DE2362122A1 - Anordnung zur aufnahme und darstellung der umweltsituation fuer ein fahrzeug - Google Patents
Anordnung zur aufnahme und darstellung der umweltsituation fuer ein fahrzeugInfo
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Description
: ■"■■'■ v : :23821Z2
73-B III-50 - Bremen, den 10. Dezember 1973
Sm/ka
Vereinigte Flugtechnische Werke-Fokker Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Anordnung zur Aufnahme und Darstellung der Umweltsituation für
ein Fahrzeug
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Aufnahme und
Darstellung der inbezug auf die jeweilige Umgebung eingenommenen
Position und Eigenbewegung eines Fahrzeuges, insbesondere eines Wasserfahrzeuges mit einem zur Erfassung bestimmter Parameter
dienenden Sensorsystem und einer Radaranlage.
Bei Wasserfahrzeugen, insbesondere Seeschiffen, ist es bis heute
üblich., daß mehrere Personen an der Führung derartiger Fahrzeuge
beteiligt sind. In der Regel betrachten hierbei einige Personen
den Umgebungsverkehr und/oder werten Navigätionsraittel aus, während eine weitere Person die Lenkung des Schiffes auf Befehl ausführt. Diese Art der Fahrzeuglenkung ist natürlich nicht ungefährlich,
denn sie erfordert, daß diejenige Persönlichkeit, welche die Entscheidung zu treffen hat, gleichzeitig sämtliche Informationen
erhalten muß. Selbst wenn man dies annehmen sollte, kann man
nicht ausschließen, daß Mißverständnisse und Verzögerungen bei der Übertragung entstehen und letzten Endes Ursache für Fehlent- -
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Scheidungen sind. Aber auch für den Fall, daß der Führungspersönlichkeit eines Wasserfahrzeuges alle Informationen vorliegen,
erfordert die Entscheidung für ein bestimmtes Manöver
umfangreiche praktische Kenntnisse und eine, zutreffende Berücksichtigung
fahrzeugeigener und fahrzeugfremder Kräfte,
welche sich ebenso auf ein Manöver auswirken. Die richtige Beurteilung der vielen kurs— und fahrbeeinflussenden Kräfte
ist daher Voraussetzung für die Einleitung entsprechender Manöver.
Zur Erleichterung der Fahrzeugführung, insbesondere der Führung
von Wasserfahrzeugen, ist es seit geraumer Zeit bekannt, Navigationshilfen
zu verwenden. Ein wichtiges Gerät stellt hierbei eine Radaranlage dar, mit der an Bord eines Wasserfahrzeuges,
insbesondere bei starkem Verkehr und/oder beschränkten Sicht— Verhältnissen, der Standort des eigenen Fahrzeuges inbezug auf
andere Objekte — wie Schiffe oder die Küste — ermittelt werden
kann. Ein Radargerät gestattet auch, weitergehende Informationen über die erfaßten Objekte und Ziele zu gewinnen, indem man in
gewissen Zeitabständen Peilung und Entfernung der Ziele inbezug
auf das eigene Fahrzeug, auf Zusatzeinrichtungen wie Plotter— einrichtungen r aufzeichnet. Diese Aufzeichnungen geben dann
Aufschluß über Kurs und Geschwindigkeit der erfaßten Ziele und. lassen aus dem eigenen Standort Rückschlüsse auf die Verkehrslage zu und, falls notwendig, bestimmte einzuleitende Manöver
erkennen.
Bei den bisher bekannten Geräten erfolgt die Auswertung der Radarinformationen
nach verschiedenen Verfahren, wie z.B. manuelle Auswertung durch rückschauende Darstellung, automatische Auswertung
durch rückschauende Darstellung der zuvor gespeicherten Radarinforraationen oder automatische Auswertung durch vorschauende
Darstellung der zuvor extrapolierten Informationen. Alle
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Verfahren haben aber den Nachteil, daß der Weg der erfaßten
Radarziele linear extrapoliert wird, was nicht nur relativ ungenau, sondern - insbesondere bei vorausschauender Barstellung - zu falschen Rückschlüssen Anlaß geben kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, alle für eine
sichere und optimale Führung eines Fahrzeuges, insbesondere eines Wasserfahrzeuges, mit Hilfe eines Sensorsystems und einer
Radaranlage*zu erfassenden Informationen derart zu verarbeiten,
daß die Gesamtsituation des eigenen Fahrzeuges inbezug auf die Uragebungssituation auf einerAnzeigevorrichtung übersichtlich
und in die Zukunft vorausschauend darstellbar ist. Gemäß der
Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die mit dem Sensorsystem und der Radaranlage ermittelten Informationen
einem mit einem mathematischen Modell zur Simulation des Fahr—
zeugverhaltens ausgerüsteten Rechner zugeführt sind und daß die
im Rechner durch Verarbeitung der Informationen erzeugten Aus—
gangssignale eine Anzeigevorrichtung derart ansteuern, daß diese auf ihrem Bildschirm neben der Umgebungssituation die augenblick
liche Position des Fahrzeuges und den Verlauf der zukünftigen
Fahrzeugbewegung für eine bestimmte Zeit voraus in Form einer Bahnkurve anzeigt.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Maßnahme ist es möglich, eine
Anordnung aufzubauen, die mit dem Einleiten eines Manövers durch Verstellung der Lenkorgane die Auswirkung ohne Zeityerzug
dynamisch richtig durch Verbiegung der Bahnkurve anzeigt. Die Führung des betreffenden Fahrzeuges -erkennt daher, in jedem
Augenblick die Wirkung der eingeleiteten Manöver für die Zukunft
so daß sie noch während des Einleitens evtl. notwendige Korrekturen vornehmen kann. Als Anzeigevorrichtung kann dabei ein
großflächiges Taglicht-Display benutzt werden, was den Vorteil
hat, daß die jeweiligen Situationen klar und übersichtlich erkannt
werden können.
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Es ist zweckmäßig, mit dem Sensorsystem die Bewegungsparameter des Fahrzeuges zu erfassen, vorzugsweise Größe und Richtung
der Geschwindigkeit, Stärke und Richtung des Windes, Stellung der Lenkorgane und/oder Stand der Antriebsaggregate. Weiterhin
ist es von Vorteil, dem Anfangspunkt der dargestellten Bahnkurve die augenblickliche Position des Fahrzeuges zuzuordnen
und dem Endpunkt diejenige Position, die das Fahrzeug unter Berücksichtigung eines eingeleiteten Manövers und der auf das
Fahrzeug einwirkenden Kräfte nach einem bestimmten einstellbaren
Zeitraum einnehmen wird.
Bei einer besonderen Ausführungsforra der erfindungsgeraäßen Anordnung
kann im mathematischen Modell des Rechners zusätzlich ein Satz gültiger Verkehrsregeln gespeichert sein, so daß der Rechner
bei Verstößen gegen diese Regeln, insbesondere zur Vermeidung von Kollisionen Ausgangssignale erzeugt, die zur Anzeige
von Korrekturmanövern und/oder zur Warnung der Schiffsführung
benutzt werden können.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt das Blockschaltbild
einer erfindungsgeraäßen Anordnung, die für den Einsatz in einem
Wasserfahrzeug, insbesondere in einem Seeschiff, vorgesehen ist.
Die Anordnung besteht aus einem Radargerät 1, wofür ein vorhandenes
Gerät benutzt werden kann und einem Sensorsystem 2, das sämtliche für die Anordnung wichtigen Informationen erfaßt. Im
einzelnen enthält dieses Sensorsystem Dopplersensoren 3 zur
Ermittlung der Schiffsgeschwindigkeit, Sensoren 4 zur Ermittlung der Windrichtung und der Windgeschwindigkeit, Sensoren 5 zur Erfassung
des Maschinenstandes sowie Sensoren 6 zur Erfassung der Ruderstellung. Weiterhin sind noch Sensoren 7ι 8» 9 vorgesehen
und zwar, um die Werte eines Kreiselkompasses, eines Lagekreisels
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und eines Wendekreisels zu erfassen. Die von den Sensoren
dieses Sensorsysteras 2 erfaßten Informationen sind einem Steuergerät
10 zugeführt, das diese Informationen zur Verarbeitung
über entsprechende Interfacestufen 11 einem Rechnersystem 12
zuleitet. Das Rechnersystem 12 besteht aus dem eigentlichen Digitalrechner 13 und einem mathematischen Modell 14» durch das das
Verhalten des eigenen Schiffes berechnet wird. Zur Verarbeitung
der Informationssignale erhält der Rechner 12 über die Interfacestufe 11 und ein-Filter 15 weiterhin die Signale zugeleitet, die
das Radargerät 1 ermittelt hat. ·
Im Rechner 12 werden diese Informationen mit Hilfe der Informationen
des mathematischen Modells 14 verarbeitet und Ausgangssignale erzeugt, die über die Interfacestufe 11 dem Steuergerät
10 zugeführt sind. Das Steuergerät 10 steuert seinerseits ein
großflächiges Tageslichtdisplay 16, so daß hieraus die Eigenposi—
tion und auch die .Umgebungssituation entnehmbar ist. Die 'augenblickliche
Position des eigenen Schiffes wird hierbei durch den
Anfangspunkt 17 einer Bahnkurve 18 markiert, während die Position,
die das Schiff nach einem bestimmten einstellbaren Zeitraum ein—.
nimmt, durch den Endpunkt 19 der Bahnkurve 18 bestimmt ist. Aus
der in der Zeichnung angedeuteten Bahnkurve 18 kann man z.B. erkennen, daß die Schiffsruder aus der Nörmalstellung zur Einleitung
eines Manövers in Richtung Steuerbord verstellt wurden. Außerdem sind auf dem Tageslichtdisplay 1-6 einige Punkte angedeutet, welche
mit Hilfe des Radargerätes erfaßte Ziele darstellen, die die Ursache
für die Kursänderung waren. Vom Steuergerät 10 können, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, weiterhin eine Digitalanzeige—
vorrichtung 20 und eine Plottervorrichtung 21 angesteuert werden. Mit Hilfe der Digitalanzeigevorrichtung 20 ist es möglich, in
,bestimmten kritischen Situationen der Schiffsführung die zweckmäßigsten
Manöver anzuzeigen, um z.B. Kollisionen zu verhindern, während die- Plottervorrichtung 21 es gestattet, lanzeitig den
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Kurs des eigenen Schiffes auf einer entsprechenden Seekarte aufzuzeichnen.
Die erfindungsgemäße Anordnung hat den großen Vorteil, daß alle
für eine sichere und optimale Führung notwendigen Informationen derart verarbeitet werden, daß die Gesaratsituation des eigenen
Schiffes inbezug auf alle Radarziele vorausschauend, übersichtlich und genau auf einer Anzeigevorrichtung darstellbar ist.
Hierzu liefert der_ Rechner 12 die berechneten Informationen
über das Bewegungsverhalten des eigenen Schiffes, die mit den kontinuierlich erfaßten Informationen des Sensorsysteras im
als Prozeßrechner aufgebauten Digitalrechner 13 verarbeitet werden. Die im Digitalrechner 13 dabei ermittelten Ausgangs—
signale steuern über das Steuergerät 10 das Tageslichtdyplay an, so daß dieses eine sehr 'genaue dynamisch richtige Schiffs—
bewegung über Wasser oder über Grund in Form der Bahnkurve 18 für eine bestimmte einstellbare Zeit im voraus, auch bei sich
ändernden Umweltbedingungen, anzeigt. Der Einsatz des mathematischen Modells ermöglicht schon während des Einleitens eines
Manövers, die Reaktion des Schiffes unter allen denkbaren Umständen voraus zu berechnen, so daß die Schiffsführung auf dem Tages—
lichtdisplay sofort den Erfolg eines Manövers erkennen und möglicherweise Korrekturen vornehmen kann.
Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann der Rechner 12 zusätzlich mit einem Satz gültiger Verkehrsregeln
ausgerüstet sein, so daß der Digitalrechner 13 in Abhängigkeit
der vorliegenden Informationen bei Verstößen gegen diese Verkehrsregeln
Ausgangssignale erzeugt, die z.B. auf der Digital— anzeigevorrichtung 20 als Befehle angezeigt werden können. Damit
ist es möglich, Kurskorrekturen zur Vermeidung von Kollisionen anzuzeigen und/oder Warnsignale auszulösen und die Schiffsführung
auf eine bestimmte kritische Situation aufraeifeara zu machen.
Der Rechner 12 kann auch einen weiteren Satz von Regeln, insbe-
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sondere zur Vermeidung des Nahbereichs eines anderen Wasserfahrzeuges,
aufweisen und mit Hilfe der ermittelten Informationen Äusgangssignale zur Anzeige bestimmter Ausweichmanöver
errechnen, wenn die Gefahr des Eindringens in ein Nahbereieh.
eines anderen Wasserfahrzeuges besteht. Der zuvor erläuterte
Satz von Regeln zur Vermeidung des Nahbereichs eines anderen.
Fahrzeuges kann auch mit Regeln erweitert sein, die für zugelassene Manöver innerhalb eines derartigen Nahbereichs gelten«
Der Rechner errechnet dann mit Hilfe der Informationssignale
und der Radarinformationen Ausgangssignale zur Anzeige bestimmter
einzuleitender Maschinenmanöver, da nach den gültigen Verkehrsregeln
innerhalb eines Nahbereiehs nur Maschinenmanöver zugelassen sind.
— Patentansprüche —
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Claims (5)
- Patentansprüchel.)| Anordnung zur Aufnahme und Darstellung der inbezug auf die jeweilige Umgebung eingenommene Position und Eigenbewe— gung eines Fahrzeuges, insbesondere eines Wasserfahrzeuges - mit einem zur Erfassung bestimmter Parameter dienenden Sensorsystem und einer Radaranlage, dadurch gekennzeichnet , daß die mit Sensorsystem (2) und der Radaranlage (l) ermittelten Informationen einem mit einem mathematischen Modell (14) zur Simulation des Fahrzeugverhaltens ausgerüsteten Rechner (12) zugeführt sind und daß die im Rechner (12) durch Verarbeitung der Informationen erzeugten Ausgangssignale eine Anzeigevorrichtung (l6) derart ansteuern, daß diese auf ihrem Bildschirm neben der Umgebungssituation die augenblickliche Position des eigenen Fahrzeuges und den Verlauf der künftigen Fahrzeugbewegung für eine bestimmte Zeit voraus in Form einer Bahnkurve (l8) anzeigt.
- 2.) Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfangspunkt (17) der Bahnkurve,(18) die augenblickliche Position des Fahrzeugs angibt und daß der Endpunkt (19) der Bahnkurve (l8) die Position des Fahrzeugs anzeigt, die es unter Berücksichtigung der mit dem Sensorsystem (2) erfaßten Parameter und seines Verhaltens nach einem bestimmten einstellbaren Zeitraum einnimmt.-9-509826/040 1_ -Q —
- 3·) Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Sensorsystem (2) die Bewegungs— * parameter des Fahrzeugs erfaßt, vorzugsweise Größe und Richtung der Geschwindigkeit, Stärke und Richtung des Windes, Stellung der Lenkorgane und/oder Stand der Antriebsaggregate..
- 4·) Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g e — kennzeichnet, daß für den Rechner (12) ein Prozeßrechner (l"3) mit Interfacestufen (ll) für die Infor— mationssignale und die Ausgärigssignale vorgesehen ist.5·) Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Anzeigevorrichtung (l6) aus einem durch ein Steuergerät (lö) angesteuertes großflächigen Taglichtdxsplay besteht.6.) Anordnung nach einem der Ansprüche 1, bis 5» dadurch g e — kennzeichnet , daß im Rechner (12) ein Satz gültiger Verkehrsregeln gespeichert ist und daß der Rechner (l2) bei Verstößen gegen diese Verkehrsregeln, insbesondere zur Vermeidung von Kollisionen Ausgangssignale zur Korrektur der Fahrzeugbewegung und/oder Warnung der Schiffsführung erzeugt» .7·) Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch g e — kennzeichnet, daß im Rechner (12) ein Satz von Regeln zur Vermeidung des Nahbereichs eines anderen Fahr-zeuges gespeichert ist und daß der Rechner (12) bei einer derartigen Gefahr mit Hilfe der Infonnationssignale und der Radarinformationen Ausgangssignale zur Anzeige bestimmter einzuleitender Manöver ermittelt.-10-5098 26/OAOl- ίο --8.) Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß der im Rechner (Ϊ2) gespeicherte Satz von Regeln zur Vermeidung eines Nahbereichs zusätzlich mit Regeln für Manöver, die innerhalb eines Nahbereichs zugelassen sind, ausgerüstet ist und daß der Rechner (12) in einem derartigen Fall mit Hilfe der Informationen und. der Radarsignale Ausgangssignale zur Anzeige bestimmter einzuleitender Maschinenmanöver ermittelt. -
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