DE238554C

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Info

Publication number: DE238554C
Application number: DENDAT238554D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

für Explosionsmaschinen.

Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Verbesserung der Wärmenutzung bei der Verwertung des Torfes dadurch, daß ein Torfgasgenerator mit einem Kraftgasexplosionsmotor und dieser mit einer Trockenanlage so verbunden wird, daß die Abgase des Gasmotors zur Vortrocknung des Torfes benutzt werden, bevor dieser zwecks Vergasung in den Generator gelangt. Beim Betriebe von Gasmaschinen mittels Generatorgas ist es bekannt, feuchte Brennmaterialien durch die Abgase der Maschine vorzutrocknen, ehe sie dem Generator zugeführt werden. Die vorliegende Erfindung betrifft eine besondere Art dieses bekannten Verfahrens. Das Neue besteht darin, daß der nasse Torf in unmittelbarer Berührung mit den Abgasen des Motors gebracht, d. h. von diesen umspült wird, und zwar so, daß die heißen Gase zuerst auf den nassesten Teil des Torfes treffen, wo ihnen ein erheblicher Teil ihrer Wärme entzogen wird. Mit abnehmender Temperatur umspülen dann, die Gase Torf von abnehmendem Wassergehalt, so daß also Torf und Gase den Trockenraum in gleicher Richtung (Parallelstrom) durchwandern. Hierdurch ist es möglich, dem Torf das Wasser bis auf einen Rest von 5 bis 10 Prozent Feuchtigkeit zu entziehen, ohne daß wertvolle kohlenstoffhaltige Gase mit entweichen.

Der so vorgetrocknete Torf wird alsdann dem Generator zugeführt. Hierdurch wird die Verbesserung des technischen und wirtschaftlichen Wirkungsgrades besonders solcher Anlagen ermöglicht, welche stickstoffarmen Torf zu verarbeiten haben und auf gleichzeitige Gewinnung von Koks und Destillationsprodukten hingewiesen sind.

In der beigefügten Zeichnung ist eine nach dem neuen Verfahren arbeitende Anlage dargestellt. '40

Aus dem Torfgenerator I werden die Generatorgase durch Rohr I dem Explosionsmotor Il zugeleitet, dessen Abgase durch Rohr 2 dem Torftrockner III zuströmen, in welchem sie den zu trocknenden Torf in Gleichströmung mit diesem durchstreichen, und aus welchem sie nach Abgabe der Trockenwärme und Aufnahme des aus dem Torf entwickelten Wasserdampfes durch das Rohr 3, den Sauger V und Rohr 4 dem Wärmeausgleicher IV zugeführt werden. Aus diesem treten sie durch Rohr 5 aus, nachdem sie zuvor in bekannter Weise die Verbrennungsluft angewärmt haben, welche durch das Rohr 6 zum Ventilator VI und aus diesem durch Rohr 7 zur Feuerung des Generators I geleitet wird.

Der Vorteil der vorstehend beschriebenen Einrichtung ist um so größer, je mehr Wasser dem Torf vor seiner Entgasung entzogen wird, je weniger Wasserdampf also aus dem Torf in die daraus entwickelten Gase gelangen kann. Gleichzeitig mit der Verbesserung des Torfes durch den Trockenprozeß wird auch eine Ersparnis an Kühlmitteln zur Niederschlagung des stark verminderten Wasserdampfes aus den Destillationsprodukten erzielt.

(2. Auflage, ausgegeben am 25. Oktober 1913.)

Claims

Patent-Anspruch:
Verfahren zur Nutzbarmachung von nassem Torf zur Herstellung von Generatorgas für Explosionsmotoren, deren Abgase zur Vortrocknung des Torfes benutzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt dem Torf durch unmittelbare Berührung mit den Abgasen des Motors in der Weise entzogen wird, daß die heißen Gase zuerst auf den nassesten Teil des Torfes an der Füllöffnung des Trockners treffen und diesen in gleicher Richtung, wie der Torf durchziehen, um an der Abzugsöffnung für den getrockneten Torf den Trockner zugleich mit dem Wasserdampf zu verlassen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.