DE2350723C2 - Dichtung für das Lager eines Walzenzapfens - Google Patents
Dichtung für das Lager eines WalzenzapfensInfo
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Description
60
Die Erfindung betrifft eine Dichtung für ein auf einem Ölfilm laufendes Lager für den drehbar gelagerten
Walzenzapfen einer Walze mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
Bei einer bekannten Dichtung dieser Art für die Walzen von Walzwerken (DE-AS 12 44 095) wird
während des Betriebes durch die in der Dichtungsstirnplatte vorgesehenen Leitungen Schmiermittel in das
Labyrinth eingeleitet, um eine zusatzliche Abdichtung zu erzielen und die Dichtflächen zu schmieren. Dadurch
kann zwar ein Kontakt zwischen auf der einen Seite der Dichtung befindliches Schmiermittel und auf der
anderen Seite der Dichtung befindliches Kühlmittel verhindert werden, jedoch ist ein Austritt von
Schmiermittel aus dem Labyrinth über die Dichtungsflächen nicht zu vermeiden, so daß sich mit der Zeit ein
Gemisch aus Kühlmittel und Schmiermittel vor der Dichtung ansammelt, das schließlich in das Labyrinth
eindringen und durch dieses auf die entgegengesetzte Seite der Dichtung gelangen und somit das Schmiermittel
verunreinigen kann. Die Zufuhr des Schmiermittels in das Labyrinth führt zu einer Pumpwirkung der
elastischen Dichtungslippen, was einer gleichförmigen Abdichtung entgegensteht.
Bei Wellendichtungen bzw. Walzenzapfendichtungen ist ef zwar bekannt (US-PS 31 29 011 bzw. DE-AS
12 47 783), Abflußleitungen für Leckflüssigkeiten vorzusehen,
jedoch sind die Abflußleitungen im Abstand von der eigentlichen Dichtung vorgesehen (vergleiche für
Labyrinthdichtungen auch US-PS 33 30 567 und Prospekt »Morgoil« der Firma Siemag, Siegener Maschinenbau
GmbH, Dahlbruch/Westfalen, Januar 1961).
Bei allen diesen bekannten Walzenzapfendichtungen unterliegen die im Gleitkontakt miteinander stehenden
Teile einem Verschleiß, so daß sich gelegentlich Öl und Kühlmittel von den entgegengesetzten Seiten der
Dichtung durch diese hindurcharbeiten und sich gegenseitig verunreinigen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einfacher Weise zu verhindern, daß bei einer Dichtung
der eingangs genannten Gattung aus dem Labyrinth Flüssigkeit auf die eine oder andere Seite der Dichtung
austreten und sich mit der dort befindlichen Flüssigkeit vermengen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Dichtung der eingangs genannten Gattung mit den
Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Hauptanspruchej gelöst. Durch die Erfindung wird eine
Dichtung mit einem offenen Labyrinth vorgeschlagen, aus dem in dasselbe gelangende Flüssigkeit drucklos zur
Außenseite des Lagers abfließen kann, so daß sich diese Flüssigkeit nicht mit den beidseits der Dichtung
befindlichen Flüssigkeiten vermengen kann. Die Dichtungslippen liegen gleichmäßig und ruhig auf der ihnen
zugeordneten ringförmigen Oberfläche der Dichtungsstirnplatte auf und verhindern normalerweise ein
Eindringen von Flüssigkeit in das Labyrinth. Da trotzdem in das Labyrinth eventuell eindringende
Flüssigkeit aus dem Labyrinth wieder abfließen kann, bevor sie über den in das Labyrinth hineinragenden
Flansch der Dichtungsstirnplatte hinweggehen kann, wird mit Sicherheit verhindert, daß sich diese Flüssigkeit
durch die Dichtung hindurcharbeitet. Die in das Labyrinth gelangte Flüssigkeit wird auch nicht auf die
eine oder andere Seite der Dichtung zurückgeleitet, sondern fließt nach außen ab und kann dort gesammelt
werden, so daß dadurch weder das Schmiermittel des Gleitlagers noch die mit der Walze in Kontakt tretende
Kühlflüssigkeit verunreinigt wird. Aus der Menge der aus dem Labyrinth der Dichtung abfließenden Flüssigkeit
kann festgestellt werden, ob die Dichtung noch voll funktionsfähig ist oder ein Leck aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die das Ansammeln von Flüssigkeit im Labyrinth verhindernden Abflußleitungen können getrennt von-
einander zur Außenseite des Lagers verlaufen oder auch in einen nach außen führenden gemeinsamen Abfluß
münden. In jedem Falle ist der Abfluß im unteren Teil der feststehenden Dichtungsstirnplatte vorgesehen, so
daß die Flüssigkeit aus dem Labyiinth drucklos s abfließen kann und wahlweise getrennt oder gemeinsam
aufgefangen wird.
Ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die aus dem Labyrinth nach außen führende AbflußleUung
unterbrochen, so kann zusätzlich zu der aus dem Labyrinth auslaufenden Flüssigkeit auch noch weitere
Flüssigkeit abgelassen werden, beispielsweise Kühlflüssigkeit, die sich aus einem Nebel an der einen Seite der
Dichtung niederschlägt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Dichtung für den Walzenzapfen
einer Walzwerkswalze dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 einen senkrechten Teilschnitt durch die Dichtung einer ersten Ausführungsform mit den
benachbarten Teilen der Walze und deren Lager,
Fig. 2 einen ähnlichen Teilschnilt wie in Fig. ] einer
abgewandelten Ausführungsform der Dichtung und
Fig.3 einen Teilschnitt ähnlich wie in Fig. 1 und 2
einer dritten Ausführungsform der Dichtung.
In Fig. 1 ist eine Walze 2 mit einer Stirnseite 4 und
einem Wabenzapfen 6 gezeigt. Auf dem konischen Ende 8 des Walzenzapfens 6 sitzt eine drehfest mit dem
Walzenzapfen verbundene Laufbuchse 10 mit einer äußeren zylindrischen Lauffläche 12. Diese Lauffläche
12 wirkt mit einer zylindrischen inneren Lauffläche 14 einer feststehenden Lagerbuchse 16 zusammen, die in
einem Zapfenlager 18 angebracht ist. Die Laufbuchse 10 dreht sich zusammen mit der Walze 2, während das
Zapfenlager 18 mit der in diesem befestigten Lagerbüchse 16 feststeht. Zwischen die Laufflächen 12 und 14
wird kontinuierlich Öl in einer überschüssigen Menge eingegeben. Eine ringförmige Verlängerung 20 des
Zapfenlagers 18 bildet den Boden eines Sumpfes 22, in welchem das aus dem Lager bzw. zwischen den
Laufflächen desselben austretende Öl aufgefangen wird. Aus diesem Sumpf 22 kann das Öl durch eine geeignete
Leitung abgezogen werden, von der nur eine Bohrung 24 dargestellt ist, um das Öl in einen Vorratsbehälter
zurückzuführen und von dort wieder zwischen die Laufflächen des Lagers zu pumpen.
Über die Walze 2 spült ständig Kühlflüssigkeit, die auch über die Stirnseite 4 nach unten läuft und versucht,
sich entgegen der zentrifugalen Abschleuderwirkung am Walzenzapfen entlang in Richtung zum Lager
vorzuarbeiten. Das Ziel der bekannten und auch der vorgeschlagenen Walzenzapfendichtung besteht darin
zu verhindern, daß auch nur die geringste Menge Kühlflüssigkeit das Lagcröl erreicht und dieses verunreinigen
kann und umgekehrt auch zu verhindern, daß das öl das Kühlmittel verunreinigen kann.
Bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Walzenzapfendichtung ist an das
innere Ende der Laufbuchse 10 eine starre ringförmige Leitscheibe 26 befestigt, welche ganz allgemein
gesprochen ein Drehkörper mit einer konkaven Öffnung ist, welche zur Stirnseite 4 der Walze 2 weist.
Die genaue Querschnittsform bzw. das genaue Querschnittsprofil der Leitscheibe 26 kann von der in F i g. 1
dargestellten Form abweichen, solange eine ausreichend große Höhlung 28 mit einem genügend weit b5
überlappenden Abschnitt 30 vorgesehen ist, um die Ölmenge auf einem Minimum zu halten, welche sich
über das F.nde 32 in die Höhlung 28 vorarbeiten kann.
wenn sich die Walze dreht.
Gegen den inneren kreisscheibenförmigen Teil 34 der Leitscheibe 26 ist ein Ende einer Walzenzapfendichtung
36 gedrückt, welche den Walzenzapfen 6 flüssigkeitsdicht umschließt Walzenzapfendichtungen bestehen
aus gummiartigem Materia! wie Neopren, so daß sie dichtend gegen das Zapfenlager bzw. Teile desselben
gedruckt werden können.
Die Walzenzapfendichtung 36 besitzt ringförmige Lippen 38 und 40, die, wenn sie auf einem feststehenden
Teil des Zapfenlagers 18 aufliegen, unter ausreichender Streckung oder unter ausreichendem Druck stehen, um
eine flüssigkeitsdichte Dichtung zu erzielen. Die Walzenzapfendichtung besitzt Schleuderringe 42, 44
und 46. Ein innerer Dichtungsring 48 bekannter Ausführung liegt an der Walzendichtung 36 an der
Verbindung zwischen der Lippe 40 und dem ebenfalls eine Dichtlippe bildenden Schleuderring 46 an, so daß
die Walzenzapfendichtung 36 gegen den kreisscheibenförmigen Teil 34 der Leitscheibe 26 gedrückt wird und
aufgrund dieses Druckes dicht auf dem Walzenzapfen 6 aufliegt Eine Ringbandfeder 50 übt zusätzlich einen
nach innen gerichteten und auf den Umfang praktisch gleichförmigen Druck auf die Lippe 38 aus.
Der innere Dichtungsring 48 besteht aus einem konischen inneren Abschnitt 52, einem kreisförmigen
Abschnitt 54, der über eine Mehrzahl von auf den Umfang in gegenseitigem Abstand voneinander verteilten
Abstandhaltern 56 an der Stirnseite 4 der Waize 2 anliegt, und einem im wesentlichen zylindrischen
Abschnitt 58, der in einen radial nach außen verlaufenden Flansch 60 endet. Auch dieser innere
Dichtungsring 48 besitzt im wesentlichen die Form eines Drehkörpers mit einer Höhlung 62, welche sich zur
Höhlung 28 der Leitscheibe 26 öffnet.
Am äußeren Ende der ringförmigen Verlängerung 20 des Zapfenlagers 18 ist eine kreisscheibenförmige
Dichtungsstirnplatte 64 neuartiger Konstruktion befestigt. Die innerste umlaufende Kante 66 dieser
Dichtungsstirnplatte 64 verläuft dicht an der zylindrischen Außenfläche 68 der Walzenzapfendichtung 36. In
die Höhlung 28 ragt ein umlaufender Flansch 70 hinein. Auf der innenliegenden Oberfläche 72 dieses Flansches
70 liegt der eine Dichtungslippe bildende Schleuderring 44 auf, während der Schleuderring 42 in den
Zwischenraum zwischen den Flansch 70 und der Wand 74 der Leitscheibe 26 frei hineinragt. Durch den Fußteil
des Flansches 70 verlaufen eine oder mehrere Abflußbohrungen 76, die hinter dem Schleuderring 44
beginnen und sich durch den Flansch 70 und durch die gesamte Dichtungsstirnplatte 64 nach außen erstrecken,
wobei jegliches Öl, welches durch die Abflußbohrungen 76 läuft, im Betrieb des Walzwerkes festgestellt werden
kann. Andererseits ist es auch möglich, eine oder mehrere strichpunktiert angedeutete Abflußbohrungen
76' vorzusehen, welche direkt in den Sumpf 22 zurückführen. Diese Anordnung ist für das Überwachen
der ausfließenden Ölmengen weniger geeignet, jedoch ebenso brauchbar, um das Öl aus dem Raum hinter dem
Schleuderring 44 abzuleiten.
Um die Dichtungsstirnplatte 64 gegenüber der ringförmigen Verlängerung 20 des Zapfenlagers i8
zentrieren zu können, ist die Dichoingsstimplatte 64 mit
einem erweiterten ringförmigen Teil 78 versehen, der sich wie eine Nase an die Innenseite der Verlängerung
20 anlegt.
In die Höhlung 62 ragt ein ringförmiger Flansch 80 hinein, ähnlich wie der Flansch 70 in die Höhlung 28. Am
inneren Ende des Flansches 80 sind radial nach innen und außen weisende Leitflansche 82 und 84 vorgesehen.
Zwischen dem Flansch 80 und der innersten umlaufenden Kante 66 der Dichtungsstirnplatte 64 befindet sich
ein kleiner Flansch 86, auf dessen nach innen weisender > ringförmiger Oberfläche 88 der eine Dichtlippe bildende
Schleuderring 46 aufliegt. Ein oder mehrere Abflußbohrungen 90 erstrecken sich durch den Fußteil des
Flansches 86, um aus dem hinter dem Schleuderring 46 liegenden Raum Flüssigkeit abführen zu können. |u
Parallel zu den Abflußbohrungen 76 erstrecken sich durch den unteren Teil der Dichtungsstirnplatte 64
weitere Abflußbohrungen 92, die von der Innenfläche des Flansches 80 radial zur Außenseite der Dichtungsstirnplatte
64 verlaufen, wo sie an ein nicht dargestelltes i"' Abflußrohr angeschlossen sein können.
An der Dichtungsstirnplatte 64 ist ein zusätzlicher äußerer Ring 94 der Dichtung angebracht, der einen
nach innen weisenden Flansch % besitzt. An der tiefsten Stelle dieses Ringes 94 befindet sich eine große -"
Abflußöffnung 98.
Der Leitflansch 84 und der Flansch 96 liegen mit ihren Enden dicht aneinander, wobei durch den zwischen
diesen freibleibenden Raum der zylindrische Abschnitt 58 des umlaufenden inneren Dichtungsringes 48 ->
hiiidurchragt. In ähnlicher Weise liegt das äußere Ende
des feststehenden Flansches 70 dicht an der nach innen weisenden Fläche des Abschnittes 30 der Leitscheibe 26.
Im Betrieb des Walzwerkes wird ständig Öl aus dem Schmierspalt zwischen den Laufflächen 12 und 14 μ
herausgedrückt. Ein Teil dieses Öls fällt aufgrund der Schwerkraftwirkung in den Sumpf 22 oder läuft an den
Wänden der feststehenden Teile herab in den Sumpf. Ein Teil des Öls, der sich an den drehenden Teilen
sammelt, wird von denselben durch Zentrifugalkraft i">
abgeschleudert und sammelt sich in ähnlicher Weise im Sumpf 22. Ein kleiner Teil des Öls wird jedoch an den
feststehenden und sich drehenden Wänden entlang krischen und schließlich den feststehenden Flansch 70
und die umlaufende innere Wand der Höhlung 28 4"
erreichen. Schließlich kann sich ein kleiner Teil dieses Öls entlang der Innenfläche des Flansches 70 vorarbeiten,
bis es die durch den Schleuderring 44 gebildete Dichtlippe erreicht. Gewöhnlich tritt unter dem
Schleuderring 44 kein Öl hindurch, was auf die Form der *">
Teile der Dichtung und die Zentrifugalkraft zurückzuführen ist.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß manchmal öl unter dem Schleuderring 44 hindurchtritt und sich mit der Zeit
in einer solchen Menge hinter dem Schleuderring 44 ansammeln kann, daß es über die innerste umlaufende
Kante 66 der Dichtungsstirnplatte 64 hinweggeht. Wenn
bei der vorgeschlagenen Walzenzapfendichtung öl zwischen dem Schleuderring 44 und der Oberfläche 72
hindurchtritt, wird dasselbe aufgrund von Schwerkraftwirkung
vom Fußteil des Flansches 70 durch die Abflußbohrungen 76 nach außen oder durch die
Abflußbohrungen 76' in den Sumpf 22 fließen. Die in F i g. 1 dargestellte Walzenzapfendichtung bildet also
ein Labyrinth, welches es für das öl sehr schwer macht, h0
den Schleuderring 44, velcher die Grunddichtung bildet, zu erreichen. Wenn trotzdem einmal Öl über die
Grunddichtung hinweggehen sollte, werden diese kleinen Ölmengen durch die Abflußbohrungen 76 oder
76' abgeführt, wodurch verhindert wird, daß öl auf die "*'
andere Seite der Dichtungsstirnplatte 64 gelangen kann. Das durch die Abflußbohrungen 76 fließende öl kann
von außerhalb des Lagers beim Betrieb des Walzwerkes festgestellt und beobachtet werden, wodurch man eine
Anzeige dafür erhält, wie gut die Dichtung funktioniert.
Die Abdichtung gegenüber Kühlmittel erfolgt beim Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 ähnlich. Das über die
Stirnseite 4 der Walze 2 herabströmende Kühlmittel wird zum größten Teil durch Zentrifugalkräfte von der
Stirnseite nach außen abgeschleudert. Der größte Teil der über den Flansch % noch hinweggehenden
Flüssigkeit wird vom radial nach außen verlaufenden Flansch 60 abgeschleudert und fließt im Ring 94 nach
unten und durch dessen Abflußöffnung 89 endgültig ab.
Wenn sich ein kleiner Teil Kühlflüssigkeit in die Höhlung 62 des inneren Dichtungsringes 48 vorgearbeitet
und die Leitflansche 82 und 84 des Flansches 80 überwunden haben sollte, so wird es an der tiefsten
Stelle der Innenseite des Flansches 80 gesammelt und durch die Abflußbohrungen 92 abgeführt.
Wenn trotzdem etwas Kühlflüssigkeit auf die Oberfläche 88 des Flansches 86 gelangt und unter der
vom Schleuderring 46 gebildeten Grunddichtung hindurchgetreten sein sollte, so fließt diese Kühlflüssigkeit
durch die Abflußbohrung 90 auf den Flansch 80 zurück und von dort durch die Abflußbohrung 92 nach
außen ab.
Die Anordnung der ersten Abflußbohrung 92 bewirkt, daß die Kühlflüssigkeit, welche sich bis auf die
Innenseite des Flansches 80 vorgearbeitet haben sollte, zum größten Teil von dort abfließt. Wenn trotzdem
noch ein kleiner Rest Kühlflüssigkeit den Schleuderring 46 erreichen und diesen wegen einer fehlerhaften
Dichtung zwischen dem Flansch 86 und dem Schleuderring 46 passiert haben sollte, so wird diese Kühlflüssigkeit
zunächst durch die Abflußbohrung 90 und dann durch die Abflußbohrung 92 abgeleitet. Auf diese Weise
ist es nicht möglich, daß sich im Raum zwischen der innersten umlaufenden Kante 66 der Dichtungsstirnplatte 64 und dem Schleuderring 46 Kühlmittel
ansammelt, ebensowenig wie es möglich ist, daß sich auf der anderen Seite der innersten umlaufenden Kante 66
zwischen dieser und dem Schleuderring 44 Öl ansammeln kann. Daher ist auch ein Vermischen von
Kühlflüssigkeit mit Öl oder von Öl mit Kühlflüssigkeit nicht möglich.
Die getrennte Abflußbohrung 92 bietet auch die Möglichkeit, jeden Fehler der Kühlflüssigkeitsdichtung
festzustellen, ähnlich wie dies bezüglich der Öldichtung mit der Abflußbohrung 76 möglich ist. Da alle
fließfähigen Materialien abgeführt werden, ist die Verunreinigung einer Flüssigkeit mit der anderen nicht
möglich, wobei Hie Überwachung der abfließenden Flüssigkeitsmengen die Möglichkeit schafft, fehlerhafte
Dichtungen frühzeitig und zu einer geeigneten Zeit auszuwechseln oder zu reparieren, bevor dauerhafte
Schäden an den Teilen des Lagers und/oder dem Walzgut auftreten können.
Eine abgewandelte Ausführungsform der Dichtungsstirnplatte 64 ist in Fig.2 dargestellt Die hier
dargestellte Dichtungsstirnplatte 100 ersetzt die beim Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 dargestellte Dichtungsstirnplatte
64. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 ist die Dichtungsstirnplatte 100 so ausgebildet,
daß eine Leitscheibe 26 entfallen kann.
Die Dichtungsstirnplatte 100 besitzt einen äußeren ringförmigen Teil 102, der am Ende der ringförmigen
Verlängerung 20 des Zapfenlagers 18 befestigt ist und auf seiner gegenüberliegenden Seite den äußeren Ring
der Dichtung trägt Der auf der rechten Seite (in F i g. 2 gesehen) befindliche Flansch 104 ist dem Flansch
70 des Ausführungsbeispieles aus Fig. 1 sehr ähnlich,
während der auf der linken Seite befindliche Flansch 106 vom Flansch 80 der Ausführungsform gemäß F i g. 1 in
der Weise abweicht, daß kein Zwischenbereich zum Sammeln von Flüssigkeit vorgesehen ist. "'
Der Flansch 104 besitzt einen umlaufenden Rand 108 und der Flansch 106 einen umlaufenden Rand 110. Der
Schleuderring 44 liegt dichtend auf der nach innen weisenden Oberfläche 112 des Flansches 104 und der
Schleuderring 46 auf der nach innen weisenden Hl
Oberfläche 114 des Flansches 106 auf. Auf der Innenseite des Schleuderringes 44 ist eine Abflußbohrung
116 vorgesehen, welche sich nach unten durch den verdickten Abschnitt 118 der Dichtungsstirnplatte 100
nach außen erstreckt, so daß jegliches öl, welches hinter !"'
den Schleuderring 44 gelangt ist. abfließen und an der Auslaßöffnung 120 beobachtet oder überwacht werden
kann. Auf der Innenseite des Schleuderringes 46 ist eine Abflußbohrung 122 vorgesehen, die sich ebenfalls durch
den verdickten Abschnitt 118 nach innen und außen -'" erstreckt, jedoch unabhängig von der Abflußbohrung
116 ist. Durch die Abflußbohrung 122 kann jegliches Kühlmittel, welches hinter den Schleuderring 46 gelangt
ist, abfließen und an der Auslaßöffnung 124 beobachtet oder überwacht werden. - ■·
Die in Fig. 2 dargestellte Walzenzapfendichtung arbeitet im Betrieb ähnlich wie die Walzenzapfendichtung
gemäß I'ig. 1. Hinter den Schleuderring 44 gelangendes Öl und hinter den Schleuderring 46
gelangende Kühlflüssigkeit fließen ab, bevor eine gegenseitige Vermischung und damit Verunreinigung
stattfinden kann, wobei die einzelnen abfließenden Flüssigkeiten festgestellt werden können, um zu
bestimmen, ob und wann die Dichtung repariert oder ausgewechselt werden sollte. Die Formen der Flansche
104 und 106 sind derart gewählt, daß es für Öl und Kühlflüssigkeit schwierig ist, überhaupt bis an die
betreffenden Schleuderringe 44 und 46 zu gelangen.
Das Ausführungsbeispiel aus Fig. 3 entspricht weitgehend
den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 und 2 und ist nur in folgender Weise abgeändert. Die
Abflußbohrungep. 130 und 132 führen in eine gemeinsame Abflußbohrung 134. Diese Anordnung läßt es nicht
zu, daß unter den Schleuderringen 44 und 46 hindurchgetretene Leckflüssigkeiten getrennt festgestellt
werden können. Wenn überhaupt ein bestimmtes Flüssigkeitsvolumen abfließt, ist es in vielen Fällen
ausreichend, wenn man eine Anzeige erhält, daß die Walzenzapfendichtung 36 ausgewechselt und die mit
dieser zusammenwirkenden Oberflächen 112 und 114 der Flansche 104 und 106 auf Oberflächenfehler
untersucht werden sollten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
- Patentansprüche:I. Dichtung für ein auf einem Ölfilm laufendes Lager für den drehbar gelagerten Walzenzapfen einer Walze, mit einer flüssigkeitsdicht auf dem Walzenzapfen aufliegenden ringförmigen Waizenzapfendichtung, einer Dichtungsstirnplatte, die am stationären Teil des Lagers befestigt ist und sich radial nach innen derart erstreckt, daß der Innenumfang in Form eines Flansches nahe der Walzenzapfendichtung verläuft, wobei von der Walzenzapfendichtung Dichtungslippen ausgehen und in gleitender Berührung mit ringförmigen Oberflächen auf den gegenüberliegenden Seiten des Flansches der Dichtungsstirnplatten stehen und dieser Flansch sich in räumlichem Abstand von den benachbarten Oberflächen der Walzenzapfendichtung und der Dichtungslippen unter Ausbildung eines Labyrinths befindet und wobei auf den gegenüberliegenden Seiten des Flansches durch die Dichtungsstirnplatte hindurchgehende Leitungen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen (76,90,92; 116; 122; 130, 132) als aus dem Dichtungslabyrinth zur Außenseite des Lagers führender Abfluß ausgebildet sind.
- 2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Leitung (76, 90, 92) ein eigener, nach außen führender Abfluß ist.
- 3. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Leitungen (116, 122; 130, 132) an einen gemeinsamen, nach außen führenden Abfluß (124; 134) angeschlossen sind.
- 4. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder nach außen führende Abfluß (124; 134) im unteren Teil der feststehenden Dichtungsstirnplatte (64; 100) vorgesehen ist.
- 5. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens auf einer Seite der die Abflußleituiigen (76, 90, 92; 116, 122; 130, 132) enthaltenden feststehenden Dichtungsstirnplatte (64; 100) eine im wesentlichen hohlkörperartig ausgebildete, einen profilierten Querschnitt aufweisende drehbare Prall- oder Leitplatte (26, 48) vorgesehen ist, in deren Höhlung (28, 62) die feststehende Dichtungsstirnplatte (64; 100) mit einem ringförmigen Flansch (70, 80; 104, 106) hineinragt.
- 6. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der der einen Leitung (90) zugeordnete Abfluß (92) von dieser getrennt ist.
- 7. Dichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Leitung (90) über einem Flansch (80) der Dichtungsstirnplatte (64) mündet und von der Oberseite dieses Flansches der Abfluß (92) ausgeht.
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