DE239679C - - Google Patents

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DE239679C
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bast
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B1/00Mechanical separation of fibres from plant material, e.g. seeds, leaves, stalks
    • D01B1/10Separating vegetable fibres from stalks or leaves
    • D01B1/14Breaking or scutching, e.g. of flax; Decorticating

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Finger-Pressure Massage (AREA)
  • Adornments (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■- Ja 239679 KLASSE 29 a. GRUPPE
MAX EINSTEIN in HAMBURG.
nach vorheriger Spaltung des Stengels.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Juni 1910 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein
Verfahren zur mechanischen Gewinnung des Stengelbastes, insbesondere des Ramiebastes.
Die Gewinnung von Fasern aus Stengelbast erfolgt gewöhnlich auf chemischem Wege, weil die Fasern durch Klebstoffe zusammengehalten werden. Während aber für diesen Zweck bei vielen bekannten Textilfasern, wie Hanf, Flachs, Jute usw., die Auflösung der Klebstoffe durch einfache Wasserröste oder Tauröste möglich und üblich ist, sind die Klebstoffe des Ramiebastes auf diesem Wege nicht zu lösen, sondern erfordern ein umständliches chemisches Entleimungsverfahren. Während demzufolge viele bekannte Bastfasern, auf einfache Weise vom Klebstoff befreit, als fertiger Spinnstoff in den Handel kommen, besteht der Handelsartikel, welchen die Ramie-Industrie verarbeitet, aus dem Baste selbst.
Solcher Bast kommt aus China an den Rohstoffmarkt der Kulturstaaten und ist durch Handarbeit hergestellt.
Seit vielen Jahren sind nun Vorrichtungen bekannt, welche die Gewinnung des Ramiebastes auf mechanischem Wege bezwecken. Aber keine dieser Vorrichtungen hat die Stellung des chinesischen Handerzeugnisses in irgend fühlbarem Umfang zu erschüttern vermocht, vielmehr ist dieses noch heute fast ganz ausschließlich der einzige Rohstoff, dessen sich die Ramie-Industrie bedient. Diese an sich hoch entwickelte Industrie ist dadurch an einem zeitgemäßen Fortschritt in mehrfacher Weise gehindert. Auf der einen Seite
gestattet die in der Menge beschränkte und im Preis hohe Zufuhr aus China keine wesentliche Ausdehnung der verarbeitenden Industrie. Auf der anderen Seite war es, obwohl viele koloniale Gebiete dem Anbau von Ramie günstig sind, Unmöglich, die Kultur dieses Textilstoffes zu . betreiben, weil die überaus mühsame Gewinnung des Bastes von Hand nicht lohnend erschien, aber Maschinen, deren Erzeugnis mit der chinesischen Ware in Wettbewerb hätte treten können, nicht erhältlich waren. Das vorliegende Verfahren bezweckt, durch die Art der Bastgewinnung die Pflege der Ramiekultur und die Ausdehnung der Ramie-Industrie zu ermöglichen.
Die bisher bekannten Vorrichtungen zur mechanischen Bastgewinnung, so verschieden sie unter sich sein mögen, stimmen darin überein, daß sie den der größten Schonung bedürfenden Bast durch die Bearbeitung des Stengels, also kurz gesagt, bei der Entholzung beschädigten. Sie beruhen sämtlich auf einem Flachdrücken oder Ausbreiten des ganzen oder aufgeteilten Stengels, oder auf gewaltsamen Mitteln zur Entholzung, oder auf beiden. Einige Bemerkungen mögen zeigen, wie solche Vorrichtungen wirken.
Der Rämiestengel enthält im Innern das Mark, um welches sich als Rohr ein sprödes Holzgewebe befindet. Um dieses liegt als Rohr der Bast, welcher die Fasern enthält, und von einem dünnen behaarten Außenhäutchen, der Epidermis, bedeckt ist. Dadurch, daß die erst später aus dem Bast zu ge-
winnende Faser in diesem verklebt und deshalb selbst durchaus unbeweglich ist, kann sie jeglichen auf den Bast ausgeübten sprengenden oder zerrenden Einflüssen nicht nachgeben und muß bei solcher Einwirkung geschwächt werden oder brechen. Die Beschädigung bleibt aber, soweit sie eine innerliche ist, bis nach der chemischen Aufschließung des Bastes meist gänzlich unbemerkt, weil
ίο eine genaue Prüfung der Faser, solange sie sich im Bast befindet, nicht möglich ist.
Werden die Stengel, wie vielfach verfahren wurde, ausgebreitet oder flachgedrückt, so wird der mit Mark gefüllte Rohrkörper des
ig Holzes in eine Ebene auseinandergedrückt und in den Bast hineingetrieben. Dadurch werden die Fasern natürlich beschädigt. Die gleiche Wirkung ergibt sich, wenn, wie es bei vielen Vorrichtungen geschieht, das Holz statt durch Flachdrücken des Stengels durch Schwingwerkzeuge, welche den Stengel gegen Widerstände hin und her bewegen, gebrochen wird, oder gar in der gleichfalls bekannten Weise, nach der die Werkzeuge zum Brechen und Lösen des Holzes durch den Bast hindurcharbeiten. Abgesehen von der unmittelbaren Beschädigung der Fasern beim Zerstören des Holzes sind nach solchem Ineineinandertreiben von Holz und Bast auch stets gewaltsame Mittel erforderlich, um den Zusammenhang von Holz und Bast wieder zu lösen und das Holz schließlich zu entfernen. Hierbei wird der auf die eine oder andere Weise zum Teil quer gesprengte oder gerissene, zum Teil der Länge nach eröffnete Bastkörper ähnlich vollends zerfasert wie das Holz selbst. Statt des im Stengel liegenden zusammenhängenden Bastbandes, wie es in China durch Hand freigelegt wird, ergeben sich zerfaserte, innerlich schadhafte, größere oder kleinere Reste des ursprünglichen Bastkörpers;
Das neue Verfahren bewirkt, daß der Bast so bleibt, wie er im Stengel liegt, während das Holz absatzweise vom Bast weggebrochen und. entfernt wird. Dies wird ermöglicht durch die Lage der Stengelteile zueinander und ihre natürlichen Festigkeitsverhältnisse.
Mark und Holz des Ramiestengels einerseits und Bast und Epidermis andererseits sind miteinander verbunden, der Bast hingegen liegt nur lose dem Holze an. Die dem Bast zugekehrte Seite des Holzes und die dem Holze zugekehrte Seite des Bastes sind schlüpfrig. Das Holz des Ramiesterigels ist von Natur spröde und insbesondere von der Markseite nach außen hin leicht abzubrechen. Da der Bast außen, das Holz innen liegt, so spaltet man den Stengel in bekannter Weise und biegt ihn in seiner natürlichen steifen Beschaffenheit absatzweise über den Bast hinweg. Das Holz bricht dadurch an den Biegestellen ab. Der Bast mit der anhängenden Epidermis folgt dabei seiner natürlichen Biegsamkeit. Durch die Steifheit des Holzes, die lose Verbindung mit dem Bast und die schlüpfrigen Wände stehen die Holzstücke an den Bruchstellen vom Baste ab und bilden Zwischenräume, welche als Eingriffspunkte zu ihrer Absammlung dienen. Es verbleibt am Bast noch das dünne Außenhäutchen, welches in bekannter Weise abgerieben wird.
Auch bei Gewinnung anderer Bastfasern als Ramie, wie z. B. Hanf, Flachs, Jute, bietet das neue Verfahren Vorteile, indem es eine schonendere Entholzung, als bisher üblich, gestattet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur mechanischen Gewinnung des Stengelbastes, insbesondere des Ramiebastes, nach vorheriger Spaltung des Stengels, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Markseite nach oben liegenden Sterigelhälften. absatzweise über den Bast hinweg gebrochen und die dabei vom Bast sich lockernden Holzstückchen durch Eingriff in die Bruchstellen einzeln abgenommen werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5020375A (en) * 1988-08-26 1991-06-04 Danfoss A/S Flow meter working on the Coriolis principle (II)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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