DE2356181C3 - Einrichtung zum Regeln der Feuchtigkeit eine« porösen Mediums - Google Patents
Einrichtung zum Regeln der Feuchtigkeit eine« porösen MediumsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Regeln der Feuchtigkeit eines porösen Mediums mittels auf
dem Prinzip der Leitfähigkeitsmessung beruhender Feuchtemeß- und -regelanordnungen, die mit zwei
untereinander angeordneten Elektroden arbeiten.
Ein solches Medium kann Holz, ein Textilstoff oder auch das Erdreich für Topf- oder Freilandpflanzen sein.
Besonders bei Topfpflanzen ist der Feuchtigkeitsgehalt des Pflanzenbettes von ausschlaggebender Bedeutung
für ein gutes Gedeihen, da die Wurzeln eine möglichst gleichbleibende Feuchtigkeit verlangen. Ist die Feuchtigkeit
zu groß, so wird das sich am Boden des Pflanzgefäßes ansammelnde Wasser sauer oder zersetzt
sich, was für die Pflanze ebenso nachteilig ist wie zu wenig Feuchtigkeit. Auch bei Freilandpflanzen ist die
Aufrechterhaltung einer bestimmten Bodenfeuchtigkeit für das Gedeihen der Kulturen entscheidend.
Nach der DT-OS 16 32 901 dient die eingangs beschriebene Einrichtung zur Steuerung selbsttätiger
Bewässerungsanlagen, wobei die beiden Elektroden aus porösen Graphitstäben bestehen und an eine äußere
Spannungsquelle angeschlossen sind. Die für den Betrieb einer solchen Anlage erforderliche Spannung
steht aber nicht immer zur Verfügung, besonders wenn eine selbsttätige Befeuchtung von Topfpflanzen od. dgl.
durchgeführt werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Feuchtigkeit eines porösen Mediums auf einfache Weise
zu beeinflussen oder zu überwachen, damit der jeweils erforderliche Feuchtigkeitsgehalt des Mediums eingehalten
werden kann.
Gemäß der Erfindung bestehen die Elektroden aus verschiedenen Elementen der elektrochemischen Spannungsreihe
und sind an keine äußere Spannungsquelle angeschlossen.
Nach einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist S in dem porösen Medium eine Anode unterhalb der
Kathode angeordnet, so daß zwischen beiden Elektroden
ein aufwärts gerichteter Strom auftritt Dieser Strom verstärkt den durch die Feuchtigkeit des
Mediums hervorgerufenen aufsteigenden Kapillarstrom, so daß die oberen Schichten des porösen
Mediums zusätzliche Feuchtigkeit erhalten. Hierdurch kann beispielsweise bei einem Pflanzenbehälter die
Feuchtigkeit des Pflanzenbettes stets auf den für ein Gedeihen der Topfpflanzen erforderlichen Wert gehalten
werden.
Die Erfindung beruht auf dem Prinzip der Elektro-Osmose,
bei welcher an der Berührungsfläche zweier verschiedener Medien aufgrund wechselnder Feuchtigkeit
die Leitfähigkeit des Mediums und damit die Stärke des Stromes sich ändert, der ein elektrisches Feld
erzeugt. Wenn eine in diesem Feld befindliche unbewegliche Phase mit einer Flüssigkeit in Berührung
kommt, so bewegen sich die elektrisch geladenen Flüssigkeitspartikeln in Richtung der elektrischen
Feldkräfte durch das poröse Medium.
W~nn man die Feuchtigkeit des porösen Mediums nicht verändert, sondern nur messen oder kenntlich
machen will, wird an die beiden Elektroden eine Vorrichtung zum Anzeigen der Stromstärke angc
schlossen. Diese Vorrichtung kann aus einem Meßgerät, das Größe und Richtung des Stromes durch einen
Zeiger kenntlich macht, oder aus einer Signalvorrichtung, z. B. einer Glühlampe, einem anderen optischen
oder auch akustischen Geber bestehen. Der an die beiden Elektroden angeschlossene Geber kann Impulse
zum Steuern einer Flüssigkeitszufuhr erzeugen. Auf diese Weise kann man bei Freilandpflanzungen
Bewässerungs- oder Beregnungsanlagen völlig selbsttätig betreiben, deren Wasserzuführung durch den
jeweiligen Feuchtigkeitsgehalt des Erdreichs geregelt wird. Eine solche Anlage benötigt keinerlei Wartung.
Als Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in vereinfachter Darstellung eine Einrichtung
zum Messen des Feuchtigkeitsgehalts eines Pflanzgefäßes zur Aufnahme von Topfpflanzen veranschaulicht.
Das Pflanzgefäß 1 enthält eine untere Schicht 2 aus einer porösen Masse, z. B. aus grobkörnigen Mineralien,
die als Zuschlagstoffe bei der Herstellung von
Porenbeton verwendet werden. Über dieser porösen Schicht 2 befindet sich als Pflanzbett eine Schicht 3 aus
Torfmull zur Aufnahme von nicht gezeichneten Pflanzen. In der Nähe des Bodens des Pflanzgefäßes 1
ist eine Anode 4, z. B. aus Kupfer und dicht unterhalb der Oberfläche der Torfmullschicht 3 eine Kathode 5, z. B.
aus Zink, angeordnet. Die beiden Elektroden 4 und 5 sind in die zugeordneten Schichten 2,3 eingebettet und
an ein Meßgerät 6 angeschlossen, das den bei Änderung der Feuchtigkeit der Schichten 2 und 3 zwischen beiden
6ο Elektroden auftretenden Strom nach Größe und
Richtung anzeigt. Das Meßgerät 6 ist an einem oben offenen vertikalen Rohr 7 befestigt, das bis an den
Boden des Pflanzgefäßes 1 reicht und in das das Gießwasser eingefüllt werden kann. Um Korrosionen
zu vermeiden, bestehen das Rohr 7 sowie das Pflanzgefäß 1 aus isolierendem Kunststoff, Keramik
oder einem ähnlichen Werkstoff. Die Anode 4 kann mittels eines isolierenden Halters 8 oder auch
unmittelbar an dem Isolierrohr 7 befestigt sein.
Nach dem Prinzip der Elektro-Osmose entsteht
zwischen den beiden Elektroden 4,5 ein von der Anode 4 zur Kathode 5 fließender aufwärtr gerichteter Strom,
der in dem Meßgerät 6 angezeigt wird und den infolge s
der Feuchtigkeit der beiden porösen Schichten 2 und 3 auftretenden, nach oben gerichteten Kapillarstrom
unterstützt Dadurch wird die in der unterste^ Schicht 2 vorhandene Flüssigkeit zuverlässig in die Torfmullschichi
3 übertragen und die hier befindlichen Pflanzenwurzeln erhalten stets die zu ihrem Gedeihen
nötige Feuchtigkeit
Nimmt die Feachtigkeit in den porösen Schichten 2,3 ab, so verringert sich auch der zwischen den beiden
Elektroden 4, 5 auftretende Strom und der Zeigerausschlag des Meßgeräts 6 geht zurück. Dies ist ein Zeichen
dafür, daß in das Rohr 7 wieder Wasser eingefüllt werden muß.
Man kann auch eine völlig selbsttätige Befeuchtung des Pflanzgefäßes oder anderer poröser Feststoffe
ermöglichen, wenn anstelle des Meßgeräts 6 ein Geber zum Steuern von Schalt- oder Regelvorgängen
angewendet wird. So kann man das Regelventil einer Wasserzuführungsleitung durch diesen Geber in Abhängigkeit
von dem Feuchtigkeitsgehall der zu bewässernden Erdschichten steuern. Auf diese Weise können
beispielsweise Berieselungs- oder Beregnungsanlagen von Feldpflanzungen ohne eine äußere Spannungsquelle
völlig selbsttätig betrieben werden, um den Erdboden auf den jeweils erforderlichen Feuchtigkeitsgehalt zu
bringen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Einrichtung zum Regeln der Feuchtigkeit eines porösen Mediums mittels auf dem Prinzip der
Leitfähigkeitsmessung beruhender Feuchtemeß- und -regelanordnungen- die mit zwei untereinander
angeordneten Elektroden arbeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (4, 5) aus
verschiedenen Elementen der elektrochemischen Spannungsreihe bestehen und an keine äußere
Spannungsquelle angeschlossen sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Medium (2) eine Anode (4) unterhalb einer Kathode (5) angeordnet ist, derart,
daß ein Elektro-Osmosestrom in Richtung des Kapillarstromes verläuft und diesen untei^tützt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Elektroden (4, 5) eine
Vorrichtung (6) zum Anzeigen oder Messen der sich aufgrund wechselnder Feuchtigkeit ändernder
Stromstärke angeschlossen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an die Elektroden (4, 5) eine
Signalvorrichtung angeschlossen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an die Elektroden (4,5) ein Geber zum
Steuern des Ventils einer Flüssigkeitszuführungsleitung angeschlossen ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (4 ) am unteren Ende eines
in einem Pflanzgefäß (1) angeordneten vertikalen Rohres (7) befestigt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19732356181 DE2356181C3 (de) | 1973-11-09 | Einrichtung zum Regeln der Feuchtigkeit eine« porösen Mediums |
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DE19732356181 DE2356181C3 (de) | 1973-11-09 | Einrichtung zum Regeln der Feuchtigkeit eine« porösen Mediums |
Publications (3)
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DE2356181A1 DE2356181A1 (de) | 1975-05-22 |
DE2356181B2 DE2356181B2 (de) | 1976-08-12 |
DE2356181C3 true DE2356181C3 (de) | 1977-03-31 |
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