DE2342182C3 - Neodymultraphosphate, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung - Google Patents
Neodymultraphosphate, Verfahren zu deren Herstellung und VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft insbesondere als Festkörper aber auch für andere Zwecke brauchbare verbesserte
Neodymultraphosphate sowie Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung.
Neodym-dotierte Kristalle, wie z. B. Yttrium-Aluminium-Granate (YAG) oder Yttrium-Aluminium-Oxyd
(YAIO), und Neodym-dotiere Gläser stellen bekanntlich gute Festkörperlasermaterialien dar: In diesen Materialien
liegen die für den Laserbetrieb maßgeblichen Energieniveaus des dreiwertigen Neodym-Ions einigermaßen
günstig, und zwar sowohl in bezug auf die Pumpverhältnisse (Absorptionsbanden im sichtbaren
und nahen Infrarot) wie in bezug auf die Emission (sogen. Vier-Niveau-Betrieb ist möglich). Die wichtigsten
Emissionslinien sind relativ scharf, die bekannteste Linie liegt bei 1,06 μπι Wellenlänge. Die laseraktiven
Neodym-Ionen zeigen keine Alterungs- oder Zersetzungserscheinungen. Ferne;" haben die o. g. kristallinen
Materialien eine gute Wärmeleitung (wichtig für Laser hoher Dauerleistung) und die Gläser lassen sich
preiswert in großen Stücken herstellen (wichtig für Laser hoher Pulsenergien).
Dennoch besitzen diese bekannten Lasermaterialien einen Nachteil, der die Suche nach noch besseren
Materialien angeregt hat.
Für optische Kommunikation werden optische Sender und optische Verstärker benötigt, die sich
miniaturisieren lassen, d. h. man braucht Lasermaterialien, die bei sehr kleinen Abmessungen bereits hohe
optische Verstärkung habea Im Prinzip kommen hierfür Halbleiterlaser und Neody:nlaser in Betracht.
In einer grundlegenden Arbeii (H. G. Danielmeyer, M. Blatte und P. Balmer, AppL Phys. 2,
269—274, 1973) wurde gezeigt, daß der bisher beste Neodymlaser Nd : YAG nicht geeignet ist für Miniaturisierung,
da die Neodymkonzentration nicht hinreichend erhöht werden kann. Es wurde nämlich gefunden, daß
bei einer Erhöhung der Nd-Konzentration auf mehr als einige % die Fluoreszenzlebensdauer der Ionen aus
prinzipiellen Gründen stark abnimmt, so daß sich die benötigte Pumpenenergie in unerwünschter Weise
erhöht
NdPsOu ist das erste Lasermaterial, das nicht durch
Dotierung, sondern als echte chemische Verbindung hergestellt wurde, und das bei Zimmertemperatur mit
hohem Wirkungsgrad auch kontinuierlich Laserstrahlung erzeugen und verstärken kann. Durch Röntgenuntersuchungen
wurde festgestellt, daß NdPsOu monoklin ist und zur Zwillingsbildung neigt Letzteres ist aber für
die optische Kristallqualität ein entscheidender Nachteil. Außerdem ist die Lebensdauer des oberen
Laserzustandes (4F3/2) mit 66 Mikrosekunden relativ
klein und die Linienbreite des Hauptlaserübergangs bei 1,05 μηι mit 50Ä relativ groß, so daß die Laserschwelle
relativ hoch liegt
Ziel der Erfindung ist es daher, die Nachteile des Neodymultraphosphates zu beseitigen und ein verbessertes
Material zu schaffen, welches eine erhöhte Lebensdauer aufweist, die Linienbreite reduziert, den
Laserwirkungsgrad erhöht und die Neigung zur Zwillingsbildung nicht oder nur in verringertem Grade
aufweist. Außerdem ist es ein Ziel der Erfindung, die Qualitätsschwankungen zu beseitigen, die bisher bei
Neodymultraphosphat verschiedener Herstellungschargen auftraten. Bei dem bisher bekannten Herstellungsverfahren
für NdUP-Kristalle war nämlich Form und Größe bei wiederholten Züchtungsversuchen recht
unterschiedlich, obwohl die Bedingungen so gut als möglich konstant gehalten wurden. Auch Schwankungen
hinsichtlich der Fluoreszenzlebensdauer sollten beseitigt werden und die Größe der gezüchteten
Kristalle erhöht werden.
Erreicht wird dieses Ziel erfindungsgemäß durch Neodymultraphosphate der allgemeinen Formel
worin Me Scandium, Gallium, Yttrium, Indium, Cer, Gadolinium, Lutetium, Thallium oder Uran bedeutet,
und χ eine Zahl zwischen etwa 0,001 und 0,999 darstellt. Die erfindungsgemäßen Neodymultraphosphate liegen
als monokline Kristalle oder in amorpher glasiger Form vor. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können
eines der genannten Metalle oder eine Mischung davon enthalten. Sie haben die Eigenschaft, die Neodymfluoreszenz
nicht auszulöschen. Für χ werden Werte zwischen 0,02 und 0,95 bevorzugt jedoch wird eine
wesentliche Verbesserung von Lasereigenschaften auch dann gefunden, wenn sich die Zusätze in nicht
nachweisbarer Menge einbauen, also nur in der Zuchtlösung gegenwärtig sind.
Auch LaNdPio028 war bereits bekannt (J. of Quantum
Electronics, Vol. Qe-8, 10, [1972] 805 bis 808). Hieraus war weder zu entnehmen, daß diese lanthanhaltige
Verbindung für ein Lasermaterial geeignete Eigenschaf-
ten besitzt noch ergab sich daraus ein Hinweis auf die
erfindungsgemäßen Verbindungen. Auch führt der Einbau von Lanthan in das Neodymultraphosphatgitter
zu einer unerwünschten Gitteraufweitung. Bei den erfindungsgemäßen Neodymultraphosphzten dagegen
ergibt sich eine Gitterkontraktion, die eine Anpassung der Gitterkonstante in Richtung kleinerer Werte
ermöglicht Dies ist beispielsweise von Bedeutung für Zwecke der optischen Kommunikation, da hierbei die
erfindungsgemäßen Verbindungen in Form dünner, epitaktisch auf Substrate aufgewachsener Schichten
benötigt werden.
Die Herstellung der bevorzugten Form der erfindungsgemäßen
Neodymultraphosphate als unverzwillingte Kristalle erfolgte erfindungsgemäß dadurch, daß
Nd2Ü3 und Me2O;. im gewünschten Verhältnis in einem
aus Feingold bestehenden Gefäß mit überschüssiger reinster wasserfreier Phosphorsäure oder Polyphosphorsäure
bei einer Temperatur zwischen etwa 500 und 6000C, vorzugsweise in einem geschlossenen System,
welches eine auf niedrigerer Temperatur gehaltene Zone aufweist, erhitzt werden, bis die gewünschte
Kristallgröße erreicht ist und anschließend die überschüssigen Phosphorsäuren abgetrennt werden.
Die Ausgangssubstanzen Nd2U3 und N^Cb müssen in
hoher Reinheit, vorzugsweise 99,999% und mehr, eingesetzt werden. Diese Reinheit ist erforderlich, weil
selbst Spuren anderer Elemente, vor allem Pr. Sm und Dy, die Neodymstrahlung unterdrücken. Das genannte
Gefäßmaterial ist notwendig, weil heiße Polyphosphorsäure außer Gold und Diamant alles auflöst. Insbesondere
Platingefäße sind ungeeignet, da Platin mit Pyrophosphorsäure eine Verbindung eingeht.
Die Phosphorsäure muß, wie bereits erwähnt, im Überschuß über die stöchiometrisch erforderliche
Menge eingesetzt werden. Bevorzugt wird ein Gewichtsverhältnis der gesamten Metalloxide zu H3PO4
zwischen 1 :20 und 1 :50 eingesetzt. Größere Phosphorsäuremengen
ergeben keinen Vorteil, bei Mengen unter dem angegebenen Bereich ist die erhältliche
Kristallgröße geringer und die Kristallqualität schlechter.
Als Phosphorsäure kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowohl noch wasserhaltige als
auch bereits wasserfreie Phosphorsäure eingesetzt werden. Bei Verwendung wasserhaltiger Phosphorsäure
wird zuerst auf eine relativ mäßig erhöhte Temperatur erhitzt, bis kein freies Wasser mehr vorhanden ist.
Typische Bedingungen hierfür sind lOstündiges Erhitzen auf etwa 180 bis 2200C. Das Ende der Entwässerungsphase
läßt sich daran erkennen, daß die zugesetzten Oxyde sich aufzulösen beginnen. Während der Entwässerung
wird zweckmäßig unter einem strömenden Intergasschirm gearbeitet, welcher freigesetztes Wasser
abtransportiert Geeignete Inertgase sind die gegenüber den angewandten Substanzen und gegenüber Wasser
inerten Gase wie z. B. Stickstoff, Sauerstoff und Edelgase. Nach Beendigung der Entwässerung wird das
Erhitzen im abgeschlossenen Raum fortgesetzt. Die Entwässerungsphase kann abgekürzt werden oder ganz e>o
entfallen, wenn wasserfreie Phosphorsäure bzw. Diphosphorsäure (H4P2O7) oder Pyrophosphorsäure eingesetzt
wird. Die Oxyde der angeführten Seltenen Erden gehen auch in Diphosphorsäure noch vollständig
in Lösung.
Die eigentliche Kristallzüchtung erfolgt zwischen etwa 500 und etwa 6000C, vorzugsweise zwischen 540
und 56ö°C. Bei Zuchttemperaturen über 6000C und
unter 5000C nimmt die Kristallquaiität wesentlich ab. Während der Kristallisation entweichen niederpolymere
Bestandteile der Polyphosphorsäure sowie Wasser und kondensieren im kälteren Teil des geschlossenen
Kristallisationssystems. Die Wachstumsgeschwindigkeit der Kristalle kann dabei durch Temperaturregelung des
Kondensats gesteuert werden. Dies erlaubt es, auf einfache Art im System den Wasserdampfpartialdruck
einzustellen, welcher den Polymerisationsgrad der Phosphorsäure bestimmt Gemäß einer besonderen
Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung kann daher die Polymerisation durch Regelung des Wasserdampfpartialdruckes
gesteuert werden. Bei steigendem Wasserdampfpartialdruck lösen sich die Kristalle
wieder auf, bei Herabsetzung beginnen sie erneut zu wachsen. Besonders gute Ergebnisse werden erhalten,
wenn das Kondensat auf Zimmertemperatur gehalten wird.
Durch Rückführung der in der kälteren Zone kondensierten niederpolymeren Phosphorsäure läßt
sich das Verfahren der Erfindung zu einem kontinuierlichen Rekristallisationsprozeß ausgestalten, bei dem
besonders große Kristalle erhalten werden.
Die Wachstumsgeschwindigkeit der Kristalle kann nicht nur durch die bereits erwähnte bevorzugte
Ausführungsform durch Temperaturregelung des Kondensats gesteuert werden, sondern auch durch Erzeugen
eines Tempsraturgradienten in der Lösung, beispielsweise
durch Kühlen einer Seite des Goldgefäßes.
Nach Beendigung der Kristallisation, die bei der oben
beschriebenen bevorzugten Ausführungsform etwa 4 bis 8 Tage dauert, kann restliche Polyphosphorsäure in
heißem Zustand durch ein Goldsieb abgegossen werden. Anhaftende Phosphorsäurespuren werden anschließend
von den erhaltenen Kristallen durch Abdampfen im Vakuum oder Überleiten von bei Zimmertemperatur
mit Wasserdampf gesättigtem Intergas befreit.
Die Reinigung durch feuchtes Intergas geht bei etwa 500 bis 6000C relativ rasch vor sich. Es ist daher möglich,
auf das Abgießen restlicher Phosphorsäure ganz zu verzichten und die gesamte überschüssige Phosphorbzw.
Polyphosphorsäure bei der Wachstumstemperatur vollständig zu entfernen. Beispielsweise kann die
Phosphorsäure bei 5500C im Zuchtgefäß innerhalb eines Tages durch Überleiten von bei Zimmertemperatur mit
Wasserdampf gesättigtem Argon restlos entfernt werden.
Der Wasserdampf erniedrigt den Polymerisationsgrad und damit den Siedepunkt der Polyphosphorsäure,
die deshalb rascher verdampft und vom Trägergas abtransportiert wird. Als Trägergas können sämtliche
inerten Gase verwendet werden. Danach läßt sich eine sehr langsame und schonende Abkühlung der Kristalle
durchführen, beispielsweise innerhalb von 5 Stunden von 5500C auf Zimmertemperatur. Es ist auch möglich,
die Phosphorsäure mit destilliertem Wasser abzuwaschen, hierbei besteht jedoch die Gefahr, daß die
Kristallflächen abgelöst werden oder die Kristalle durch Temperaturschock sich spalten oder Risse bekommen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich nicht nur in kristallisierter, sondern auch in glasartiger
Form gewinnen. Die Umwandlung kann erfolgen, indem Kristalle in einem abgeschlossenen Tiegel aus geeignetem
Material auf eine Temperatur von 900 bis 15000C und hei einem äußeren Schutzgasdruck zwischen 1 und
100 at erhitzt werden. Durch langsames Abkühlen erhält
mian ein überwiegend glasartig erstarrtes Material. Zweckmäßig wird dabei das Gefäß einem Außendruck
ausgesetzt, der etwa dem sich aufbauenden Innendruck entspricht, da die Edeimetallgefäße mechanisch wenig
widerstandsfähig sind. In glasartigem Zustand haben die erfindungsgemäßen Verbindungen zwar eine erheblich
verringerte Lebensdauer des oberen Laserzustandes, andererseits lassen sich auf diese Weise jedoch beliebig
große Stücke herstellen, was mit Kristallen nicht möglich ist. Die Lebensdauer des oberen Laserzustandes
beträgt beim Glas etwa 20 Mikrosekunden. Derartige Gläser sind wegen ihrer hohen optischen
Qualität und der Möglichkeit, ihnen jede beliebige Form zu geben, als Lasersubstanzen besonders geeignet und
für manche Zwecke trotz der verringerten Lebensdauer sehr erwünscht.
Zur weiteren Erläuterung des Verfahrens der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen. In dieser
stellt dar
F i g. 1 eine Darstellung einer Laborvorrichtung im Schnitt, welche für die Durchführung der bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kristallzuchtverfahrens geeignet ist,
F i g. 2 eine Vorrichtung zur Rekristallisation von Ultraphosphatkristallen im Labormaßstab im Schnitt,
F i g. 3 eine schematische Darstellung einer Anordnung zum Nachweis der Laserstrahlung der erfindungsgemäßen
Verbindungen.
Eine bevorzugte Kristallzuchtanordnung gemäß F i g. 1 besteht aus einem Quarzglasgefäß 1 mit
abnehmbarem Boden, der über eine Teflondichtung 2 angesetzt ist. Über eine Teflondichtung 2a ist ein
Seitenarm angesetzt mit einer als Kaltzone 3 dienenden Erweiterung für das Kondensat.
Das Quarzglasgefäß 1 befindet sich innerhalb eines Ofens. Ein Pt-PtRh-Thermoelement 5 steuert über einen
Temperaturregler 6 die Ofentemperatur. In der vom Ofen 4 umgebenen Heißzone des Quarzglasgefäßes 1
befindet sich das Kristallzuchtgefäß 9 aus Feingold. Ein Beobachtungsfenster 8 im Aufsatz des Quarzglasgefäßes
gestattet eine Beobachtung des Gefäßinhalts. Ein Rührer 9, der von einem Rührmotor 10 angetrieben
wird, hält den Tiegelinhalt langsam in Bewegung.
Die in Fig. 2 gezeigte Rekristallisationsanlage besteht aus einem geschlossenen Goldgefäß 11 in den
Abmessungen 6 χ 1,5 χ 2,0 cm. Ein Deckel 12 schließt über einen Dichtring 13 aus 90 Au 10 Pt-Legierung das
Gefäß. Durch eine oben offene Zwischenwand 14 wird das Gefäß in eine rechte Heißzone, die beispielsweise
bei 55O0C gehalten wird, und eine links davon gelegene
kältere Zone, die beispielsweise bei 45O0C gehalten
wird, unterteilt. In der Trennwand 14 befindet sich ein« Austauschöffnung 15 von etwa 1 mm o. Im GefäC
befindet sich Polyphosphorsäur-^ 16. Im linken, au
niedrigerer Temperatur gehaltenen Teil des Gefäßes 11
?> befinden sich zur Auflösung bestimmte Vorratskristalk 17, im rechten, auf höherer Temperatur gehaltener
Gefäßteil bilden sich neue Kristalle 18 durch Rekristallisation. Im Betrieb dampft ein Teil der Phosphorsäure irr
rechten, auf höherer Temperatur befindlichen Gefäßtei ίο ab und gelangt oberhalb der Trennwand 14 in der
linken, auf niedrigerer Temperatur befindlichen Teil unc kondensiert dort.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, insbesondere
die aus der Lösung gezüchteten, sind nicht verzwillingl und zeigen selbst bei einem sehr geringen Gehalt an
Metall Me eine sprunghafte Zunahme der Lebensdauer des oberen Laserzustandes.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Verbindungen besteht darin, daß sie eine geringere Linienbreiao
te des Hauptlaserübergangs haben. Ferner besitzen sie eine höhere Fluoreszenzausbeute und sind in Kristall
form schließlich auch größer als reine NdPsOu-Kristalle
erhältlich. Sie weisen damit in praktisch allen Punkter eine wesentliche Überlegenheit als Lasersubstam
2s gegenüber dem hierfür bisher bestgeeigneten Materia NdPsOn auf. Daneben eignen sich als Konverter für die
Wellenlängenveränderung von Licht, und zwar sowoh als »downconverter« zur Umwandlung von Lichi
kürzerer Wellenlänge in solches längerer Wellenlänge jo (wie Laser, jedoch inkohärent) oder umgekehrt ah
»upconverter« sowie als Faraday-Rotator, d. h. zui Änderung der Polarisationsrichtung von Licht beirr
Durchgang durch die Verbindung im Magnetfeld.
B e i s ρ i e I e 1 bis 5
Nd2Ü3 und Y2O3 wurden in den in der nachfolgender
Tabelle angegebenen Mengenverhältnissen in eir Goldgefäß eingewogen und zusammen mit 20 g H3PO-bei
5500C in einer Vorrichtung gemäß Fig. 1 zt
Kristallzucht verwendet. Die Kristallwachstumsdauei betrug 1 Woche, die kalte Zone des Zuchtgefäßes wurde
hierbei auf Zimmertemperatur gehalten. Der eigentlichen Kristallzucht wurde eine Entwässerungsphase vor
10 Stunden bei 200° C vorgeschaltet Die nachstehende Tabelle zeigt die mit den erhaltenen Kristaller
bestimmte Lebensdauer des angeregten oberen Laserzustandes in Mikrosekunden. Die Fluoreszenzanregung
wurde mit einem Zeiß-Farbstofflaser durchgeführt.
Verhältnis
Nd: Y
Nd: Y
Einwaage
mg NdKh
mg NdKh
mg Y2O3
Lebensdauer
Mikrosekunden
Mikrosekunden
1 (Vergl.) | 1 :0 | 0 | 400 | 0 | 66 |
2 | 30:1 | 0,03 | 336 | 9 | 130 |
3 | 1 :1 | 0,5 | 336 | 226 | 200 |
4 | 2:3 | 0,66 | 200 | 200 | 230 |
5 | 1 :10 | 0,9 | 63 | 423 | 230 |
Man erkennt daß bereits ein sehr geringer Zusatz an Y2O3 eine sprunghafte Vergrößerung der Lebensdauer
um etwa 100% ergibt. Gleichzeitig wird die Neigung zur
Zwillingsbildung entscheidend abgebaut Optimale Eigenschaften werden bei Y-Zumischung erreicht, wenn
χ zwischen 0,1 und 0,5 liegt
Die oben beschriebenen Versuche wurden mit den anderen aufgeführten Metallen Me wiederholt Hierbei
wurde generell ebenfalls eine Erhöhung der Fluoreszenzlebensdauer beobachtet obwohl z. B. im Fall vor
Ga und Tl keine chemisch nachweisbare Menge irr Kristall vorlag.
Ein Laserkristall gemäß Beispiel 2 mit einer Länge von 13mm wurde mit der in Fig.3 gezeigter
Anordnung auf einfachste Weise zu einer Superstrahlung bei 1,05 μ Wellenlänge angeregt Hierzu wurde dei
Laserkristall 21 mittels eines abstimmbaren Zeiß-Farbstoffpumplasers
22 mit einem Pumpstrahl von 5800 Ä über ein KG3-Filter 23 und eine Fokussierlinse 24 mit
einer Brennweite von 10 mm angestrahlt. Hierdurch wurde eine Neodym-Superstrahlung von 10 515 Ä mit
einer Strahldivergenz von 1° erzeugt, die über ein RG715-Filter 25 zum Nachweisgerät 26 gelangte,
welches aus einer Halbleiterdiode (Zeitverhalten),
einem Spektrometer (Spektralverhalten) und einem IR-Phosphor (Strahldiveigenz) bestand. Die Linienbreite
tier Laserstrahlung des Kristalls war kleiner als 0,1 Ä bei Anregung einer axialen Mode und maximal 4 Ä.
Die Anregung einer Superstrahlung mit reinen NdP-iOu-Kristallen gelingt auf die oben beschriebene
einfache Weise nicht, sondern erfordert erheblich größeren Aufwand.
Hlalt /.cicliminiicn
Claims (6)
1. Neodymultraphosphate der allgemeinen Formel
Me.Ndt -,P5Om,
worin Me Scandium, Gallium, Yttrium, Indium, Cer, Gadolinium, Lutetium, Thallium oder Uran bedeutet,
und χ eine Zahl zwischen 0,001 und 0399 ist
2. Neodymultraphosphate gemäß Anspruch 1 in Form unverzwillingter Kristalle oder in amorpher
glasiger Form.
3. Verfahren zur Herstellung der Neodymultraphosphate nach Anspruch 2 in Form unverzwillingter
Kristalle, dadurch gekennzeichnet, daß Nd2Oj
und Me2Os in einem aus Feingold bestehenden
Gefäß mit überschüssiger reinster wasserfreier Phosphorsäure oder Di- bzw. Polyphosphorsäure
bei einer Temperatur zwischen 500 und 6000C erhitzt werden, bis die gewünschte Kristallgröße
erreicht ist, und anschließend die überschüssigen Phosphorsäuren abgetrennt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallwachstum durch Regelung
des Wasserdampfdrucks während des Kristallwachstums geregelt wird.
5. Verfahren zur Herstellung der Neodymultraphosphate nach Anspruch 2 in amorpher glasiger
Form, dadurch gekennzeichnet, daß ein nach Anspruch 3 in Form unverzwillingter Kristalle
hergestelltes Neodymultraphosphat im geschlossenen System auf eine Temperatur zwischen 900 und
1500° C erhitzt wird.
6. Verwendung der Neodymultraphosphate gemäß Anspruch 1 oder 2 als Lasermaterial, als
Konverter für Wellenlängenänderung von Licht oder als Faraday-Rotator.
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Family
ID=5890321
Family Applications (1)
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Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
US4291282A (en) * | 1979-09-07 | 1981-09-22 | The Research Foundation Of The City University Of New York | Stabilized pulse producing mode locked laser system |
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1973
- 1973-08-21 DE DE19732342182 patent/DE2342182C3/de not_active Expired
Also Published As
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