DE2357045A1 - Verfahren zum ziehen von strangfoermigem gut - Google Patents
Verfahren zum ziehen von strangfoermigem gutInfo
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- B21C—MANUFACTURE OF METAL SHEETS, WIRE, RODS, TUBES OR PROFILES, OTHERWISE THAN BY ROLLING; AUXILIARY OPERATIONS USED IN CONNECTION WITH METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL
- B21C9/00—Cooling, heating or lubricating drawing material
Description
23570A5
Kabel- und M e t a 1 1 vr e r k e
Gutehoffnungshütte Aktiengesellschaft
1-1293
13. Nov. 1973
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ziehen von strangförmigem
Gut, insbesondere von längsnahtgeschweißten Rohren, bei dem das Gut mittels einer Ziehmatrize in seinem Durchmesser
verringert und in den Spalt zwischen dem Gut und der Ziehmatrize ein Schmiermittel eingebracht wird.
Beim Ziehen von Drähten, Rohren «und dergl. ist es notwendig,
zur Vermeidung von Ziehriefen und Kaitverschweißungen ein
Trenn- und Gleitmittel zwischen dem zu ziehenden Gut und dem Ziehwerkzeug vorzusehen. Dazu wird normalerweise eine breite
Skala von vorhandenen Ziehölen und -fetten mit den notwendigen Zusätzen benutzt. Diese Schmiermittel erfüllen in den meisten
Fällen durchaus ihren Zweck. :
Es hat sich jedoch gezeigt, daß bestimmte Materialien, wie bei·;
spielsweise Aluminium, nichtrostender Stahl und Titan, trotz entsprechender Schmiermittel mit der Matrize kaltverschweißen
und dadurch Riefenbildungen auftreten, insbesondere wenn unmittelbar
nach einem Schweißprozeß das Material unterschiedliche
Temperaturen und Oberflächenbeschaffenheit aufweist.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, mit dem es möglich ist, strangförmiges Gut zu ziehen, ohne daß seine Oberfläche beschädigt wird. Diese1
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art
dadurch gelöst, daß gemäß der Erfindung als Schmiermittel ein thermoplastischer Kunststoff verwendet wird.
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Es wurde gefunden, daß die vorbenannten Riefenbildungen und
Kaltverschweißungen auf jeden Fall vermieden werden können,
wenn man dem zu ziehenden Gut Kunststoffe über eine geeignete >
Dosiereinrichtung zuführt.
Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, den Kunststoff in Pulverform auf das Gut aufzubringen. Um eine
gute Hsftung des Kunststoffpulvers auf dem Gut zu gewährleisten,
wird das Gut zweckmäßigerweise auf eine über dem Schmelzpunkt des Kunststoffs·liegende Temperatur erwärmt. Das
Kunststoffpulver haftet auf diese Weise gut auf der Oberfläche des Gutes und kann dem Ziehspalt zugeführt werden. Als
besonders günstig hat sich Polyäthylen erwiesen. Es ist aber auch möglich, ein Copolymer des Polyäthylens zu verwenden,
welches aufgrund seines molekularen Aufbaus besonders gut an
der metallischen Oberfläche haftet. Es ist möglich, durch besondere Dosierung die Schicht des Copolymers so zu gestalten,
daß ein nachträglich aufgebrachter Kunststoffmantel mit dem strangförmigen Gut besonders gut haftet.
Die beim Ziehprozeß auftretende oder aber bei längsnahtgeschweißten
Rohren durch den Schweißprozeß bereits vorhandene Wärme führt zum Aufschmelzen des Kunststoffpulvers. Die hohe
Viskosität dieser Schmelze erzeugt einen nahezu idealen Schmierfilm, der eine Riefenbildung verhindert und außerdem
'die notwendigen Ziehkräfte wesentlich herabsetzt. Die daraus resultierenden fertigungstechnischen Vorteile sind im wesentlichen ausgezeichnete Oberflächenqualität und erheblich verminderte
Abrißempfindlichkeit, was sich insbesondere bei dünnwandigen längsnahtgeschweißten Rohren vorteilhaft auswirkt.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung, die in besonders
günstiger Weise zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist.
- 3 -509821/04-96
•7.
Diese Vorrichtung unterscheidet sich von den bisher bekannten
dadurch, daß unmittelbar in Durchzugsrichtung gesehen, vor der Ziehmatrize zur Aufbringung des Kunststoffs auf das strangförmige
Gut eine V-förmige, nach unten offene Rüttelrinne vorgesehen istj deren Öffnung etwa dem .Durchmesser des Gutes
entspricht.. Mit dieser Vorrichtung ist es möglich, das Kunststoffpulyer
in der gewünschten Menge auf das' Gut aufzubringen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich als. besonders vorteilhaft
bei der Herstellung von koaxialen HF-Leitungen erwiesen*
Dabei wird auf einen Innenleiter, beispielsweise auf Kupfer,
ein Dielektrikum, beispielsweise in Form von Distanzscheiben,
oder in Form einer Schaumstoffisolierung aufgebracht, anschließend der Außenleiter aus einem längseinlaufenden Metallband
vorzugsweise aus Aluminium,um das Dielektrikum
und im Abstand zu diesem herumgeformt, längsnahtver'schweißt
und anschließend bis auf den Außendurchmesser des Dielektrikums
heruntergezogen. Beim Ziehen des dünnwandigen aus Aluminium bestehenden längsnahtgeschweißten Außenleiters wirkt
sich besonders günstig aus, daß die nötwendigen Ziehkräfte
wesentlich herabgesetzt werden können und somit eine erheblich verminderte Abrißempfindlichkeit erreicht wird. Dabei
kann es günstig sein, als Schmiermittel ein Copolymer des
Polyäthylens zu verwenden, welches bewirkt, daß ein ggf.
nachträglich aufgebrachter Kunststoffmantel sich mit dem
Außenleiter innig verbindet. Um die Flexibilität «ines auf diese Weise hergestellten Hochfrequenzkabels zu erhöhen,
kann es in vielen Fällen vorteilhaft sein, den Außenleiter
zu wellen. .
Die Erfindung ist anhand eines in der Figur schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
509821/0496
Von einer Vorratsspule 1 läuft der Innenleiter 2 eines koaxialen Hochfrequenzkabels ab und wird mit Abstandshalterscheiben 3 versehen.
TJm diese Abstandshalterscheiben 3 und im Abstand zu diesen wird ein von einer Bandspule 4 ablaufendes Aluminiumband
5 zu einem Schlitzrohr geformt und mittels einer elektrischen
Lichtbogenschweißeinrichtung 6 zu einem Rohr verschweißt. Das auf diese Weise hergestellte geschweißte Aluminiumrohr 7
durchläuft eine Rüttelrinne 8, auf der Polyäthylenpulver auf das Aluminiumrohr 7 aufgebracht wird.
Infolge der Schweißwärme haftet das Polyäthylenpulver auf der
Oberfläche des Aluminiumrohres 7· Unmittelbar hinter der Rüttelrinne 8 ist eine Ziehvorrichtung 9 vorgesehen, mittels
der das Aluminiumrohr 7 auf einen geringeren Durchmesser heruntergezogen wird. In einer Wellvorrichtung IO kann der Außenleiter
dann noch gewellt und in einer nicht mehr dargestellten
Strangpresse mit einem Kunststoffmantel versehen werden. Das
auf diese Weise gefertigte koaxiale HF-Kabel kann dann auf eine übliche Kabeltrommel 11 aufgewickelt werden. Es findet
bevorzugt Anwendung als sogenanntes CATV-Kabel.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist,
daß das Kunststoffpulver durch die beim Ziehprozeß erzeugte bzw. durch den Schweißprozeß bereits vorhandene Wärme geschmolzen
wird und die Schmelze einen nahezu idealen Schmierfilm auf der Oberfläche des Aluminiumrohres 7 erzeugt, der
eine Riefenbildung veündert und außerdem die notwendigen
ZiehkrKfte wesentlich herabsetzt. Eine Kaitverschweißung
zwischen dem zu ziehenden Gut und dem Ziehwerkzeug ist damit vermieden.
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Claims (6)
- Kabel- und Metallwerk Gutehoffnungshütte Aktiengesellschaft1-129313. Nov. 1973Patentansprüche( 1. !Verfahren zum Zihen von strangförmigem Gut, insbesondere von längsnahtgeschweißten Rohren, bei dem das Gut mittels einer Ziehmatrize in seinem Durchmesser verringert und in den Spalt zwischen dem Gut und der Ziehmatrize ein Schmiermittel eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Schmiermittel ein thermoplastischer Kunststoff verwendet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff in Pulverform auf das Gut aufgebracht wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut auf eine über dem Schmelzpunkt des Kunststoffs liegende Temperatur erwärmt wird. "
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß als Schmiermittel Polyäthylen verwendet wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Copolymer des Polyäthylens verwendet wird.
- 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, bestehend aus einer Ziehmatrize, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar in Durch-, zugsrichtung gesehen vor der Ziehmatrize (9) zur Aufbringung des Kunststoffes auf das Gut (?) eine V-förmige, nach unten offene Rüttelrinne (8) vorgesehen ,ist, deren Öffnung etwa dem Durchmesser des Gutes (7) entspricht.-2-&09821/04967· Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder einem der folgenden zur Herstellung einer koaxialen Hochfrequenzleitung, wobei auf einen Innenleiter ein Dielektrikum aufgebracht, der Außenleiter aus einem lSngseinlaufendfln Mp-' tall band um das Dielektrikum und im Abstand zu diesem herumgeformt, längsnahtverschweißt und anschließend bis auf den Außendurchmesser des Dielektrikums heruntergezogen wird.509821/04 96
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