DE2000961C3 - Vorrichtung zum Gewinnen eines Ammoniaksynthesegases - Google Patents
Vorrichtung zum Gewinnen eines AmmoniaksynthesegasesInfo
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/02—Preparation, purification or separation of ammonia
- C01C1/04—Preparation of ammonia by synthesis in the gas phase
- C01C1/0405—Preparation of ammonia by synthesis in the gas phase from N2 and H2 in presence of a catalyst
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Gewinnen eines Ammoniaksyntbesegases mit einem
spaltgaserzeugenden Teil und einer Abkühlungsvorrichtung für das Spaltgas darin.
Bei der Amraoniaksynthese wird zunächst aus einer Kohleuwasserstoffverbindung, Luft und Dampf,
ein im wesentlichen aus H3, H2O, CO, CO2 und Nä
bestehendes Gasgemisch, ein sogenanntes Spaltgas! von etwa 900° C und 40 ata Druck erzeugt. In einem
nächsten Verfahrensschritt wird das Spaltgas in einer ersten Stufe gekühlt auf etwa 600° C, und zwar mit
hoher Kühlgeschwindigkeit, um das Reaktionsgleichgewicht einzufrieren, d.h., das bei900°Cherrschende
Reaktionsgleichgewicht auch bei 600° C beizubehalten. Anschließend wird der Kohlenstoff (CO, CO*) xs
aus dem Spaltgas entfernt. Das gereinigte Spaltgas, das jetzt als Synthesegas bezeichnet wird und im
wesentlichen nur noch aus Stickstoff und Wasserstoff besteht, wird noch weiter abgekühlt. Nach Druckerhöhung
des Synthesegases auf etwa 300 ata, erfolgt ao bei diesem Druck und bei einer Temperatur von
etwa 500° C die eigentliche Ammoniaksynthese in einem besonderen Synthesekrehlauf.
Es ist bekannt, die Kühlung des Spaltgases zunächst in einem Hochdruck-Dampferzeuger durchzuführen.
Der von diesem produzierte Frischdampf wird Dampfturbinen zugeführt, die den Energiebedarf
der Ammoniak-Herstellungsanlage decken und gleichzeitig Mitteldruckd jipf für die Ammoniaksynthese
abgeben. Der Dampferzeuger bietet gewisse konstruktive Probleme, Ja er gasseitig kurze
Verweilzeit und somit Kanäle mit engen Querschnitten verlangt, durch welche das Gas mit hoher
Geschwindigkeit strömt. Treten in diesen engen Kanälen Ablagerungen auf, so kann dies zu ungleichmäßiger
Beheizung des Hochdruck-Dampferzeuger·! und damit zu Instabilität auf der Wasserseite führen.
Es ist daher Zweck der Erfindung, diesen Hochdruck-Dampferzeuger zu eliminieren.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht. daß die Abkühlungsvorrichtung eine Entspannungsmaschine ist. Der Vorteil ist, daß der Hochdruck-Dampferzeuger
entfällt. Auch wird das Gewinnen des Ammoniaksynthesegases thermodynamisch günstiger,
als wenn ein Hochdruck-Dampferzeuger verwendet wird. Die Kühlung des Spaltgases mittels
einer Entspannungsmaschine ist nicht naheliegend, sinkt doch der Druck des Spaltgases bei der Entspannung
sehr stark, so daß er für den anschließenden Syntheseprozeß wieder erhöht werden muß, und
zwar auf etwa 300 ata. Weitere Nachteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegen darin, daß des
Hefen Druckes des Spaltgases wegen, der Mitteldruck-Dampferzeuger für den beim Synthese-Verfahren
verwendeten Mitteldruckdampf eine größere Heizfläche aufweisen muß, und daß weiterhin auch
die Einrichtung für die Umwandlung von CO zu CO2
sowie die Einrichtung für die Reinigung des Spaltgases wegen dessen größeren Volumens mehr Raum
erfordern. Diesen Nachteilen stehen jedoch die erwähnten großen Vorteile gegenüber. Die Entspannungsinaschine ist erfindungsgernäS vorteilhaft eine
Entspannungsturbine; die Dampfturbinen können dann entfallen, da die Entspannungsturbine deren
Punktion ausübt. Die Rotorweile der Entspannungsturbine kann die gemeinsame Antriebswelle für
zumindest einen Teil der Verdichter und Gebläse der Vorrichtung bilden. Um die Vorrichtungsdispo'
sltian zu vereinfachen» kann es zweckmäßig sein,
die gemeinsame Welle mindestens teilweise durch eine oder mehrere elektrische Wellen zu ersetzen,
indem beispielsweise die Entspannungsturbine mit einem Generator gekuppelt und die verschiedenen
Verdichter und Gebläse durch Elektromotoren angetrieben werden. Dabei kann die Entspannungsturbine
auf ein frequenzhaltendes Netz arbeiten und die genannten Elektromotoren ihren Energiebedarf
wiederum aus diesem Netz beziehen, oder es können die verschiedenen elektrischen Maschinen zu einem
vorrichtungsinternen Netz zusammengeschaltet sein. Diese Ausführungsvariante hat den Vorteil, daß in
dem vorrichtungsinternen Netz die Frequenz höher gewählt werden kann als die übliche Netzfrequenz,
so daß sich die elektrischen und die Strömungs-Maschinen kleiner bauen lassen.
Der Entspannungsmaschine kann sich erfindungsgemäß ein Wärmeaustauscher anschließen, wodurch
der für das Syntheseverfahren verwendete Mitteldruckdampf gewonnen wird.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Auf einer gemeinsamen Welle 1 sind ein Motor-Generator
2, ein Methanverdichter 3, ein Luftverdichter 4, eine Entspannungsturbine 5, ein Synthesegasverdichter
6 und ein Umwälzgebläse 7 angeordnet. Einem Reforming-Ofen 10 wird durch einen Ventilator
11 Verbrennungsluft zugeführt, welche über einen Vorwärmer 12 und eine Leitung 13 einem
Brenner 14 zuströmt. Der Brenner wird über eine Leitung 15 mit Brennstoff versorgt. Vom Methanverdichter
3 komprimiertes Erdgas gelangt über eine Leitung 20 und einen im Reforming-Ofen 10 angeordneten
Vorwärmer 21 zu einem Mischgefäß 22, wo es mit aus einem ebenfalls im Reforming-Ofen
angeordneten Überhitzer 23 kommenden, überhitzten Mitteldruckdampf vereinigt wird. Das Methan-Dampf-Gemisch
strömt sodann durch den Primär-Reformer 25, worauf es in eine Vorkammer 26 eines
Sekundär-Reformers 27 eingeführt wird. Vom Verdichter 4 komprimierte Luft strömt durch eine Leitung
30 und einen im Reforming-Ofen 10 angeordneten Prozeßluftvorwärmer 31 ebenfalls in die Vorkammer
26 des Sekundär-Reformers 27. In diesem Sekundär-Reformer bildet sich ein sogenanntes Spaltgas,
das im wesentlichen aus H2, H2O, CO, CO2 und
Ng besteht bei einem Zustand von 900° C und 40 ata.
Erfindungsgemäß strömt das Spaltgas über eine Leitung 40 in die Entspannungsturbine 5, in welcher
es durch Entspannung auf 8 ata um 300r C auf 600 C gekühlt wird. Da diese Expansion in dem,
gemessen an einem Wärmeaustauscher, sehr kleinen Volumen der Gasturbine stattfindet, ist die Abkühlungsgeschwindigkeit
des Spaltgases bedeutend größer als in einem Wärmeaustauscher. Dementsprechend wird das im Spaltgas bei 9000C herrschende Reaktionsgleichgewicht praktisch ohne
Verschiebung eingefroren. Das Spaltgas wird anschließend in einem Mittetdruck-Dampferzeuger 41
weiter abgekühlt, worauf es in einen Konverter 42 gelangt, In welchem der CO-Anteil des Spaltgases
katalytisch zu CO, verbrannt wird bei gleichzeitiger
Freisetzung von Wasserstoffgas aus dem im Spaltgas enthaltenen Wasserdampf. In einem nachgeschalteten
Speisewasser'Vorwärmer 43 erfolgt eine weitere Abkühlung des Spaltgases, worauf es in einen Gasreiniger 44 tritt. Im Oasreiniger wird das geeignete
Synthesegas, bestehend aus einem Raumteil Ns und
drei Raumteilen Hg sowie Spuren von Wasserdampf,
gebildet durch Abscheidung von CO, CO9, Wasser und anderen Fremdstoffen über einen Auslaß 45.
Das Synthesegas tritt mit einer Temperatur von rund 20° C in den Synthesegasverdichter 6, in welchem
es anf 300 ata verdichtet wird. In einem anschließenden Kühler SO wird das verdichtete Synthesegas
zurückgekühlt auf 20° C, worauf es im Punkt 51 mit rezirkulierendem, ammoniakhaltigem
Synthesegas gemischt wird. Das Gemisch strömt über eine Leitung 52 in einen Ammoniakabscheider 53,
aus dem das Ammoniak über eine Leitung 54 abgezogen und durch nicht gezeigte Mittel entspannt
wird, während das Synthesegas über eine Leitung 55 dem Umwälzgebläse 7 zugeführt wird. Das Synthesegas
gelangt daraus über eine Leitung 60 in einen Wärmeübertrager 61, in welchem es auf etwa 200° C
erhitzt wird und darauf in eine Syntheseanlage 62 geleitet wird, in welcher durch Rekupcationswänne
erhitzt, ein Teil des Synthesegases bei Temperaturen um 500° C zu Ammoniak kombiniert wird. Das
Synthesegas-Ammoniak-Gemibjh verläßt die Syntheseanlage
62 über eine Leitung 63 und wird in einem Vorwärmer 64, den Wärmeübertrager 61 und ,5
einem Kühler 65 in drei Stufen auf 20° C heruntergekühlt, worauf es im Punkt 51, wie oben erwähnt,
mit dem aus dem Synthesegasverdichter 6 kommenden frischen Synthesegas gemischt wird.
Zur Erzeugung des im Prozeß verwendeten Mittel- 3„
druckdampfes wird Speisewasser mittels einer Speisepumpe 70 dem Speisewasser-Vorwärmer 43 zugeführv,
worauf es in den Mitteldruck-Dampfcrzeuger 4* eingespeist wird. Der in diesem erzeugte Sattdampf
gelangt über eine Leitung 71 in den im Reforming-Ofen
10 untergebrachten Überhitzer 23, aus welchem der überhitzte Dampf, wie schon oben
erklärt, dem Mischgefäß 23 zugeführt wird. Der Vorwärmer 64 für das Synthesegas-Ammoniak-Gemisch
kann in die Speisewasserleitung zwischen dem Speisewasser-Vorwärmer 43 und dem Mitteldruck-Dampferzeuger
41 eingeschaltet sein.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Gewinnen eines Ammoniaksynthesegases
mit einem spaltgaserzeugenden Teil und einer Abkühlungsvorrichtung für das
Spaltgas darin, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlungsvorrichtung eine Entspannungsmaschine
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannu::gsmaschine
eine Entspannungsturbine ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Entspannungsmaschine ein Wärmeaustauscher nachgeschaltet
ist.
4. Vorrichtung nach einer der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannungsmaschine
zumindest den Kompressor zum Verdichten des Spaltgases und/oder den Kompressor zum Verdichten des Synthesegases
antreibt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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DE2000961B2 DE2000961B2 (de) | 1971-11-11 |
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- 1970-12-23 CA CA101390A patent/CA936674A/en not_active Expired
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |