DE2345353A1 - Verfahren zum abtrennen von oel aus oelhaltigen abwaessern - Google Patents
Verfahren zum abtrennen von oel aus oelhaltigen abwaessernInfo
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- C02F1/46—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods
- C02F1/461—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods by electrolysis
- C02F1/465—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods by electrolysis by electroflotation
Description
Dipl. Ing. F. Weickmann, EMpI. Ing. H. Weickmann, Dipl. Phys. Dr. K. Flnckl
DIpI. Ing. F. A. Weickmann.Dipl. Chem. B.Hubir
8 Hunch« 27, Möhlstr. 22
Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke - Alpine Montan Aktiengesellschaft
in Wien / Österreich
Verfahren zum Abtrennen von Öl
aus ölhaltigen Abwässern
Emulsionen von Öl in Wasser werden in der
metallverarbeitenden Industrie im ausgedehnten Maße als Kühl- bzw* Schmiermittel beim Bohren und Schleifen verwendet.
Solche Emulsionen von Öl in Wasser enthalten das Öl über lange Zeiträume in disperser Phase, haltende Emulgatoren,
die noch dann, wenn diese Emulsionen für ihren eigentlichen Anwendungszweck durch oxydativen Abbau und
Anreichern mit Metallstaub oder Schleifmittelstaub unbrauchbar geworden sind, das Abtrennen des Öls von der
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wässerigen Phase erschweren. Da verbrauchte wässerige Öleiaulsionen nicht ohne weiteres in Vorfluter geleitet
werden können, muß aus solchen verbrauchten Öl—Emulsionen das Öl abgeschieden werden, bevor das Wasser in den Vorfluter
geleitet werden kann. Das Abtrennen des Öls aus solchen verbrauchten wässerigen Ölemulsionen kann nun
auf physikalischem Wege und/oder chemischem Wege vorgenommen werden. Zu diesem Zwecke wurde- beispielsweise
entsprechend der französischen Patentschrift Nr. 1 587
das Öl an Elektroden abgeschieden und das von den Elektroden in Form von Tropen hochsteigende Öl gesammelt. Weiters
wurden zu diesem Zwecke die aufzuarbeitenden Emulsionen durch Temperaturveränderung gespalten, wobei
die Ölemulsion entweder durch Kochen oder durch Ausfrieren gebrochen wurde. Es wurde auch schon vorgeschlagen, solche Emulsionen durch Zentrifugieren, ähnliche
wie beim Entrahmen von Milch, vom Öl zu befreien. Auch; durch Behandeln solcher Ölemulsionen mit Ultraschall
wurde aus solchen Emulsionen das Öl abgeschieden. Bei den zum Spalten von wässerigen Ölemulsionen hauptsächlich
angewendeten chemischen Verfahren wird die Emulsion durch Zugabe anorganischer Salze und durch Erzeugung
von Fällungen mittels Kalkmilch gebrochen.
Die genannten bekannten Verfahren erfordern aufwendige
Anlagen und gestattendes zum Teil nicht, den Ölgehalt
des gereinigten Abwassers auf einen den behördlichen Bestimmungen entsprechenden Wert zu bringen. Hinzu
kommt noch, daß die Bemühungen dahin gehen, immer stabilere Emulsionen von Öl in Wasser zu Kühl- und
Schmierzwecken herzustellen und damit in Zukunft der Chemikalienverbrauch für das Spalten von wässerigen Öl-Emulsionen
nach dem herkömmlichen Verfahren zunehmen und
damit das Reinigen durch chemisches Ausflocken noch teurer als bisher werden wird.
Es ist nun Ziel der vorliegenden Erfindung,
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ölhaltige Abwässer, insbesondere Emulsionen von Öl
in Wasser, auf wirtschaftlichere Weise als.bisher zu
reinigen.
Dies gelingt bei einem Verfahren zum Abtrennen
von öl aus Ölhaltigen Abwässern, insbesondere aus Emulsionen von Öl in Vasser, wenn gemäß der Erfindung das ölhaltig· Abwasser in einer ersten Stufe einer Elektrolyse, vorzugsweise mit Stromdichten von 0,5 bis einige
A/dm , unterworfen, das abgeschiedene Öl von der wässerigen Phase getrennt und letztere in einer zweiten Stufe
einer weiteren ElektrolyBebehandlung bei niedrigerer
Stromdichte, vorzugsweise im Bereich bis etwa 1 A/dm ,
unterwerfen wird und das hiebei abgeschiedene Öl von der wässerigen Phase abgetrennt wird, wobei das Abwasser in jeder Elektrolysestufe zwischen annähernd vertikal angeordneten Elektroden hindurchgeführt wird. Hiebei wird in der ersten Stufe der größte Teil der mit dem
hydrophoben Molekülteil in den öltröpfchen "gelösten"
anionenaktiven bzw. kationenaktiven Emulgatoren an der Anode bzw· an der Kathode entladen, so daß die abstoßenden Kräfte zwischen den öltröpfchen verschwinden
und die Öltröpfchen zu größeren und damit in der
wässerigen Phase rascher hochsteigenden Öltropen zusammentreten können, während bei der anschließenden
Elektrolyse der aus der ersten Stufe abgezogenen
wässerigen Phase auch bei der in dieser Stufe eingehaltenen niedrigeren Stromdichte der noch vorhandene Rest ah
Emulgatoren praktisch restlos entladen werden kann und bei der nunmehr geringeren Durchmischung der zu reinigenden Väss er igen Phase durch die bei der Elektrolyse
entstehenden Gase der Rest des noch vorhandenen Öls ohne Schwierigkeit zu sich rasch von der wässerigen Phase
trennenden größeren Öltropfen zusammentreten kann. Im Endeffekt kann hiebei das ölhaltige Abwasser so weit
vom öl befreit werden, daß es beträchtlich weniger als
die behördlich zugelassenen Restölgehalte enthält. Da
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weiters das zu reinigende ölhaltige Abwasser in jeder Elektrolysestufe zwischen annähernd vertikal angeordneten
Elektroden hindurchgeführt wird, kann das abgeschiedene Öl dem natürlichen Auftrieb folgend direkt
hochsteigen, womit besonders günstige Voraussetzungen dafür gegeben sind, daß die abgeschiedenen Öltröpfchen
sich zu größeren und rascher an die Oberfläche des in den Elektrolysezellen befindlichen Abwassers steigenden
Tropfen vereinigen können. Es ist hiebei von Vorteil insbesondere in der ersten Stufe des erfindungsgemäßen
Verfahren, das zu reinjfepnde Abwasser im --Gleichstrom
zu den an den Elektroden aufsteigenden Gasflaschen durch
die Elektrolysezellen zu fördern, da dadurch das abgeschiedene Öl besonders rasch an die Oberfläche des in
den Elektrolysezellen befindlichen Abwasser steigen kann.
Beim Verfahren gemäß der oben genannten französischen Patentschrift Nr. i 587 830 wird abweichend von
erfindungsgemäßen Verfahren beim Reinigen von ölhaltigem Abwasser durch Elektrolyse nicht in einer auf die erste
Elektrolysestufe folgenden Elektrolysestufe bei niedrigerer Stromdichte gearbeitet als in der ersten Elektrolysestufe,
so daß eine weitergehendere Abscheidung von
Öl aus dem Abwasser in einer späteren Elektrolysestufe zumindest erschwert wird, wozu noch kommt, daß beim Verfahren
gemäß der französischen Patentschrift Nr.1 587 830
das Abwasser zwischen Elektroden, von welchen zumindest die Elektroden einer Polarität horizontal liegen, hindurchgeführt
wird, so daß das an den horizontal liegenden Elektroden abgeschiedene Öl das zu reinigende Abwasser
über seinen gesamten Querschnitt verteilt an die Oberfläche hochsteigen muß und damit die Gefahr besteht,
daß die Öltröpfchen erneut im Abwasser fein dispergiert werden.
Da es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
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erforderlich ist, bei der Elektrolyse des ölhaltigen Abwassers den größten Teil der Emulgatoren zu entladen,
ist es vorteilhaft in der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens eine dem jeweiligen Emulsionstyp angepaßte Stromdichte anzuwenden, Die in der ersten
"Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens einzuhaltende Stromdichte kann für ein spezielles zu reinigendes
Abwasser ohne weiteres experimentell bestimmt werden. Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zeigte es sich, daß in der ersten Stufe in ' der Regel mit einer Stromdichte von 0,5 fris 3 A/dm ,
vorzugsweise 1 bis 2 A/dm , Elektrodenfläche gearbeitet werden kann.
In der zweiten Stufe findet eine Nachreinigung der aus der 1. Stufe abgezogenen wässrigen Phase statt.
Die in der 2. Stufe einzuhaltende Stromdichte ist in erster Linie vom Restölgehalt abhängig und ist im allgemeinen
niedriger als die Stromdichte in der ersten .
Stufe. Es zeigte sich, daß in der Regel in der zweiten
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Stufe bei einer Stromdichte von 0,05 bis 0,8 A/dm , vorzugsweise
0,1 bis 0,2 A/dm , Elektrodenfläche, insbesondere bei einer um etwa eine Zehnerpotenz niedrigeren
Stromdichte als in der ersten Stufe gearbeitet werden kann.
Es ist zweckmäßig, im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens den pH-Wert des der Elektrolyse zu unterwerfenden
Abwassers auf 5»0 bis 7»0, vorzugsweise 6,0,. einzustellen, um das erfindungsgemäße Verfahren beBits
bei ρ Π-Wer ten durchzuführen, bei welchen die wässerige
Emulsion des Öls an sich bereits geringe Beständigkeit besitzt. Da für Kühl- bzw. Schmierzwecke in der metallverarbeitenden
Industrie verwendete wässerige Öl-Emulsionen in der Regel einen pH-Wert über 7,0 besitzen, ,
wird der wässerigen Öl-Emulsion bzw. dem ölhaltigen Wasser in diesem Falle eine Säure oder ein saures Salz zuge-
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setzt. Als Säure kann hiebe! eine anorganische Säure,
beispielsweise Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Salzsäure, oder eine organische Säure, beispielsweise Essigsäure
oder Zitronensäure, zugesetzt werden. Brauchbare saure Salze sind vor allem aus Wirtschaftlichkeitsgründen
solche von mehrbasischen anorganischen Säuren, beispielsweise Alkalimetallsalze von Schwefelsäure oder
Phosphorsäure. Sollte der pH-Wert des zu reinigenden Abwassers unter 5,0 liegen, kann in diesem Falle dem
zu reinigenden Abwasser dine Base, in der Regel eine
anorganische Base wie Natriumhydroxyd oder Kaliumhydröxyd,
meist in Form einer wässerigen Lösung zugesetzt werden.
Das Einstellen des pH-Wertes des zu reinigenden
ölhaltigen Abwassers auf den gewünschten Wert kann, insbesondere beim kontinuierlichen Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei das zu reinigende Abwasser
kontinuierlich durch die hintereinandergeschalteten Elektrolysestufen gefördert wird, mittels üblicher
Einrichtungen zum automatischen Einstellen des pH-Wertes erfolgen, in welchen die Abweichung des durch einen
Meßfühler erfaßten pH-¥ertes vom Sollwert in eine Stellgröße für eine das erforderliche Reagens in Form einer
wässerigen Lösung de» zu reinigenden Abwasser zuführende Dosiereinrichtung umgewandelt wird (hiebei ist zweckmäßig
ein Meßfühler stromab der Dosiereinrichtung und ein weiterer Meßfühler ötromauf der Dosiereinrichtung angeordnet,
wobei durch den stromauf der Dosiereinrichtung gelegenen Meßfühler im Sinne einer Steuerung des gewünschten
pH-Wertes die Grundeinstellung der Dosier- . vorrichtung und durch den stromab der Dosiervorrichtung
angeordneten Meßfühler die dosiervorrichtung im Sinne einer Regelung des pH-Wertes auf Sollwert beeinflußt
wird).
Um bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
möglichst wenig elektrische Energie zu verbrauchen,
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ist es im Rahmen des erfindungsgemaßen Verfahrens zweckmäßig,
dann, wenn die Leitfähigkeit des zu reinigenden Abwassers sehr gering sein sollte und damit zur Erzielung
der erforderlichen Stromdichtensehr hohe
Spannungen zwischen den Elektroden der Elektrolysezellen erforderlich werden wurden, die Leitfähigkeit
des Abwassers durch' Zugabe von Salzen, Säuren oder Basen auf einen Wert zu erhöhen, der die erforderliehe
Stromdichte bei einem wirtschaftlichen Energieverbrauch
zu erzielen gestattet. Diese Maßnahme ist selbstverständlich nur dann erforderlich, wenn beim Einstellen
des pH-Wertes des zu reinigenden Abwassers auf den gewünschten Wert, was durch Zugabe von Säuren, Basen oder
sauren Salzen zum zu reinigenden Abwasser geschehen kann, noch keine ausreichend hohe Leitfähigkeit des zu
reinigenden Abwassers erreicht werden sein sollte.
Bei der Elektrolyse des zu reinigenden Abwassers in der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es Überraschenderweise vorteilhafter, das zu reinigende
Abwasser nicht im Gleichstrom zu den an den Elektroden aufsteigenden Gasbläschen durch die Elektxiysezellen
zu fördern, vielmehr, gemäß der Erfindung, das zu reinigende Abwasser im Gegenstrom zu den an den
Elektroden aufsteigenden Gasbläschen durch die Elektrolysezellen zu fördern, wenn die letzten" Reste von Öl
aus dem zu reinigenden Abwasser möglichst weitgehend entfernt wexden sollen. Die durch diese Maßnahme erzielbare
weitergehendere Reinigung des Abwassers ist rnö'glicherweise
darauf zurückzuführen, daß bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens die Öltröpfchen
langer als beim Arbeiten im Gleichstrom von Abwasser und hochsteigendem Gas im Bereiche der Elektroden
und damit gerade dort verbleiben, wo das Zusammentreten der Öltröpfchen zu größeren Tropfen besonders begünstigt
wird. Eine längere Verweilzeit der Öltröpfchen im Elektro-
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denhereich scheint aber in der zweiten Stufe des
erfindungsgemäßen Verfahrens im Hinblick darauf erforderlich zu sein, daß dort wegen des geringeren Gehaltes
des Abwassers an Öltröpfchen, die Öltröpfchen voneinander größeren Abstand besitzen und daher längere
Zeit zum Zusammentreten zu größeren Öltropfen benötigen. Vorzugsweise wird im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahens die Elektrolyse sowohl in der ersten Stufe als auch in der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit GMchstrom, gegebenenfalls unter Stromrichtungsumkehr und/oder Überlagern von Wechselstrom
durchgeführt. Der erforderliche Gleichstrom kann hiebei durch Einweg- oder Zweiweggleichrichtung von
Einphasenstrom oder Drehstrom gewonnen werden. Eine gewisse Welligkeit des Gleichstroms hat sich als vorteile
haft erwiesen.
Gemäß der Erfindung ist es von Vorteil, bei der Elektrolyse des ölhaltigen Abwassers Elektroden
aus einem bei anodischer Polung Metallhydroxyde liefernden
Material, z.B. Elektroden aus Al, Pe oder diese Metalle enthaltenden Legierungen, zu verwenden, da, wie
sich gezeigt hat, in das zu reinigende Abwasser eingeführte Metallhydroxyde, welche mutmaßlich mit vielen
der in Präge kommenden ionogenen Emulgatoren schwer lösliche Salze bilden, das Abscheiden des Öls aus dem
zu reinigenden Abwasser beschleunigen. Elektroden der angegebenen Art können in wirtschaftlicher Weise beispielsweise
vor allem in der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt werden. Bei einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrais ist es zweckmäßig, den in der zweiten Stufe abgeschiedenen Ölschlamm,
der in der ersten Stufe elektrolytisch zudosierte Metallhydroxyde enthält, teilweise wieder dem der
ersten Stufe zulaufenden Abwasser zuzusetzen. Dadurch wird der Spaltvorgang der Emulsion in der ersten Stufe
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vorteilhaft beeinflußt.
Je nach der anfallenden Menge an zu reinigendem ölhaltigen Abwasser kann das erfindungsgemäße Verfahren
unter Verwendung von einer Elektrolysezelle oder mehreren parallel geschalteten Elektrolysezellen in der ersten
Stufe und/oder in der zweiten Stufe durchgeführt werden. Bei PamLIeIschaltung von mehreren Elektrolysezellen
besteht die Möglichkeit der anfallenden Menge an zu reinigendem Abwasser entsprechend Elektrolysezellen zuzuschalten
oder abzuschalten, wobei das Zuschalten und Abschalten in Abhängigkeit von der anfallenden ^enge
an Abwasser automatisch erfolgen kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Reinigen von
ölhaltigen Abwässern besitzt den Vorteil, daß es kontinierlich durchgeführt und vollautomatisch geregelt werden
kann, in kurzen Behandlungszeiten eine äußerst weitgehende
Reinigung des ölhaltigen Abwassers ermöglicht, in nur wenig Platz benötigenden und mit geringen Kosten
erstellbaren Anlagen durchgeführt werden kann, eine wirtschaftliche Arbeitsweise wegen des geringen Chemikalienbedarfes
ermöglicht, einfach durchführbar ist und das Reinigen des ölhaltigen Abwassers bis beträchtlich
unter den zulässigen Ölgehalt ermöglicht.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert, in deren Figur eine Ausführungsform
einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt ist.
Das ölhaltige Abwasser bzw. die wässerige Ölemulsion
wird über die Leitung 1, eine Förderpumpe 2, einen Durchflußmesser 3 und ein pH-Meßgerät k in die
Elektrolysezelle 7a der ersten Reinigungsstufe 7 gepumpt,
wobei der pH-Wert des zugeführten ölhaltigen Abwassers in Abhängigkeit vom vom pH-Meßgerät gelieferten Meßwert
mittels einer in einem Behälter 6 befindlichen Lösung
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einer Säure auf Sollwert gebracht wird, die in die Leitung 1 mit einer Pumpe 5 gefördert wird. Die in
der Elektrolysezelle 7a befindlichen, jedoch nicht dargestellten
Elektroden werden von der Gleichstromquelle 15 über die Leitung 15a mit Strom versorgt. Das in der
Elektrolysezelle 7a abgeschiedene Öl breitet sich auf
der Oberfläche der wässerigen Phase in Form einer Schicht 7c aus, welche im wesentlichen von einer Emulsion
von Wasser in Öl gebildet ist. Die Elektrolysezelle 7a der ersten Reinigungsstufe 7 ist von einer Scheidekammer
7d durch eine Trennwand 7*> getrennt, so daß das
über die Trennwand 7b überlaufende vorgereinigte Abwasser
aus der Scheidekammer Jd über eine Leitung 7e
abfließen und der Elektrolysekammer 8a der zweiten Reinigungsstufe 8 zugeführt werden kann. Die zweite Reinigungsstufe
8 ist in der gleichen Weise aufgebaut, wie die erste Reinigungsstufe 7 und besitzt eine von der Elektrolysezelle
8a durch eine Scheidewand 8b getrennte Schei— dekammer 8d, aus der das fertig gereinigte Abwasser
über die Leitung 13 abfließt. Die in der Elektrolysezelle 8a angeordneten Elektroden werden über die Leitung
15b von der Stromquelle 15 aus mit Strom versorgt. Das aus der ersten Elektrolysestufe 7 abfließende Öl (Emulsion
von Wasser in Öl) gelangt in ein Absetzbecken 10, in welchem sich das Wasser vom Öl weigehend trennt, so daß
L·
das 01 aus diesem Absetzbecken 10 über die eitung Ii
abgezogen und das am Boden des Absetzbeckens 10 befindliche Wasser über die Leitung 12 abgezogen werden
kann. Das über die Leitung Ii abgezogene Öl wird entwedejT
verbrannt oder regeneriert. Das über die Leitung abgezogene Wasser wird über eine Pumpe 2a in die Zufuhrleitung
ί für zu reinigendes Abwasser zurückgeführt. Das in der zweiten Reinigungsstufe 8 auf dem Wasser in
Form einer Schicht 8c schwimmende Metallhydroxide enthaltende Öl gelangt über eine Leitung 8e in einen Auf-
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faulbehälter 9» aus welchem es mittels einer Pumpe 5a
in die Zufuhrleitung 1 für zu reinigendes Abwasser gefördert
wird, so daß das in der zweiten Reinigungsstufe abgeschiedene Öl letzten Endes auch über die Leitung 11 aus dem
Absetzbecken 10 entnommen wird. Falls vorübergehend die Menge des in der zweiten Reinigungsstufe 8 anfallenden
Öls EU groß ist, wird der Überschuß an öl aus dem
Auffangbehälter 9 über eine Rückführleitung 16, in . welche ein Durchflußmengenmesser 3a und ein Regelventil
eingeschaltet ist, zur Leitung 7e zurückgeführt, die
von der Scheidekammer 7d zur Elektrolysezelle 8a führt. Die Arbeitsweise der Anlage kann dem jeweiligen Emulsionstyp entsprechend mittels eines Steuergerätes 14 regeltechnisch
angepaßt werden, so daß der erforderliche Reinigungseffekt
eingestellt werden kann.
Die Elektrolyse wird in der beschriebenen Anlage mittels von der Stromquelle 15 gelieferten Gleichstrom,
vorzugsweise pulsierendem Gleichstrom, durchgeführt. Die in die Elektrolysezellen 7a bzw. 8a eingehängten
Kathoden bestehen aus Eisenblechen, wogegen die in diese Elektrolysezellen eingehängten Anoden^ aus
AlumlniuB bestehen. Während des Reinigen des Abwassers, welches auf einen schwach sauren pH-Wert eingestellt
wurde, geht von den Aluminiumelektroden etwas Aluminium in Lösung,-das im zu reinigenden Abwasser Aluminiumhydroxyd
büßet, das seinerseits gute Ausflockungseigenschaften besitzt. Der Gehalt des aus der ersten Elektrolysestufe
7 ablaufenden Abwassers an Aluminiumhydroxyd beträgt in der Regel,gerechnet als Aluminium, etwa
50 mg Al/l, wogegen der Gehalt des aus der zweiten Elektrolysestufe ablaufenden Abwassers an Aluminium etwa
10 bis 15 mg Al/l beträgt. Der geringe Aluminiumgehalt des Abwassers aus der zweiten Stufe hat seine Ursache
darin, daß das Aluminiumhydroxyd durch Einwirkung des elektrischen Feldes geflockt wird und sich an der Ober-
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fläche in Form einer aus Aluminiumhydroxyd und von Hydroxydflocken gebundenem Restöl bestehenden Schlamm
abscheidet.
Patentansprüche:
- 12 -
Λ0981 1/1011
Claims (13)
- Patentansprüche:yVerfahren zum Abirainen von Öl aus ölhaltigen Abwässern, insbesondere aus Emulsionen von Öl in Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß das ölhaltige Abwasser in einer ersten Stufe (7) einer Elektrolyse, vorzugsweise mit Stromdichten von 0,5 his einigen A/dm , unterworfen, das abgeschiedene Öl von der wässerigen Phase getrennt und letztere in einer zweiten Stufe (S) einer weiteren Elektrolysebehandlung bei niedrigerer Stromdichte, vorzugsweise im Bereich bis etwa 1 A/dm , unterworfen wird und das hiebe! abgeschiedene- Öl von der wässerigen Phase abgetrennt wird, wobei das Abwasser in jeder Elektrolysestufe (7»8) zwischen annähernd vertikal angeordneten Elektroden hindurchgeiührt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende Abwasser kontinuierlich durch die hintereinandergeschalteten Elektrolysestufen (7, 8) gefördert wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende Abwasser in jeder Elektrolysestufe (7»8) durch mehrere parallel geschaltete und unabhängig voneinander zu- oder abschaltbare Elektrolyse« zellen gefördert wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe (7) mit einer Stromdichte zwischen 0,5 his 3 A/dm , vorzugsweise i bis 2 A/dm , Elektrodenfläche gearbeitet wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Stufe (8) bei einer Stromdichte von 0,05 his 0,8 A/dm , vorzugsweise 0,i bis 0,2 A/dm , Elektrodenfläche, insbesondere bei- 13 -40981 1/1011einer um etwa eine Zehnerpotenz niedrigeren Stromdichte als in der ersten Stufe gearbeitet wird.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 "bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des der Elektrolyse zu unterwerfenden Abwassers auf 5»0 bis 7fO vorzugsweise 6,0, eingestellt wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende Abwasser in der ersten Stufe (7) im Gleichstrom zu den an den Elektroden aufsteigenden Gasbläschen durch die Elektrolyse· zellen gefördert wird.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7f dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende Abwasser in der zweiten Stufe (8) im Gegenstrom zu den an den Elektroden aufsteigenden Gasbläschen durch die Elektrolysezellen gefördert wird.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse mit Gleichstrom, gegebenenfalls unter Stromrichtungsumkehr und/oder Überlagern von Wechselstrom, durchgeführt wird.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Elektroden aus einem bei anodischer Polung Metallhydroxyde liefernden Material, z.B. Elektroden aus Al, Fe oder diese Metalle enthaltenden Legierungen, verwendet werden.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der ersten Stufe (7) abgezogene Öl in einem Scheider (lO) vom noch vorhandenen Wasser getrennt und das hiebei anfallende Wasser dem der ersten Stufe zulaufenden Abwasser zugesetzt wird.
- 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die in der zweiten Stufe abgeschiedas Ölschicht (8c)dem der ersten Stufe (7) zulaufenden Abwasser zugesetzt wird.-14-409811/1011
- 13. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 12, dadurch gekennzeichnet, 'daß ein Teil der in der zweiten Stufe abgeschiedenen Ölschicht (8c) dem der zweiten
Behandlungsstufe (θ) zulaufenden Abwasser zugesetzt wird.- 15 40981 1/1011Leerseite
Applications Claiming Priority (2)
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AT769672 | 1972-09-07 | ||
AT769672A AT315761B (de) | 1972-09-07 | 1972-09-07 | Verfahren zum Abtrennen von Öl aus ölhaltigen Abwässern |
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