DE2365453C3 - Geblechter Käfigläufer für Asynchronmaschinen - Google Patents
Geblechter Käfigläufer für AsynchronmaschinenInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf einen geblechten Käfigläufer für Asynchronmaschinen, bei dem zwischen
den Nuten für die Käfigwicklung im Läuferblech Einschnitte angeordnet sind, die sich über die Länge des
Läufers erstrecken, im wesentlichen radial gerichtet sind und vom Läuferumfang gerechnet zumindest bis in
die halbe Höhe der Käfignuten reichen. Ein solcher Läufer ist in der DT-PS 5 63 703 beschrieben.
Bei diesem bekannten Läufer werden die Einschnitte zwischen den eigentlichen Läufernuten durch eine
Dämpferwicklung ausgefüllt. Dabei besteht die Dämpferwicklung aus in sich geschlossenen 8förmigen Windungen,
deren äußere Spulenseiten in zwei benachbarten Nuten liegen und deren mittlere Spulenseiten etwa
durch die Mine des zwischen diesen Nuten liegenden Zahns verlaufen oder durch etwa in der Mitte der Zähne
verlaufenden Schlitze geführt sind. Die äußeren Spulenseiten können innerhalb der Nuten zwischen
Nutenwand und Wicklung angeordnet sein. Auch kann die Dämpferwicklung aus mehreren gegeneinander isolierten
Lagen von Draht bestehen. Bezweckt ist hiermit die Herabsetzung der Reaktanz der Dämpferwicklung,
sn daß große Anlaufströme und damit große Anlauf
momente erzielt werden.
Ein anderes Problem bei Käfigläufermaschinen mit engem Kontakt zwischen unisolierten Stäben und
Blechpaket besteht darin, daß sie, verglichen mit Maschinen, die isolierte Käfigstäbe besitzen, wesentlich erhöhte
Zusatzverluste, schlechteren Wirkungsgrad, höhere Erwärmung im Stationärbetrieb und tiefere sowie
über einen größeren Drehzahlbereich ausgedehnte Sättel in der Momentenkennlinie aufweisen. Diese Nachteile
sind hauptsächlich durch die zwischen benachbarten Stäben fließenden Querströme, die im Blechpaket
fließenden Axialströme und die in der dünnen Oberflächenschicht des Läufers fließenden Oberwellenströme
bedingt.
Bei Spritzgußläufer.Tiaschinen mit erhöhtem Schlupf
ist der Kontaktwiderstand zwischen Käfigstab und Läuferblech bei Verwendung von Aluminiumlegierungen
mit höherem spezifischen Widerstand besser als bei Verwendung von reinen Aluminiums. Noch größer
wird der Einfluß der Leitfähigkeit in Querrichtung auf den Läuierwiderstand, wenn der Ringwiderstand groß
geha'ten werden muß. um weiche Momentenkennlinien zu erreichen, die z. B. für Aufzugmaschinen, manche
Zentrifugenmaschinen und Maschinen mit großer Schalthä'"figkeit erwünscht sind.
Durch die kleinen Übergangswiderstände können sich noch größere Querströme zwischen benachbarten
Stäben ausbilden, die unerwünschte Verluste und Momente hervorrufen.
Außerdem können infolge einer mangelnden lsolie rung der Läuferbleche untereinander Ströme im Läufereisen
in axialer Richtung fließen. Da das Blechpaket in diesem Fall keine Schrägungsstreuung sowie keine
doppelt verkettete Streuung aufweist, können zusätzliche Verluste und Momente infolge Oberwellen entstehen,
die die Eigenschaften der Maschine verschlechtern.
Schließlich können infolge Verunreinigungen der Läuferoberfläche mit Leichtmetall Ströme in der dünnen
Oberflächenschicht des Läufers fließen. Die Oberflächenschicht weist ebenfalls keine Schrägungsstreuung
sowie keine doppelt verkettete Streuung auf. Sie kann wie ein Spaltrohr betrachtet werden. Für die
Grundwelle ist der Einfluß der Oberflächenschicht unbedeutend. Die Oberwellenströme dagegen rufen unerwünschte
Verluste und Momente in der Oberflächenschicht hervor, die nicht zu übersehen sind.
Werden keine Maßnahmen zur Verhinderung der unerwünschten Strombildung getroffen, dann treten
nach einiger Zeit Änderungen der Kontaktwiderstände, beispielsweise zwischen Käfigstäben und Blechpaket,
wegen Erschütterungen und Wärmeausdehnungen auf und infolgedessen entstehen wesentliche Änderungen
der Maschineneigenschaften. Die Maschinen »altern«.
Es ist versucht worden, die unerwünschten Ströme bei gespritzten Käfigläufern durch Isolierung gegen das
Blechpaket zu unterdrücken, indem die Bleche nach dem Stanzen oxidiert oder phosphatiert werden
und/oder die Oberfläche des fertigen Läufers angebrannt bzw. mit verdünnter Lauge behandelt wurde.
Diese aufwendigen Maßnahmen sind jedoch aus wirtschaftlichen und technologischen Gründen für eine Serienfertigung
nicht zur Anwendung gelangt.
Die Nutisolation bei Spritzgußläufern soll kurzzeitig etwa 75O0C und dauernd über 250° C ohne Beschädigung
aushalten können. Dabei soll die Isolationsschicht mit Rücksicht auf eine gute Ausnutzung und Wärmeabgabe
kleine Stärke besitzen. Es hatte den Anschein, daß
Schichten aus Oxyd, Phosphat oder Silikat diesen Anforderungen genügen könnten. Gründliche und aufwendige
Untersuchungen haben jedoch pezeigt. daß die moderne Isolationstechnik noch nicht in der Lage ist,
eine 100%ige Isolation zur Verfugung zu stellen, die die
obenerwähnten Bedingungen für geschichtete Dynamobleche erfüllen kann.
Aus diesen Gründen ist es bisher nicht möglich gewesen, den billigen, einfachen Spritzgußläufer für manche
Antriebe, beispielsweise Aufzugmaschinen, Serienmäßig zu verwenden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Käfigläufer der eingangs geschilderten Art unerwünschte
Ströme auf einfache und wirtschaftliche Weise herabzusetzen und infolgedessen die Maschineneigenschaften
derart zu verbessern, daß sie sich auch nicht im Laufe der Zeit ändern, ohne dazu ein teure und
starke, wärmebeständige Stabisolation zu brauchen, wie sie bei manchen geschweißten Käfigläufern, z. B.
von Zuckerzentrifugenmaschinen, verwendet wird und dadurch die Ausnutzung der Maschinen und der Wärmeabgabe
bei gleichzeitiger erheblicher Verbilligung zu verbessern.
Eine erste Lösung der gestellten Aufgabe durch die Erfindung besteht bei einem Käfigläufer der eingangs
geschilderten Art darin, daß erfindungsgemäß wenigstens in einem Teil der Einschnitte mindestens ein Stab
aus wärmebeständigem isolationswerkstoff angeordnet ist.
Eine zweite Lösung der gestellten Aufgabe durch die Erfindung besteht bei einem Käfigläufer der eingangs
geschilderten Art darin, daß erfindungsgemäß wenigstens ein Teil der Einschnitte leer ist.
Bei Läufern mit geschweißten Käfigwicklungen können alle Bleche des Blechpaketes die erfindungsgemä-Ben
Einschnitte aufweisen. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Läufers wird der elektrische
Widerstand in Umfangsrichtung im Läufer so weit erhöht, daß sich derselbe Effekt wie bei einer gegen das
Blechpaket isolierten Käfigwicklung ergibt. Der störende Einfluß der Querströme ist sehr stark herabgesetzt.
Das Läuferblechpaket weist nun sowohl eine Schrägungsstreuung als auch eine doppelt verkettete Streuung
auf und infolgedessen ist der Einfluß der axial verlaufenden Oberwellenströme im Blechpaket gleichfalls
sehr stark unterdrückt. Dadurch wird eine gute Momentenkennlinie, ein guter Wirkungsgrad bei niedriger
Motorenerwärmung im Stationärbetrieb erreicht, ohne daß im Ständer höhere Anlaufströme auftreten; der
Magnetisierungsstrom wird kaum geändert, was eine Voraussetzung für einen guten Leistungsfaktor ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Einschnitte die Käfignuten seitlich begrenzen.
Eine weitere Verbesserung der Maschineneigenschaften läßt sich erreichen, wenn die Oberflächenverluste
durch Oberwellenströme unterdrückt werden. Zu diesem Zweck schlägt die Erfindung vor, daß zwischen
den Läuferblechen in Abstand voneinander wärmebeständige Isolationsflächen angeordnei sind. Diese Isolierflächen
können z. B. aus dünnflächigen Isolierkörpern oder aus phosphatierten oder oxidierten Dynamoblechen
bestehen.
Bei geschlossenen Nuten mit verhältnismäßig breiten Stegen zur Läuferoberfläche hin und gespritzter Käfigwicklung
sowie bei geschweißter Käfigwicklung auch mit halbgeschlossenen oder offenen Nuten können iii
Abständen voneinander angeordnet einige Bleche mit einem kleineren Außendurchmesser ausgebildet sein.
Auf diese Weise werden Querrillen gebildet, die den elektrischen Widerstand in axialer Richtung erhöhen
und somit die axialen Oberwellenströme hauptsächlich in der Oberflächenschicht des Läufers unterdrücken.
Durch ausbildende Endplatten des Läufers mit gespritzter Käfigwicklung aus wärmebeständigem Isolationswerkstoff.
z. B. keramischem Werkstoff oder isoliertem Blech, kann eine Vergrößerung des Übergangswiderstandes
zwischen den stirnseitigen Ringen der Käfigwicklung und dem Läuferblech erreicht werden.
so daß die Oberwellenverluste weiter herabgesetzt werden.
Durch eine geeignete Auswahl der Läufernutform sowie der Form der Einschneie kann die Läuferstreuung
in bestimmten Grenzen beeinflußt werden und als Folge dessen der Verlauf und die Größe des Stromes
und des Momentes.
Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung
an Hand der Zeichnung in verschiedenen Ausführungsformen beispielhaft erläutert. Es zeigt schematisch
F i g. I ein Blechsegment eines gespritzten Käfigläufers
mit halbgeschlossenen Käfignuten nach de Erfindung.
F i g. 2 ein Segment eines Endbleches oder eines sich
in der Endzone des Läufers nach F i g. 1 befindenden Bleches,
F i g. 3 ein Blechsegment eines gespritzten Käfigläufers mit geschlossenen Käfignuten und an den Käfignuten
anliegenden Einschnitten,
F i g. 4 ein Läuferblechpaket nach der Erfindung mit Querrillen und Isolationsschichten.
In den F i g. I bis 4 sind die Käfignuten mit 1, die
Läuferbleche mit 2, die Einschnitte mit 3, die Stäbe aus wärmebeständigem Isolationswerkstoff mit 4, die Endbleche
mit 5, die Querrillen, die durch die Bleche mit kleinerem Außendurchmesser gebildet sind, mit 6 und
die in axialer Richtung mit Abstand voneinander eingebauten Isolierflächen mit 7 bezeichnet.
Induktionsmaschinen.die mit den erfindungsgemäßen Läufern ausgerüstet sind, haben infolge der verringerten
Zusatzverluste niedrigere Erwärmung und höhere Wirkungsgrade im Stationärbetrieb, so daß eine größere
spezifische Leistung erreichbar ist. Die Maschinen weisen infolge der unterdrückten Zusatzmomente e'ne
bessere Momentenkennlinie auf, die sich mit der Zeit nicht ändern kann: die Eigenschaften der Maschinen
können also nicht durch Alterungserscheinungen beeinflußt werden. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Läufers erlaubt auch den Bau von Maschinen mit Leichtmetallspritzgußkäfigwicklungen für größere Leistungen,
wie sie bisher nur bei Asynchronmaschinen mit geschweißten Käfigen möglich waren. Schließlich
wird durch den erfindungsgemäßen Läufer die teuere wärmebeständige Siabisolation bei manchen geschweißten
Käfigläufern überflüssig sowie die Ausnutzung der Maschinen und deren Wärmeabgabe verbessert,
wobei gleichzeitig eine erhebliche Verbilligung erzieh werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Geblechter Käfigläufer für Asynchronmaschinen, bei dem zwischen den Nuten für die Käfigwick- s
lung Im Läuferblech Einschnitte angeordnet sind, die sich über die Länge des Läufers erstrecken, im
wesentlichen radial gerichtet sind und vom Läuferumfang gerechnet zumindest bis in die halbe Höhe
der Käfignuien reichen, dadurch ge kennzeichnet,
daß wenigstens in einem Teil der Einschnitte (3) mindestens ein Stab (4) aus wärmebeständigem
Isolationswerkstoff angeordnet ist
2. Geblechter Käfigläufer für Asynchronmaschinen, bei dem zwischen den Nuten für die K ihgwicklung
im Läuferblech Einschnitte angeordnet sind, die sich über die Länge des Läufers erstrecken, im
wesentlichen radial gerichtet sind und vom La jferumfang
gerechnet zumindest bis in die halbe Höhe der Käfignuten reichen, dadurch gekennzeichnet.
ein Teil der Einschnitte (3) leer ist.
3. Käfigläufer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (3) die Käfignuten
(1) seitlich begrenzen.
4. Käfigläufer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseitenendbleche
bzw. andere in der Endzone des Läufers liegende Läuferbleche keine Einschnitte (3) aufweisen.
5. Käfigläufer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Läuferblechen (2) in Abstand
voneinander wärmebeständige Isolationsflächen (7) angeordnet sind.
6. Käfigläufer nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung von Querrillen (6)
in Abstand voneinander angeordnete Läuferbleche oder Isolierscheiben aus wärmebeständigem Werkstoff
kleineren Außendurchmessers als die übrigen Läuferbleche vorgesehen sind.
7. Käfigläufer nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen des
Blechpaketes isolierend ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
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DE19732365453 DE2365453C3 (de) | 1973-02-05 | Geblechter Käfigläufer für Asynchronmaschinen |
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DE2365453A1 DE2365453A1 (de) | 1975-04-30 |
DE2365453B2 DE2365453B2 (de) | 1976-02-26 |
DE2365453C3 true DE2365453C3 (de) | 1976-09-30 |
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