DE2365824C3 - Verfahren und Vorrichtung für die Herstellung von Erzeugnissen mit Plüschoberfläche - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Herstellung von Erzeugnissen mit Plüschoberfläche gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruchs t bzw. des Patentanspruchs 2,

Es ist ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art bekannt (FR*PS 2115 298) wonach der Kühlmit* telstforn Unmittelbar gegen die sich bildenden Faseirn an der Ablösestelle der faserbildenden Masse gerichtet Wird. Hierbei besteht die Gefahr, daß das unmittelbare Auftreffen des Kühlmittels auf die sich bildenden Fasern die Gleichförmigkeit des Plüschs beeinträchtigt, wobei der Plüsch selbst die Verteilung des Kühlmittels über die Breite der erhitzten Walzenoberfläche und das Entweichen des Kühlmittels behindert.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung zu schaffen, wobei ohne Störung der PlüschHldung eine gleichförmige Verteilung des Kühlmittels im Bereich der Ablösestelle und ungehindertes Entweichen des Kühlmittels ermöglicht wird. Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die gekennzeichneten Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Durch diese Maßnahmen wird der Kühlmittelstrom durch die

'⁵ Oberfläche der Walze in den Abzugsspalt reflektiert, wodurch nicht nur eine bessere Verteilung erreicht wird, sondern auch ein von einer Düse ungehindertes Entweichen erfolgen kann, wobei durch die Reflektierung auch die Energie dos Kühlmittelstroms in Richtung auf eine Schonung des entstehenden Plüschs umgewandelt wird.

Hinsichtijch der Vorrichtung wird die gestellte Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 2 gelost.

Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen ai einem Ausführuugsbeispiel näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Schnittdarstellung;

Fig. 2 zeigt ein Detail dieser Vorrichtung in vergrößertem Maßstab.

Gemäß Fig. 1 werden ein Film 1 aus einer wärmeerweichbaren faserbildenden Masse und eine Grundschicht 2 gemeinsam der erhitzten Walze 3 zugeführt, so daß der Film zwischen der Grundschicht und der Oberfläche der Walze 3 liegt. Der Film wird gegen die erhitzte Walze gepreßt, und zwar mit Hilfe eines endlosen federnd nachgiebigen Gurts 4, der durch Umlauf um die Walzen 5 un.l 6 angetrieben wird, die beide kalt sind. Der Film und die Grundschicht verbleiben so lange dicht an der Walze 3, bis sie durch den zwischen der Walze 3 und der einem Abziehelement 7 gebildeten Abzugsspalt gehen. Anschließend wird die Grundlage mit Hilfe der Abziehwalzen 8 und 9 scharf um das Abziehelement 7 von der Walze 3 weggezogen. Auf diese Weise ergibt sich zwischen der Grundschicht und der Walze ein weiter offener Winkel, der gute Kühlung mit Hilfe eines Luftstrahls aus dem Schlitz 10 einer Schlitzdüse 11 gewährleistet. Durch das Andrücken der Grundschicht gegen die Walze 3 verbindet sich die dabei erweichende faserbildende Masse mit der Grundschicht und klebt außerdem an der Walzenoberfläche an, von der sich die Masse im Bereich des Abziehelements unter Bildung eines Plüschs aus Fasern oder Faserbüscheln aus der erweichten Masse ablösen, wobei der Luftstrahl durch Kühlen für eine Verfestigung der Fasern sorgt.

Die Plüscharten, die unter Anwendung dieser An-Ordnung erhalten werden können, hängen von dem Abstand zwischen dem Abziehelement 7 und einer Tangente an der Walzenöbeffläche im Schnittpunkt letzterer mit einer das Abziehelement tangierenden Und auf die Walzenoberflächi; gerichteten Normalen

(ό gemäß Fig. 2), Von dem Abstand zwischen dem Schlitz 10 und der Tangente an die Walze (gezeigt als X in Fig, 2), der Höhe des Schitzes 10 öberalb des Normalen (Y in Fig. 2), des Winkels (Θ in

Fig, 2), unter welchem die Kühlluft gegenüber der Normalen gerichtet ist und schließlich der Weite des Schlitzes ah. Es wird jedoch bevorzugt, daß sich diese Variablen innerhalb der folgenden Grenzwerte bewegen:

X zwischen 0,5 und 40 mm
Y zwischen — 10 und 20 mm (der negative Wert zeigt an, daß sich die Düse unterhalb der Normalen bei'indet)

ö zwischen der Dicke des durch den Abzugsspalt zwischen der Walze 3 und dem Abziehelement 7 gehenden Materials und 25 mm größer als diese Dicke

Θ zwischen — 15° und 75° (der negative Wert zeigt an, daß die Schlitzdüse von unterhalb der Normalen ausgerichtet ist).
Die Schlitzweite sollte kleiner als 1 mm und vorzugsweise kleiner als ¹A₂ mm sein.
Für hohe Produktionsgeschwindigkeiten sollte das Kühlen so wirkungsvoll wie möglich sein, so daß es wichtig ist, daß das Kühlmittel so frei wie möglich im Abzugsspalt zwischen der Walze und der faserbildenden Masse bzw. der Grundschicht zirkulieren kann. Äußerst effektives Kühlen wird erreicht, wenn sich die Düse 11 in einiger Entfernung von dem Abzugsspalt befindet und das Kühlmittel unter hohem Druck in den Spalt oder Raum reflektiert wird. Auf diese Weise bedeutet die Gegenwart der Düse nicht eine Behinderung im Entweichen des Kühlmittels. Dabei wird das Kühlmittel etwa jenseits der Stelle gegen die Oberfläche der erhitzten Walze gerichtet, an der sich die faserbildende Masse von der Walze abhebt, so daß das Kühlmittel in den Raum zwischen dieser Masse und der Oberfläche reflektiert wird und dann entweichen kann.

Beispiel 1

Polyäthylen als faserbildende Masse und Papier als Grundschicht werden durch eine Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit einer Geschwindigkeit von 2 m pro Minute durchgeführt. Die Betriebsbedingungen waren unter Bezugnahme auf die Fig. 2 die folgenden:

X = 18 mm

Y = 18 mm ό=13 mm

Θ = 22°

Es wurde ein Erzeugnis mit einsr Papiergrundschicht und einer Plüschlänge von etwa 5 mm erhalten; dieses Produkt erwies sich als besonders geeignet für die Herstellung von gepolsterten P?rkmaterialien.

Beispiel 2

Das Verfahren wurde entsprechend Beispiel 1 mit den folgenden Parametern wiederholt:

X = 2,0 mm

Y = 5,0 mm ό = 0,4 mm

Θ = 30°

Hier wurde ein samtartiges, mit Plüschoberfläche versehenes Material mit einer Faserlänge von etwa 1,5 mm erhalten.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren für die Herstellung von Erzeugnissen mit Plüschoberfläche, bei dem man eine erweichte oder wärmeerweichbare faserbildende Masse zwischen einer Grundschicht und einer erhitzten Walzenoberfläche anordnet, durch Andrücken der Grundschicht gegen die Walze eine Verbindung der Masse mit der Grundschicht und Ankleben der Masse an die erhitzte Walzenoberfläche erreicht, daß man die faserbildende Masse danach von der erhitzten Oberfläche derart ablöst, daß Fasern oder Faserbüschel aus der erweichten Masse gebildet werden, wobei die Fasern durch einen Kühlmittelstrom verfestigt werden, der in den Abzugsspalt zwischen der erhitzten Walze und der Grundschicht gerichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlluft unter hohem Druck von-emer Schlitzdüse ausgeht, deren Wtiite kleiner als 1 mm ist, daß die Kühlluft zuerst an eine Stelle gegen die erhitzte Walzenobcrflächc geblasen wird, die unmittelbar neben der Ablösestelle der Fasern von der Walze liegt und hierauf durch die Walzenoberfläche in den Abzugsspalt abgelenkt wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer erhitzten Walze, einer Fördereinrichtung zum Zuführen einer Grundschicht und einer faserbildenden Masse zu der Oberfläche der erhitzten Walze, an der die faserbildende Masse ".ndruc* bar ist, einer Einrichtung zum Abziehen "on Grundschicht und faserbildender Masse von der erJ^izten Oberfläche, einer Düse, die in den Abzugspalt zwischen faserbildender Masse und erhitzter Walze gerichtet ist, zum Einblasen eines Kühlmittels und mit einem Abziehelement zum Abziehen der Grundlage von der erhitzten Oberfläche unter Richtungsänderung, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse als Schlitzdüse mit einer Schlitzweite kleiner als 1 mm, vorzugsweise kleiner als V₂ mm ausgebildet ist, und die Strahlrichtung der Düse auf eine Stelle der Walzenoberfläche gerichtet ist, die unmittelbar neben der Ablösestelle der thermoplastischen Masse liegt, wobei sie mit Bezug auf eine das Abziehelement tangierende Normale auf die erhitzte Oberfläche und eine im Schnittpunkt der Normalen mit der Oberfläche errichtete Tangente an letztere - von der Normalen einen Abstand von - K) mm bis + 20 mm und von der Tangente einen Abstand von 0,5 min bis 40 mm hat und die Neigung der Düse gegenüber der Normalen zwischen 75" und - 15° beträgt.