DE2346093A1 - Verfahren und vorrichtung zur direktextraktion hochoelhaltiger saaten - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur direktextraktion hochoelhaltiger saaten

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DE2346093A1 DE19732346093 DE2346093A DE2346093A1 DE 2346093 A1 DE2346093 A1 DE 2346093A1 DE 19732346093 DE19732346093 DE 19732346093 DE 2346093 A DE2346093 A DE 2346093A DE 2346093 A1 DE2346093 A1 DE 2346093A1
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Description

DR. WALTER NlELSCH
Patentanwalt S Hambi.f-j 70 · Pc-tach 10914
Fernruf: CC23707
Verfahren und Vorrichtung zur Direktextraktion hochölhaltiger Saaten.
Dr. Ing. Wolfgang Kehse
2070 Ahrensburg, Hinterm Vogelherd 4l
Nach dem heutigen Stand der Technik (vergl. "Neuzeitliche Technologie der Fette und Fettprodukte" KAUFMANN, Aschendorf fsehe Verlagsbuchhandlung 1965, Münster, Seite 573) werden Saaten mit hohem ölgehalt in der Weise verarbeitet, daß zunächst durch eine mechanische Vorpressung, vorwiegend in kontinuierlichen Schneckenpressen, nach einer Vorzerkleinerung durch einen Walzvorgang, der größte Teil des in der Saat enthaltenen Öles abgepreßt wird. Der nach der Vorpressung erhaltene Ölkuchen, der noch 10 bis 205? öl enthält, wird sodann einer Extraktion mit Lösungsmitteln unterworfen, um auf den handelsüblichen Restölgehalt von ca. IJS zu kommen.
Je nach der Art der verarbeiteten Saat muß der Preßkuchen vor der Extraktion nochmals mechanisch bearbeitet werden mit dem Ziel, ein Feststoffbett in dem Fest-Flüssig-Extrakteur zu schaffen, das einerseits die Perkolation des Lösungsmittels auch durch größere Schütthöhen noch erlaubt, andererseits muß aber der mechanische Aufschluß so weit getrieben werden, daß die Wände der ölhaltigen Zellen zerstört werden. Es
ist nur dann möglich, mit wirtschaftlich vertretbaren Extraktionszeiten auf den oben angeführten Restölgehalt zu kommen, wenn öl und Lösungsmittel nicht gezwungen- sind, durch intakte Zellwände zu diffundieren..
Der Grund für diese aufwendige zweistufige Verarbeitung liegt darin, daß es, im Gegensatz beispielsweise zu Sojabohnen mit einem "Ölgehalt unter 20%, bei hochSlhaltigen Saaten nicht
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möglich ist, durch eine mechanische Vorbereitung der Saat eine Struktur zu erhalten, die den beiden Bedingungen, nämlich Perkolationsfähigkeit und Zellaufschluß, gleichzeitig gerecht wird.
Bei zu feiner Aufbereitung der Saat kann das Lösungsmittel· nicht mehr perkolieren, während andererseits eine Aufbereitung in Flocken von solcher Stärke, die eine Perkolation noch zuläßt, die Zellwände nicht hinreichend zerstört. Um die kostspielige mechanische Vorpressung zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden (vergl. "Rivista italiana delle sostanze grasse" Seite 272, Vol. XVII, Juni 1965, M. BERNARDINI), die Saat nach grober Vorzerkleinerung zunächst in einem üblichen Fest-Flüssig-Perkolations-Extrakteur bis auf einen Restölgehalt von 10 bis 20 Gewichtsprozent zu extrahieren und das Schrot anschließend in einem Immersionsextrakteur, in dem es in einem Überschuß von Lösungsmittel verteilt ist, während einer längeren Zeit auf den gewünschten Restölgehalt zu bringen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß wegen der groben Körnung der vorextrahierten Saat für die zweite Extraktion unwirtschaftlich lange Zeiten erforderlich werden. Deshalb mußte zwischen Vor- und Nachextraktion noch eine zweite mechanische Bearbeitung eingeschaltet werden. Dies setzt jedoch voraus, daß vorher das Lösungsmittel so vollständig aus dem vorextrahierten Schrot entfernt wird, daß eine Bearbeitung in einem Glattwalzenstuhl ohne Explosionsgefahr vorgenommen werden kann. Es war bisher keine Möglichkeit bekannt, einen vollständigen Zellaufschluß durch einen Mahlvorgang in Gegenwart von Lösungsmittel gefahrlos zu erreichen.
Bei zweistufiger Extraktion muß als erste Stufe stets ein Perkolatxonsextrakteur verwendet werden, da nur ein solcher wegen der Filterung der Miscella im Saatbett eine trubfreie Miscella liefert.
Es sind auch Verfahren vorgeschlagen worden (vergl. die deutsche Patentanmeldung P 21 26 904.5-43 vom 29. Mai 1971,
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DOS 2 126 9O4), bei denen vor der Extraktion der mechanische Aufschluß der Saat soweit erfolgt, daß die Zellwände zerstört werden, wobei in Kauf genommen wird, daß unter normalen Bedingungen unter dem Einfluß des Eigengewichtes des Lösungsmittels keine ausreichende Perkolation mehr erzielt wird. Um trotzdem eine Perkolation zu erzwingen, wurde vorgeschlagen, durch eine Druckdifferenz zwischen Ober- und Unterseite der Peststoffschicht im Extrakteur den Durchtritt der Flüssigkeit zu ermöglichen.
Hierbei wurden gewisse Erfolge erzielt, jedoch ist der mechanische Aufwand, der in einem kontinuierlichen Fest-Flüssig-Extrakteur notwendig ist, um eine Druckdifferenz, meist als Unterdruck unterhalb der Feststoffschicht, zu erzielen und ständig aufrechtzuerhalten so hoch, daß für größere Anlagen keine Wirtschaftlichkeit des Verfahrens zu erzielen ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Verfahren zur Direktextraktion hochölhaltiger Saaten erheblich zu verbessern. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Naßvermahlung von hochölhaltigen Saaten in Gegenwart organischer Lösungsmittel zwecks Aufschluß der Zellwände zur Verfügung zu stellen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Direktextraktion hochölhaltiger Saaten in zwei aufeinander folgenden Fest-Flüssig-Extraktionsstufen, dadurch gekennzeichnet, daß das den Vorextrakteur verlassende, lösungsmittelfeuchte, noch einen Restölgehalt von 8 bis 20 Gewichtsprozent aufweisende Schrot ohne Abtrennung des Lösungsmittels oder in einer Aufschwemmung in Halbmiscella durch eine Naßvermahlung kontinuierlich soweit aufbereitet wird, bis die Zellwände der Saat weitestgehend zerstört sind.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung von durch Unwucht angetriebene Rohrschwingmühlen zur Naßvermahluug vcn
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hochölhaltigen Saaten in Gegenwart organischer Lösungsmittel zwecks Aufschluß der Zellwände.
Weitere Gegenstände der Erfindung betreffen Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens dieser Erfindung gemäß den' Kennzeichen der Patentansprüche 10 bis 13.
Zunächst sei an Hand von Abb. 1 der Verfahrensablauf der Erfindung beschrieben.
Es bedeutet in Abb. 1, Ziffer 1, einen Gegenstrom-Fest-Flüssig-Extrakteur bekannter Bauart, dem bei 4 das grob vorzerkleinerte, zu extrahierende hochölhaltige Saatgut zugeführt wird, während, bei 5 das vorextrahierte Schrot den Extrakteur verläßt. Die Vollmiscella verläßt bei 14 den Extrakteur und gelangt von dort in die (nicht dargestellte) Eindampfanlage. Bei 13 wird dem Vorextrakteur eine Halbmiscella, aus dem Immersions-Fest-Flüssig-Extrakteur 3 zugeführt .
Die vorextrahierte Saat aus 5 wird, gegebenenfalls bei 12 mit weiteren Mengen Halbmiscella verdünnt, bei 6 einer Naßzerkleinerungseinrichtung 2 zugeführt, die sie - nach vollständigem mechanischen Aufschluß der Zellen - bei 7 verläßt, um in den Nachextrakteur 3 einzutreten. Die vollständig extrahierte Saat verläßt den Nachextrakteur bei 9. Das ölfreie Frischlösungsmittel tritt bei 10 in den Nachextrakteur ein und verläßt diesen schwach mit öl angereichert als Halbmiscella bei 11.
Von der Halbmiscella wird nach Bedarf ein Teilstrom bei 12 abgezweigt und durch die Naßzerkleinerungseinrichtung 2 in rezirkuliert, während der Hauptteil der Halbmiscella dem Vorextrakteur bei 13 zugeführt wird.
Als Vorextrakteur 1 kann jeder bekannte kontinuierliche Gegenstrom-Fest-Flüssig-Extrakteur verwendet werden (vergl. Ulimanns Encyklopädie der technischen Chemie, dritte Auflage, 7. Band, 1956, Seiten 489 bis 498). Da die Vorextraktion nur bis zu einem Restölgehalt von 8 bis 10? führen soll,
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genügen relativ wenige Extraktionsstufen. Die Verweilzeit in diesem Extrakteur liegt wesentlich niedriger als die Verweilzeit, die zur vollständigen Extraktion z.B. von Sojabohnenflocken erforderlich ist.
Die Naß-Aufbereitungseinrichtung 2 muß folgende Bedingungen erfüllen:
1) Sie darf, selbst wenn in dem Mahlgut metallische oder mineralische Fremdkörper enthalten sind, keinen Anlaß zu einer Funkenbildung geben.
2) Sie sollte möglichst keine Dichtungen mechanisch bewegter Teile enthalten.
3) Sie muß ein Mahlgut mit möglichst engem Korngrößenspektrum liefern, damit bei möglichst vollständigem Aufschluß der Zellwände nur wenig Feinanteil anfällt.
Keine der nach dem Stande der Technik in der Ölmühlen-Industrie verwandten Aufbereitungseinrichtungen ist in der Lage, den drei oben angeführten Bedingungen zu entsprechen. Die üblichen Walzenstühle kommen wegen der Schwierigkeit einer Abdichtung nicht in Frage. Hammermühlen sind nicht funkenfrei,und Schneidmühlen sind zum Zellaufschluß nicht geeignet, weil bei ihnen die Mahlfeinheit zu weit getrieben werden muß, wenn alle Zellwände zerstört sein sollen.
Erfindungsgemäß wird als Naßaufbereitungseinrichtung vorzugsweise eine Rohr-Schwingmühle mit Unwuchtantrieb verwendet, die allein in der Lage ist, den oben gestellten drei Bedingungen zu entsprechen (vergl. S. KIESSKALT "Zur Verfahrenstechnik der Schwingmahlung", Zeitschrift VDI 91, 313/15, Jahrgang 19^9).
Ein besonderer Vorteil der Rohrschwingmühle bei der Naßaufbereitung liegt einerseits darin, daß bei ihr keinerlei gleitende Teile abzudichten sind und daß bei ihr die Aufbereitung in mehreren Stufen erfolgen kann, die durch einen gemeinsamen Unwuchtantrieb bewegt werden. Eine besonders günstige Kornverteilung wird dadurch erzielt, daß nach jeder
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Stufe durch einen Hydrozyklon der bereits genügend fein aufbereitete Teil abgeschieden wird und nur das noch nicht aufgeschlossene Grobkorn der nachfolgenden Stufe zugeführt wird.
Gegebenenfalls kommen auch Pumpenmühlen mit Zahnscheiben aus funkenfreien Sondermaterialien in Frage. Bei diesen ist jedoch der Wellenabdichtung besondere Aufmerksamkeit zu geben (vergl. Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, dritte Auflage, Band 1, Seite 635 (195D Verlag Urban & Schwarzenberg, München, Berlin).
Dem für die zweite Extraktion vorgesehenen Nachextrakteur läuft das Extraktionsgut in Form einer Aufschwemmung fein vermahlenen Feststoffes in Lösungsmittel zu. Wegen mangelnder Perkolationsfähigkeit kommt an dieser Stelle ein Perkolationsextrakteur nicht in Frage, sondern es muß ein Gegenstrom- Immersions-Extrakteur eingesetzt werden. Allen Immersionsextrakteuren haftet der gemeinsame Mangel an, daß die den Extrakteur verlassende Miscella relativ viel Trübstoff mit sich führt im Gegensatz zum Perkolationsextrakteur, der eine blanke Miscella liefert. Im Falle des Verfahrens nach der Erfindung spielt dieser Mangel jedoch keine Rolle, da der Nachextrakteur nur Halbmiscella liefert, die im Vorextrakteur noch durch die Perkolation des Saatbettes gefiltert wird.
Vorzugsweise wird nach der Erfindung als Nachextrakteur eine mehrstufige, im Gegenstrom geschaltete Anordnung von Hydrozyklonen, Mischern und Pumpen eingesetzt. Dem Mischer der ersten Stufe wird das Extraktionsgut als Aufschwemmung zugeführt. Die Halbmiscella tritt als Oberlauf aus dem ersten Hydrozyklon aus. Das Frischlösungsmittel tritt in den Mischer der letzten Stufe ein, und der Unterlauf des letzten Zyklons enthält neben wenig Lösungsmittel das fertig extrahierte Schrot.
Die Erfindung ist aber nicht auf die Verwendung von Hydrozyklonen als Nachextrakteur beschränkt; es können hierfür
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alle Immersionsextrakteure bekannter Bauart Anwendung finden. Weiter unten wird in Abb. 3 eine Ausführung mit einem Schneckenextrakteur beschrieben.
Nachstehend sei an Hand von Abb. 2 ein Ausführungsbeispiel mit einer Hydrozyklongruppe beschrieben. Bei 15 tritt das zu extrahierende Saatgut in die Anlage ein und passiert bei 16 eine geeignete Vorzerkleinerung, die je nach der Art der Saat als Riffel- oder Glattwalzenstuhl ausgeführt ist. Die voizerkleinerte Saat tritt über eine Fördereinrichtung 17, die gleichzeitig als Gasabschluß dient, bei 4 in den Vorextrakteur ein, der schematisch als Perkolations-Extrakteur dargestellt ist. Die mit dem Saatgut gefüllte Zellenreihe 18 bewegt sich von links nach rechts, während sie durch Flüssigkeit sbrausen 19 mit Miscella berieselt wird. Die Miscella perkoliert durch das Saatbett ;L8 und den Siebboden 20 und wird in Miscellakammern 21, die von einander durch Zwischenwände 22 mit Durchtrittsöffnungen 23 getrennt sind, aufgefangen. Aus den Miscellakammern 21 wird die Miseella durch Pumpen 24 abgesaugt und über die Brausen 19 wieder auf das Saatbett aufgegeben. Bei 13 wird die Halbmiscella aus dem Vorextrakteur 3 zugeführt und bei 14 verläßt die Vollmiscella, die sich durch die Durchlässe 23 der Trennwände 22 von rechts nach links bewegt, die Anlage und wird von dort der Eindampfung zugeführt.
Die vorextrahierte Saat verläßt bei 5 den Extrakteur 1 und wird, nach Vermischung mit Halbmiscella bei 12 mittels einer Förderschnecke 25 der Naßvermahlung 2 bei 6 zugeführt. Die Rohr-Schwingmühle 2 ist mit 2 Mahlzylindern dargestellt, die die Bezeichnung 27 und 28 tragen. Die Mahlzylinder werden durch den gemeinsamen Unwuchtantrieb 26 bewegt. Die Mahlzylinder sind zum Teil mit geeigneten Mahlkörpern, Culpebs, Kugeln oder-Stangen gefüllt. Aus dem oberen Mahlzylinder kann, wie gestrichelt dargestellt, das Mahlgut direkt in den unteren Zylinder übertreten; es kann aber auch, um den Feinanteil zu verringern, das Mahlgut aus dem Zylinder 27 von einer Pumpe in einen Hydrozyklon 30 eingespeist werden, der im Oberlauf
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den bereits genügend aufbereiteten Teil des Mahlgutes abscheidet und mit dem Unterlauf nur den Grobanteil, der noch nicht genügend vermählen ist, dem Mahlzylinder 28 zuführt. Bei 7 verläßt das Mahlgut, gegebenenfalls mit dem Oberlauf des Hydrozyklons 30 vereinigt, die Naßvermah-' lung.
Die Nachextraktion ist in Abb. 2 als dreistufige Gegenstromschaltung von Hydrozyklonen 31 bis 33 mit Pumpen 34 bis 36 und den dazugehörigen Mischgefäßen 37 bis 39 dargestellt. In das Mischgefäß 37 tritt das Mahlgut bei 8 ein, vermischt mit einem rezirkulierten Teil des Oberlaufes des Hydrozyklons 32. Die Pumpe ~5k zieht die Mischung aus 37 ab und führt sie dem Hydrozyklon 31 zu. Dessen Oberlauf ist die Halbmiscella 12 - 13, die der Vorextraktion zugeführt wird. Der Unterlauf von 31 wird dem Mischer 38 zugeführt, dort mit dem rezirkulierten Teil des Oberlaufes von 32 und mit dem Oberlauf von Zyklon 33 vermischt und mittels der Pumpe 35 dem Zyklon 32 zugeführt.
Der Unterlauf von 32 geht in den Mischer 39, in dem er außer dem rezirkulierten Teil des Oberlaufes von Zyklon 33 mit dem in die Anlage eintretenden Frischlösungsmittel 10 vermischt wird. Aus 39 führt die Pumpe 36 die Mischung dem Hydrozyklon 33 zu. Dessen Unterlauf enthält den gesamten, jetzt voll extrahierten Peststoffanteil, der von hier der Abtrennungseinrichtung für das begleitende Lösungsmittel zugeführt wird.
Hydrozyklone haben die Eigenschaft, wie alle Immersions-Fest-Plüssig-Extrakteure, den Feinanteil des Feststoffes nicht völlig abzuscheiden. Ein Teil verbleibt immer in dem abgetrennten Flüssigkeitsstrom. Es besteht daher die Gefahr, daß sich durch ständige Rezirkulation der Feinanteil im Machextrakteur anreichert, insbesondere wenn das aus der Naßvermahlung kommende Gut bereits einen hohen Feinanteil hat. Es ist daher erfindungsgemäß eine Einrichtung vorgesehen,
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um mitgeführte Peinanteile ganz oder zum Teil aus der HaIbmiscella auszufiltern.
Hierzu dient das Filter 4l beliebiger Bauart, dem die HaIbmiscella ganz oder zum Teil mittels der Pumpe 40 zugeführt wird, gegebenenfalls mit dem nicht filtrierten Anteil wieder vereinigt, während die abgefilterten Feststoffanteile 42 mit dem extrahierten Feststoff bei 9 vereinigt werden.
In Abb. 3 ist ein anderes Beispiel des Verfahrens nach der Erfindung in Verbindung mit einem Schnecken-Extrakteur 44 dargestellt, der an die Stelle der Hydrozyklon-Anordnung 3 tritt. Die nicht gezeichnete Vorextraktion ist die gleiche wie in Abb. 2, ebenso ist die Naßvermahlung wie in Abb. 2 ausgeführt. Das Mahlgut tritt in Form einer Aufschwemmung bei 45 in den Einfallschacht des Sehneckenextrakteurs 44 ein. Am Grunde des Schachtes werden die Feststoffe von der oder mehreren langsam laufenden Schnecken ^erfaßt und im Schneckenrohr 47 langsam nach oben gefördert. Kurz vor dem Ende der Schnecke wird das Frischlösungsmittel 10 in das Schneckenrohr eingespeist. Das Lösungsmittel läuft in dem Rohr dem Feststoffstrom entgegen nach unten und sammelt sich, mit öl angereichert, im Miscellaschacht 48, der auf den Schneckenkörper 47 neben dem Einfallschacht aufgesetzt ist. Aus 48 wird es als Halbmiscella von der Pumpe 49 abgesaugt und, wie in Abb. 2, bei 12 bzw. 13 in den Vorextrakteur eingespeist.
Oberhalb der Frischlösungsmittelzuführung ist das Schneckenrohr auf eine gewisse Länge als Sieb ausgeführt. Dazu sind am unteren halben Umfang trapezförmige Stäbe 50 in axialer Richtung angeordnet, durch deren enge Zwischenräume die mit dem Feststoff mitgeführten Flüssigkeitsanteile in eine unterhalb angeordnete Kammer 51 abtropfen können. Die angesammelte Flüssigkeit wird mit einer Pumpe 52 in das Schneckenrohr zurückgeführt.
Für größere Leistungen kann der Schneckenextrakteur mit mehreren parallelen Rohren ausgeführt werden.
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Auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 kann es zweckmäßig sein, einen Teil -des Trübes aus der Halbmiscella mittels des Filters 41 abzutrennen. Brauchbare Extraktionsmittel bzw. organische Lösungsmittel sind im Abschnitt "Extraktionsmittel" im schon genannten Buch Ulimanns Encyklopädie der technischen Chemie 1956, 7. Band, Seite 489, genannt.
Bevorzugt werden Benzine vom Hexantyp (64 bis 700C). Es können auch solche vom Heptantyp (84 - 980C) Verwendung finden.
Die Verwendung durch Unwucht angetriebener Rohrschwingmühlen zur Naßvermahlung von hochölhaltigen. Saaten in Gegenwart organischer Lösungsmittel zwecks Aufschluß der Zellwände kann in folgender Art und Weise durchgeführt werden: Es hat sich herausgestellt, daß Aufbrechen des Zellverbandes durch eine Naßvermahlung wesentlich wirkungsvoller ist als der bisher übliche Aufschluß durch Vorbrechen und Walzen. Deshalb kann auch zum Aufschließen des Saatgutes vor der Extraktion bereits eine Naßvermahlung angewendet werden, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen Saatgut und Lösungsmittel etwa 1 : 0,5 bis 1 : 3 betragen kann. Für die Naßvermahlung isf das gewählte Lösungsmittel identisch mit dem für die spätere Extraktion verwendeten.
Ein zweites Anwendungsgebiet ist in den bereits beschriebenen Beispielen zur zweistufigen Extraktion hochölhaltiger Saaten angegeben worden.
Es kann aber auch die Naßvermahlung mit besonderem Erfolg zwischen Extraktion und Desolventizer bei einer normalen einstufigen Extraktion angewendet werden. Im letzteren Falle ist das Gewichtsverhältnis zwischen extrahiertem Schrot und Lösungsmittel geringer; es wird in den, Grenzen 1 : 0,3 bis 1 : 1 liegen.
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Claims (13)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Direktextraktion hochölhaltiger Saaten in zwei aufeinander folgenden Fest-Flüssig-Extraktionsstufen, dadurch gekennzeichnet, daß das den Vorextrakteur verlassende, lösungsmittelfeuchte, noch einen Restölgehalt von 8 bis 20 Gewichtsprozent aufweisende Schrot ohne Abtrennung des Lösungsmittels oder in einer Aufschwemmung in Halbmiscella durch eine Naßvermahlung kontinuierlich so weit aufbereitet wird, bis die Zellwände der Saat weitestgehend zerstört sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Naßvermahlung bevorzugt durch Unwucht angetriebene Rohrschwingmühlen verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Naßvermahlung Zahnscheiben-Mühlenpumpen verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Naßvermahlung in mehreren Stufen erfolgt, zwischen denen aus der Mahlgut-Aufschwemmung der bereits genügend aufgeschlossene Teil des Mahlgutes abgetrennt und nur das Grobkorn der nächsten Stufe zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abtrennung des bereits genügend aufgeschlossenen Teils des Mahlgutes ein Hydrozyklon eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als zweite Extraktionsstufe eine Anordnung mehrerer Hydrozyklone verwendet wird, die als Gegenstrom- Fest-Flüssig-Extrakteur geschaltet sind.
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7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als zweite Extraktionsstufe ein Schnecken-Immersions-Extrakteur verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Halbmiscella ein Teil der von ihr mitgeführten Schwebstoffe durch einen Filtervorgang entzogen werden.
9. Verwendung von durch Unwucht angetriebenen Rohrschwingmühlen zur Naßvermahlung von hochölhaltigen Saaten in Gegenwart organischer Lösungsmittel zwecks Aufschluß der Zellwände.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Anlage zur Vorzerkleinerung der hochölhaltigen Saaten, einen Perkulationsextrakteur, eine Naßvermahlungsanlage und einen Immersionsnachextrakteur enthält.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Anlage zur Vorzerkleinerung der hochölhaltigen Saaten, einen Perkulationsextrakteur, ein zur Naßvermahlung durch Unwucht angetriebenes Rohrschwingmühlenaggregat und einen Immersionsnachextrakteur enthält.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein mehrstufiges Rohrschwingmühlenaggregat angeordnet ist, wobei zwischen jeder Stufe der Rohrschwingmühle ein Hydrozyklon zur Abtrennung der Feinanteile angeordnet ist.
13. Vorrichtung zur Durchführung de.". Verfahrens nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Immersionsnachextrakteur eine mehrstufige Anordnung von Hydrozyklonen angeordnet ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0120985A1 (de) * 1983-03-31 1984-10-10 Heinz Schumacher Verfahren und Vorrichtung zur Extraktion von ölen und Fetten aus Ölfrüchten und Ölsaaten

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EP0120985A1 (de) * 1983-03-31 1984-10-10 Heinz Schumacher Verfahren und Vorrichtung zur Extraktion von ölen und Fetten aus Ölfrüchten und Ölsaaten

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