DE2352749B1 - Messvorrichtung zum getrennten Messen des Gewindeanteils und Kopfanteils des Anziehdrhmomentes einer Schraubenverbindung - Google Patents
Messvorrichtung zum getrennten Messen des Gewindeanteils und Kopfanteils des Anziehdrhmomentes einer SchraubenverbindungInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Meßvorrichtung zum getrennten Messen des Gewindeanteils und
des Kopfanteils des Anziehdrehmomentes einer Schraubenverbindung mit zwei Dehnungsmeßstreifen
an ihrem Umfang aufweisenden Torsionsmeßzellen, von denen die eine rohrförmig ausgebildet und an den
beiden Enden mit je einem radial nach außen abstehenden Flansch versehen ist, und mit einer ortsfesten
Grundplatte.
Bekanntlich ist das Anziehdrehmoment
wobei Ai0 der Gewindeanteil und MK der Kopfanteil
des Anziehdrehmomentes ist.
Der Gewindeanteil des Anziehdrehmomentes ist
und der Kopf anteil
MK = Fν
Hierbei bedeutet:
Fv = Vorspannkraft,
μ0 = Gewindereibwert,
μκ = Kopfreibwert,
μ0 = Gewindereibwert,
μκ = Kopfreibwert,
d2 = Elankendurchmesser der Schraube,
oc = Steigungswinkel des Gewindes,
öfem = wirksamer Durchmesser für das Kopfreibungsmoment.
oc = Steigungswinkel des Gewindes,
öfem = wirksamer Durchmesser für das Kopfreibungsmoment.
Das Gewindedrehmoment ist also
M0 =
-^--tg«
2
2
A. 1455 μ
2
2
In dieser Gleichung ist der erste Summand das Steigungsmoment und der zweite Summand das Gewindereibmoment,
so daß das Anziehdrehmoment ist
(tg«+ 1,155 μο)+
·μ·κ·
Es ist eine Meßvorrichtung der oben bezeichneten Art bekannt (Konstruktion, 20. Jg., Heft 7, S. 251 bis
259 [1968]: »Messen der Vorspannkraft und der Reibungszahlen mit einem Schraubenmeßgerät« von
Dr. R. H ö r η i g und W. S i e d e r), deren zweite Torsionsmeßzelle als Torsionsstab ausgebildet ist, der an
seinem oberen· Ende einen einstückig mit ihm ausgebildeten
napfförmigen Teil aufweist, der die Mutter der zu überprüfenden Schraubenverbindung umgreift
und mit dem unteren Flansch der rohrförmigen ersten Torsionsmeßzelle starr verbunden ist. Diese bekannte
Meßvorrichtung hat zunächst den Nachteil, daß sie relativ hoch ist und daß beim Anziehen der
Schraube Biegekräfte auf die Meßvorrichtung einwirken können. Um diese Biegekräfte aufzufangen,
weist die bekannte Meßvorrichtung ein zylindrisches Gehäuse auf, in dem die erste Torsionsmeßzelle mit
ihren groß ausgebildeten Flanschen mittels Nadellagern drehbar gelagert ist. Das zylindrische Gehäuse
ist an einer Grundplatte angeschweißt, an der auch der Torsionsstab mit einem Flansch starr befestigt ist.
Bei dieser bekannten Meßvorrichtung ist also die Mutter der Schraubenverbindung sehr schwer zugänglich.
Um zu dieser Mutter zu gelangen, muß die gesamte Meßvorrichtung demontiert werden.
Es ist eine ähnliche Meßvorrichtung mit zwei Torsionsmeßzellen bekannt (Verbindungstechnik, 4. Jg.,
Heft 7, S. 21 bis 26 [1970]: »Prüfeinrichtungen zur Untersuchung von Schraubenverbindungen« von
G. Junker und H. Schneiker), bei der beide Torsionsmeßzellen durch Wälzlager voneinander getrennt
sind. Hierbei ist vorausgesetzt, daß die Wälzlager reibungsfrei sind. Dies kann insbesondere bei
quasistatischer Belastung nicht angenommen werden, so daß die Lagerreibung MR das Aufteilungsverhältnis
verfälscht:
MA = (M K + MR) + (M0 - MR).
Die von der Schraube verspannten Teile der Meßvorrichtung sollen möglichst steif sein, um den meisten
praktischen Verschraubungsfällen so nahe wie möglich zu kommen. Bei der bekannten Meßvorrichtung
stellen aber die Wälzlager zusätzliche elastische Glieder dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Meßvorrichtung der eingangs bezeichneten Art in
einfacher Weise so auszubilden, daß Wälzlager fortfallen, die Mutter der Schraubenverbindung leicht
zugänglich ist und der Gewindeanteil und der Kopfanteil des Anziehdrehmomentes einwandfrei gemessen
werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß auch die zweite Torsionsmeßzelle rohrförmig
ausgebildet und an den beiden Enden mit je einem radial nach außen abstehenden Flansch versehen
ist, daß die zweite Torsionsmeßzelle innerhalb der ersten Torsionsmeßzelle, konzentrisch zu ihr und
in radialem Abstande von ihr angeordnet ist, daß die erste Torsionsmeßzelle mit ihrem einen Flansch an
der ortsfesten Grundplatte starr befestigt ist, daß beide Torsionsmeßzellen mit den anderen Flanschen
in starrer Verbindung mit einer Platte stehen, die konzentrisch zu beiden rohrförmigen Torsionsmeß- ig
zellen eine Bohrung zur Aufnahme der Schraube der Schraubenverbindung aufweist, die sich bei ihrem Anziehen
mit ihrem Kopf an dieser Platte abstützt, und daß der andere Flansch der zweiten Torsionsmeßzelle
mit einem Flansch einer Hülse starr verbunden ist, a0
die konzentrisch im Innern der zweiten Torsionsmeßzelle mit radialem Abstande angeordnet ist und deren
anderes Ende eine radial nach innen abstehende Ringschulter aufweist, an der sich eine die Schraube
aufnehmende, in der Hülse undrehbar angeordnete Mutter beim Anziehen der Schraube abstützt.
Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung hat zunächst den Vorteil, daß sie eine geringe Höhe aufweist
und Wälzlager, wie sie bei den bekannten- Meßvorrichtungen unbedingt notwendig sind, eingespart
werden. Da beide Torsionsmeßzellen rohrförmig ausgebildet sind, lassen sie sich in einfacher Weise genau
herstellen. Die äußere röhrförmige Torsionsmeßzelle dient zum Messen des Anziehdrehmomentes MA. Die
innere röhrförmige Torsionsmeßzelle wird sowohl durch die Vorspannkraft Fv der Schraube als auch
durch deren Gewindedrehmoment M0 beansprucht. Die Mutter der Schraubenverbindung ist leicht zugänglich.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann in der Hülse eine zweite Hülse zur undrehbaren Anordnung
der Mutter starr befestigt sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt, die einen axialen Schnitt durch
eine solche Meßvorrichtung zeigt.
Die dargestellte Meßvorrichtung ist an einer ortsfesten Grundplatte 1 'befestigt. Die Meßvorrichtong
weist zwei röhrförmige Torsionsmeßzellen 2 und 3 auf, die konzentrisch zueinander in radialem Abstande
voneinander angeordnet sind. Beide Torsionsmeßzellen 2 und 3 weisen an ihren Enden radial nach
außen abstehende Flansche 4 bis 7 auf. Der Flansch 4 der Torsionsmeßzelle 2 ist an der Grundplatte 1 und
der Flansch 5 mittels Schrauben 8 an einer Platte 9 starr befestigt. Die Platte 9 weist konzentrisch zu den
beiden Torsionsmeßzellen 2 und 3 eine Bohrung 10 auf, durch die eine Schraube 11 der zu überprüfenden
Schraubenverbindung hindurchgreift. Zwischen dem Kopf 12 der Schraube 11 und der Platte 9 befindet
sich eine planparallel bearbeitete Unterlegscheibe 13, die in eine entsprechende Aussparung 14 der Platte 9
eingelegt ist.
An der Platte 9 ist mittels Schrauben 15 der Flansch 7 der Torsionsmeßzelle 3 starr befestigt. Der
untere Flansch 6 der Torsionsmeßzelle 3 steht über Schrauben 16 mit einem Flansch 17 einer Hülse 18 in
starrer Verbindung. Die Hülse 18 ist innerhalb der Torsionsmeßzelle 3 in radialem Abstande angeordnet.
Mittels Schrauben 19 ist ein Flansch 20 einer zweiten Hülse 21 an dem Flansch 17 starr befestigt, die innerhalb
der Hülse 18 angeordnet ist und zur undrehbaren Anordnung einer Mutter 22 dient, in die die
Schrauben eingreift. Beim Anziehen der Schraube 11 stützt sich die Mutter 22 an einer radial nach
innen ragenden Ringschulter 23 der Hülse 18 ab.
Am äußeren Umfang der beiden Torsionsmeßzellen 2 und 3 sind je vier nicht dargestellte Dehnungsmeßstreifen
befestigt. Jeder Dehnungsmeßstreifen besteht aus zwei sich unter 90° kreuzenden Einzeldehnungsmeßstreifen, die mit der Mittelachse
24 der Meß vorrichtung einen Winkel von 45° einschließen. Diese zwei Einzeldehnungsmeßstreifen bilden
eine sogenannte Rosette. Jeweils zwei Rosetten einer Torsionsmeßzelle sind zu einer Wheatstoneschen
Brücke zusammengeschaltet. Am Umfang der inneren Torsionsmeßzelle 3 sind zur Messung der
Vorspannkraft zusätzlich vier Dehnungsmeßstreifen befestigt, von denen zwei eine Rosette bilden. Von
den beiden zu einer Rosette vereinigten Einzeldehnungsmeßstreifen verläuft der eine in Richtung der
Mittelachse 24, der andere senkrecht dazu. Auch diese zur Messung der Vorspannkraft aufgeklebten
zwei Rosetten sind zu einer Wheatstoneschen Brücke zusammengeschaltet.
Mit der Meßvorrichtong lassen sich mit Hilfe elektronischer Hilfsmittel das Anziehdrehmoment MA,
das Gewindedrehmoment M0 und die Vorspannkraft Fv messen. Damit ist bereits eine ausreichende Aussage
über das Reibverhalten der Schraubenverbindung gegeben. Mit einer einfachen zusätzlichen elektronischen
Subtraktionsschaltung ist jedoch auch eine direkte Aussage von MK und MG möglich:
MK = MA-MG.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Meßvorrichtumg zum getrennten Messen des Gewindeanteils und des Kopfanteils des Anziehdrehmomentes
einer Schraubenverhindung mit zwei Dehnungsmeßstreifen an ihrem Umfang
aufweisenden Torsionsmeßzellen·, von denen die eine rohrförmig ausgebildet und an den beiden
Enden mit je einem radial nach außen abstehenden Flansch versehen ist, und mit einer ortsfesten
Grundplatte, dadurch gekennzeichnet, daß auch die zweite Torsionsmeßzelle (3) rohrförmig
ausgebildet und an den beiden Enden mit je einem radial nach außen abstehenden Flansch
(6, 7) versehen ist, daß die zweite Torsionsmeßzelle (3) innerhalb der ersten Torsionsmeßzelle
(2), konzentrisch zu ihr und in radialem Abstand von ihr angeordnet ist, daß die erste Torsionsmeßzelle
(2) mit ihrem einen Flansch (4) an der ortsfesten Grundplatte (1) starr befestigt ist, daß
beide Torsionsmeßzellen (2, 3) mit den anderen Flanschen (5, 7) in starrer Verbindung mit einer
Platte (9) stehen, die konzentrisch zu beiden rohrförmigen Torsionsmeßzellen (2, 3) eine Bohrung
(10) zur Aufnahme der Schraube (11) der Schraubenverbindumg aufweist, die sich bei ihrem Anziehen
mit ihrem Kopf (12) an dieser Platte (9) abstützt, und daß der andere Flansch (6) der
zweiten Torsionsmeßzelle (3) mit einem Flansch
(17) einer Hülse (18) starr verbunden ist, die konzentrisch im Innern der zweiten Torsionsmeßzelle
(3) mit radialem Abstand angeordnet ist und deren anderes Ende eine radial nach innen
abstehende Ringschulter (23) aufweist, an der sich eine die Schraube (11) aufnehmende, in der Hülse
(18) undrehbar angeordnete Mutter (22) beim Anziehen der Schraube (11) abstützt.
2. Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Hülse (18) eine zweite
Hülse (21) zur undrehbaren Anordnung der Mutter (22) starr befestigt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732352749 DE2352749C2 (de) | 1973-10-20 | 1973-10-20 | Meßvorrichtung zum getrennten Messen des Gewindeanteils und Kopfanteils des Anziehdrehmomentes einer Schraubenverbindung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732352749 DE2352749C2 (de) | 1973-10-20 | 1973-10-20 | Meßvorrichtung zum getrennten Messen des Gewindeanteils und Kopfanteils des Anziehdrehmomentes einer Schraubenverbindung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2352749B1 true DE2352749B1 (de) | 1975-03-20 |
DE2352749C2 DE2352749C2 (de) | 1978-04-20 |
Family
ID=5896008
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732352749 Expired DE2352749C2 (de) | 1973-10-20 | 1973-10-20 | Meßvorrichtung zum getrennten Messen des Gewindeanteils und Kopfanteils des Anziehdrehmomentes einer Schraubenverbindung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2352749C2 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0987532A2 (de) * | 1998-09-15 | 2000-03-22 | Test GmbH | Messvorrichtung zur Bestimmung des Gesamtanzugsmoments, des Kopfreibungsmoments und der Vorspannkraft einer angezogenen Schraubverbindung |
WO2001059417A1 (de) * | 2000-02-07 | 2001-08-16 | K.K. Holding Ag | Prüfgerät zur ermittlung der reib- und vorspannwerte von schraubenverbindungen |
CN104568281A (zh) * | 2013-10-21 | 2015-04-29 | 浙江万向精工有限公司 | 一种车轮芯轴螺栓预紧力检测装置 |
CN109520922A (zh) * | 2018-12-26 | 2019-03-26 | 山东中车风电有限公司 | 一种螺栓摩擦系数和扭矩系数的测试装置及测试方法 |
-
1973
- 1973-10-20 DE DE19732352749 patent/DE2352749C2/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0987532A2 (de) * | 1998-09-15 | 2000-03-22 | Test GmbH | Messvorrichtung zur Bestimmung des Gesamtanzugsmoments, des Kopfreibungsmoments und der Vorspannkraft einer angezogenen Schraubverbindung |
EP0987532A3 (de) * | 1998-09-15 | 2001-07-18 | Test GmbH | Messvorrichtung zur Bestimmung des Gesamtanzugsmoments, des Kopfreibungsmoments und der Vorspannkraft einer angezogenen Schraubverbindung |
WO2001059417A1 (de) * | 2000-02-07 | 2001-08-16 | K.K. Holding Ag | Prüfgerät zur ermittlung der reib- und vorspannwerte von schraubenverbindungen |
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Also Published As
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DE2352749C2 (de) | 1978-04-20 |
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