DE2363644C3 - Fltissigkeitsgekühlter Läufer elektrischer Maschinen - Google Patents
Fltissigkeitsgekühlter Läufer elektrischer MaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen flüssigkeitsgekühlten Läufer elektrischer Maschinen, insbesondere
Turbogeneratoren, mit axialen Kühlflüssigkeitsbohrungen in der Welle zur Zu- und Ableitung der
Kühlflüssigkeit und radialen Kühlflüssigkeitsbohrungen zur Verbindung der axialen Kühlflüssigkeitsbohrungen
mit die Welle umschließenden Kühlflüssigkeits-Sammelkammern und einer Auskleidung der axialen und
radialen Kühlflüssigkeitsbohrungen mit dünnwandigen Rohren aus korrosionsbeständigem Material, die über in
die axialen Kühlflüssigkeitsbohrungen eingesetzte Umlenkstücke miteinander in Verbindung stehen.
Ein derartiger flüssigkeitsgekühlter Läufer ist aus der FR-PS 20 95 471 bekannt. Dabei sind jedoch die
radialen Auskleidungsrohre nur mit Spiel in die entsprechenden Bohrungen eingesetzt und dann über
Dichtringe gegenüber den Umlenkstücken bzw. den Kühlflüssigkeitssammelkammern abgedichtet. Derartige Abdichtungen stellen jedoch nur eine schiebende
Verbindung dar und können bei unterschiedlichen Wärmedehnungen leicht zu Leckstellen führen, so daß
das Kühlwasser mit dem Läufergrundkörper in Berüh
rung kommen und somit zur Korrosionen führen kann.
Aus der DT-AS 12 33 056 ist es bekannt, lair
Vermeidung einer Materialabtragung durch Erosion alle Kühlflüssigkeitsbohrungen in der Läuferwelle durch
auswechselbare, in die Bohrungen eingesetzte Rohre
ίο auszukleiden. Bei Rissen in den Rohren und dadurch
bedingte Leckagen sind jedoch Betriebsstörungen und ein Rosten des Läufergrundkörpers möglich, wodurch
ein Auswechseln der Auskleidung unmöglich werden kann und außerdem Verunreinigungen des hochreinen
ι S Kühlwassers auftreten können. Zum Ausgleich unterschiedlicher Wärmedehnungen zwischen den Rohren
und dem Läufergrundkörper können dabei noch Dehnungskompensatoren erforderlich werden, wie sie
beispielsweise aus der US-PS 37 40 595 bekannt sind.
Ferner ist es aus der DT-OS 19 60 546 zwar bekannt,
Kühlkanäle elektrischer Leiter mit gesonderten Kühlrohren auszukleiden, die durch plastische Verformung,
wie beispielsweise Einwalzen, mit der Kühlkanalwandung in Verbindung gebracht werden. Schwierigkeiten
beim Einwalzen derartiger Rohre ergeben sich jedoch an erforderlichen Umlenkstellen von axialen zu radialen
Kühlkanälen im Läufer, wodurch Leckagen und Korrosionen gerade an dieser Stelle nur schwer zu
vermeiden sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Auskleidung für die Kühlflüssigkeitsbohrungen in der
Läuferwelle zu schaffen, die einfach herzustellen ist, ohne Kompensatoren auskommt und eine absolute
Dichtheit über die gesamten Bohrungslängen ein
schließlich der Umlenkstellen gewährleistet.
Diese Aufgabe wird bei einem flüssigkeitsgekühlten Läufer der eingangs genannten Art nach der Erfindung
durch die Kombination folgender Merkmale gelöst:
a) sowohl die radialen als auch die axialen, in den Kühlflüssigkeitsbohrungen angeordneten Rohre
sind über die gesamten Bohrungslängen fest eingewalzt;
b) die Umlenkstücke weisen ein zu den axialen Rohren offenes Sackloch mit am Grund etwa
halbkreisförmigem Querschnitt auf, das kontinuierlich auf den vollen Querschnitt der axialen Rohre
übergeht;
c) die radialen Rohre sind in eine von der flachen Seite des Sackloches ausgehenden Radialbohrung
eingesetzt und dort eingewalzt.
Durch dieses Einwalzen ergibt sich eine feste Verbindung zwischen der Auskleidung und der Läuferwelle über die gesamten Bohrungslängen, so daß ein
Spalt zwischen beiden Bauteilen sicher vermieden wird.
Durch die feste Einwalzverbindung spielen auch unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten von Läuferwelle und Auskleidungsrohren keine Rolle mehr, so daß
zusätzliche Maßnahmen zur Dehnungskompensation nicht erforderlich sind. Durch die Form der Umlenkstük
ke ist es darüber hinaus möglich, die radialen Rohre
nicht nur in den radialen Bohrungen, sonderen auch in die Umlenkstücke fest einzuwalzen, wobei räumlich
verschnittene Berührungslinien zwischen Auskleidungsrohrende und Umlenkstück sicher vermieden sind.
h5 Zur Erhöhung der Betriebssicherheit können zusätzlich die radialen Rohre in die aus korrosionsbeständigem Material bestehende Kühlflüssigkeits-Sammelkammer flüssigkeits- und gasicht eingewalzt werden.
Ferner ist es zweckmäßig, wenn im Bereich der Kupplungsflächen zwischen Erregerwelle und dem
Wellenende des Läufers Formstücke aus korrosionsbeständigem Material mit Ausnehmungen an den freien
Stirnflächen zur Aufnahme von Dichtringen angeordnet sind und wenn die axiale Länge der Formstücke derart
bemessen ist, daß durch Einwalzer; der axialen Rohre
eine einwandfreie Dichtheit erreicht wird.
Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Wirkungsweise eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch die obere Hälfte der Läufer- und Erregerwelle im Bereich der Wellenkupplung
und der Kühlflüssigkeits-Sammelkammer,
Fig.2 eine Ansicht auf die Kupplungsfläche der Läuferwelle,
F i g. 3 einen Längsschnitt im vergrößerten Maßstab im Bereich eines Umlenkstückes und
Fig.4 einen Querschnitt durch das Umlenkstück
entsprechend der Schnittlinie IV-IV nach F i g. 3.
Nach F i g. 1 ist das Wellenende I eines Turbogeneratorsläufers mit angekuppelter Erreger- oder Schleifringwelle
2 gezeigt. In der Wellenachse ist eine Axialbohrung 3 zur Aufnahme der nicht näher dargestellten
Erregerstromzuleitungen vorgesehen. Diese Axialbohrung 3 wird von mehreren Kühlflüssigkeitskanälen 4
umschlossen, wie das insbesondere aus Fig.2 zu ersehen ist. Über diese Kühlflüssigkeitskanäie wird in
bekannter Weise von der Erregerwelle 2 die nicht näher dargestellte Erregerwicklung des Läufers mit Kühlflüssigkeit
versorgt. Diese Kühlflüssigkeit wird vor; den axialen Kühlflüssigkeitskanälen 4 über radiale Kühlflüssigkeitskanäle
8 in eine die Welle umschließende Kühlflüssigkeitssammelkammer 6 geleitet, von der aus
die Kühlflüssigkeitsverteilung auf die Wicklung erfolgt. Die Erregerwelle 2 ist mit dem Wellenende des Läufers
über Kupplungsflansche 7 mechanisch gekuppelt.
Das Wellenende 1 des Läufers und die Erregerwelle 2 bestehen dabei aus rostendem Stahl und müssen im
Bereich der Kühlflüssigkeitskanäle 4 und 8 gegen Korrosionen geschützt werden. Hierbei handelt es sich
um axiale Kühlflüssigkeitsbohrungen 15, die im allgemeinen eine Länge von 2 bis 6 Metern aufweisen.
Erfindungsgemäß sind nunmehr alle axialen Kühlflüssigkeitsbohrungen 15 und die radialen Kühlflüssigkeitsbohrungen
18 mit dünnwandigen Rohren 9 und 10 aus korrosionsbeständigem Stahl ausgekleidet, die mit
geringem Durchmesserspiel in die Kühlflüssigkeitsbohrungen eingeschoben und mit einem herkömmlichen
Werkzeug, das im wesentlichen aus einem rotierenden Walzenkopf besteht, mit hohem Preßdruck an die
Bohrungswandungen der Wellenkörper gedrückt werden. Bei diesem Vorgang werden die Rohre plastisch
verformt Der Verformungsgrad ist dabei so groß, daß eine hohe bleibende Pressung zwischen den Rohren und
der Bohrungswandung erreicht wird. Diese Pressung führt schon bei einer verhältnismäßig kurzen axialen
Einwalzlänge zu einer sehr guten metallischen Abdichtung, die sowohl für Flüssigkeiten als auch für Gase
genügt.
An der Umlenkstelle von den axialen Kühlflüssigkeitsbohrungen 15 zu den radialen Kühlflüssigkeitsbohrungen
18 ist ein gesondertes Umlenkstück 13 aus ebenfalls korrosionsbeständigem Material eingepaßt,
wie das im vergrößerten Maßstab in F i g. 3 und 4 gezeigt ist. Dieses Umlenkstück 13, das in einen Paßsitz
17 in einer axialen Verlängerung der axialen Kühlflüssigkeitsbohrung 15 eingesetzt ist, weist ein Sackloch 16
von etwa halbkreisförmigem Querschnitt auf, das auf seiner zu den Rohren 9 hin offenen Seite kontinuierlich
auf den vollen Querschnitt der Rohre 9 übergeht Die axialen Rohre 9 liegen dabei an einer stirnseitigen
Stoßfläche 19 des Umlenkstückes 13 an. Das Umlenkstück
13 weist ferner eine radiale Bohrung 20 auf, die von der flachen Seite 22 des Sackloches 16 ausgeht und
nach dem Einsetzen des Umlenkstückes mit der radialen Kühlflüssigkeitsbohrung 18 fluchtet Nach dem Einwalzen
der axialen Rohre 9 werden die radialen Rohre 10 in die entsprechende radiale Kühlflüssigkeitsbohrung IS
des Läufers und in die radiale Bohrung 20 des Umlenkstückes 13 eingesetzt und dort ebenfalls
eingewalzt Durch den ebenen Abschluß dieser radialen Rohre 10 am unteren Ende, der durch die flache
Ausbildung der Seite 22 des Sackloches 16 geschaffen ist, ergibt sich somit ein ebener Abschluß dieses Rohres,
wodurch eine hohe Einwalzfestigkeit gegeben ist
Um auch eine entsprechende Dichtheit der Kupplung 7 zwischen Läuferwelle 1 und Erregerwelle 2 zu
gewährleisten, sollen die Dichtflächen ebenfalls aus korrosionsbeständigem Material bestehen, da die
Stoßstellen der Rohre 9 an dieser Kupplung allein nicht gegeneinander abzudichten sind. Aus diesem Grunde
sind im Bereich der Kupplungsflächen 12 Formstücke 14 aus korrosionsbeständigem Material mit Ausnehmungen
21 an den freien Stirnflächen zur Aufnahme von Dichtringen angeordnet Die axiale Länge dieser
Formstücke 14 ist dabei derart bemessen, daß auch über diesen Bereich die Rohre 9 sicher eingewalzt werden
können, so daß eine einwandfreie Dichtheit erreicht ist.
Bei dieser Auskleidung sind die Einwalzlängen der Rohre 9 an den Formteilen 14 der Kupplungsflächen 12
und der Rohre 10 an den Kühlflüssigkeitssammelkammern 6 derart bemessen, daß eine einwandfreie
Dichtheit erreicht wird. Die verbleibende Stoßfuge 19 zwischen den axialen Rohren 9 und den Umlenkstücken
13 hat auf die Dichtheit des Systems keinerlei Einfluß. Grundsätzlich haben bei dieser eingewalzten Auskleidung
weder Materialporen noch Risse in den Rohren oder in den Umlenkstücken Auswirkungen auf die
Dichtheit und Betriebssicherheit der Auskleidung, da durch die großen Einwalzlängen Leckagen nach außen
sicher ausgeschaltet sind. Dabei kann vorausgesetzt werden, daß eine Berührung der Kühlflüssigkeit über
einen feinen Haarspalt — wie beispielsweise die Stoßfuge 19 oder über eine Pore in der Auskleidung mit
dem rostenden Stahl des Läuferkörpers — keinen Einfluß auf die Reinheit der Kühlflüssigkeit hat.
Ein besonderer Vorteil dieser Auskleidung besteht darin, daß im gesamten Auskleidungssystem nach F i g. 1
und 3 keinerlei Schweißung erforderlich ist Daher kann auf die Verwendung von korrosionsbeständigem austenitischem
Stahl mit seinem relativ großen Ausdehnungskoeffizienten verzichtet werden. Es können vielmehr
korrosionsbeständige Stähle mit einem dem Läuferstahl angepaßten Ausdehnungskoeffizienten verwendet werden.
Zusätzliche Dehnungskompensaioren sind dabei nicht erforderlich. Aber auch bei der Verwendung von
schweißbarem austenitischem Stahl ist durch die durchgehende sehr intensive Walzverbindung zwischen
den dünnwandigen Rohren und den Kühlflüssigkeitsbohrungen in der Welle auch bei unterschiedlichen
Ausdehnungskoeffizienten eine Bewegung zwischen der Auskleidung und dem Läuferkörper ausgeschlossen. Die
in diesem Falle auftretenden thermischen Spannungen werden von der festen Einwalzverbindung zwischen den
Rohren und der Kühlflüssigkeitsbohrung aufgenommen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Flüssigkeitsgekühlter Läufer elektrischer Maschinen, insbesondere Turbogeneratoren, mit axialen Kühlflüssigkeitsbohrungen in der Welle zur Zu-
und Ableitung der Kühlflüssigkeit und radialen Kühlflüssigkeitsbohrungen zur Verbindung der axialen KOhlflflssigkeitsbohrungen mit die Welle umschließenden Kühlflüssigkeits-Sammelkammern und
einer Auskleidung der axialen und radialen Kühlflüssigkeitsbohrungen mit. dünnwandigen Rohren aus
korrosionsbeständigem Material, die über in die axialen Kühlflüssigkeitsbohrungen eingesetzte Umlenkstücke miteinander in Verbindung stehen,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
a) sowohl die radialen als auch die axialen, in den Kühlflüssigkeitsbohrungen (15, 18) angeordneten Rohre (9, 10) sind über die gesamten
Bohrungslängen fest eingewalzt;
b) die Umlenkstücke (13) weisen ein zu den axialen Rohren (9) offenes Sackloch (16) mit am Grund
etwa halbkreisförmigem Querschnitt auf, das kontinuierlich auf den vollen Querschnitt der
axialen Rohre (9) übergeht;
c) die radialen Rohre (10) sind in eine von der flachen Seite (22) des Sackloches (16) ausgehende Radialbohrung (20) eingesetzt und dort
eingewalzt
2. Flüssigkeitsgekühlter Läufer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radialen Rohre (10)
in die aus korrosionsbeständigem Material bestehende Kühlflüssigkeits-Sanimelkammer (6) flüssigkeits- und gasdicht eingewalzt sind.
3. Flüssigkeitsgekühlter Läufer nach Anspruch I oder 2 mit einer Wellenkupplung zwischen der
Erregerwelle und dem Wellende des Läufers, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der
Kupplungsflächen (12) Formstücke (14) aus korrosionsbeständigem Material mit Ausnehmungen (21)
an den freien Stirnflächen zur Aufnahme von Dichtringen angeordnet sind und daß die axiale
Länge der Formstücke (14) derart bemessen ist, daß durch Einwalzen der axialen Rohre (9) eine
einwandfreie Dichtheit erreicht ist.
Priority Applications (8)
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Publications (3)
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DE2363644B2 DE2363644B2 (de) | 1977-05-26 |
DE2363644C3 true DE2363644C3 (de) | 1978-01-19 |
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