DE2350516B2 - Verfahren und vorrichtung zum bestimmen der kristallographischen orientierung eines einkristalls - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum bestimmen der kristallographischen orientierung eines einkristallsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bestimmen der kristallographischen Orientierung eines
Einkristalls nach der Gattung des Hauptanspruchs. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung
zur Ausführung dieses Verfahrens.
Aus der GB-PS 11 50 243 ist schon ein Verfahren zum
Bestimmen der kristallographischen Orientierung eines Einkristalls mittels Röntgenreflexionen bekannt. Dieses
Verfahren und die Vorrichtung zu seiner Ausführung beschränken sich aber auf die Feststellung einer
einzigen kristallographischen Richtung, nämlich der Z-Achse der einzelnen Kristallproben, die so ausgebildet
sein massen, daß ihre X-Achse eine vorgeschriebene Richtung zu der Kristallhalterung aufweist. Es ist also
nicht möglich, eine vollständige Bestimmung der kristallographischen Orientierung eines Einkristalls
beliebiger geometrischer Gestalt in einem Arbeitsgang durchzuführen; hierzu müssen nämlich die Reflexionswinkel
in zwei zueinander senkrechten Ebenen bestimmt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber
den Vorteil, daß die kristallographische Orientierung eines Einkristalls beliebiger geometrischer Gestalt
in einem einzigen Arbeitsgang durchgeführt werden kann; Voraussetzung ist nur, daß der Einkristall
wenigstens eine ebene Fläche aufweist, die als Grundfläche in einer Bezugsebene benutzt werden
kann.
Erfindungsgemäß geht man so vor, daß während des
Aufsuchens der Reflexionsmaxima in der Horizontalebene, bei dem der Kristall, dessen Grundflächennormale
in horizontaler Richtung ausgerichtet ist, in bekannter Weise um eine vertikale Achse gedreht wird, gleichzeitig
mit hoher Geschwindigkeit um eine horizontale Achse umläuft. Dadurch wird erreicht, daß unabhängig
von der ursprünglichen Orientierung der Kristallachser zur Halterung sämtliche kristallographisch möglicher
Reflexionsebenen und die entsprechenden Reflexions winkel aufgefunden werden. Hierbei sind jeder Refle
xionselbene bekanntlich zwei Reflexionswinkel zugeord
net, so daß man eine gute Kontrolle hat.
Nach Beendigung dieser Arbeit wird eine passende Reflexionsebene aufgesucht, deren räumliche Orientie
rung nunmehr vollständig bestimmt werden soll. Dei Kristall wird durch Drehen um die vertikale Achse in die
vorher beobachtete Lage des betreffenden Reflexions winkeis gebracht und anschließend in langsam«
Drehung um die horizontale Achse versetzt. Bei zwe bestimmten Winkelstellungen muß nur die vorhe
während des raschen Umlaufs beobachtete Reflexioi wieder auftreten. Die Ablesung dieser Winkelstellungei
ergibt die gewünschte Orientierung der betreffendei Reflexionsebene hinsichtlich eines zweiten geometri
sehen Parameters; hieraus kann die räumliche Lage de Reflexionsebene vollständig berechnet werden.
Zur Ausführung des geschilderten Verfahrens bedien man sich mit Vorteil eines Goniometers, bei dem eil
Drehteller mit horizontaler Achse zur Aufnahme de
Kristallproben um die vertikale Achse des Goniometers
drehbar ist und das dadurch gekennzeichnet ist, daß der
Drehteller in einem lösbaren und versetzbaren Spindelstock gelagert und mit zwei wahlweise einschaltbaren
Antriebsvorrichtungen für zwei verschiedene Drehgeschwindigkeiten verbunden ist, sowie daß eine Skala zur
Feststellung der Drehwinkellage des Drehtellers vorgesehen ist Ähnliche Goniometer, bei denen eil?
Drehteller mit horizontaler Achse zur Aufnahme der Kristallproben ebenfalls um die vertikale Achse drehbar
ist, sind bekannt, z. B. aus CH-PS 4 88 180 oder GB-PS
7 26 886. Diese Vorrichtungen sind aber für andere Zwecke (Topographie von Kristallen oder Untersuchung
von Kristalliten) bestimmt und demgemäß auch mechanisch anders ausgerüstet
Die Erfindung ist auch in dem Sonderfall anwendbar, daß der Einkristall bereits fest in einer Vorrichtung
montiert ist wenn nur diese Vorrichtung eine ebene Fläche aufweist; in diesem Falle wird die Orientierung
des Kristalls in bezug auf diese Räche als Grundfläche geliefert. Ferner ist es möglich, in an sich bekannter
Weise durch Parallelverschiebungen des Kristalls die fehlorientierten Zonen der einzelnen Reflexionsebenen
ausfindig zu machen.
In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine schematische Profilansicht und
F i g. 2 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
Das dargestellte Gerät weist einen Sockel 1 auf, auf dem ein Zahnkranz 2 mit schraubenförmiger Verzahnung
befestigt ist. Ein Tragarm 3 für den Röntgendetektor 14 ist drehbar um die Achse des Sockels 1 gelagert.
Ferner ist ein weiterer Tragarm 4 für den Prüfkristall ebenfalls drehbar um die Sockelachse gelagert.
Ein Spindelstock 5, der auf dem Tragarm 4 angebracht ist, weist eine Spindel 6, einen die
Kristallprobe aufnehmenden Teller 7, ein Schneckenrad 8, sowie eine den schnellen Antrieb der Spindel 6
bewirkende Riemenscheibe 12 auf. Die Befestigung des Kristalls auf dem Teller 7 kann mit Hilfe bekannter
Mittel erfolgen. Der Teller 7 kann mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten gedreht werden. Die langsame
Drehung wird über das Schneckenrad 8 und eine Schnecke 9 von einem Schrittschaltmotor 10 erzeugt.
Die schnelle Drehung wird nach Ausschaltung der Schnecke 9 durch einen Motor 13 hervorgerufen, der die
Spindel mittels der Riemenscheibe 12 antreibt. Eine Skalenscheibe 11 ist mit der Schnecke 9 verbunden, um
die Drehwinkel der Spindel 6 ablesen zu können.
Es sei bemerkt, daß der Spindelstock 5 mit den zugehörigen Teilen 6 bis 12 mit jedem beliebigen
Goniometer verbunden werden kann, das z. B. auskuppelbare Theta- und Doppelthetabewegungen ausführt.
Es genügt hierzu, den Spindelstock auf dem Probenträger oder einem gleichwertigen Teil des Goniometers zu
befestigen.
Zum Antrieb der Motoren der hier beschriebenen Vorrichtung dienen zwei unabhängige Stromquellen.
Der Motor 13 für die schnelle Drehung wird mit Gleichstrom gespeist, während der Schrittschaltmotor
10 für den Antrieb der Schnecke 9 und weitere Schrittschaltmotoren 15, welche die Arme 3 und 4
betätigen, von einem Impulsgenerator mit veränderlicher Frequenz gespeist werden. Die Antriebsvorrichtung
gestattet die gleichzeitige oder getrennte Inbetriebsetzung dieser Motoren in beiden Drehrichtungen.
Es ist auch möglich, die Motoren von den durch sie aneetriebenen Teilen zu trennen. Wenn der lösbare
Spindelstock S bis 13 mit einem anderen Goniometer verbunden wird, kann die hier beschriebene Antriebsvorrichtung
weiterhin benutzt werden; es genügt hierzu, die Steuerung für die Motoren 15 wegzulassen.
Eine nicht dargestellte Ablesevorrichtung für die elektronische Winkelanzeige kann mit irgendeinem Gerät verbunden werden, das zum Empfang und zur Verarbeitung dieser Informationen eingerichtet ist Es sind solche Winkelablesevorrichtungen für die Drehwinkel um die Achse des Sockels 1 für die Arme 3 und 4, sowie für die Drehbewegung des die Kristallprobe tragenden Tellers 7 um die Achse der Spindel 6 vorgesehen. Die Anzeige wird für beide mit Hilfe von elektromechanischen Wandlern gesteuert, welche einerseits mit der Skalenscheibe 11 für den Teller 7 und andererseits mit Stifttrommeln 17 zusammenwirken. Letztere sitzen auf den Antriebsschnecken 18 für die drehbaren Arme 3 und 4. Die Anzeige der Bruchteile eines Grades geschieht unmittelbar mittels der auf die
Eine nicht dargestellte Ablesevorrichtung für die elektronische Winkelanzeige kann mit irgendeinem Gerät verbunden werden, das zum Empfang und zur Verarbeitung dieser Informationen eingerichtet ist Es sind solche Winkelablesevorrichtungen für die Drehwinkel um die Achse des Sockels 1 für die Arme 3 und 4, sowie für die Drehbewegung des die Kristallprobe tragenden Tellers 7 um die Achse der Spindel 6 vorgesehen. Die Anzeige wird für beide mit Hilfe von elektromechanischen Wandlern gesteuert, welche einerseits mit der Skalenscheibe 11 für den Teller 7 und andererseits mit Stifttrommeln 17 zusammenwirken. Letztere sitzen auf den Antriebsschnecken 18 für die drehbaren Arme 3 und 4. Die Anzeige der Bruchteile eines Grades geschieht unmittelbar mittels der auf die
;o Schrittschaltmotoren gegebenen Impulse. Falls der
Spindelstock 5 bis 13 an einem anderen Goniometer angebracht ist, beschränkt sich die Anzeigevorrichtung
auf die Skalenscheibe 11 für den Drehwinkel des Tellers
7.
Für die drehbaren Teile, also für die Arme 3 und 4 und den Teller 7, sind die Nullage anzeigende Marken
vorgesehen.
Die Kristallprobe wird mit Hilfe bekannter Befestigungsmittel auf dem Teller festgehalten. Dieser ist
auswechselbar, d. h. daß für jede Befestigungsart der Probe ein besonderer Teller vorgesehen sein kann.
Der Teller 7 kann mit einem die Proben in der Telierebene verschiebbaren Schlitten versehen sein.
Diese Verschiebung kann in einer einzigen Richtung
vs erfolgen (x-Verschiebung) oder aber in zwei Richtungen,
die rechtwinklig aufeinanderstellen (x-y-Verschiebung).
Die Verschiebung kann entweder bei stillstehendem oder bei sich drehendem Teller bewirkt werden,
letzteres mit Hilfe einer Kupplungsvorrichtung.
Schließlich ist die Vorrichtung mit einer Röntgenstrahlquelle
16 versehen.
Vorgehen zur Bestimmung einer
Kristallorientierung
Kristallorientierung
Prinzip
Die Reflexionsgesetze der Röntgenstrahlen an den Kristallebenen zeigen, daß es nur sehr wenige für die
Reflexion günstige Einfallswinkel gibt und daß der
so Winkelbereich dieser Reflexionen sehr eng ist. Dank dieser Eigenschaften ermöglicht die Beobachtung der
Reflexionsebenen mit Hilfe geometrischer Überlegungen die Auffindung der Orientierung des Kristallgitters
in bezug auf die geometrische Form der Probe. Das Ziel
ss des durchzuführenden Vorganges besteht somit darin, die für diese Bestimmung erforderlichen Reflexionen
rasch ausfindig zu machen.
Nachdem ein gewisser Reflexionswinkel gewählt worden ist, versucht man, die Probe in die für diese
6< Beobachtung günstige Lage bzw. Lagen im Raum zu
bringen.
Die Vorderfläche der Probe wird mit Hilfe einer entsprechenden Verschiebung des gesamten Spindelstocks
5 in die Achse des Sockels 1 gebracht. Der Teller
(>.'» 7 wird auf schnelle Drehung eingestellt, und der
Probentragarm 4 überstreicht den gesamten freien Winkelbereich des Zahnkranzes 2.
Wenn die Reflexion beobachtbar ist, muß sie für eine
Wenn die Reflexion beobachtbar ist, muß sie für eine
bestimmte Lage des Probentragarmes 4 innerhalb des soeben beschriebenen Winkelbereiches sichtbar sein.
Die Reflexion ist hierbei an zwei verschiedenen Stellen beobachtbar. Die Winkeldifferenz, die den beiden
Beobachtungen entspricht, ist eine für die weiteren s Betrachtungen wertvolle Größe.
Bemerkung 1
Die aus diesen Messungen erhaltenen Auskünfte führen lediglich zur Kenntnis der Orientierung der i<
> Normale des Kristallplättchens bzw. der Tangentialebene des Plättchens an der Auftreffstelle der Röntgenstrahlen
in bezug auf eine Reflexionsebene.
Bemerkung II
Durch Ausnutzen der Redundanz der Informationen ist es möglich, unvollständige Messungen, d. h. diesem
Vorgehen nicht genau entsprechende Messungen zu verwenden. Es genügt dabei eine Anzahl Beobachtungen
vorzunehmen, welche größer als die theoretisch -ό
erforderliche Anzahl ist Die Verarbeitung der gesamten Angaben liefert die gewünschte Richtung.
Bemerkung IH
Wenn bei einem gegebenen Reflexionswinkel Cdrei ^s
Reflexionslagen beobachtet werden konnten, sind so viele neue Reflexionswinkel, wie erforderlich, zu
berücksichtigen.
Es bleibt die Bestimmung der Orientierung einer anderen der Probe zugeordneten Richtung. Hierzu wird v>
der Probentragarm 4 auf eine Reflexionslage eingestellt, die bei der raschen Drehung des Tellers 7 bestimmt
wurde. Anschließend wird die langsame Drehbewegung statt der raschen Drehbewegung eingeschaltet. Man
läßt den Teller sich so lange drehen, bis die Reflexion wieder auftritt. Diese Reflexionslage muß notwendig
gefunden werden. Nun wird die Stellung des Tellers 7 abgelesen. Der Nullpunkt dieser Drehwinkellage
entspricht derjenigen Lage, bei welcher die Seitenkante des Kristallplättchens (wenn man diese als Bezugsrich- -10
tung verwenden will) horizontal ist. Dieser Zahlenwert ist weiter verwendbar.
Bemerkung I
Es ist möglich, die Reihenfolge der durchgeführten Messungen zu ändern, insbesondere die Messungen zur
Bestimmung der Orientierung der Normale auf die Kristalloberfläche und diejenigen hinsichtlich einer
ausgezeichneten Richtung der Kristalloberfläche.
Bemerkung II
Es ist auch hier möglich, »unvollständige« Informationen
zu verwenden, unter der Voraussetzung, daß mehr Informationen als erforderlich berücksichtigt werden.
Mit den bekannten Vorrichtungen kann die Orientierung nur bis auf eine Umdrehung um eine dem Kristall
zugeordnete Richtung ermittelt werden. In der beschriebenen Vorrichtung wird dank der Kenntnis zweier
Richtungen die vollständige Orientierung der Probe im Raum ermittelt und zwar für einen losen oder fest
eingebauten KristalL
Der Obergang von der schnellen zur langsamen Drehgeschwindigkeit erlaubt einen Zeitgewinn bei den
Messungen und ermöglicht eine große Auswahl unter den mathematischen Lösungen, welche hernach für die ft5
Bestimmung der Orientierung verwertbar sind. Von dem Kristallsystem, dem der Probekristall angehört,
oder von der vorliegenden Orientierung her sind keinerlei Einschränkungen vorhanden.
Da die Probe eine beliebige geometrische Gestalt haben kann, besteht die Möglichkeit, auch die
Orientierung einer nicht ebenen, sondern zylindrischen Lamelle festzustellen; in diesem Falle kann die Richtung
der Mantellinien ermittelt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Orientierung mehrerer Richtungen
in der Ebene der Probe zu ermitteln, insbesondere wenn eine Probe mehrere Bezugsrichtungen aufweist.
Wie erwähnt sind folgende Meßwerte für die Weiterverarbeitung brauchbar:
Die der Winkeldifferenz für zwei zusammengehörige Reflexionslagen des Tragarmes 4 entsprechende Zahl,
wenn der Probenteller 7 auf die größere Drehzahl eingestellt ist und die der Winkellage des Tellers 7
entsprechende Zahl, wenn die Reflexion der Röntgenstrahlen bei der langsamen Drehung auftritt. Diese
Zahlen sind noch nicht unmittelbar verwendbar; sie müssen transformiert werden, damit die Orientierung
der Probe ermittelt werden kann. Diese Transformation kann auf graphischem Wege mittels eines Wulff-Netzes
oder auf numerischem Wege mittels eines Elektronenrechners vorgenommen werden.
Vorgehen zur Prüfung der Kristallqualität
Eine Probe kann einen Einkristall darstellen, aber trotzdem Fehler aufweisen. Eine Lokalisierung dieser
Fehler ist sehr wichtig. Der zu lokalisierende Fehlertyp ist derjenige, der durch unterschiedliche Einkristallzonen
gebildet wird. Die Ursache dieses Fehlers kann mit einer Zwillingskristallbildung zusammenhängen oder
auch nicht. Es ist alsdann möglich, die unterschiedliche Orientierung der verschiedenen Zonen und ihre Lage
hinsichtlich der Probenbegrenzung zu bestimmen.
J e nachdem, ob ein Teller Verwendung findet, bei dem
die Verschiebung der Probe in der Tellerebene mit der Tellerdrehung verknüpft ist oder unabhängig davon
stattfindet, ist das Vorgehen verschieden.
a) Vorgehen bei einem Teller, dessen
Verschiebung mit der Drehung verknüpft ist
Verschiebung mit der Drehung verknüpft ist
1. Der Teller wird auf rasche Drehung eingestellt, um
die Reflexion der Röntgenstrahlen durch die Kristallprobe aufzusuchen.
2. Die Verschiebung der Probe in der Tellerebene wird mit der Tellerdrehung gekuppelt. Unter dieser
Umständen verschiebt sich die Probe langsam ir ihrer bzw. der Tellerebene. Wenn der Kristall vor
guter Qualität ist bleibt die Reflexion erhalten Falls der Kristall jedoch eine falsch orientierte
Zone aufweist, verschwindet die Reflexion, sobalc diese Zone in den Mittelpunkt des sich drehender
Tellers gelangt
3. Die Verschiebung wird ausgekuppelt und dif Orientierung der neuen Zone in der beschriebener
Weise bei rascher Tellerdrehung ermittelt
4. Die Verschiebung wird wieder eingekuppelt dit
Probe verschiebt sich weiterhin und die Reflexior bleibt bestehen, solange man in dieser neuen Zon«
verbleibt Wenn die Reflexion von neuem ver schwindet, wird das beschriebene Vorgehen ir
Etappe 3 wieder aufgenommen.
Bemerkung
Es ist darauf zu achten, daß für jede Zone all« erforderlichen Werte erfaßt werden, um die vollständi
ge Orientierung dieser Zone zu ermitteln.
5710
b) Vorgehen bei einem Teller, dessen
Verschiebung nicht mit der Drehung gekuppelt ist
1. Die Reflexion wird zuerst bei rascher Drehung, dann bei langsamer Drehung des Tellers aufgesucht.
Wenn die Reflexion gefunden ist, wird die Drehbewegung stillgesetzt.
2. Die Probe wird in der Tellerebene verschoben. Wenn der Kristall von guter Qualtität ist, bleibt die
Reflexion erhalten. Wenn der Kristall eine fehlerorientierte Zone besitzt, verschwindet die Reflexion,
sobald diese Zone in der Mitte des Tellers anlangt.
3. Wenn die Reflexion verschwindet, wird die Verschiebungsbewegung unterbrochen und die
Orientierung der neuen Zone nach dem beschriebenen Verfahren bestimmt. Ist die Reflexion wiedergefunden,
so wird die Drehbewegung unterbrochen und die Verschiebung gemäß Etappe 2 wieder
aufgenommen.
Auch hier werden selbstverständlich für jede Zone alle zur Bestimmung der Orientierung notwendigen
Werte gemessen.
Vür beide Vorgänge a) und b) können eine oder zwei Verschiebungsbewegungen vorgesehen sein, d. h. der
Probenträger wird entweder nur in einer Richtung (x-Richtung) verschoben oder in zwei zueinander
senkrechten Richtungen (x- und y-Verschiebung). Im
letzteren Falle kann anstelle einer linearen Untersuchung eine Prüfung der ganzen Oberfläche der Probe
vorgenommen werden.
Nach dem beschriebenen Vorgehen kann die relative Orientierung der Zonen untereinander bestimmt werden,
ohne daß es notwendig ist, ihre Orientierung in bezug auf die geometrischen Umrisse der Probe zu
kennen. Es genügt, daß die Probe eine ebene Fläche aufweist und daß diese mit Hilfe einer mechanischen
Vorrichtung derart gehalten ist, daß die ebene Fläche parallel zu der Tellerebene liegt.
Das Verfahren zum Prüfen der Kristallorientierung
kann sowohl zur Prüfung eines Objektes, dessen Orientierung zu Beginn nicht bekannt ist, als auch zur
Prüfung eines Objektes, dessen mutmaßliche Orientie-
ίο rung bekannt ist, angewandt werden.
Im ersten Falle wird das oben erläuterte Verfahren zum Prüfen der Orientierung angewendet. Im zweiten
Falle beginnt man vorgängig mit der Bestimmung der Lagen, in denen eine Reflexion beobachtet werden soll
Die Abweichung zwischen den beobachteten und berechneten Konditionen führt zur Ermittlung der
wahren Orientierung.
Diese beiden Fälle können beispielsweise in Laboratorien
für Kristallographie, sowie bei der Lösung fabrikatorischer Probleme bezüglich der Kristalle
vorkommen, beispielsweise bei der Überwachung des Zerschneidens oder Sägens von Kristallen, sowie der
Steuerung dieses Vorganges. Als Anwendungsgebiete seien beispielsweise die Krislallsynthese, die Prüfung
von Resonatoren und elektronischen Bauteilen, die Zerschneidung von Einkristallen usw. genannt.
Die Prüfung der Kristallqualität findet ihre Anwendung in Laboratorien und Fabrikationsstätten für die
Herstellung synthetischer Einkristalle, beispielsweise
hydrothermische Synthesen, Oberflächenvergütung usw.
Das Verfahren kann zur Bestimmung der Qualität eines synthetischen Kristalls verwendet werden, bevor
dieser in Scheibchen oder Lamellen zerteilt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
709 521/36!
5710
Claims (7)
1. Verfahren zum Bestimmen der kristallographischen Orientierung eines Einkristalls beliebiger
geometrischer Gestalt mit einer ebenen Grundfläche, bei dem der Kristall, dessen Grundflächennormale
in horizontaler Richtung ausgerichtet ist, so um eine vertikale Achse gedreht wird, daß mindestens
ein Teil des Winkelbereichs der reflektierten ic Röntgenstrahlung überstrichen wird, um Reflexionen
zu erhalten, welche die Bestimmung der Orientierung einer kristallographischen Richtung
ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Kristall während der Drehung um die
vertikale Acbse mit so hoher Geschwindigkeit um eine horizontale Achse umlaufen läßt, daß die
Reflexionen einen über die Probe gemittelten Wert liefern, daß danach der Kristall wieder in die
Beobachtungslage einer der festgestellten Reflexionsrichtungen gebracht und nunmehr in dieser
Lage mit geringer Geschwindigkeit gedreht wird, bis die genannte Reflexion wiedergefunden ist, und daß
diese Drehwinkellage des Kristalls abgelesen wird, um die Orientierung einer weiteren kristallographisehen
Richtung zu bestimmen.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Kristall während oder nach dem
Aufsuchen der Reflexionsrichtungen einer Verschiebungsbewegung senkrecht zu der horizontalen
Umlaufachse unterworfen wird, um mit Hilfe des Reflexionsverlustes alle fehlorientierten Zonen des
Kristalls ausfindig zu machen.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der ein Drehteller mit
horizontaler Achse zur Aufnahme der Kristallproben um die vertikale Achse eines Goniometers
drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehteller (7) in einem lösbaren und versetzbaren
Spindelstock (5) gelagert und mit zwei wahlweise einschaltbaren Antriebsvorrichtungen (10, 13) für
zwei verschiedene Drehgeschwindigkeiten verbunden ist, sowie daß eine Skala (11) zur Feststellung der
Drehwinkellage des Drehtellers vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehspindel (6) einerseits mit einer
motorgetriebenen Treibscheibe (12) für die schnelle Drehung und andererseits mit einem Schrittschaltmotor
(10) für den langsamen Antrieb verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (13) für den schnellen
Antrieb mit Gleichstrom gespeist wird, daß der Schrittschaltmotor (10) von einem Impulsgenerator
mit veränderlicher Frequenz gespeist wird und daß beide Motoren umsteuerbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Goniometer einen
Sockel (1) mit einem festangeordneten Zahnkranz (2), einen drehbar auf diesem Sockel gelagerten
Tragarm (3) für einen Röntgenstrahldetektor (14), <<o
der mit einer Verzahnung versehen ist, die mit dem Zahnkranz (2) in Eingriff steht, und einen weiteren,
drehbar auf dem Sockel (1) angelenkten Tragarm (4), der den Spindelstock (5) aufnimmt, umfaßt, sowie
das die beiden Tragarme (3, 4) je durch einen ^ Schrittschaltmotor (15) unter Speisung durch einen
Impulsgenerator veränderlicher Frequenz in beiden Richtuneen antreibbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6:
dadurch gekennzeichnet, daß der Drehteller (7) eine Vorrichtung zum Verschieben des Kristalls in der
Tellerebene aufweist, die mit der Drehbewegung des Tellers gekuppelt sein kann.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1480972 | 1972-10-11 | ||
CH1480972A CH574107A5 (de) | 1972-10-11 | 1972-10-11 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2350516A1 DE2350516A1 (de) | 1974-05-02 |
DE2350516B2 true DE2350516B2 (de) | 1977-05-26 |
DE2350516C3 DE2350516C3 (de) | 1978-01-05 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3439471A1 (de) * | 1984-10-27 | 1986-04-30 | MTU Motoren- und Turbinen-Union München GmbH, 8000 München | Verfahren und vorrichtung zum pruefen einkristalliner gegenstaende |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3439471A1 (de) * | 1984-10-27 | 1986-04-30 | MTU Motoren- und Turbinen-Union München GmbH, 8000 München | Verfahren und vorrichtung zum pruefen einkristalliner gegenstaende |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2203515A5 (de) | 1974-05-10 |
US3870880A (en) | 1975-03-11 |
CH574107A5 (de) | 1976-03-31 |
DE2350516A1 (de) | 1974-05-02 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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