
- 238000002144 chemical decomposition reaction Methods 0.000 description 1
- 238000004090 dissolution Methods 0.000 description 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 1
- 239000004744 fabric Substances 0.000 description 1
- 230000002349 favourable Effects 0.000 description 1
- 239000003292 glue Substances 0.000 description 1
- 239000011487 hemp Substances 0.000 description 1
- 235000012765 hemp Nutrition 0.000 description 1
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 description 1
- 235000012766 marijuana Nutrition 0.000 description 1
- 239000000463 material Substances 0.000 description 1
- 239000000126 substance Substances 0.000 description 1
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01B—MECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
- D01B1/00—Mechanical separation of fibres from plant material, e.g. seeds, leaves, stalks
- D01B1/10—Separating vegetable fibres from stalks or leaves
- D01B1/14—Breaking or scutching, e.g. of flax; Decorticating
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Finger-Pressure Massage (AREA)
- Adornments (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■- Ja 239679 KLASSE 29 a. GRUPPE
MAX EINSTEIN in HAMBURG.
nach vorheriger Spaltung des Stengels.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Juni 1910 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein
Verfahren zur mechanischen Gewinnung des Stengelbastes, insbesondere des Ramiebastes.
Die Gewinnung von Fasern aus Stengelbast erfolgt gewöhnlich auf chemischem Wege, weil
die Fasern durch Klebstoffe zusammengehalten werden. Während aber für diesen Zweck bei
vielen bekannten Textilfasern, wie Hanf, Flachs, Jute usw., die Auflösung der Klebstoffe
durch einfache Wasserröste oder Tauröste möglich und üblich ist, sind die Klebstoffe
des Ramiebastes auf diesem Wege nicht zu lösen, sondern erfordern ein umständliches
chemisches Entleimungsverfahren. Während demzufolge viele bekannte Bastfasern, auf
einfache Weise vom Klebstoff befreit, als fertiger Spinnstoff in den Handel kommen, besteht
der Handelsartikel, welchen die Ramie-Industrie verarbeitet, aus dem Baste selbst.
Solcher Bast kommt aus China an den Rohstoffmarkt der Kulturstaaten und ist durch
Handarbeit hergestellt.
Seit vielen Jahren sind nun Vorrichtungen bekannt, welche die Gewinnung des Ramiebastes
auf mechanischem Wege bezwecken. Aber keine dieser Vorrichtungen hat die Stellung
des chinesischen Handerzeugnisses in irgend fühlbarem Umfang zu erschüttern vermocht,
vielmehr ist dieses noch heute fast ganz ausschließlich der einzige Rohstoff, dessen
sich die Ramie-Industrie bedient. Diese an sich hoch entwickelte Industrie ist dadurch
an einem zeitgemäßen Fortschritt in mehrfacher Weise gehindert. Auf der einen Seite
gestattet die in der Menge beschränkte und im Preis hohe Zufuhr aus China keine wesentliche
Ausdehnung der verarbeitenden Industrie. Auf der anderen Seite war es, obwohl
viele koloniale Gebiete dem Anbau von Ramie günstig sind, Unmöglich, die Kultur dieses
Textilstoffes zu . betreiben, weil die überaus mühsame Gewinnung des Bastes von Hand
nicht lohnend erschien, aber Maschinen, deren Erzeugnis mit der chinesischen Ware in Wettbewerb
hätte treten können, nicht erhältlich waren. Das vorliegende Verfahren bezweckt,
durch die Art der Bastgewinnung die Pflege der Ramiekultur und die Ausdehnung der
Ramie-Industrie zu ermöglichen.
Die bisher bekannten Vorrichtungen zur mechanischen Bastgewinnung, so verschieden
sie unter sich sein mögen, stimmen darin überein, daß sie den der größten Schonung
bedürfenden Bast durch die Bearbeitung des Stengels, also kurz gesagt, bei der Entholzung
beschädigten. Sie beruhen sämtlich auf einem Flachdrücken oder Ausbreiten des ganzen oder
aufgeteilten Stengels, oder auf gewaltsamen Mitteln zur Entholzung, oder auf beiden.
Einige Bemerkungen mögen zeigen, wie solche Vorrichtungen wirken.
Der Rämiestengel enthält im Innern das
Mark, um welches sich als Rohr ein sprödes Holzgewebe befindet. Um dieses liegt als
Rohr der Bast, welcher die Fasern enthält, und von einem dünnen behaarten Außenhäutchen,
der Epidermis, bedeckt ist. Dadurch, daß die erst später aus dem Bast zu ge-
winnende Faser in diesem verklebt und deshalb selbst durchaus unbeweglich ist, kann
sie jeglichen auf den Bast ausgeübten sprengenden oder zerrenden Einflüssen nicht nachgeben
und muß bei solcher Einwirkung geschwächt werden oder brechen. Die Beschädigung bleibt aber, soweit sie eine innerliche
ist, bis nach der chemischen Aufschließung des Bastes meist gänzlich unbemerkt, weil
ίο eine genaue Prüfung der Faser, solange sie
sich im Bast befindet, nicht möglich ist.
Werden die Stengel, wie vielfach verfahren wurde, ausgebreitet oder flachgedrückt, so
wird der mit Mark gefüllte Rohrkörper des
ig Holzes in eine Ebene auseinandergedrückt und in den Bast hineingetrieben. Dadurch
werden die Fasern natürlich beschädigt. Die gleiche Wirkung ergibt sich, wenn, wie es bei
vielen Vorrichtungen geschieht, das Holz statt durch Flachdrücken des Stengels durch Schwingwerkzeuge,
welche den Stengel gegen Widerstände hin und her bewegen, gebrochen wird, oder gar in der gleichfalls bekannten Weise,
nach der die Werkzeuge zum Brechen und Lösen des Holzes durch den Bast hindurcharbeiten.
Abgesehen von der unmittelbaren Beschädigung der Fasern beim Zerstören des
Holzes sind nach solchem Ineineinandertreiben von Holz und Bast auch stets gewaltsame
Mittel erforderlich, um den Zusammenhang von Holz und Bast wieder zu lösen und das
Holz schließlich zu entfernen. Hierbei wird der auf die eine oder andere Weise zum Teil
quer gesprengte oder gerissene, zum Teil der Länge nach eröffnete Bastkörper ähnlich vollends
zerfasert wie das Holz selbst. Statt des im Stengel liegenden zusammenhängenden Bastbandes, wie es in China durch Hand freigelegt
wird, ergeben sich zerfaserte, innerlich schadhafte, größere oder kleinere Reste des
ursprünglichen Bastkörpers;
Das neue Verfahren bewirkt, daß der Bast so bleibt, wie er im Stengel liegt, während
das Holz absatzweise vom Bast weggebrochen und. entfernt wird. Dies wird ermöglicht
durch die Lage der Stengelteile zueinander und ihre natürlichen Festigkeitsverhältnisse.
Mark und Holz des Ramiestengels einerseits und Bast und Epidermis andererseits sind
miteinander verbunden, der Bast hingegen liegt nur lose dem Holze an. Die dem Bast
zugekehrte Seite des Holzes und die dem Holze zugekehrte Seite des Bastes sind schlüpfrig.
Das Holz des Ramiesterigels ist von Natur spröde und insbesondere von der Markseite
nach außen hin leicht abzubrechen. Da der Bast außen, das Holz innen liegt, so spaltet
man den Stengel in bekannter Weise und biegt ihn in seiner natürlichen steifen Beschaffenheit
absatzweise über den Bast hinweg. Das Holz bricht dadurch an den Biegestellen ab. Der Bast mit der anhängenden
Epidermis folgt dabei seiner natürlichen Biegsamkeit. Durch die Steifheit des Holzes, die
lose Verbindung mit dem Bast und die schlüpfrigen Wände stehen die Holzstücke an den
Bruchstellen vom Baste ab und bilden Zwischenräume, welche als Eingriffspunkte zu
ihrer Absammlung dienen. Es verbleibt am Bast noch das dünne Außenhäutchen, welches
in bekannter Weise abgerieben wird.
Auch bei Gewinnung anderer Bastfasern als Ramie, wie z. B. Hanf, Flachs, Jute, bietet
das neue Verfahren Vorteile, indem es eine schonendere Entholzung, als bisher üblich,
gestattet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur mechanischen Gewinnung des Stengelbastes, insbesondere des Ramiebastes, nach vorheriger Spaltung des Stengels, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Markseite nach oben liegenden Sterigelhälften. absatzweise über den Bast hinweg gebrochen und die dabei vom Bast sich lockernden Holzstückchen durch Eingriff in die Bruchstellen einzeln abgenommen werden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE239679C true DE239679C (de) |
Family
ID=499102
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT239679D Active DE239679C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE239679C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5020375A (en) * | 1988-08-26 | 1991-06-04 | Danfoss A/S | Flow meter working on the Coriolis principle (II) |
-
0
- DE DENDAT239679D patent/DE239679C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5020375A (en) * | 1988-08-26 | 1991-06-04 | Danfoss A/S | Flow meter working on the Coriolis principle (II) |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP3033446B1 (de) | Vorrichtung und verfahren zur isolierung von bastrinde und holzkörper aus einem bastpflanzenstängel | |
DE239679C (de) | ||
Schallberger | [Positions and debates] Professionalismus als Ursache einer" politischen Krise" der Sozialen Arbeit? Kommentar zum Beitrag von Epple und Kersten. | |
AT54394B (de) | Verfahren zur mechanischen Gewinnung des Stengelbastes, insbesondere des Ramiebastes, nach vorheriger Spaltung des Stengels. | |
DE19937223C2 (de) | Fertigrasen | |
DE202016105680U1 (de) | Vorrichtung zum Aufnehmen von Tieren und Objekten | |
Bourdet | Otto Bauer et la Russie soviétique: quatre lettres inédites d'Otto Bauer à Karl Kautsky | |
AT211086B (de) | Grabwerkzeug mit drei Blattzungen | |
DE1908435C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von geschmiedeten Gabeln od.dgl. | |
DE512690C (de) | Trommel fuer Fasergutreinigungsmaschinen | |
MIMURA | Über Funktionen von Funktionaloperatoren in einem Hilbertschen Raum | |
DE102006025783B3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Verarbeiten von hintereinander angeordneten Dekorationsartikeln und zum Herstellen von Kränzen | |
DE455366C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Schneiden oder Spalten von Kokons | |
Hummer | The European Convention on Human Rights's' Additional Protocols' versus' Amendment Protocols'-Shedding Light on Two Often-Confused Terms | |
DE362872C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung pyramidenfoermiger Absatzstifte | |
DE384061C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Befestigung von Lotblaettchen in den Fugen von Volldrahtketten und Geflechten | |
AT63034B (de) | Maschine zum Auszupfen der Hilfsfäden aus Spitzengeflechten. | |
AT89390B (de) | Verfahren und Einrichtung zum Zerkleinern von Maisstengeln und dgl. | |
Gerhardt et al. | Ein großes Werk zum Abschluss bringen | |
DE1840661U (de) | Gabel zur verwendung, insbesondere in der landwirtschaft. | |
Amsler | Going Native or Remaining Foreign? | |
AT245153B (de) | Vorrichtung zum Aufbrechen der wasserdichten Außenhaut von Kokosnußhülsen | |
AT147503B (de) | Pflugschar mit gezahnter Schneide. | |
Maczey | Die Zikadenfauna des Maggelhansluches: Tyrphobionte und tyrphophile Indikatoren für die naturschutzfachliche Bewertung eines brandenburgischen Kesselmoores:(Hemiptera, Auchenorrhyncha) | |
DE583923C (de) | Verfahren zur Herstellung von Drahtnaegeln |