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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung elastischer Litze Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung gummielastischer Litze und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
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Die derstellunO von Gummilitzen ist seit vielen Jahrzehnten bekannt
und erfolgt so, daß auf Flechtmaschinen gummielastische lViittelendfäden on gesetzm§ßig
gegenseitig verschränkten Flechtfäden, die im diagonalen Lauf von einer Warenkante
zur anderen hin und her geführt sind, eingebunden werden. Das Flechten erfolgt unter
Spannung der gummielastischen Xittelendfäden, und die Abzugsgeschwindigkeit der
geflochtenen Litze ist dabei so, daß die hintereinander laufenden Flechtfäden aneinander
liegen. Nach der Passage der Abz*ugseinrichtung werden die gummielastischen Kittelendfäden
mit ihrer Umflechtung freigegeben. Die gummielastischen Mittelendfäden versuchen,
in ihren Entspannungszustand zurückzukehren und pressen dabei die Plechtfäden, zwischen
denen sie eingebunden sind, noch dichter zusammen. Sie erreichen aber nicht ihren
völligen Entspannungasustagd. Bine gewisse Spannung, die in Verbindung mit den zusammengepreßten
Flechtfäden
gleichzeitig als Stabilisierung der Gummilitze wirkt, bleibt erhalten.
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Aus diesem Zustand heraus muß. sich die Gummilitze, abhängig vom Anwendungsgebiet,
um 110 % bis 160 % dehnen lassen. Diese qualitativ hochwertigen Gummilitzen haben
jedoch den Nachteil, daß der zu ihrer Herstellung erforderliche Aufwand sich kaum
noch verringern läßt. 9 sind die verschiedensten Versuche unternommen worden, die
Anteile an lebendiger Arbeit am Fertigerzeugnis zu senken. Es ist auch versucht
worden, die Produktionsleistung durch Erhöhung der Laufgeschwindigkeit der Flechtmaschinen
zu erhöhen. Diesem Vorhaben sind jedoch sehrSsshnell Grenzen durch die lirkung der
Zentrifugalkraft an den Klöppeln gesetzt. In neuester Zeit ist versucht worden,
eine Laufgeschwindigkeitserhöhung durch Verwendung kraftspeichernder Federn an Stelle
von der Zentrifugalkraft ausgesetzten Gewichten zu erreichen. Eine gewisse Steigerung
der Laufgeschwindigkeit dürfte damit auch erreicht werden, sie erfordert aber eine
völlige den Geschwindigkeiten angepaßte maschinelle Neueausrüstung.
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Aber selbst bei dieser Neuausrüstung wird in den z. Z. eiistierenden
Herstellungsbetriebsgrößen noch kein optimales Material-Lohn-Fertigproduktmenge-Verhältnis
erzielt.
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Zweck der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung einer Gummilitze
mit hohen Gebrauchseigenschaften zu entwickeln, welches sowohl bei Ausnutzung der
alten konventionellen Produktionsanlagen als auch bei Einsatz neuester Produktionseinrichtungen
ohne wesentlichen zusätzlichen Aufwand einen rationelleren Einsatz der Arbeitskraft
und eine bedeutende Steigerung der Produktionsmenge ermöglicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, im kontinuierlichen Prozeß
Gummilitze so herzustellen, daß die in der Gummilitze enthaltenen Faserbestandteile
so erteilt werden, daS ein Teil den gummielastischen Mittelendfäden zugeordnet wird
und der andere Teil als Plechtfaden Anwendung findet.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die
gummielastischen Nittelendfäden auf an sich bekannte Art aus ihrer Urspruagsfors
abgezogen, über Faden- bzw. Bandbreinsen geleitet dem Plechtmittelpunkt zugeführt
werden und daß parallel dazu Mittelendfäden aus Fasermaterial nahezu spannungslos
dem Flechtmittelpunkt zugeführt werden
und zusammen mit den gummielastischen
Mittelendfäden von den-Plechtfäden aus Fasermaterial eingeflochten und der Abzugsvorrichtung
mit einer Geschwindigkeit zugeführt werden, die beträchtlich größer ist, als die
maximale Strecke der Dehnungs-bzw. Schrumpfungsfähigkeit der fertigen elastischen
Litze, so daß zwischen den einzelnen Flechtfäden ein Zwischenraum vorhanden ist,
und daß die elastische Litze anschließend aufgefangen oder aufgewickelt wird.
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Zur Erzielung besonderer äußerer Weichheitseffekte kann die elastische
Litze vorzugsweise nach dem Abzugswerk noch einem Aufrauhungsproze, z. B.
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mittels Drahtbürsten, unterzogen werden.
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Zur Durchführung des Verfahrens besteht eine weitere Lösung der Aufgabe
darin, daß für die Mittelendfäden aus Fasermaterial Spulengatter an der Flechtmaschine
vorgesehen werden.
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Nach einer Alternative sind mehrere Scheibenspulen kettbaumartig auf
einer gemeinsamen Achse drehbar vorgesehen. Zur Erzielung gleicher Längen der ittelendfäden
aus Pasermaterial werden Kettbäume vorgesehen.
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Für die systematische Zuführung der Mittelendfäden
aus
Fasermaterial zum Flechtmittelpunkt sind zwischen den Faden- bzw. Eandbremsen für
die gummielastischen Mittelendfäden Fadenführer und erforderlichenfalls Fadenwächter
angeordnet.
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Zur Erzielung äußerer Effekte der elastischen Litze sind nach dem
Abzugswerk rotierbare Bürsten angeordnet.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß sich mit dem vorhandenen iviaschinenpark
ohne beträchtliche Investitionen und ohne Laufgeschwindigkeitssteigerung der Klöppel
eine- beträchtliche Erhöhung der Produktionsmenge erzielen läßt. Die Produktstücklängen
der elastischen Litzen werden gegenüber dem konventionellen Verfahren auf das Doppelte
bis Vielfache erhöht, der Aufwand für das Pertigerzeugnis verringert sich wesentlich.
Die nach dem Verfahren hergestellte elastische Litze hat hohen Gebrauchswert und
läßt sich in ihrem Härte- oder Gleichheitsgrad und äußeren Eigenschaften den verschiedensten
Anforderungen anpassen.
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Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.
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Die gummielastischen Mittelendfäden werden in bekannter Weise aus
ihrer Ursprungs form abgezogen und über Faden- oder Bandbremsen geleitet dem Flechtmittelpunkt
zugeführt. Parallel zu den gummielastischen Mittelendfäden werden Mittelendfäden
aus Fasermaterial nahezu spanntingslos von geeigneten Spulen, Kettbäumen oder dgl.
abgezogen und dem Flechtmittelpunkt zugeführt. Hier werden sie zusammen mit den
gummielastischen Mittelendfäden von den Flechtfäden aus Fasermaterial eingeflochten
und dann dem Abzugwerk als geflochtene Litze zuZeführt. Die Abzugsgeschwindigkeit
ist dabei so groß, daß zwischen den einzelnen Flechtfäden ein Zwischenraum entsteht.
Nach dem Passieren der A-bzugsvorrichtung verauchen die gespannten gummielastischen
Mittelendfäden in ihren Entspannungszustand zuruckzukehren. Bei diesem Prozeß werden
die mit ihnen eingeflochtenen Mittelendfäden aus Fasermaterial gestaucht und in
den Zwischenräumen zwischen den Flechtfäden nach der Außenfläche hin konvex hervorgepreßt.
werden für die slittelendfäden aus Fasermaterial z. b. Fäden aus Stapelfasern benützt,
kann eine sehr weiahe Oberfläche der elastischen Litze erreicht werden. Durch Aufrauhen,
z. B. mittels rotierender Drahtbürsten, kann der Veichheitseffekt noch erhöht werden.
Zur Durchführung des Verfahrens
werden an den Flechtmaschinen zweckmäßig
Spulengatter angeordnet, von denen die Mittelendfäden aus Fasermaterial abgezogen
werden. ur schnellen und vorbereiteten Auswechselung leerer Spulen ist es auch möglich,
mehrere Scheibenspulen kettbaumartig auf einer gemeinsamen Achse drehbar unter oder
neben der Flechtmaschine anzu ordnen. Zur Erzielung ßeicher Fadenlängen ist es auch
möglich, für die Mittelendfäden aus Fasermaterial Kettbäume an der Flechtmaschine
anzuordnen.
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Zur systematischen Zuführung der Mittelendfäden aus Fasermaterial
zum Flechtmittelpunkt werden diese durch Fadenführer und erforderlichenfalls über
Fadenwächter, die zwischen den Faden- bzw. Bandbremsen und dem Flech.tmittelpunkt
angeordnet sind, geleitet. Für die Aufrauhung der Oberfläche der geflochtenen Litze
sind nach dem Abzugswerk der Flechtmaschine rotierende Bürsten, insbesondere Drahtbürstene
angeordnet.