DE2352426A1 - Verfahren zur verhinderung der agglomeration und des zusammenklebens von amorphen kunststoffgranulaten - Google Patents
Verfahren zur verhinderung der agglomeration und des zusammenklebens von amorphen kunststoffgranulatenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J3/00—Processes of treating or compounding macromolecular substances
- C08J3/12—Powdering or granulating
- C08J3/124—Treatment for improving the free-flowing characteristics
Description
METALLGESELLSCHAFT Frankfurt/M./ 16. Oktober 1973
Aktiengesellschaft Bbl/HGa 6 Frankfurt■(Main)
prov. Nr. 7314 LT
Verfahren zur Verhinderung der Agglomeration und des Zusammenklebens von amorphen Kunststoff
granulaten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Agglomeration und des Zusammenklebens von amorphen
Kunststoffgranulaten unter Zusatz von Gleitmitteln.
Moderne Verfahren der Kunststoffgranulierung benutzen die
Unterwassergranulation, beispielsweise nach der DT-AS 1 230 965. Die amorphen Granulatkörner, die'je
nach ihrer Herstellung zylinderförmige, würfelförmige oder andere Formen aufweisen können, müssen getrocknet
werden oder auch nur vorgetrocknet werden. Für viele Zwecke ist es erforderlich, daß das getrocknete oder vorgetrocknete
Produkt riesel- und lagerfähig ist, ehe es einer weiteren Verarbeitung zugeführt wird. Das plastische
und amorphe Kunststoffgranulat wird durch Wärmebehandlung
dabei teilweise oder vollständig kristallisiert. Vor oder während der Umwandlung in den kristallinen
Zustand neigen allerdings alle Kunststoffe mehr oder weniger stark zum Kleben und zur Agglomeration,
Stoffe, die sehr stark zum Kleben und zur Agglomeration neigen, sind insbesondere polare Kunststoffe, z„B0
Polyester, Copolyester oder Polyamide, die als Ausgangsmaterialien für die Erzeugung von Kunststoffäden weitverbreitet
Anwendung finden. . -
Diese Klebeeigenschaften führen in den Apparaturen bei
der Behandlung, doh. dem Trocknen, Vortrocknen und
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Kristallisieren zu solchen Zusammenballungen und Anbackungen, daß dadurch die Arbeitsweise der Apparate gestört
wird, Leitungen sich leicht verstopfen und unangenehme Reinigungsarbeiten und Betriebsunterbrechungen
in Kauf genommen werden müssen.
Deshalb hat man vorgeschlagen, beispielsweise dem Polyestergranulat
in kleinen Mengen von 0,01 bis 0,1 Gew.% (100 - 1000 ppm) des Ausgahgsmateriales Magnesiumstearat
als Gleitmittel zuzufügen und die Temperatur so langsam zu steigern bis sich das Magnesiumstearat gleichmäßig
über die Oberfläche der Granulatkörner als dünne Schicht
verteilt hat. Dabei wurde festgestellt, daß die Polyestergranulate auch nach dem Zusatz von Magnesiumstearat
zunächst noch bei 800C zu kleben anfangen und allmählich
bei dieser Temperatur und bis 95 G die Phasenumwandlung
des Polyestergranulates so weit fortschreitet, daß man anschließend die Temperatur bis auf 12Q0C und schließlich
auf 150°C steigern kann, ohne weiterhin bei der Umwällzmg in Schaufeltrocknern durch Kleben des Materials
behindert zu sein (CH-PS 470 446; DT-OS 1 694 456).
Der relativ große Zusatz an Magnesiumstearat zu dem Granulat in Mengen von 100 bis 1000 ppm sowie die relativ
langsame Erhitzung und damit lange Verweilzeit, sind Nachteile dieses Verfahrens, das große Apparaturen erfordert.
Durch die lange Behandlung des Materials wird dieses thermisch stark belastet.
Es ist auch bekannt nach DT-AS 1 454 843, amorphes Kunststoff
granulat aus Polyäthylenterephthalat durch heftiges Bewegen und Behandeln mit heißen inerten Gasen vorzukristallisieren
und dann zu trocknen. Dabei erfolgt die Vorkristallisation innerhalb einer Granulatschicht, die
zumindestens 50 % schon vorkristallisierte Körner enthält und mittels eines inerten Gases mit einer Temperatur
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über 11O0C im gegenüber dem ruhenden Zustand mindestens
die doppelte Schichthöhe aufweisenden fluidisierten Zustand gehalten wird (US-PS"3 305 -532; GB-PS 955 447)ο
Nachteilig ist hier, daß mindestens 50 % vorkristallisiertes
Material verwendet werden muß, so daß das fluidisierte Bett"entsprechend höher belastet wirdo
Außerdem ist dazu, eine hohe Luftgeschwindigkeit notwendig,
wenn man die Betthöhe auf die doppelte Schichthöhe des ruhenden Bettes anheben will.
Es ist weiterhin bekannt, die Agglomerierung oder das Kleben der Granulate dadurch zu vermeiden, indem man
amorphe Polyesterteilchen mit heißem Wasser oder Wasserdampf vorkristallisiert und das dabei teilweise oder
vollständig in die kristalline Form übergegangene Polyesterteilchen
bei erhöhter Temperatur in einer solchen Vorrichtung trocknet, in der die Teilchen relativ zueinander
sich nicht oder nur wenig bewegen. (DT-AS 1 294 019)
Nachteilig bei diesem Verfahren Ist, daß das Material
bei der Prozeßführung noch Feuchtigkeit aufnehmen kann, die vor der Weiterverarbeitung entfernt werden muß.
Nach einem anderen Verfahren der DT-PS 1 182 153 wird das Granulat in einem rostlosen Wirbeltrockner über die
klebrige und plastische Phase hinaus dadurch getrocknet, daß man die Luftgeschwindigkeit im Trockner so hoch hält,
daß die Einzelteilchen kaum in Berührung miteinander kommen und bei gelegentlichen Berührungen infolge der
schnellen Eigenbewegung keine Agglomeration stattfindet.
Das Gut wird anschließend in einem Schachttrockner fertiggetrocknet„
Nachteilig ist hier die hohe Trocknungsluftgeschwindigkeit, die entsprechende Gebläse erfordert und einen.
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relativ großen apparativen Aufwand, und daß das Verfahren diskontinuierlich arbeitet.
Es gibt auch kontinuierliche Verfahren in Verbindung mit einem Schachttrockner, beispielsweise das Finothermverfahren
der Firma LURGI (LURGI Schnellinformation T 1021/ · 1.72) sowie ein Verfahren nach DT-OS 2 053 876.
Es ist ferner bekannt Titandioxyd als Gleitmittel zu verwenden (DT-OS 2 124 203). Dieser Titandioxydzusatz ist
aber bei der Herstellung von Polyesterfasern besonders ungünstig für die Fadenbildung wegen der großen Neigung
von feinen Titandioxydteilchen zur Agglomeratbildung (siehe auch "Polyesterfasern" von H. Ludwig, Akademie-Verlag
Berlin, 1965, Seite 136).
Alle diese Verfahren haben den Nachteil, daß sie entweder vorkristallisierte Teilchen benötigen oder mit
hohen Luftgeschwindigkeiten arbeiten und ein sehr lockeres Fließbett aufrechterhalten müssen nahe einer
pneumatischen Förderung, um die Berührungswahrscheinlichkeit der Teilchen zu vermindern. Sie haben den Nachteil,
daß sie relativ große Apparaturen erfordern oder einen hohen Luftdurchsatz benötigen«, Es lassen sich trotzdem
Zusammenbackungen niemals vollständig vermeiden, was zu Betriebsstörungen führt und die Qualität der Produkte
vermindert.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile
zu überwinden und ein verbessertes Verfahren zu finden, das mit geringem Luftaufwand in kurzer Verweilzeit
in kleinen Fließbetttrocknern ein teilweise oder vollständig kristallisiertes Produkt erzeugt, welches
gut lager- und rieselfähig ist und für eine Weiterverarbeitung, insbesondere für stark klebende polare Kunststoffe
geeignet ist.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß amorphes Kunststoff«
granulat kontinuierlich einem fluidisierten Bett zu- und/oder abgeführt wird, dabei mit heißen Gasen von
1200C bis 180°C behandelt wird und mit einer Verweilzeit
von weniger als 20 Minuten auf die erforderliche Tempe— ratur zur Erzeugung eines rieselfähigen, kristallisierten
oder teilkristallisierten Endproduktes gebracht wird, wobei vor oder während des Aufwirbeins des Granulates im
fluidisierten Bett Metallseife als Gleitmittel zugesetzt wird. ■
Es war überraschend, daß man mit einem geringen Zusatz an Metallseifen bei kleiner Verweilz'eit und schneller Aufheizung
in einem kontinuierlichen Verfahren ein ausgezeichnet riesel- und lagerfähiges Produkt erhalt, das
seine Klebeeigenschaften vollkommen verloren hat und nachher nicht mehr zu Anbackungen oder Agglomerationen
neigt. Dies bedeutet verfahrenstechnisch kleine Apparaturen und besondere Wirtschaftlichkeit. Das Material wird
nicht langsam aufgeheizt wie beispielsweise in Schaufeltrocknern und auch nicht so stark aufgewirbelt wie in
Wirbeltrocknern üblicher Bauart. Es wird sofort dem heißen Gasstrom ausgesetzt, dessen Temperatur über der
Temperatur liegt, bei der ein dauernd klebender Zustand der Granulate auftritt. Das die klebenden Eigenschaften
verhindernde Mittel wird dabei entweder der Förderluft für das Granulat oder dem heißen Trocknungsgas für das
fluidisierte Bett dosiert zugegeben oder auf das Granulat aufgestäubt» Es kann auch dem Kühlwasser für die Unter—
wassergranulierung oder bei der Zentrifugierung zugegeben
werden. Ein geeigneter Mischer für Granulat mit Metallseife ist beispielsweise ein Schwingungsrohr.
Unter kontinuierlicher Zu- und/oder Abführung des Kunststof.fgranulates
wird dabei verstanden, daß das Fluidbett auf eine gewisse Höhe über dem Abführrohr gehalten wird,
wobei diese Höhe gewissen Schwankungen unterliegen kann
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durch teilweise unkonstanten Zulauf an Granulat, jedoch kontinuierlich über einen geeigneten Auslauf (Zellenradschleuse
o„a.) abgeführt wird zur weiteren Verarbeitungo
Die Aufheizzeit für das Granulat ist erheblich kürzer als die erforderliche mittlere Verweilzeit des Granulates
im Fluidbett, weil das Fluidbett wegen des direkten Wärmeaustausches und der darin enthaltenen Turbulenzen
für den Wärmeübergang besonders geeignet ist.
Die Schmelztemperatur der Metallseifen, liegen im allgemeinen
bei oder unter der Gastemperatur, so daß die Verteilung der Metallseifen auf der Granulatoberfläche
begünstigt wird.
Als Metallseifen werden Magnesium« und Aluminiumseifen,
insbesondere Magnesiumstearat und Aluminiumstearat,
zugesetzt.
Es ist aber genausogut möglich Metallsalze der Monocarbonsäuren, vorzugsweise der natürlich vorkommenden Fettsäuren
ab Cg und darüber zu verwenden. Weiterhin können die Seifen anderer Metalle eingesetzt werden, wie beispielsweise
Blei, Zink und Calcium. Diese Metallseifen haben die Eigenschaft als Gleitmittel zu wirken und so
oberflächlich ein Verkleben der Teilchen miteinander zu verhindern„
Erfindungsgemäß werden die Metallseifen in Mengen von
weniger als 90 ppm, vorzugsweise 5 bis 70 ppm, zugesetzt.
In besonderen Fällen, wenn für die Weiterverarbeitung, z.B8 in Extrudern, in diesen Apparaten ein höherer Gleit—
mittelzusatz erforderlich ist, kann dieser Gleitmittelzusatz nach dem erfindungsgemäßen Verfahren schon ausreichen;
in speziellen Fällen kann er jedoch bis um einen Faktor 5 höher erforderlich werden.
Nach der Erfindung wird als Gas Luft oder vorgetrocknete
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Luft eingesetzt oder inerte Gase oder vorgetrocknete inerte Gase. Dabei wird unter inert verstanden, daß die Gase
inert gegenüber den Kunststoffgranulaten sind, wie beispielsweise Stickstoff oder Kohlendioxyd. In den weitaus
meisten Fällen wird es aber genügen einfach Frischluft zu verwenden. Eine Vortrocknung der Gase kann dann gegeben
sein, wenn der Anteil an Oberflächenfeuchtigkeit auf den Granulatkörnern besonders hoch isto
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Gasgeschwindigkeit so gewählt, daß das Volumen des
fluidisierten Bettes um weniger als das 1,5-fache größer ist als das Volumen des ruhenden Bettes.
Durch den Zusatz an Metallseifen und der guten Verteilung
der Metallseifen ist es nicht notwendig, die Gasgeschwindigkeit so hoch zu wählen, daß das Wirbelbett sehr locker
und dadurch die Berührungswahrscheinliehkeit der Teilchen sehr gering ist» Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Luftgeschwindigkeit so niedrig sein, daß sich das Bettvolumen nur um maximal 50 % erhöht. Im allgemeinen
genügt eine Auflockerung des Bettes mit einer Volumenvergrößerung um 25 bis 40 %. Vorteil dieser Verfahrensweise
ist es, daß vor allem kleine Apparate und nur geringe
Mengen an heißem Behandlungsgas erforderlich sind.
Erfindungsgemäß behandelt man amorphe Kunststoffgranulate
bei Durchmessern von 3 bis 6 mm im fluidisierten Bett mit
einer Gasgeschwindigkeit von weniger als 2 m/s, vorzugsweise 1,5 bis 1,8 m/s. Diese Geschwindigkeiten beziehen
sich natürlich auf den leeren Querschnitt des Bettes.
Das Verfahren eignet sich für die in weiten Bereichen der
Temperatur klebrigen Kunststoffgranulate aus polaren Kunststoffen, insbesondere für Kunststoffgranulate wie
Polyester und Copolyester aus Terephthalsäure und Äthylenglykol
oder anderen Diolen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden als Kunststoffgranulate Polyamide eingesetzt.
Die Polyamide durchlaufen in "bezug auf die Polyester oder
Copolyester den klebrigen Bereich schneller. Deshalb kann das Verfahren vorteilhaft beispielsweise für Polyamid
oder Polyamid 6.6 eingesetzt werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren" gelingt es in einstufiger Fahrweise ein rieselfähiges Produkt zu gewinnen,
das direkt oder nach einer Endtrocknung weiterverarbeitet werden kann, beispielsweise zur Erzeugung von Kunststoffendlosfäden
aus Polyester. Wegen der kurzen Behandlungszeiten, die unter 20 Minuten liegen, meist um 10 bis
15 Minuten, wird das Produkt schonend behandelt. Die
Apparaturen können klein gehalten werden.
Im folgenden wird das Verfahren beispielhaft beschrieben.
Zweckmäßigerweise führt man das Verfahren so durch, daß man dem Fluidbett'-Behälter, der einen Boden mit Schlitzen
oder einen Rost zum Zuführen der heißen Luft bzw. des Gases enthält, amorphes Granulat beispielsweise von oben
in dosierter Menge aus einem Vorratsbehälter bzw. über eine pneumatische Leitung zuführt. Das heiße Gas wird
über ein Gebläse dem Boden des Bettes zugeleitet und dabei das Bett aus Granulatkörnern leicht aufgewirbelt,
so daß· sich Betthöhe gegenüber dem ruhenden Zustand um ca. 30 bis max. 50 % erhöht. Das heiße Gas verläßt den
Behälter am oberen Ende. Es kann im Kreislauf geführt werden oder es kann vor dem Gebläse Frischluft angesaugt
werden. Zwischen Gebläse und dem Boden des Fluidbett-Behälters befindet sich eine Aufheizvorrichtung für die
Luft oder das Gas. Das nach' 10 bis 20 Minuten fertig behandelte und durch die hohen Temperaturen teilweise
oder vollständig kristallisierte Granulat geht über ein
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Ablaufrohr im Boden des Fluidbettbehälters, beispielsweise
einer Austragsschleuse, als fertiges rieselfähiges Produkt zur Weiterverarbeitung.
Eine mögliche Arbeitsweise ist, entweder die Zu- oder Abführung kontinuierlich zu regeln und zwar über ein Regelsystem,
welches die Höhe des Fuidbettes konstant hält.
Der Zusatz der Metallseife erfolgt ebenfalls in dosierter Menge bezogen auf die Menge an amorphem Kunststoffgranulat
entweder als feines Pulver in handelsüblicher Form in den Aufgabebunker oder in die pneumatische Leitung der Granulatzuführung
hinter der Dosierschleuse für das Granulat oder es wird dem heißen Trocknungsgas zugesetzt«, Eine gute Verteilung
der zugesetzten Metallseife mit dem Kunststoffgranulat kann durch geeignete Mischorgane, beispielsweise
in einem Schwingungsrohr, erfolgen.
Es wurde kontinuierlich 4,4 kg/h amorphes Polyestergranulat
aus dem Vorratsbehälter in den Fluidbett-Behälter dosiert
und die gleiche Menge Granulat am Boden über eine Austragsschleuse kontinuierlich abgezogen. Die Granulatmenge in
dem fluidisierten Bett betrug 1,1 kg, so daß sich hieraus eine mittlere Verweilzeit des Granulates im Fluidbett-Behälter
von 15 Minuten ergibt. Der fluidisierte Zustand
wurde durch einen heißen Luftstrom von 12f?°C bis 160°C
aufrechterhalten.
Bei diesen Versuchen wurde die Mindestluftgeschwindigkeit bezogen auf den Querschnitt des leeren Fluidbett-Behälters
gemessen, die notwendig war, um ein zeitlich stationäres Fluidbett aufrechtzuerhalten, ohne daß eine Agglomeration
oder Verklebung der Granulatkörner auftrat. Die Metallseifen wurden dabei in dosierter Menge mit dem Granulat
im Vorratsbehälter vermischt.
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~ 10 -
In einem ersten Versuch wurde ein handelsmäßig verkäufliches amorphes Polyester mit mäßigen Klebeeigenschaften
bei einer Temperatur von 14O0C jeweils mit einer Verweilzeit
von 15 Minuten behandelt. Es wurden sowohl die Luftgeschwindigkeit als auch der Zusatz an Magnesiumstearat
variiert.
Zusatz an Magnesium- | Luftge s chwindig- | Verhalten |
stearat in ppm | keit m/s | |
0 | 3,5 | Agglomeration |
0 | 3,0 | Agglomeration |
5 | 2,3. | rieselfähig |
10 | 2,0 | rieselfähig |
25 | 1,8 | rieselfähig |
50 | 1,6 | rieselfähig |
70 | 1,6 | rieselfähig |
Beispiel 2 |
Versuchsanordnung wie in Beispiel 1; Material wie in
Beispiel 1; Luitt#ep«ratur 1600C; Verwtilzeit 15 Minuten.
Es wurde Aluminiümstearat zugegeben.
Zusatz an Aluminiumstearat in ppm
Luftgeschwindigkeit m/s
Verhalten
10 25 50 90
3,5 | Agglomeration |
3,0 | Agglomeration |
2,5 | teilweise Aggl. |
2,1 | rieselfähig |
1,8 | rieselfähig |
1,6 | rieselfähig |
.- 11 -
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Versuchsanordnung wie in Beispiel 1 und -2» Polyester mit
starken Klebeeigenschaften; Temperatur der Luft 1250C. Es wurde Magnesiumstearat zugegeben.
Zusatz an Magnesiumstearat in ppm
Luftges ehwindigkeit m/s
Verhalten
100
3,5 | Agglomeration |
3,0 | Agglomeration |
2,9 | teilweise Aggl |
2,2 | rieselfähig |
1,8 | rieselfähig |
1,8 | rieselfähig |
Die unter Zusatz von Metallseifen kristallisierten Proben
klebten auch bei längerer Lagerung in ruhiger Schicht, selbst bei Temperaturen um 1400C, nicht zusammen, sondern
blieben rieselfähig.
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Patentansprü ehe
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Claims (11)
- Patentansprüche1e Verfahren zur Verhinderung der Agglomeration und des Zusammenkleben von amorphen Kunststoffgranulaten unter Zusatz von Gleitmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß amorphes Kunststoffgranulat kontinuierlich einem Fluidbett zu- und/oder abgeführt' wird, dabei mit ■ heißen Gasen von 120°C bis 180°C behandelt wird und mit einer Verweilzeit von weniger als 20 Minuten auf die erforderlichen Temperaturen zur Erzeugung eines rieselfähigen, kristallisierten oder teilkristallisierten Endproduktes gebracht wird, wobei vor oder während der Auf wirbelung des Granulates im fluidisierten Bett Metallseife als Gleitmittel zugesetzt wird,
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallseife eine Magnesiumseife, vorzugsweise Magnesiumstearat, eingesetzt wird.
- 3ο Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallseife eine Aluminiumseife, vorzugsweise Aluminiumstearat, eingesetzt wird.
- 4ο Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Metallseifen in Mengen von weniger als 90 ppm, vorzugsweise 5 bis 70 ppm, zugesetzt werden.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Gas Luft oder vorgetrocknete Luft eingesetzt wird.
- 6, Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Gase inerte Gase oder vorgetrocknete Inerte Gase eingesetzt werden.509818/1132- 13 ~
- 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis"6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasgeschwindigkeit so gewählt' wird,
daß das Volumen des fluidisierten Bettes um weniger
als das 1,5—fache größer ist als das Volumen des
ruhenden Bettes» - 8ο Verfahren nach.Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die amorphen Kunststoffgranulate mit einem Durchmesser von 3 bis 6 mm im fluidisierten Bett mit einer Gasgeschwindigkeit von weniger als 2 m/s, vorzugsweise
1,5 bis 1,8 m/s, behandelt werden. - 9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekenn~ zeichnet, daß als Kunststoffgranulate polare Kunst- ·
stoffe eingesetzt werden. - 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,' daß als •Kunststoffgranulate Polyester oder Copolyester
eingesetzt werden. - 11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als.Kuriststoffgranulate Polyamide♦eingesetzt werden, ·
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732352426 DE2352426A1 (de) | 1973-10-19 | 1973-10-19 | Verfahren zur verhinderung der agglomeration und des zusammenklebens von amorphen kunststoffgranulaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732352426 DE2352426A1 (de) | 1973-10-19 | 1973-10-19 | Verfahren zur verhinderung der agglomeration und des zusammenklebens von amorphen kunststoffgranulaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2352426A1 true DE2352426A1 (de) | 1975-04-30 |
Family
ID=5895840
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732352426 Pending DE2352426A1 (de) | 1973-10-19 | 1973-10-19 | Verfahren zur verhinderung der agglomeration und des zusammenklebens von amorphen kunststoffgranulaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2352426A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2921795A1 (de) * | 1978-05-29 | 1979-12-06 | Montedison Spa | Kontinuierliches verfahren und vorrichtung zur herstellung von koernigen polycarbonaten |
EP0501274A3 (en) * | 1991-03-01 | 1993-02-24 | Bayer Ag | Method for the postcrystallization of partially crystalline thermoplastics |
EP0707030A1 (de) * | 1994-10-13 | 1996-04-17 | Du Pont De Nemours (Deutschland) Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten und/oder Mischen von polymeren Materialien |
DE102006058642A1 (de) * | 2006-12-11 | 2008-06-12 | Bühler AG | Verfahren zur Herstellung homogen kristallisierter Polykondensatgranulate |
-
1973
- 1973-10-19 DE DE19732352426 patent/DE2352426A1/de active Pending
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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EP0707030A1 (de) * | 1994-10-13 | 1996-04-17 | Du Pont De Nemours (Deutschland) Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Beschichten und/oder Mischen von polymeren Materialien |
DE102006058642A1 (de) * | 2006-12-11 | 2008-06-12 | Bühler AG | Verfahren zur Herstellung homogen kristallisierter Polykondensatgranulate |
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