DE2348840A1 - Glasfaserverstaerkte thermoplastische formmassen mit verbesserter fliessfaehigkeit und zaehigkeit - Google Patents
Glasfaserverstaerkte thermoplastische formmassen mit verbesserter fliessfaehigkeit und zaehigkeitInfo
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Description
BASP Aktiengesellschaft
Unser Zeichen: O.Z. 30 113 Dd/UB
6700 Ludwigshafen, 27.9.1973
Glasfaserverstärkte thermoplastische Formmassen mit verbesserter Fließfähigkeit und Zähigkeit
Die Erfindung betrifft glasfaserverstärkte thermoplastische Formmassen, denen als Schmiermittel mit polaren Seitenketten
gepfropfte Polyolefin-Wachse zugesetzt werden.
Glasfaserverstärkte thermoplastische Kunststoffe zeichnen sich durch gute mechanische Eigenschaften und eine hohe Wärmeformbeständigkeit
aus. Bei der Verarbeitung nach dem Spritzgußverfahren müssen sie bei den notwendigen hohen Temperaturen
eine ausreichende Fließfähigkeit aufweisen. Man setzt ihnen daher üblicherweise Schmiermittel, beispielsweise Metallsalze
oder Ester von Fettsäuren zu. Diese verbessern zwar die Fließfähigkeit der Schmelze und in vielen Fällen auch die Oberfläche
der Formkörper, führen jedoch zu einer Beeinträchtigung der mechanischen Eigenschaften, wie Festigkeit und Zähigkeit und
verringern besonders bei Polyamiden oftmals den K-Wert.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Schmiermittel für glasfaserverstärkte Thermoplaste zu finden, die bei guter
Oberfläche der Formkörper keinen negativen Einfluß auf die mechanischen Eigenschaften und K-Wert haben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch den Zusatz von 0,1 bis 2 G-ew. $ eines niedermolekularen Polyolefin-Wachses,
auf welches 2 bis 50 G-ew. % polare Seitenketten aufgepfropft
sind.
Yon den thermoplastischen Kunststoffen, die mit Glasfasern verstärkt
werden'können, sind die Polyamide, insbesondere das PoIycaprolactam,
bevorzugt. Die Erfindung ist jedoch auch bei anderen glasfaserverstärkten Thermoplasten anwendbar, beispielsweise
bei Styrolpolymerisaten, vor allem bei Mischpolymerisaten aus Styrol und Acrylnitril, ferner bei Polyestern, wie PoIy-
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butylenterephthalat, Polyäthylenterephthalat und Polycarbonat,
sowie bei Polyoxymethylen.
Die Glasfasern sind im Thermoplasten wie üblich in Mengen von 10 bis 60 Gew. $>
enthalten. Sie können mit den bekannten Schlichten und Bindemitteln ausgerüstet sein.
Als Schmiermittel werden 0,1 bis 2, vorzugsweise 0,3 bis 1 Gew. $>
eines niedermolekularen Polyolefin-Wachses eingesetzt, auf welches 2 bis 50 Gew. $>
polarer Seitenketten aufgepfropft sind. Das Molekulargewicht der Polyolefin-Wachse liegt vorzugsweise
zwischen 1.000 und 20.000, insbesondere zwischen 2.000 und 10.000. Als besonders günstig haben sich. Polyäthylen-Wachse
erwiesen, man kann aber auch niedermolekulares Polypropylen verwenden.
Die Wachse enthalten 2 bis 50, vorzugsweise 5 bis 20 Gew. i»
polarer Seitenketten aufgepfropft. Als polare Seitenketten kommen vor allem Copolymerisate von Styrol und Maleinsäureanhydrid
in Präge. Die Herstellung dieser Pfropfpolymerisate kann durch Polymerisation von Styrol und Maleinsäureanhydrid im Molverhältnis
von etwa 1 : 1 in Gegenwart des Polyolefin-Wachses entweder in Substanz oder in Lösung, vorzugsweise bei erhöhter
Temperatur, erfolgen. Eine derartige Pfropfpolymerisation ist beispielsweise in der DT-OS 2 108 749 beschrieben. Über die
Struktur der Pfropfpolymerisate bestehen noch keine gesicherten Vorstellungen. Man nimmt an, daS es sich um relativ kurze Seitenketten
handelt, bei denen Styrol und Maleinsäureanhydrid abwechselnd eingebaut sind.
Durch den Zusatz der erfindungsgemäßen gepfropften Wachse als Schmiermittel wird nicht nur die Fließfähigkeit, sondern auch
die Oberfläche der glasfaserverstärkten Thermoplaste verbessert, ohne daß die mechanischen Eigenschaften leiden. Eine Veränderung
der mechanischen Eigenschaften kann an der Viskosität der Produkte festgestellt werden. Es hat sich gezeigt, daß die Abnahme
des K-Wertes bei Verwendung der erfindungsgemäßen Schmiermittel lange nicht so groß ist, wie bei Verwendung herkömmlicher
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Schmiermittel. Dies ist "besonders überraschend, da weder die
ungepfropften Wachse einerseits noch beispielsweise Copolymere
aus Styrol und Maleinsäureanhydrid oder Copolymere aus Äthylen und Acrylsäure andererseits diese Wirkung haben.
Die glasfaserverstärkten Formmassen können die üblichen Zusatzstoffe,
z.B. !Füllstoffe, wie Glaskugeln, Asbest, Quarzmehl, Yerarbeitungshilfsmittel, wie Talkum oder Calciumfluorid, ferner
Stabilisatoren, Pigmente und Farbstoffe enthalten.
Außer den erfindungsgemäßen Schmiermitteln können die glasfaserverstärkten
Thermoplaste zusätzlich noch herkömmliche Schmiermittel, wie z.B. Salze, Ester oder Amide höherer Fettsäuren in
Mengen von 0,05 bis 1,5 Gew. # enthalten. Dadurch wird die
Fließfähigkeit der Thermoplaste noch weiter gesteigert; die Verminderung der mechanischen Eigenschaften kann dann in diesem
Fall durch einen verstärkten Einsatz der gepfropften Wachse wieder ausgeglichen werden.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen sind die bei glasfaserverstärkten Thermoplasten üblichen Verfahren anwendbar.
Die Herstellung kann auf jeder geeigneten Knetvorrichtung erfolgen, wobei der thermoplastische Kunststoff aufgeschmolzen
und mit den Glasfasern, Füllstoffen, Schmiermitteln und anderen Zusätzen gemischt wird. Die Schmiermittel können
auch in Form eines Konzentrats mit dem Kunststoff eingesetzt werden. Sie können auf den Kunststoff vor der Herstellung der
Mischung aufgebracht werden oder erst später beim Spritzgießen zugegeben werden.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich
auf das Gewicht. Die K-Werte wurden jeweils nach DIN 53 726 in
einprozentiger Lösung in konzentrierter Schwefelsäure gemessen.
65 Teile Polycaprolactam mit einem K-Wert von 73 wurden mit wechselnden Mengen Schmiermittel in einem Schnell-Mischer gemischt
-und dann auf einem Extruder bei 260 bis 280 G aufgeschmol-
- 4 -B 0 9 8 1 7 / 1 1 U
- 4 - O.Z. 50
zen. Nach dem Aufschmelzen wurden durch die Entgasungsöffnung 35 Teile Glasfasern eingeführt, die mit einer Schlichte und
einem Aminopropylsilan als Haftvermittler ausgerüstet waren.
In Tabelle 1 sind die jeweils verwendeten Schmiermittel aufgeführt
.
Tabelle 1 | Schmiermittel |
Versuch | - |
a | Ca-Stearat |
b | PE-Wachs |
C | I! |
d | It |
e | ti |
f | Il |
g | Ga-Stearat -■■- |
h | + PE-Wachs |
N. Ή '-Di a tear ο- | |
i | |
Pfropfgrad Menge
+ PE-Wachs
- | 0,5 |
ungepfropft | 0,5 |
8 i> | 0,5 |
8 % | 1,0 |
22 i> | 0,5 |
45 & | 0,5 |
8 io | 0,5 1,0 |
8 io | 0,5 1,0 |
Das Polyäthylenwachs hatte jeweils ein Molekulargewicht von 6.500; die Pfropfung erfolgte mit einem Gemisch von Styrol und
Maleinsäureanhydrid bei 1650O.
Die extrudierten Stränge wurden abgekühlt und granuliert. Aus
den Granulaten wurden Prüfkörper bei Spritztemperaturen von 260 und 3000O gespritzt, an denen die in Tabelle 2 angegebenen
mechanischen Werte gemessen wurden. Die Spritzlinge wurden trocken im spritzfrischen Zustand geprüft. Die Schlagzähigkeit
in fern . kp cm" J wurde nach DIN 53 453 bestimmt. Die Fließfähigkeit
wurde indirekt bestimmt durch Messung des minimalen Spritzdrucks, der zum vollständigen Füllen einer Spritzgußform
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- 5 - O.Z. 30
bei einer Kunststofftemperatur von 3000O notwendig ist.
Tabelle 2 | Sohl |
Versuch. | 260° |
50,2 | |
a | 46,6 |
b | 47,8 |
C | 49,7 |
d | 50,8 |
e | 50,5 |
f | 49,7 |
g | 49,9 |
h | 50,2 |
i | |
300°
K-Wert | der Spritzlinge | Spntzdruck |
260° | 300° | CWcm2] |
71,8 | 70,3 | 550 |
68,6 | 64,0 | 380 |
69,9 | 67,3 | 390 |
73,7 | 74,2 | 430 |
74,9 | 74,2 | 440 |
74,2 | 73,9 | 460 |
75,3 | 74,6 | 470 |
72,3 | 72,3 | 390 |
73,1 | 72,4 | 380 |
52,3 49,2 50,0 53,7 53,4 54,7 54,8
52,7 53,0
Die Versuche d "bis i sind erfindungsgemäß. Das beim Versuch a
erhaltene Produkt hat eine sehr schlechte Oberfläche.
- 6 509817/1 1 1 A
Claims (6)
1. Glasfaserverstärkte thermoplastische Formmassen, enthaltend 0,1 bis 2 Gew. fo eines niedermolekularen Polyolefin-Wachses,
auf welches 2 Ms 50 Gew. $ polare Seitenketten aufgepfropft sind.
2. Glasfaserverstärkte thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyolefin-Wachs
ein Molekulargewicht zwischen 1.000 und 20.000 hat.
3. Glasfaserverstärkte thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyölefin-Wachs
niedermolekulares Polyäthylen ist.
4. Glasfaserverstärkte thermoplastische Formmassen, dadurch gekennzeichnet, daß die polaren Seitenketten aus einem Gopolymerisat
von Styrol und Maleinsäureanhydrid "bestehen.
5. Glasfaserverstärkte thermoplastische Formmassen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der thermoplastische Kunststoff Polyamid ist.
6. Glasfaserverstärkte thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich noch
0,05 "bis 1,5 Gew. fo herkömmlicher Schmiermittel enthalten.
BASF Aktiengesellschaft
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1974
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- 1974-09-28 JP JP49111021A patent/JPS5064368A/ja active Pending
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FR2245704A1 (de) | 1975-04-25 |
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GB1480115A (en) | 1977-07-20 |
JPS5064368A (de) | 1975-05-31 |
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