DE2364047B1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung fotographischer Stehbilder - Google Patents

Description

Das bisher übliche Verfahren zur Herstellung fotographischer Stehbilder unter Anwendung des fotochemischen Prozesses hat den insbesondere für die Berufsfotographie und die Studioarbeit wesentlichen Nachteil, daß zwischen der Aufnahme und dem Vorliegen des fertigen Bildes eine beträchtliche Zeitspanne liegt, die für die Entwicklung und Kopie des Filmes benötigt wird. Eine sofortige Beurteilung des aufgenommenen Bildes ist daher nicht möglich. Bei der Arbeit mit teuren Modellen führt dies zu beträchtlichen Mehrkosten, da die Modelle bis zum Vorliegen der fertigen Bilder warten müssen, um gegebenenfalls Aufnahmen wiederho len zu können. Häufig ist die an sich notwendige Wiederholung von Aufnahmen auch ganz unmöglich, weil die Modelle nur eine beschränkte Zeit zur Verfügung stehen. Es sind zwar Sofortbildkameras bekannt, mit denen fertige Bilder schon wenige Minuten nach der Aufnahme erhalten werden können. Diese Bilder haben jedoch nur eine sehr beschränkte technische Qualität, die sie insbesondere als Vorlage für Druckklischees wenig geeignet macht. Das bekannte Verfahren hat ferner den Nachteil, daß sämtliche Aufnahmen entwickelt werden müssen, bevor man die geeigneten Aufnahmen auswählen kann. Da in der Berufsfotographie üblicherweise nur sehr wenige Aufnahmen aus einer großen Anzahl hergestellter Aufnahmen für eine endgültige Verwendung ausgewählt werden, bedeutet auch dies eine unwirtschaftliche Erhöhung der Kosten.

Der Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung fotographischer Stehbilder zugrunde, mit dem die Bilder schon sehr kurze Zeit nach der Aufnahme in einer Form zur Verfügung stehen, die eine Beurteilung auf Inhalt und technische Qualität gestattet, und das Bilder in einer für die Reproduktion geeigneten Qualität liefert. Es soll ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens angegeben werden.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man die optische Abbildung des Aufnahmegegenstandes durch elektronische Abtastung mit hoher Auflösung von mindestens 1000 Zeilen pro Bild in ein Videosignal umsetzt, dieses permanent speichert und mit dem gespeicherten Videosignal das aufgenommene Bild schreibt.

Das neue Verfahren löst sich vollständig vom bisher üblichen fotochemischen Prozeß und gestattet in überraschend einfacher Weise die Herstellung fotographischer Stehbilder auf elektrischem Wege in einer Qualität, die der Qualität der auf fotochemischem Wege her- ■ gestellten Bilder nicht nachzustehen braucht. Dazu bedient sich das neue Verfahren der an sich vom Fernsehen bekannten Techniken in einer der Herstellung von Stehbildern besonders angepaßten Form. Die elektronische Abtastung der optischen Abbildung des Aufnahmegegenstandes erfolgt in zeilenweiser Form. Es wird jedoch eine gegenüber dem Fernsehen erheblich verbesserte Bildqualität durch Wahl der hohen Auflösung von mindestens 1000 Zeilen pro Bild und vorzugsweise 1500 Zeilen pro Bild erreicht. Die permanente Speicherung des durch die Abtastung erzeugten Videosignals dient zweierlei Zwecken. Einmal steht dadurch das Videosignal beliebig lange und für eine beliebig häufige Reproduktion des aufgenommenen Bildes zur Verfügung. Zum anderen kann durch eine langsame Weiterverarbeitung des permanent gespeicherten Videosignals eine Verringerung des notwendigen Frequenzumfanges auf der Wiedergabeseite erreicht werden, der auf der Aufnahmeseite naturgemäß wegen der gewählten hohen Auflösung in Verbindung mit den üblichen, kurzen Belichtungszeiten sehr groß sein muß und den vom Fernsehen der üblichen Norm bekannten Wert von 5 MHz beträchtlich überschreitet. Auf der Wiedergabeseite jedoch ist ein langsames Schreiben der aufgenommenen Bilder ohne weiteres möglich, da ja nur Stehbilder ohne Bindung an eine bestimmte Bildfrequenz zu verarbeiten sind. Die Wiedergabe durch Schreiben des Bildes mit dem permanent gespeicherten Videosignal kann dabei in jeder an sich bekannten Weise erfolgen.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat den besonderen Vorzug, daß aufgenommene Bilder praktisch unmittelbar nach der Aufnahme mit ihrer tatsächlichen Qualität wiedergegeben und daher beurteilt werden können. Mißlungene Aufnahmen können sofort wiederholt werden. Jedes aufgenommene Bild steht auf Grund der permanenten Speicherung für spätere Reproduktionszwecke zur Verfügung oder kann auch, falls es mißlungen oder aus anderen Gründen nicht erwünscht ist, sofort wieder gelöscht werden. Dies führt zu einer großen Beschleunigung des Arbeitsablaufes, der besonders für die Berufsfotographie wichtig ist und dort zu einer bedeutenden Kostensenkung trotz des etwas höheren apparativen Aufwandes führt. Ein weiterer Vorzug ist die Flexibilität des neuen Verfahrens. Mißlungene Aufnahmen können sofort, ohne daß die bisher übliche Entwicklung durchgeführt werden muß, ausgesondert werden. Die restlichen Aufnahmen können auf Grund der Permanentspeicherung in vielfältigster Form auch noch nach langer Zeit weiterverarbeitet werden. Außerdem ist auf der Wiedergabeseite in sehr einfacher Weise eine elektronische Bildbeeinflussung, z. B. hinsichtlich der Gradation, der Helligkeit oder des Ausschnitts möglich. Auch eine Trickbeeinflussung, z. B. durch Negativ-Umkehr, Überlagerung oder Schrifteinblendung, kann sehr leicht durchgeführt werden. Mit letzterem eröffnet das erfindungsgemäße Verfahren Möglichkeiten, die dem herkömmlichen Verfahren, jedenfalls unter Berücksichtigung des notwendigen Aufwandes, verschlossen sind. Schließlich ist das neue Verfahren gegenüber dem fotochemischen Verfahren sehr umweltfreundlich, da kein insbesondere chemischer Abfall anfällt.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des neuen Verfahrens wird das Videosignal vor der Permanentspeicherung zwischengespeichert und für die Zwischenspeicherung eine Einspeicherzeit pro Bild benutzt, die kleiner als die Ausspeicherzeit ist. Bei dieser Ausgestaltung erfolgt die oben erläuterte Bandbreitenkompression bereits bei der Zwischenspeicherung, wodurch deren Vorteile nicht nur für die Wiedergabe, sondern auch für die Permanentspeicherung wirksam werden. Dies ist günstig, da die Permanentspeicherung eine ganze Reihe von Bildern betrifft, während jeweils nur ein Bild zwischengespeichert wird. Die Einspeicherzeit hängt von der Belichtungszeit für die einzelnen Aufnahmen ab und beträgt vorzugsweise höchstens 40m/sec pro Bild. Die Ausspeicherzeit richtet sich einerseits nach dem gewünschten Ausmaß der Bandbreitenverringerung und andererseits nach der maximalen zeitlichen Häufigkeit, mit der einzelne Bilder nacheinander aufgenommen werden sollen. Letzteres deswegen, weil die Zwischenspeicherung des Videosignals eines neuen Bildes erst dann möglich ist, wenn die Permanentspeicherung des Videosignals des vorhergehenden Bildes zumindest begonnen wurde.

Man kann zum Schreiben des Bildes bei der Wiedergabe unmittelbar das permanent gespeicherte Videosignal benutzen. Wenn man jedoch das geschriebene Bild ohne Zuhilfenahme eines weiteren Aufzeichnungsträgers länger betrachten und dabei eine flimmerfreie Wiedergabe erzielen will, ist im allgemeinen eine mehrfache Wiederholung des Schreibvorganges erforderlich. Die dazu notwendige mehrfache Auslesung des permanent gespeicherten Videosignals wäre sehr aufwendig. Es wird deshalb vorgezogen, das Videosignal zum Schreiben des Bildes in einen Umkehrspeicher zu überführen und von diesem ausgehend den Schreibevorgang mehrmals pro Sekunde zu wiederholen, wobei sich die Häufigkeit der Auslesung nach dem gewünschten Grad der Flimmerfreiheit richtet.

Im einfachsten Fall benutzt man zum Schreiben des Bildes eine Bildwiedergaberöhre. Damit können die Bilder unmittelbar nach der Aufnahme, z. B. zum Zwekke der Auswahl und der Überprüfung, sichtbar gemacht werden. Wünscht man eine dauerhafte Aufzeichnung eines Bildes, kann mit der Bildwiedergaberöhre, die dann vorzugsweise ohne Leuchtstoff verwendet wird, ein fotoempfindliches Papier belichtet und dieses in üblicher Weise zu einem fertigen Bild weiterverarbeitet werden. Im allgemeinen wird man die Belichtung nur für solche Bilder vornehmen, die man endgültig weiterverwenden will, nachdem man die aufgenommenen Bilder zuvor an einer mit einer Leuchtstoffschicht versehenen Bildwiedergaberöhre gesichtet hat. Eine andere Möglichlich, eine dauerhafte Aufzeichnung eines aufgenommenen Bildes zu erzielen, besteht darin, daß man fotoempfindliches Papier schrittweise an einer Belichtungsröhre vorbeibewegt und zeilenweise belichtet. Bei diesem Vorgehen lassen sich Linearitätsfehler bei der Wiedergabe leichter als bei einer einmaligen Gesamtbelichtung des fotoempfindlichen Papiers vermeiden. ■ Außerdem ist dieses Vorgehen besonders für eine automatische Belichtung des fotoempfindlichen Papiers ge-

eignet.

Hat man bestimmte Bilder für eine endgültige Verwendung ausgewählt, ist es jedoch keinesfalls immer erforderlich, eine endgültige Aufzeichnung des Bildes auf fotoempfindlichem Papier herzustellen. Es ist z. B. auch möglich, mit dem permanent gespeicherten Videosignal direkt die Herstellung eines entsprechenden Druck-Klischees zu steuern, z. B. dadurch, daß man das Videosignal einem Litho-Scanner zuführt. Hierbei kommt auch eine Fernübertragung des Videosignals in Betracht, z. B. über eine normale Telefonleitung, was trotz der beschränkten Bandbreite von Telefonleitungen bei einer entsprechend langsamen Übertragung ohne weiteres möglich ist

Die notwendige Erzeugung und Verarbeitung der Synchronisationssignale kann bei der Erfindung in der an sich von der Fernsehtechnik bekannten Weise geschehen. Die Speicherung der Synchronisationssignale geschieht je nach Anwendungsfall getrennt von oder gemeinsam mit den Videosignalen.

Im Rahmen der Erfindung ist auch an die Herstellung farbiger Stehbilder gedacht. Hierbei ist jedoch die vom Fernsehen bekannte Einschachtelung der Farbinformation in das Frequenzspektrum des Schwarz-Weiß-Bildes nicht erforderlich, da genügend Zeit für die weitaus einfachere sequentielle Übertragung von drei vollständigen, getrennten Farbauszügen zur Verfügung steht. Auf der Wiedergabeseite können Farbauszüge in einer Farbbildwiedergaberöhre zusammengesetzt werden oder auch auf einer Schwarz-Weiß-Bildwiedergaberöhre nacheinander wiedergegeben und dabei zur Belichtung eines fotoempfindlichen Farbpapieres unter Vorschaltung eines dem jeweiligen Farbauszug entsprechenden Farbfilters benutzt werden. Für relativ kurzfristige Überprüfungen bieten sich hierbei die bekannten Sofortbild-Papiere besonders an. Natürlich können mit dem permanent gespeicherten Videosignal in der oben erläuterten Weise auch unmittelbar Druck-Klischees für die drei Farbauszüge erzeugt werden.

Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens, die sich durch eine Kamera mit elektronischer Bildaufnahmeröhre mit einer Auflösung von mindestens 1000 Zeilen pro Bild, durch einen Permanentspeicher zur Aufnahme des Videosignals von der Kamera und durch eine Wiedergabeeinrichtung zur Umsetzung des Videosignals vom Permanentspeicher in ein Bild kennzeichnet. Bildaufnahmeröhren mit der genannten Auflösung sind auf dem Markt erhältlich.

Vorzugsweise ist dem Permanentspeicher ein Zwischenspeicher vorgeschaltet, dessen Einspeicherzeit pro Bild kleiner als seine Ausspeicherzeit ist. Damit werden die weiter oben im Rahmen des Verfahrens erläuterten Vorteile erzielt. Als Zwischenspeicher ist insbesondere eine Signalspeicherröhre geeignet, der eine Ablenkeinrichtung mit umschaltbarer Ablenkfrequenz zugeordnet ist. Die Signalspeicherröhre ist so bemessen, daß sie genau ein Bild speichern kann. Die Signalspeicherröhre hat den Vorteil, daß sie analog arbeitet und daher ohne besondere Maßnahmen auch alle Grautöne bzw. alle Zwischenwerte des Videosignals genau aufnehmen kann. Ferner wird das Einspeichern und das Ausspeichern mit dem gleichen Elektronenstrahl gesteuert, weshalb nur eine Ablenkeinrichtung erforderlich ist und sich die Einspeicherzeit und die Ausspeicherzeit über die Ablenkeinrichtung durch entsprechende Wahl der Ablenkfrequenz sehr leicht steuern läßt. Schließlich ist die Speicherzeit sehr groß, ohne daß eine Regeneration erforderlich ist. Deshalb können die zwischengespeicherten Videosignale zur Erzielung einer extremen Bandbreitenkompression ohne Schwierigkeiten auch sehr langsam ausgelesen werden.

Die Bandbreite des Videosignals auf der Aufnahmeseite hängt, wie bereits erwähnt wurde, von der Belichtungszeit der Kamera ab, da an sich die Abtastung der in der Kamera erzeugten Abbildung bei Verwendung der üblichen Bildaufnahmeröhren während der Dauer der Belichtung abgeschlossen sein muß. Deshalb wird die Bandbreite umso größer, je kurzer die Belichtungszeit ist. Für an sich oft benötigte, kürzere Belichtungszeiten, beispielsweise 1/100 see, würde in Verbindung mit der gewählten hohen Auflösung die Bandbreite des Videosignals hinter der Kamera so groß, daß seine Verarbeitung nur noch mit sehr hohem konstruktiven Aufwand möglich wäre. Um hier eine Abhilfe zu schaffen, kann in der Kamera eine Bildaufnahmeröhre verwendet werden, deren lichtempfindliche Schicht im Gegensatz zu der sonst üblichen Ausbildung eine Kurzzeitspeicherwirkung hat. Dann klingt das der Abbildung entsprechende Ladungsmuster in der Bildaufnahmeröhre erst mit einer gewissen Verzögerung nach abgeschlossener Belichtung ab und kann langsamer, als es der Belichtungszeit entspricht, abgetastet werden. Typischerweise wird die Kurzzeitspeicherwirkung so bemessen, daß für die Abtastung einer vollständigen Abbildung in der Bildaufnahmeröhre und entsprechend für die Einspeicherung dieser Abbildung in den Zwischenspeicher eine Zeit von 40 m/sec zur Verfügung steht.

Der Permanentspeicher ist vorzugsweise ein Kernspeicher oder ein Bandspeicher. Ein Bandspeicher ist besonders geeignet, weil das Magnetband mit den gespeicherten Videosignalen transportiert und an anderer Stelle gelesen werden kann.

Um den Permanentspeicher nicht mit einer wiederholten Auslesung des Videosignals zum Zwecke der Wiedergabe zu belasten, die insbesondere im Falle eines Bandspeichers nur schwierig durchzuführen wäre, ist der Wiedergabeeinrichtung vorzugsweise ein Umkehrspeicher mit zugeordnetem Wiederholgenerator vorgeschaltet, in den das Videosignal des zu reproduzierenden Bildes überführt wird. Die Auslegung aus dem Umkehrspeicher wird unter Steuerung des Wiederholgenerators mit einer solchen Frequenz wiederholt, daß ein flimmerfreies Bild erzielt wird. Zur Verringerung des apparativen Aufwandes ist es möglich, den Zwischenspeicher auch als Umkehrspeicher zu verwenden.

Die Wiedergabeeinrichtung ist zweckmäßigerweise durch einen Monitor mit elektronischer Bildwiedergaberöhre gebildet. Der Monitor hat die übliche Ausbildung und wird mit dem Videosignal vom Permanentspeicher gesteuert. Zur Erzielung einer dauerhaften Aufzeichnung kann der Monitor für die Belichtung fotoempfindlichen Papiers mittels einer Bildwiedergaberöhre ausgebildet sein.
Zur Durchführung der erläuterten streifenweisen Belichtung fotoempfindlichen Papiers ist eine Wiedergabeeinrichtung geeignet, die eine einzeilige elektronische Belichtungsröhre umfaßt, der eine Transporteinrichtung für fotoempfindliches Papier zugeordnet ist, welche das Papier schrittweise mit konstanter Geschwindigkeit quer zur Schreibrichtung an der Belichtungsröhre vorbeibewegt. Durch Verwendung einer einzeiligen, d. h. jeweils nur eine einzige Zeile schreibenden Belichtungsröhre kann der Linearitätsfehler bei

der Wiedergabe besonders kleingehalten werden. Außerdem ist für diese Belichtungsröhre nur die Hori_: zontalablenkung erforderlich, während die Vertikalablenkung durch den schrittweisen Transport des fotoempfindlichen Papiers um jeweils die Höhe einer Zeile ersetzt wird. Besonders geeignet ist eine Belichtungsröhre mit Glasfaseroptik, weil bei dieser die Verzerrungen besonders klein sind.

Zur Einstellung eines bestimmten Bildausschnitts kann die Wiedergabeeinrichtung eine Ablenkeinrichtung mit einstellbarer Ablenkamplitude und -lage aufweisen.

Ganz allgemein gilt für sämtliche bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendeten Ablenkeinrichtungen, daß die Anforderungen an die Linearität und die Konstanz der Linearität besonders groß sind. Außerdem werden auf der Wiedergabeseite relativ niedrige Ablenkfrequenzen benötigt, die mit den bisherigen Ablenkgeneratoren wegen der dort verwendeten kapazitiven Kopplung nur schwer zu verwirklichen sind. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung enthalten deshalb die Ablenkeinrichtungen für die Kamera, die Signalspeicherröhre und die Wiedergabeeinrichtungen vorzugsweise Ablenkgeneratoren, die aus gleichstromgekoppelten Verstärkern aufgebaut sind. Mit diesen läßt sich eine sehr hohe Linearität, eine direkte Ankoppelung der Ablenkspulen, was für die Langsamablenkung zweckmäßig ist, eine leistungslose Bildlagenverschiebung durch eine Vorspannung am zweiten Verstärkereingang und eine Veränderung der Ablenkamplitude ohne Änderung der Linearität erzielen. Außerdem ist eine sehr einfache Umschaltung auf verschiedene Ablenkfrequenzen möglich, so daß auch für die Signalspeicherröhre nur eine einzige Ablenkeinrichtung notwendig ist. Im übrigen können die gleichen Ablenkgeneratoren sowohl für die Horizontal- als auch für die Vertikal-Ablenkung eingesetzt werden. Auch für die Videoverstärker der neuen Vorrichtung sind breitbandige Rechner-Verstärker besonders geeignet, da sie direkt gekoppelt werden können und dadurch alle Probleme der Übertragung von Videosignalen mit niedriger Frequenz bei der langsamen Ablenkung vermeiden.

Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten an Hand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 ein stark vereinfachtes Schemabild einer Vorrichtung nach der Erfindung,

F i g. 2 ein Blockschaltbild einer für die Vorrichtung nach der Erfindung geeigneten Wiedergabeeinrichtung.

Die in F i g. 1 gezeigte Vorrichtung umfaßt eine Kamera 50, die bezüglich des Aufnahmeobjektivs, der Objektivblende und des Verschlusses wie eine übliche Stehbild-Kamera aufgebaut ist, aber an Stelle einer Filmführung eine bei Fernsehkameras übliche Bildaufnahmeröhre mit zugeordneter Ablenkeinrichtung und zugeordnetem Videoverstärker besitzt, auf deren lichtempfindlicher Schicht der Aufnahmegegenstand abgebildet wird. Ferner ist in nicht näher gezeigter Weise ein Synchronisations-Impulsgenerator vorgesehen, welcher die für die Horizontal- und die Vertikalablenkung erforderlichen Synchronisationsimpulse erzeugt, welche dem von der Kamera gelieferten Videosignal beigefügt werden. Die Bildaufnahmeröhre hat eine hohe Auflösung von 1500 Zeilen pro Bild.

Die mit einer Belichtungszeit bis herab zu 1/100 see aufgenommene Abbildung des Gegenstandes wird in der Bildaufnahmeröhre während einer Zeit von 40 m/sec einmal zeilenweise ohne Zeilensprung abgetastet. Dazu hat die lichtempfindliche Schicht der Bildaufnahmeröhre eine Kurzzeit-Speicherwirkung, auf Grund welcher das der Abbildung entsprechende Ladungsmuster über die Belichtungszeit hinaus während der Abtastungszeit erhalten bleibt. Die Bandbreite des Videoverstärkers ist entsprechend der Auflösung des Videoverstärkers und der Abtastzeit bemessen.
An den Videoausgang der Kamera 50 ist ein Kontrollmonitor 51 angeschlossen, mit welchem sich die Kameraeinstellung bei geöffnetem Verschluß und laufender Abtastung der Bildaufnahmeröhre überprüfen läßt. Ferner ist an den Videoausgang der Kamera 50 ein Zwischenspeicher 52 angeschlossen, welcher eine an sich bekannte Signalspeicherröhre mit zugeordneter Ablenkeinrichtung umfaßt. Die Signalspeicherröhre hat die gleiche Auflösung wie die Bildaufnahmeröhre der Kamera und ist so groß, daß genau ein Bild von der Kamera eingespeichert werden kann. Die Ablenkfrequenz der Ablenkeinrichtung ist umschaltbar. Für die Einspeicherung des Videosignals von der Kamera wird die Ablenkfrequenz auf einen der Abtastzeit in der Kamera entsprechenden Wert eingestellt, so daß das jeweils einem aufgenommenen Bild entsprechende Videosignal gleichzeitig mit der Abtastung in der Kamera in der Signalspeicherröhre gespeichert wird.

Nach vollständiger Einspeicherung des Videosignals eines Bildes wird die Abtastfrequenz der Ablenkeinrichtung auf einen niedrigeren Wert umgeschaltet und

die Signalspeicherröhre durch entsprechende Änderung ihrer Target-Spannung auf Ausspeichern umgesteuert. Das daraufhin von der Signalspeicherröhre abgegebene Videosignal, das in der Bandbreite gegenüber dem entsprechenden Videosignal am Ausgang der Kamera auf Grund der geringeren Ablenkgeschwindigkeit beim Auslesen aus der Signalspeicherröhre reduziert ist, gelangt zu einem Permanentspeicher in Form eines Bandspeichers 53, auf dessen Magnetband es aufgezeichnet wird.

An den Ausgang des Bandspeichers ist ein Umkehrspeicher 54 angeschlossen, der die gleiche Bildspeicherröhre wie der Zwischenspeicher 52 verwendet. In den Umkehrspeicher wird nach Wahl des Benutzers das einem bestimmten Bild entsprechende Videosignal aus dem Bandspeicher 53 überführt, wenn dieses Bild wiedergegeben werden soll. An den Umkehrspeicher 54 ist ein Betrachtungs-Monitor 55 angeschlossen, welcher durch das Videosignal aus dem Umkehrspeicher angesteuert wird und das entsprechende Bild in üblieher Weise auf dem Bildschirm einer Wiedergaberöhre widergibt. Die Ablenkeinrichtung des Betrachtungs-Monitors wird durch die mitgespeicherten Synchronisationsimpulse gesteuert. Dem Umkehrspeicher 54 ist ein nicht näher gezeigter Wiederholgenerator zugeordnet, der eine mehrfache Auslesung des Videosignals aus dem Umkehrspeicher derart bewirkt, daß das vom Betrachtungs-Monitor 55 geschriebene Bild während einer längeren Zeit auf dem Bildschirm der Bildaufnahmeröhre erscheint. Die Frequenz des Wiederholgenerators ist so groß gewählt, daß die Wiedergabe flimmerfrei ist.

An den Ausgang des Umkehrspeichers 54 ist ferner wahlweise mittels eines Schalters 56 ein Belichtungs-Monitor 57 anschließbar, der wie der Betrachtungs-Monitor 55 aufgebaut ist, jedoch eine Bildwiedergaberöhre ohne Leuchtstoffschicht besitzt. Mit der Bildwiedergaberöhre des Belichtungs-Monitors wird ein fotoempfindliches Papier 58 belichtet, das nach seiner

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Entwicklung eine dauerhafte Aufzeichnung des jeweils wiedergegebenen Bildes liefert.

An Stelle des Belichtungs-Monitors 57 kann auch die in F i g. 2 gezeigte Wiedergabeeinrichtung verwendet werden, die eine dauerhafte Aufzeichnung des jeweils im Umkehrspeicher 54 befindlichen Bildes durch eine zeilenweise Belichtung von fotoempfindlichem Papier erzeugt. Die Wiedergabeeinrichtung nach F i g. 2 umfaßt einen Start-Taster zur Triggerung eines Impulsgebers 1, welcher bei Triggerung einen Einschaltimpuls abgibt. Der Einschaltimpuls setzt einen einen Integrator 3 umfassenden Hochlaufregler in Betrieb. Von einem Oszillator 5 stammende Schwingungen werden in einer Mischstufe 6 in Schwebungen verwandelt, die sich in der Frequenz stetig erhöhen, bis sie die Oszillator-Frequenz exakt erreicht haben. Nach Verstärkung in einem Verstärker 7 gelangen die Schwingungen auf vier elektronische Schalter 8, 9, 10 und 11, in welchen sie zu Schrittschaltimpulsen aufbereitet werden, die nach Verstärkung in Verstärkern 12, 13,14 bzw. 15 die Arbeitsschritte eines Schrittmotors 16 steuern. Dieser treibt das Transportwalzenpaar 17 einer Transporteinrichtung für eine Bahn fotoempfindlichen Papiers 18 an.

Dem fotoempfindlichen Papier 18 ist eine einzeilige Belichtungsröhre mit Glasfaseroptik zugeordnet, die mit ihrer Schreibrichtung quer zur Transportrichtung des fotoempfindlichen Papiers 18 angeordnet ist. Die Belichtungsröhre 19 wird durch eine Schaltung 20 gesteuert, welche einen Videoverstärker für das Videosignal vom Umkehrspeicher 54 und die Horizontal-Ablenkeinrichtung für die Belichtungsröhre 19 umfaßt. Die Belichtungsröhre bewirkt eine zeilenweise Belichtung des bei jedem Schritt des Schrittmotors 16 um die Höhe eine Zeile mit konstanter Durchschnittsgeschwindigkeit weiterbewegten Papiers 18.

Mit dem Transportwalzenpaar 17 ist ein Inkrementalgeber 21 gekoppelt, welcher über einen Verstärker 22 eine Frequenz entsprechend der Geschwindigkeit des Papiervorschubs abgibt.

Mittels eines Frequenz-Spannungswandlers 23 und eines !Comparators 24 wird der genaue Zeitpunkt des Erreichens der Synchrondrehzahl festgestellt. Von diesem Moment an wird über einen durch einen Signalverstärker 31 gesteuerten elektronischen Schalter 33 die analoge Drehzahlspannung am Ausgang des Frequenz-Spannungswandler 23 zur Erzielung einer Lageregelung dem Oszillator 5 zugeführt. Gleichzeitig werden die Impulse vom Verstärker 22 über ein vom Komparator 24 gesteuertes Impulstor 25 einem vierstelligen, dekadischen Zähler 26 zugeleitet, an dessen Ausgang ein Vergleicher 27 angeschlossen ist. Nach Erreichen eines bestimmten Papier-Durchlaufs, welcher mit einer dem Vergleicher 27 zugeordneten Vorwahl 28 einstellbar ist, schaltet der Vergleicher 27 eine Abschneideeinrichtung 30 für das Papier 18 ein und triggert über einen weiteren Schaltverstärker 29 einen zweiten Impulsgeber 2, welcher über einen Integrator 4 eine auf die Stufe 6 wirkende Bremsregelung einschaltet. Hiernach ist der Belichtungsvorgang abgeschlossen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (20)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung fotographischer Stehbilder, insbesondere für die Berufsphotographie, dadurch gekennzeichnet, daß man die optische Abbildung des Aufnahmegegenstandes durch elektronische Abtastung mit hoher Auflösung von mindestens 1000 Zeilen pro Bild in ein Videosignal umsetzt, dieses permanent speichert und mit dem gespeicherten Videosignal das aufgenommene Bild schreibt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Videosignal vor der Permanentspeicherung zwischenspeichert und für die Zwischenspeicherung eine Einspeicherzeit pro Bild benutzt, die kleiner als die Ausspeicherzeit ist.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Einspeicherzeit von höchstens 40 m/sec pro Bild benutzt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einer Auflösung von 1500 Zeilen pro Bild arbeitet.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Videosignal zum Schreiben des Bildes in einen Umkehrspeicher überführt und von diesem ausgehend den Schreibvorgang mehrmals pro Sekunde wiederholt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Schreiben des Bildes eine Bildwiedergaberöhre benutzt.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man mit der Bildwiedergaberöhre fotoempfindliches Papier belichtet.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man fotoempfindliches Papier schrittweise an einer Belichtungsröhre vorbeibewegt und zeilenweise belichtet.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das permanent gespeicherte Videosignal fernüberträgt.

10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Kamera (50) mit elektronischer Bildaufnahmeröhre mit einer Auflösung von mindestens 1000 Zeilen pro Bild, durch einen Permanentspeicher (53) zur Aufnahme des Videosignals von der Kamera und durch eine Wiedergabeeinrichtung (55, 57) zur Umsetzung des Videosignals vom Permanentspeicher in ein Bild.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen dem Permanentspeicher (53) vorgeschalteten Zwischenspeicher (52), dessen Einspeicherzeit pro Bild kleiner als seine Ausspeicherzeit ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenspeicher (52) eine Signalspeicherröhre und eine zugeordnete Ablenkeinrichtung mit umschaltbarer Ablenkfrequenz umfaßt.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis

12, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht der Bildaufnahmeröhre der Kamera (50) eine Kurzzeitspeicherwirkung hat.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis

13, dadurch gekennzeichnet, daß der Permanentspeicher ein Kernspeicher oder ein Bandspeicher (53) ist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis

14, dadurch gekennzeichnet, daß der Wiedergabeeinrichtung (55,57) ein Umkehrspeicher (54) mit zugeordnetem Wiederholgenerator vorgeschaltet ist.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis

15, dadurch gekennzeichnet, daß die Wiedergabeeinrichtung durch einen Monitor (55, 57) mit elektronischer Bildwiedergaberöhre gebildet ist.

17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Monitor (57) für die Belichtung fotoempfindlichen Papiers (58) mittels einer Bildwiedergaberöhre ausgebildet ist.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Wiedergabeeinrichtung eine einzeilige elektronische Belichtungsröhre (19) umfaßt, der eine Transporteinrichtung (16, 17) für fotoempfindliches Papier (18) zugeordnet ist, welche das Papier schrittweise mit konstanter Geschwindigkeit quer zur Schreibrichtung an der Belichtungsröhre vorbeibewegt.

19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Belichtungsröhre (19) eine Glasfaseroptik umfaßt.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Wiedergabeeinrichtung eine Ablenkeinrichtung mit einstellbarer Ablenkamplitude und -lage aufweist.