DE2000961A1 - Verfahren und Anlage fuer Ammoniaksynthese - Google Patents
Verfahren und Anlage fuer AmmoniaksyntheseInfo
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Description
DIPL. IMG. H. MARSCH «^X«^«-'
PATENT/-. :Vv/-.LTE - S V 6
4 DÜSSELDORF ρ ^1
bTS. 3i, T. 672240 . -■
Gebrüder S u 1 ζ e r Aktiengesellschaft, VJinterthur, Schweiz
Verfahren und AnInge für die Arnmoniaksynthese
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Ammoniaksynthese,
v/obei das erzeugte Spaltgas zunächst mit hoher Kühlgeschwindigkeit
gekühlt wird zwecks Einfrieren des Reaktionsgleichgewichtes. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Anlage
zur Durchführung des Verfahrens.
't
Bei der Ammoniaksynthese wird zunächst aus einer Kohlenwasserstoffverbindung,
Luft und Dampf, ein im wesentlichen aus Hp, HpO, CO, COp und Np bestehendes Gasgemisch, ein sogenanntes
Spaltgas, von etwa 900 C und 40 ata Druck erzeugt. In einem nächsten Verfahrensschritt wird das Spaltgas in einer ersten
Stufe gekühlt auf ca. 6 000C und zwar mit hoher Kühlgeschwindigkeit,
un das Reaktionsgleichgewicht einzufrieren, d.h. das bei 9000C herrschende Reaktionsgleichgewicht auch bei 6 000C beizubehalten.
Anschliessend wird der Kohlenstoff (CO, COp) aus dem Spaltgas entfernt. Das gereinigte Spaltgas, das jetzt als
Synthesegas bezeichnet wird und im wesentlichen nur noch aus Stickstoff und Wasserstoff besteht, wird noch weiter abgekühlt.
Nach Druckerhöhung des Synthesegases auf ca. 300 ata, erfolgt
bei diesem Druck und bei einer Temperatur von ca. 5000C die
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ürttGlNAL
eigentliche Ammoniaksynthese in einem besonderen Syn the nek reis lauf.
Eg ist bekannt, die Kühlung des Spaltgases zunächst
in einem Hochdruck-Dampferzeuger durchzuführen. Der von diesem
produzierte Frischdampf wird Dampfturbinen zugeführt, die den
Energiebedarf der Amruoniak-llersteliurjgsanlogo decken und gleichzeitig
Mitteldruckdampf für die Ammonioksynthese abgeben. Der Dampferzeuger bietet gewisse konstruktive Probleme, da er gasseltig
kurze Verweilzeit und somit Kanäle mit engen Querschnitten verlangt, durch welche das Gas mit hoher Geschwindigkeit strömt.
Treten in diesen engen Kanälen Ablagerungen auf, so kann dies zu ungleichmässiger Beheizung des Hochdruck-Dampferzeugers und
damit zu Instabilität auf der Wasserseite führen. Es ist daher Zweck der Erfindung, diesen Hochdruck-Dampferzeuger zu eliminieren.
Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass
die Kühlung mit hoher Geschwindigkeit mittels arbeitsleistender Entspannung des Spaltgases stattfindet. Der Vorteil ist, dass
der Hochdruck-Dampferzeuger entfällt. Auch ist das Verfahren thermodynamisch günstiger. Die Kühlung des Spaltgases mittels
arbeitsleistender Entspannung ist nicht naheliegend, sinkt doch der Druck des Spaltgases bei der Entspannung sehr stark, so dass
er für den anschliessenden Syntheseprozess wieder erhöht werden
muss, und zwar auf ca. 300 ata. Weitere Nachteile des erflndungs· gemässen Verfahrens liegen darin, dass des tiefen Druckes des
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Spaltenses wegen, der Mitteldruck-Danpferzeuger für den bein
Synthese-Verfahren verwendeten Mitteluruckdampf eine grössere
Heizfläche aufweisen muss, und dass weiterhin auch die Einrichtung
für die Umwandlung von CO zu CO sowie die Einrichtung
für die Reinigung des Spaltgases wegen dessen grössercn Volumens
mehr Raum erfordern. Diesen Nachteilen stehen jedoch die erwähnten
grossen Vorteile gegenüber. Die Entspannung findet erfindungsgemäss vorteilhaft in einer Entspannungsturbine statt;
die Dampfturbinen können dann entfallen, da die Entspannungsturbine deren Funktion ausübt. Der Entspannungskühlung des
Spaltgases kann eine Kühlung durch Wärmeaustausch anschliessen, wodurch der für das Syntheseverfahren verwendete Mitteldruckdampf
gewonnen \irird.
Zweckmässig wird die durch die arbeitsleistende Entspannung
zur Verfügung kommende Energie zumindest zum Teil benutzt zum Verdichten von Spaltgas und/oder Synthesegas.
Die Anlage zur Durchführung des Verfahrens, mit einem spaltgaserzeugenden Teil und einer Abkühlungsvorrichtung für
das Spaltgas ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass
die Abkühlungsvorrichtung eine Entspannungsmaschine ist. Die Entsprnnungsmaschine kann erfindungsgemäss eine Entspannungsturbine sein. Hierbei kann die Rotorwelle der Entspannungsturbine
die gemeinsame Antriebswelle für zumindest einen Teil
der Verdichter und Gebläse der Anlage bilden. Um die Anlage-
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disposition zu vereinfachen, kann es zv/eckmässif: sein, die
gemeinsame Welle mindestens teilweise durch eine oder mehrere
elektrische Wellen zu ersetzen, indem beispielsweise die Entspannungsturbine mit einem Generator gekuppelt und die verschiedenen
Verdichter und Gebläse durch Elektromotoren angetrieben werden. Dabei kann die Entsponnungsturbine auf ein
frequcnzhaltendes Netz arbeiten und die genannten Elektromotoren ihren Energiebedarf wiederum aus diesem Netz beziehen
oder es können die verschiedenen elektrischen Maschinen zu einem anlageinternen Netz zusammengeschaltet sein. Diese Ausführungsvariante
hat den Vorteil, dass in dem anlageinternen Netz die Frequenz höher gewählt werden kann als die übliche
Netzfrequenz, so dass sich die elektrischen und die Strömungs-Maschinen
kleiner bauen lassen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wird anhand der Zeichnung (Fig. 1) näher erläutert.
Auf einer gemeinsamen Welle 1 sind ein Motor-Generator 2, ein Methanverdichter 3, ein Luftverdichter 4, eine Entspannungsturbine
5, ein Synthesegasverdichter 6 fluid ein Umwälzgebläse
7 angeordnet. Einem Reforming-Ofen 10 wird durch
einen Unterwindventilator 11 Verbrennungsluft zugeführt, welche
über einen Vorwärmer 12 und eine Leitung 13 einem Brenner zuströmt. Der Brenner wird über eine Leitung 15 mit Brennstoff
versorgt. Vom Methanverdichter 3 komprimiertes Erdgas gelangt über eine Leitung '20 und einen im Reforming-Ofen 10
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angeordneten Vorwärmer 21 zu einem Mischgefäns 22, wo es mit
aus einem ebenfalls im Reforming-Ofen angeordneten Ueberhitzer
23 kommenden, überhitzten Kitteldruckdampf verreinigt wird. Das Kethan-Dampf-Gemisch strömt sodann durch einen Primär-Reformer
25, worauf es in eine Vorkammer 2G eines Sekundär-Reformers 27 eingeführt wird. Vom Verdichter 4 komprimierte
Luft strömt durch eine Leitung 30 und einen im Reforming-Ofen 10 angeordneten Prozessluftvorwärmer 31 ebenfalls in die Vorkammer
26 des Sekundür-Reformers 27. In diesem Sekundär-Reformer bildet sich ein sogenanntes Spaltgas, das im wesentlichen
aus H«» H2O, CO, CO2 und N2 besteht bei einem Zustand
von 9000C und 40 ata.
Erfindungsgemäss strömt das Spaltgas über eine Leitung 40 in die Entspannungsturbine 5, in welcher es durch Entspannung
auf 8 ata und 3000C auf 6000C gekühlt wird. Da diese Expansion
In denf gemessen an einem Wärmeaustauscher, sehr kleinen Volumen
der Gasturbine stattfindet, ist die Abkühlungsgesehwindigkeit
des Spaltgases bedeutend grosser als in einem Wärmeaustauscher.
Dementsprechend wird das im Spaltgas bei 9000C herrschende
„, Reaktionsg^elchgewicht praktisch ohne Verschiebung eingefroren.
^ .* Das Spaltgas wird unochliessend in einem Mitteldruck-Dampfer·
T ituger 41 'reiter abgekühlt, worauf es in einem Konverter 42
ftlangt, i 1 welchem der CO-Anteil des Spaltgases katalytisch
fu CO« ver>ronnt wird bei gleichzeitiger Freisetzung von Wasser
stoff gas a in dem im Spaltgas enthaltenden Wasser. In einem
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nachgoschalteten 3peisewasser-Vorv;ärner 43 erfolgt eine weitere
Abkühlung des Spaltgases, worauf es in einen Gasreiniger 44 tritt. Im Gasreiniger wird das geeignete Synthesegas, bestehend
aus einem Raumteil I^ und zwei Raumteilen Hp sowie Spuren von
Wasser, gebildet durch Abscheidung von CO, CO2, Wasser und
anderen Fremdstoffen über eineil Auslass 45. Das Synthesegas tritt mit einer Temperatur von rund 2O0C in den Synthesegasverdichter
6, in welchem es auf 300 ata verdichtet wird. In einem ansehliossenden Kühler 50 wird das verdichtete Synthesegas zurUckgekühlt
auf 200C, worauf es im Punkte 51 mit rezirkulierendem, ammoniakhaltigem Synthesegas gemischt wird. Das Gemisch
strömt über eine Leitung 52 in einen Amiaoniakabscheider
53, aus dem das Ammoniak über eine Leitung 54 abgezogen und durch nicht gezeigte Mittel entspannt vird, während das Synthesegas
über eine Leitung 55 dem Unr./älzgeblase 7 zugeführt wird.
Das Synthesegas gelangt daraus über eine Leitung 60 in einen Wärmeübertrager 61, in v/elchem e3 auf ca. 2000C erhitzt wird
und darauf in eine Syntheseanlagc 62 geleitet wird, in welcher
durch Rekuperationswärme erhitzt, ein Toil des Synthesegas«s
bei Temperaturen um 5000C zu Ammoniak kombiniert wird. Das
Bynthosegas-Amnjoniak-Geraisch verlässt die Syntheseanlage 62
über eine Leitung 63 und wird in einem Vorwärmer 64 den Wärmeübertrager
61 und einem Kühler 6 5 in drei Stufen auf 200C heruntergekühlt,
worauf es im Punkte 51, wie oben erwähnt, mit dem aus dem Synthesegasverdichter 6 kommenden frischen Synthesegas gemischt wird.
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ORiGtNAL
Zur Erzeugung des in Prozess verwendeten l'itteldruckdanipfes
wird Speisewasser mittels einer Speisepumpe 70 dein
Speinevjasser-VorKiirmer 43 zugeführt, worauf es in den Mitteldruck-Dair.pferzcuger
41 eingespeist wird. Der in diesen erzeugte Sattdampf gelangt über eine Leitung 71 in den in Reforning-Ofen
10 untergebrachten Ueberhitzer 23, aus welchen der überhitzte Danpf, wie schon oben erklärt, de:n l-Iischgefäss
23 zugeführt i-;ird. Der Von:arner 6-1 für das Synthesegas-An:noniak-Geinisch
kann in die Speisewasserleitunf, zv;isehen dem
Speisev/asr.er-Vorv/ärmer 43 und dem Mittcldruck-Danpferzeuger
41 eingeschaltet sein.
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Claims (6)
1. Verfahren für die Ammoniaksynthese, \:obei das erzeugte
Spaltgas zunächst mit hoher Kühlgeschvindigkeit gekühlt
Vr'ird zwecks Einfrieren des Reaktionsgleichgevichtes, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kühlung mit hoher Kühlgeschvindigkcit
mittels arbeitsleistendcr Entspannung des Spaltgases stattfindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entspannung des Spaltgases in einer Entspannungsturbine
stattfindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass anschliessend an die Entspannungskühlung eine Kühlung
durch Wärmeaustausch erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die arbeitsleistende Entspannung zur Verfügung
kommende Energie zumindest zum Teil benutzt wird zum Verdichten von Spaltgas und/oder Synthesegas.
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5. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3.,
mit einem spaltgaserseugenden Teil uncl einer Abkühlungsvorrichtung für das Spaltgas darin, dadurch gekennzeichnet, dass die Abkühlungsvorrichtung eine Entspannungsmaschine ist*
mit einem spaltgaserseugenden Teil uncl einer Abkühlungsvorrichtung für das Spaltgas darin, dadurch gekennzeichnet, dass die Abkühlungsvorrichtung eine Entspannungsmaschine ist*
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,, dass die.
EntspannungBfitaschine eine Entspannungsturbine ist,
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, 10 ■
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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