DE2341085A1 - Bautenbeschichtungsmittel - Google Patents
BautenbeschichtungsmittelInfo
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Description
WACKER-CHEMIE München, 19. 7·-1973
GMBH VI/Pat.Abt. Dr.Rö/og
'Wa 7514-
Bautenbeschichtungsmittel
Die Hydrophobierung von kalk- oder zementgebundenen Bautenbeschichtungsmittel
insbesondere Edelputzen durch Zusatz von pulverfö'rmigen Silikonen oder Fettsäuresalzen, wie z.B. Zinkst er
ist bekannt. Diese Hydrophobierungsmittel bewirken, daß die tenbeschichtungsmittel nach der Verarbeitung vom Eegen nicht
mehr durchfeuchtet werden und schützen dabei auch die darunterliegenden Mauern.
Ein Nachteil der bereits bei der- Herstellung d.er pulverförmiger
Bautenbeschichtungsmittel eingearbeiteten Hydrophobierungsmittel ist der, daß sich die Materialien beim Anmachen mit Wasser nur
schlecht benetzen lassen. Aus diesem Grund kann man nur weniger Hydrophobierungsmittel einsetzen als zu einer genügenden Wasserabweisung
an Hauswänden notwendig wäre. Zudem wird auch die Verarbeitbarkeit der Bautenbeschichtungsmittel durch die Zusätze
entscheidend schlechter.
Aufgabe der Erfindung war es daher, einen Zusatzstoff aufzuzeigen,
der die Herstellung sowie die Verarbeitung der Bautenbeschichtungsmittel nicht erschwert und dabei eine hervorragende
Hydrophobierung der Bautenschutzmittel nach der Verarbeitung bewirkt .
Gegenstand der Erfindung ist ein Bautenschutzmittel, bestehend
aus Zement und/oder Kalk, Füllstoffen ^^ Wasser, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 0,1 - 3 Gew.%, vorzugsweise 0,2-2 Gevr./έ,
bezogen auf Trockensubstanz eines oder mehrerer wasserlöslicheren)
Ester(s) aus Sacharose und Fettsäuren.
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Die erfindimgsgenfSB eingesetzten Hydrophobiermittel beeinträchtigen in
keiner Weise die Verarbeitungseigenschaften des Bautenbeschichtungsmittels.
Da sie wasserlöslich sind, wird auch die Benetzung der Bestandteile
des Bautenbescfoichtungsmittels mit Wasser nicht erschwert. Wenn jedoch
die Bautenbeschichtungsniittel aufgetragen sind und abgebunden haben,
bewirken die Zusatzstoffe eine starke Hydrophobierung, so daß das Eindringen von Wasser in die Bautenbeschintung ; verhindert wird·
Als Zusatzmittel kommen grundsätzlich alle wasserlöslichen Fettsäuren.
ester der Sacharose in Frage» Insbesondere haben die Fettsäuren eine Kettenlänge von IO - 20 Kohlenstoffatomen. Mit Hilfe folgender Formel
können die Zusatzroittel beschrieben werden.
σ η
Meistenteils komnien die Mono-, Di- und Triester, oder deren Gemische in
Frage. Bei den Di- und !riestern sind die weiteren CH OH-Gruppen in obiger
ti
Formel mit Fettsäuren verestert. Beispiele für die Fettsäurekomponsnte sind
Caprin-, Laurin-, Myristin-, Stearin-, Palmitin-, Arachin-, Öl-, Linol-,
und Linolsäure oder Gsmische. Es sind sowohl die gesättigten wie die ungesättigten
Säuren von Bedeutung. Bevorzugt werden Fettsäuren mit 16 - 18
Kohlenstoffatomen eingesetzt.
Derartige Ester können durch Umesterung von z.B. Fettsäuremethylester mit
Sacharose hergestellt werden.Meistenteils haben die Produkte pulverförmige
Konzistenz.
Beispiele für Bavstenbeschichtungsraittel für die dieser Zusatz in Frage
kommt, sind zement- und/oder kalkhaltige Putze, insbesondere Edelputze,
Mörtel, Spachtelmassen und Dichtungsschlämmen .Derartige Massen bestehen
aus Zement und/odsr Kalk, Füllstoffen und Wasser, sowie gegebenenfalls
zahlreichen weitej-en Zusatzstoffen. Aus diesen Bestandteilen, mit Ausnahme
des Wassers, wird durch bekannte Mischmaßnahmen ein homogenes Gemisch
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hergestellt. Dieses ist lagerfähig. Der Zusatz des Wassers erfolgt erst
kurz vor dem Einsatz der Bautenbeschichtungsraittel, zum Beispiel auf der .
Baustelle.
Übliche Bautenbeschichtungsraittel bestehen z.B. aus einem Gewichtsteil Zement
und/oder Kalk
1-12 Gew.teilen Füllstoff und 10-50 Gew.% Wasser bezogen auf Trockensubstanz,
1-12 Gew.teilen Füllstoff und 10-50 Gew.% Wasser bezogen auf Trockensubstanz,
Pur die Herstellung von Putzen kann folgende Richtrezeptur angewendet werden
1 Gewichtsteil Kalk und/oder Zement 3-12 Gew.teile Füllstoffe der Korngröße 0-7.mm
10-30 Gev»% Wasser bezogen auf Trockensubstanz
Spachtelmassen bestehen meistenteils aus 1 Gewichtsteil Zement und/oder Kalk
1-5 Gew.teilen Füllst°ff einer Körnung von 0-2 mm und
15-40 Gew.% Wasser bezogen auf Trockensubstanz
Mörtel und Dichtungsschlämme haben beispielsweise folgende Zusammensetzung
1 Gew.teil Zement und/oder Kalk
2t5 Gew.teile Füllstoffe einer Körnung von 0-7 mm und 10-50 Gew.% Wasser,
Diesen Richtrezepturen kann der erfindungsgemäße hydrophobierende Zusatz in
den oben beschriebenen Mengen zugesetzt werden, ohne daß die Verarbeitungseigenschaften beeinträchtigt werden.
Kalk und Zement könnenin den üblichen Qualitäten z.B. Weißzement, Portlandzement,
Hochofenzement, Tonerdeschmelzzement, Luftkalk z.B. Weißkalk oder Dolomitkalk, Carbidkalk, Wasserkalk, hydraulischer oder hochhydraulischer
Kalk und/oder deren Mischungen eingesetzt werde».
Als Füllstoffe kommen alle witterungsbeständigen Materialien in Frage. Beispielsweise
Steinmaterialien, Quarzsand, Quarzmehl, Kaolin, Kalksteinmehl,
Dolomit, Feldspat, Schwerspat, Leichtspat, Kaliumcarbonat, Kreide und/oder
hochdisperse Kieselsäure verschiedener Korngröße (beispielsweise 0-7 mm).
Als Zusatzstoffe kommen Pigmente z. B. Titandioxyd, Zinkoxyd und/oder
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Zinksulfid in Mengen bis zu 15 Gew.% in Frage. Oftmals werden
den BautenbeSchichtungsmitteln auch verlaufsfordernde Hilfsmittel
zugefügt. Beispiele solcher Mittel sind: Hydroxycarbonsäuren,
Ligninsulfonate, Melaminharzsulfonate.
Oft wird Kasein in Menge von 0,2-5 Gew.% bezogen auf Trockensubstanz des Bautenbeschichtungsmittels eingesetzt.
WeitereTHilf smittel; insbesondere für die bessere Wasserrückhaltung
sind wasserlösliche Celluloseäther, beispielsweise Methylcellulose oder Stärkeäther, oder Polyvinylalkohole in Mengen
von 0,01 - 0,5 Gew.% bezogen auf Trockensubstanz des Bautenbeschichtungsmittel sowie anionische oder nichtanionische Benetz
zungsmittel wie z.B. Polyphosphate, Kaphtalinsulfonate? Ammonium-
und Natrium acryl säure s al ze oder deren Gemische.
Oftmals wird dem Bautenbesehichtungsmittel auch redispergierbare Kunst stoff pulver in Mengen von 0,1-5 Gew.% bezogen auf Trockensubstanz,
oder auch Kunststoffe in Form wäßriger Dispersionen zugesetzt. Beispiele derartiger Kunststoffpulver bzw. Dispersionen
sind Vinylacetathomo- - und -copolymere, beispielsweise Äthylen-Vinylacertetcopolymere,
Butadibn-Styrol-Oopolymere, Acrylsäureesterhomo-
oder -copolymere oder deren Gemische. Diese Polymeren enthalten oftmals Silanolgruppen einpolymerisiert, um ihre Haftwirkung
zu verbessern. ' .
Weitere Zusatzmittel sind:
Antischaummittel wie z.B. Siliconöle, Alkohole und Kohlenwasserstoffe in Mengen von 0,1
bis 0,5 Gew.%,
Fungizide, wie z.B. Phenol- oder Kresolderivate, quecksilber-1 oder zinnorganische Verbindungen in
' Mengen von 0,01 bis 2 Gew.%,
Farben wie s.B. organische Buntpigmente oder anorganische
Buntpigmente und
Gefrierschutzmittel wie z.B. Methanol und Glykol in Mengen von 1 bis 5 Gew.%.
509811/0913
Es wird ein Kalk-Zementputz nach folgender Rezeptur hergestellt:
37»00 kg Quarzsand K 02 bis 3»5 mm
38,00 " Quarzsand 0,2 - 0,7 mm ' ,
25,00 " Quarzsand 0,1 - 0,4 mm
8,00 " Quarzmehl unter 40-M* Teilchengröße
2,00 n Kaolin mit Teilchengröße ca, 2 //£f
4,00 " Titandioxyd Rutil
4,00 " Weißzement
8,00 " Calciuradroxyd
0,02 " Methylcellulose
3j00 " redispergierbares Polyvinylacetat-Copolyraerpulver Basis
Äthylenvinylacetat, sowie verschiedene Mengen an
a) Sacharosemonopalmitat
b) Sacharosedistearat
c) Zinkstearat
d) pulverförmiges Silicon-Bautenschutzmittel
Die Putze werden mit Wasser (ca 20 1) bis zu einer verarbeitbaren Konsistenz
angerührt und die Anrührzeit gemessen. Dabei wurden die Benetzungseigenschaften
beurteilt. Anschließend wurden die Putze auf eine vorgenäßte Gasbetonplatte aufgetragen und die Verarbeitungseigenschaften beurteilt. Zur Prüfung der
wasserabweisenden Eigenschaften wurden folgende Prüfungen nach 3 Tagen Alterung des Putzes durchgeführt:
Wassertropfenprobe: Ein Wassertropfen von 2 cm wurde auf den liegenden Putz
aufgetragen u«d die Zeit gemessen,bei der eine dunkel gefärbte Zone um den Wassertropfen
herum (l mm Wasserrand) ein Befeuchten des Putzes anzeigte. Die Zeit bis zum Aufsaugen des Wassertropfens wurde ebenfalls bestimmt.
Saugprobe: An den senkrecht stehenden Putzen wurden abgewinkelte Prüfröhrchen
mit einer Länge von ca 15 cm und einem Durchmesser von 1 cm aufgekittet.
Nach 3 Stunden wurde die von dem Putz aufgesaugte Wassermenge abgelesen. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengestellt.
Es wurde eine Spachtelmasse nach folgender Rezeptur hergestellt:
509811/0913 -6-
55,0 kg Qüarzmehl, Korngröße unter 150/CL
5%0 " Kalksteinmehl, Korngröße bis maximal
36,0 » Portlandzement 350 F
4,0 " Kasein
Dieser Spachtelmasse wurden 0, O,5, 0,75, 1 und 2 %'eines Sacharosetrioleats
zugegeben. Die Spachtelmasse wurde auf eine Betongehwegplatte ausgegossen und aushärten lassen. Nach 7 Tagen wurde der Wassertropfentest wie in Beispiel
1 durchgeführt. Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
% Zusatz · 0 | 0,5 | 0,75 | 1 | Γ. 2 |
Wasserrand nach Minuten 20 Zeit z« Aufsaugen des Tropfens 40 in Minuten |
120 300 |
200 360 |
26Ο >36o |
> 26Ο >36o |
Analog DIN Il64 wurde ein Mörtel aus 1 Teil Portlandzement und 3 Teilen
Quarzsand von 0 - 0,7 mm Körngröße hergestellt, der
a) O %
b) 1 % auf Zement gerechnet
eines Sacharoseesters aus ca 70 % Monoester und 30 % Di- und Triester bestehend,
wobei als Fettsäure ca 30 % Stearat und 70 % Palmitat eingesetzt wurden.
Die nach DIN 1164 hergestellten Mörtelprismen 4 χ 4 χ l6 cm wurden 28
Tage im Normklima bei 23 C und 50 % relativer Luftfeuchtigkeit gelagert und
anschließend 7 Tage unter Wasser gelagert. Nach dem Zerbrechen der Prüfkörper wurde festgestellt, wie weit die Prüfkörper bei der Wasserlagerung durchfeuchteten.
Die Mörtelprismen ohne Sacharoseester durchfeuchteten völlig,die Prüfkörper, die mit 1 % Sacharoseester auf Zement bezogen modifiziert waren,
zeigten nur eine Eindringtiefe des Wasser von ca 1—2 mm.
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Claims (1)
- PatentansprücheAnspruch (ytBautenbeschichtungsmittel bestehend aus Zement und/oder Kalk, Füllstoffen und Wasser gekennzeichnet durch einen Gehalt von 0,1-3 Gew.% bezogen auf Trockensubstanz eines oder mehrerer wasserlöslicher^) Ester(s) aus Sacharose und Fettsäuren .Anspruch 2:
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US05/494,938 US3936311A (en) | 1973-08-14 | 1974-08-05 | Coating material for buildings |
JP9019974A JPS5321689B2 (de) | 1973-08-14 | 1974-08-06 | |
IT52524/74A IT1018900B (it) | 1973-08-14 | 1974-08-09 | Agenti di rivestimento di edifici |
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NL7410315A (nl) | 1975-02-18 |
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IT1018900B (it) | 1977-10-20 |
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Legal Events
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