DE2344164C3 - Automatisch arretierende Aufspulvorrichtung für einen Sicherheitsgurt - Google Patents
Automatisch arretierende Aufspulvorrichtung für einen SicherheitsgurtInfo
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- B60R—VEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B60R22/00—Safety belts or body harnesses in vehicles
- B60R22/34—Belt retractors, e.g. reels
- B60R22/36—Belt retractors, e.g. reels self-locking in an emergency
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Description
Die Erfindung betrifft eine automatisch arretierende Aufspulvorrichtung für einen Sicherheitsgurt mit
wenigstens einer an der Gurtaufspultrommel seitlich starr befestigten Zahnscheibe, mit der eine verschwenkbare
Klinke gegen eine Vorspannung in Eingriff bringbar ist, ferner mit einem mit der Aufspultrommel
starr verbundenen Kupplungsteil, einem das Kupplungsteil frei umgebenden Trägheitselement, das im
Abstand zueinander angeordnete Anschlagelemente aufweist, die zur Begrenzung der relativen Bewegung
zwischen dem Kupplungsteil und dem Trägheitselement mit einem peripher vorstehenden Vorsprung am
Kupplungsteil zusammenwirken, mit einem dem Trägheitselement gegen die Wirkung einer Feder beweglich
verbundenen Mitnehmerteil, und mit einer Ausnehmung im Kupplungsteil, in die das Mitnehmerteil eingreift, das
zum Eingriff mit einer Steuerscheibe vorgesehen ist, die über einen Schwenkmechanismus mit der Klinke
gekoppelt ist.
Bei dieser aus der deutschen Offenlegungsschrift 31511 bekannten Vorrichtung ist das topfförmige
Trägheitselement mit einem Mitnehmerteil gekoppelt, welches zwischen dem Kupplungsteil und der Steuerscheibe
angeordnet ist. Bei entarretierter Vorrichtung wird das Mitnehmerteil in axialen Ausnehmungen des
Kupplungsteils durch Federdruck gehalten. Erst bei einer Relativbewegung zwischen dem Mitnehmerteil
und dem Trägheitselement gelangt der Mitnehmer durch Verdrehung und axiale Verschiebung in eine
Stellung, in der er einen Kraftschluß zwischen dem Kupplungsteil und der Steuerscheibe herstellt Diese
Vorrichtung hat den Nachteil, da3 sie bei extremen Beschleunigungen der Kupplungsscheibe, wie sie für
lebensgefährliche Notsituationen charakteristisch sind, aufgrund des auf das Trägheitselement übertragenen
Impulses — anschließend an den Sperrvorgang — zum Lösen neigt Außerdem besteht die Gefahr, daß durch
Verschleiß des Reibbelages des Kupplungsteils das Ansprechverhalten der Sperrvorrichtung insbesondere
nach längerem Gebrauch nachteilig verändert wird.
Die Einzelteile der aus der US-Patentschrift 34 50 368 bekannten Vorrichtung müssen, soweit sie für das
Trägheitselement von Bedeutung sind, mit besonderer Sorgfalt justiert werden. Außerdem läßt die Arretierung
in Notfällen häufig nicht die gewünschte absolute Blockierung eintreten, weil sich, wie bei Nachprüfung
leicht feststellbar, die Justierung verändert hat Ferner ist die gesamte Bauweise der Vorrichtung sehr massig
und schwer, was wegen der erforderlichen Trägheit des Trägheitselementes erforderlich schien. Außerdem sind
Zusatzeinrichtungen notwendig, die ein Blockieren des Sicherheitsgurtes beim anfänglichen schnellen Herausziehen
während des Anlegens des Gurtes verhindern.
Auch der aus der deutschen Offenlegungsschrift 19 54122 bekannten Vorrichtung liegt das Konzept
zugrunde, daß zwischen Trägheitselement und Kupplungsteil ?ine bei normalen Gurtabzugsgeschwindigkeiten
wirkende Kupplung besteht die durch ein als Fliehkraftgewicht ausgebildetes Trägheitselement bei
zu schnellem Abziehen überwunden wird. Um eine die Sperrung auslösende Trägheitswirkung zu ermöglichen,
muß eine: geeignete Masse für die beabsichtigte Betätigung vorgesehen sein.
Die au« der US-Patentschrift 29 53 315 bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß sie nach längerem
Gebrauch sich schwer aus einer einmal eingetretenen Arretierung lösen läßt, weil die die Entriegelung
bewirkende Feder ermüdet.
Bei der aus der US-Patentschrift 31 38 405 bekannten
Vorrichtung ist die Aufspultrommel schwenkbar, was wegen der erheblichen bewegten Massen ein feinfühliges
Ansprechen der Arretierung ausschließt. Die aus der US-Pateni:schrift 35 68 948 bekannte, mit Fliehkraftgewichten
arbeitende Vorrichtung erfordert eine sehr komplizierte Justierung, wobei außerdem das Entriegeln
nach einer Blockierung nicht mit der für den langen Betrieb leicht gängigen Weise erfolgen kann.
so Ausgehend von der eingangs erörterten Vorrichtung, welche dem übrigen vorstehend diskutierten Stand der
Technik gegenüber Vorteile aufweist, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, jene Vorrichtung so zu
verbessern, daß die Betriebssicherheit erhöht und mit zunehmender Betriebszeit nicht nachteilig beeinträchtigt
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Trägheitselement ein vergleichsweise leichter
Ring ist, an dem die Anschlagelemente als nach innen ragende Nocken ausgebildet sind; und daß das
Mitnehmerteil als zweite verschwenkbare Klinke ausgebildet ist, deren eines Ende in die radial
angeordnete Ausnehmung eingreift und deren anderes Ende in an sich bekannter Weise zum Eingriff in Zähne
an der Steuerscheibe vorgesehen ist. Das relativ leichte, ringförmige Trägheitselement unterliegt nicht der
Gefahr, im Anschluß an einen Sperrvorgang — und sei er mit noch so großer Beschleunigung des Kupplungs-
teils herbeigeführt worden — eine Entarretierung zu
verursachen. Darüber hinaus sorgt der formschlüssige Zwangseingriff des Mitnehmerteils in die gezähnte
Steuerscheibe für eine sichere Blockierung auch nach langer Betriebszeit und häufiger Betätigung des
Sperrenmechanismus. Schließlich läßt sich der Sperrmechanismus der neuen Aufspulvorrichiung besonders
preiswert herstellen, weil an ihn keine besonderen Präzisionsanforderungen gestellt werden müssen und
die Montage — gemessen an der den Ausgangspunkt der Erfindung bildenden bekannten Vorrichtung —
vergleichsweise einfach ist
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand des Unteranspruchs.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einrv teilweise
weggebrochenen Ausführungsform einer Aufspulvorrichtung;
Fig.2 eine Explosionsdarstellung der Ausführungsform nach F i g. 1;
Fig.3 eine Stirnansicht des Trägheitselementes in
normaler Ruhestellung;
F i g. 4 eine der F i g. 3 ähnliche Darstellung des Trägheitselementes in einer ausgelösten Stellung; und
Eine U-förmige Halteklammer 1 besitzt eine Bodenplatte und zwei Seitenplatten, welche querliegende,
aufeinander ausgerichtete mittlere Lageröffnungen und außerdem querliegende, aufeinander ausgerichtete
Schmetterlingsöffnungen 9 in ihren unteren inneren Rändern aufweisen. In den Lageröffnungen ruht eine
Welle 2, die über die öffnungen vorsteht und den Kern einer Gurtaufspultrommel bildet, wobei ein Ende der
Welle 2 von einer Spiral-Aufwickelfeder 4 ergriffen ist. Durch die Spiral-Aufwickelfeder 4 wird die Welle 2 so
vorgespannt, daß sie normalerweise den mit der Trommel verbundenen Sicherheitsgurt 3 aufwickelt. Mit
der Welle 2 verbunden und mit ihr drehbar und an den aufeinander zuweisenden Innenseiten der Seitenplatten
angeordnet sind zwei ähnlich ausgeführte Zahnscheiben 5. Eine erste Rastklinke 6 weist einen verschwenkbaren
Bügel auf, der an gegenüberliegenden Stirnseiten mit rechtwinkligen Nasen versehen ist, die in die Schmetterlings-Öffnungen 9 eingreifen und in diesen verkippt
werden können. Weiterhin sind ein Paar Klinkenstücke als seitliche Nasen vorgesehen, die mit dem Bügel
verschwenkt werden können und dabei in die Zahnscheiben 5 eingreifen können. Eine Haarnadelfeder
8 sitzt an einer der stirnseitigen Nasen der Klinke und drückt federnd die Klinke 6 von der Zahnscheibe 5 weg.
Ein Trägheitsmechanismus ist in einem Deckel 7 durch Schrauben 21 auf der Außenseite einer Halteklammer-Seitenwand gegenüber der Aufspulfeder 4
befestigt und steuert die Klinke 6, die die Welle arretieren kann. Der Trägheitsmechanismus ist ohne
besondere Präzisionsanforderungen konstruiert und beispielsweise als Gußteil oder Harz-Spritzteil oder im
Wege der Spritz-Preßformung hergestellt und weist ein Kupplungsteil 15 auf, das an einem Ende der Welle 2
festsitzt und sich mit diesem drehen kann. Das Kupplungsteil 15 ist von kreisförmiger Konfiguration
und besitzt eine Umfangsnut an der Peripherie sowie einen nach außen weisenden Vorsprung 23, der die
Umfangsnut unterbricht, sowie eine radiale Ausnehmung 22, die von nach innen zusammenlaufenden
Seitenflächen gebildet wird. Ein ringförmiges Trägheitselement 14 ist koaxial zum Kupplungsteil 15 angeordnet
und umgibt es und weist mit peripherem Abstand nach innen gerichtete Nocken 24 auf, die in der peripheren
Nut in dem Kupplungsteil 15 gleiten, so daß bei langsamer Beschleunigung des Kupplungsteiles 15 das
Trägheitselement 14 synchron mitrotiert, jedoch bei einer plötzlichen Beschleunigung des Kupplungsteil
15 wegen seines Beharrungsvermögens hinter der Drehung des Kupplungsteiles 15 zurückbleibt und daher
relativ zu diesem sich nach rückwärts dreht, und zwar um einen Betrag, der von dem Vorsprung 23 begrenzt
wird.
Mit der Welle 2 wird koaxial verschwenkbar eine kappenförmige, Steuerscheibe 13 gehalten, die eine
kreisförmige'Stirnwand mit einer exzentrischen öffnung 13' und eine kreisförmige Mantelwand aufweist,
welche die Teile 14 und 15 umgibt und an ihrer Innenseite mit nahe beieinanderliegenden Zähnen
versehen ist.
Ein länglicher Schwenkzapfen 17 ist fest auf dem Trägheitselement 14 befestigt und trägt verschwenkbar
eine zweite Klinke 16, die in die Zähne der Steuerscheibe 13 eingreifen oder von ihnen wegschwingen kann. Die Klinke 16 besitzt ein inneres, in
konvergierenden Seiten auslaufendes Ende, das mit der Ausnehmung 22 zusammenwirkt. An gegenüberliegenden Seiten des Schwenkzapfens 17 ist an dem
Trägheitselement 14 ferner ein Paar von Stiften 19, 20 angeordnet und ein weiterer Stift oder Nase 16' ist in
der Nähe des inneren Endes der zweiten Klinke 16 lokalisiert. Eine Drahtfeder 18 weist eine um den Stift
16' gewundene Schlaufe auf und liegt mit ihren vorstehenden Seitenarmen auf den Stiften 19 und 20 und
drückt federnd die zweite Klinke 16 in ihre zurückgezogene Position, jedenfalls außer Eingriff mit der
Steuerscheibe 13, und drückt das Trägheitselement 14 in eine zurückgezogene Stellung, die relativ zum Kupplungsteil 15 im Gegensinn des Uhrzeigers bei der
Ansicht nach F i g. 3 liegt.
Ein Verbindungsstück verbindet die Steuerscheibe 13 mit der Klinke 6 und weist einen Arm 10 auf, der an
einem Ende eine rechtwinklige Öffnung 11 zur passenden Aufnahme eines entsprechenden Endvorsprunges
der Klinke 6 und am anderen Ende einen Stift 12 trägt, der drehbar in die exzentrische Zahnscheibenöffnung
13' eingreift, so daß ein Hin- und Herschwingen der Steuerscheibe 13 ein entsprechendes Schwingen der
Klinke 6 zur Folge hat.
Das Betriebsverhalten des soweit beschriebenen Mechanismus erläutern die F i g. 3 und 4, wobei in F i g. 3
der Ruhezustand der zweiten Klinke 16 in normalem Betrieb und in Fig.4 der bei Notfällen eingenommene
Zustand der Klinke dargestellt ist. Wenn der Sicherheitsgurt 3 langsam herausgezogen wird, wie das bei
normaler Verwendung des Gurtes der Fall ist, drehen sich das Trägheitselement 14 und das Kupplungsteil 15
mit gleicher Geschwindigkeit, vgl. F i g. 3; wenn an dem Sicherheitsgurt 3 jedoch ruckartig gezogen wird,
beispielsweise bei plötzlichem Abstoppen des Fahrzeuges oder in sonstigen anormalen Situationen, bleibt die
Drehung des Trägheitselementes 14 geringfügig hinter dem Kupplungsteil 15 zurück, was dazu führt, daß die
Klinke 16 von einer Seitenfläche der Ausnehmung 22 in
Eingriff mit einem der Zähne der Steuerscheibe 13 gedrückt wird und sie in Drehung versetzt.
Diese Drehung wird über den Kupplungsarm IO auf die Klinke 6 übertraecn. die wiederum in die Zähne der
Zahnscheiben 5 eingreift und eine weitere Drehung der Welle 2 verhindert und damit ein weiteres Herausziehen
des Sicherheitsgurtes unterbindet, so daß der Sicherheitsgurt 3 an dem Körper des auf dem Sitz sitzenden
Insassen festgelegt bleibt und ihn sicher hält.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Automatisch arretierende Aufspulvorrichtung für einen Sicherheitsgurt mit wenigstens einer an der
Gurtaufspultrommel seitlich starr befestigten Zahnscheibe, mit der eine verschwenkbare Klinke gegen
eine Vorspannung in Eingriff bringbar ist, ferner mit einem mit der Aufspultrommel starr verbundenen
Kupplungsteil, einem das Kupplungsteil frei umgebenden Trägheitselement, das im Abstand zueinander
angeordnete Anschlagelemente aufweist, die zur Begrenzung der relativen Bewegung zwischen dem
Kupplungsteil und dem Trägheitselement mit einem peripher vorstehenden Vorsprung am Kupplungsteil
zusammenwirken, mit einem mit dem Trägheitselement gegen die Wirkung einer Feder beweglich
verbundenen Mitnehmerteil, und mit einer Ausnehmung im Kupplungsteil, in die das Mitnehmerteil
eingreift, das zum Eingriff mit einer Steuerscheibe vorgesehen ist, die über einen Schwenkmechanismus
mit der Klinke gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägheitselement (14) ein vergleichsweise leichter Ring ist, an dem die Anschlagelemente als nach innen ragende Nocken
(24) ausgebildet sind; und daß das Mitnehmerteil als zweite verschwenkbare Klinke (16) ausgebildet ist,
deren eines Ende in die radial angeordnete Ausnehmung (22) eingreift und deren anderes Ende
in an sich bekannter Weise zum Eingriff in Zähne an der Steuerscheibe (13) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägheitselement (14) schmal ist
und in an sich bekannter Weise innerhalb eines die Zähne der Steuerscheibe (13) aufweisenden Zahnkranzes
angeordnet ist.
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